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Nr. 006 - T. J. Ruppert, Die Schlacht von Cheron
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Peters atmete schwer,als er endlich die viertausend Meter zu Ende gelaufen hatte.

„Wie war die Zeit,Chief?“ fragte er keuchend.

Chief DeSoto schüttelte den Kopf:“Sie sind zwölf Sekunden unter ihrer letzten Zeit,Captain.Seit wann haben sie nicht mehr trainiert?“
Peters wischte sich den Schweiß ab und antwortete:“Schon beinahe zwei Monate nicht mehr.Seit der Sache mit...“

„Seit der Sache mit der Sanford und den Elasi-Piraten,Sir?“ vollendete DeSoto den Satz des Kommandanten.

Peters wollte daraufhin nichts sagen und verabschiedete sich:“Wir sehen uns zum Abendessen,Chief.“

 

„An alle Föderationsraumschiffe.Hier ist die U.S.S. Sanford.Wir werden von mehrern Elasi-Fregatten attackiert.Wir benötigen dringend Hilfe.Ich wiederhole...“

Der Notruf der Sanford verstummte.Peters,der im Pilotensessel der Falcon saß,drehte sich zu Meno Tiris um.Die Caitianerin versuchte,wieder Kontakt zu dem Kreuzer herzustellen,doch sie scheiterte.

„Ich bekomme keinen Kontakt,Marc.Die Sanford antwortet nicht mehr.“ sagte sie leise und fast entschuldigend.

Carl Jerisson hatte eine Fernbereichssondierung durchgeführt und berichtete:“Ich kann die Sanford nicht mehr orten.Es sind nur noch Trümmerteile,wo sie gewesen war.“

Peters starrte zum Cockpitfenster hinaus:“Wir müssen zu den letzten Koordinaten fliegen und nach Überlebenden suchen!Vielleicht hat es jemand geschafft!“

Jerisson schüttelte den Kopf:“Nein,Marc.Ich kann keine Lebenszeichen mehr orten.Und die Elasi sind noch in der Nähe der letzten Position der Sanford!“

„400 Crewmitglieder,einfach tot.Unfassbar.“ sagte Peters leise und so emotional bewegt,wie es seine Teammitglieder nicht von ihm gewöhnt waren.

Jerisson fragte vorsichtig:“Marc,wir sollten uns absetzten!Es ist vorbei!“
Er packte Peters am Arm,der völlig weggetreten war.Dann gab er auf und gab den Kurs ein,der sie aus dem Gebiet herausführte.Er beschleunigte die Falcon auf Maximum-Warp und vernichtete jegliche weitere Hoffnung auf Überlebende.


Peters erwachte aus seinem tiefen Schlaf.Er hatte erneut von den Ereignissen,bei der die Sanford vernichtet wurde,geträumt.Er konnte das Geschehene nicht vergessen.400 Crewmitglieder der U.S.S. Sanford hatten ihr Leben gelassen.

Er stand aus seinem Bett auf und zog seine Standarduniform an.Seine Teams waren auf einer Manöverübung im Selcundi-Drema-Sektor,aber die Psychologin der Force,Talea,hatte Peters geraten,auf Reta IV zu bleiben und erstmal die Ereignisse zu verarbeiten.Er mußte zugeben,daß diese Idee nicht die beste war.Er konnte kaum einen klaren Gedanken fassen und brachte nichts zustande.Nein,er wünschte sich nichts sehnlicher,als bei seinen Leuten zu sein.

„Ich werde hier noch verrückt.“ dachte er sich und verließ frustriert sein Quartier.

 

„Guten Morgen,Captain.“ begrüßte ihn seine Assistentin,Fähnrich Mandy Pascal.Sie hielt ihm ein Datenpad hin.

Peters fragte:“Was ist das,Fähnrich?“

„Neue Operationsdirektiven des Oberkommandos,Sir.Sie sollen sie sich bitte durchlesen und Commander Mendez über ihre Ansicht berichten.“ erwiderte die junge Frau.

 

Peters ließ sich in den alten Ledersessel seines Büros sinken.Das Datenpad hatte er recht schnell gelesen und war erstaunt.Es enthielt einige in seinen Augen völlig unsinnige Anweisungen,wie die Missionen zu handhaben waren.Er entschloss sich,sofort mit der Stabschefin des Oberkommandos zu reden.
„Computer,Hyperraumverbindung herstellen.Geheimfrequenz,Genehmigung Peters,Alpha-Foxtrot 3272.“ ordnete er an.

Der Computer fragte:“Nennen sie Namen,Rang und Position der Person,mit der sie sprechen möchten.“

Peters erwiderte:“Name Mendez,Regina.Rang Lieutnant Commander,Position Stabschef des Oberkommandos.“

Auf dem Bildschirm erschien die junge,stets braungebrannte Stabschefin des Oberkommandos.Sie wirkte auf Peters ungemein gut gelaunt,einen Umstand,der ihn in dieser Situation nicht gefiel.
„Guten Morgen,Captain.Haben sie sich schon die Direktiven angesehen?“ fragte sie unumwunden.

Peters nickte mit einem eindeutigen Gesichtsausdruck:“Ja,Commander.Aber ganz ehrlich,ich habe einige Dinge gefunden,die mir nicht gefallen.“

„Was zum Beispiel,Captain?“ wollte Mendez wissen.

„Die Crew der Repulse darf nicht bei Force-Omega-Operationen eingesetzt werden.Sie wollen,daß wir die Crew dieses Schiffes mit einbinden.Aber in diesem Falle wäre die Geheimhaltung nicht mehr zu gewährleisten.Außerdem,ich bin nicht bereit,diese Offiziere einer unnötigen Gefahr auszusetzen.“

Mendez nickte:“Ich werde das prüfen,Sir.Natürlich berücksichtigen wir ihre Ansichten bei der Handhabung der Missionen.“

„Das wäre im Moment alles,Commander.Peters Ende.“ schloss Peters das Gespräch und lehnte sich zurück.Wieder waren seine Gedanken bei der Sanford-Crew.Er hatte empfindlich auf eine leichte Unordnung in den Direktiven reagiert,daß wußte er.Aber er wollte keinesfalls,daß der Crew des neuen Basisschiffes,der U.S.S. Repulse,etwas passierte.Die Repulse war vor drei Wochen eingetroffen.Sie war ein stark modifizierter Kreuzer der Excelsior-Klasse.Unter anderem verfügte sie über ein Tarnsystem und Quantentorpedolauncher.Ihre Crew umfasste 379 Mitglieder,der 1.Offizier war Lt.Commander Robert Tyler,ein erfahrener Kommando-Offizier,der problemlos die Repulse führen konnte.Wenn es jedoch in den Einsatz gehen würde,sollte Peters das Kommando übernehmen.Er hatte diese Entscheidung von Admiral Joseph Austin akzeptiert,auch wenn ihm diese zusätzliche Verantwortung nicht unbedingt recht war.

 

„Sir,haben sie einen Augenblick Zeit?“

Peters sah von dem Datenpad auf,das er gerade durchlas.In der Tür stand Lieutnant Martin Rogers,der Einsatzoffizier der Repulse.Peters fand den unterhaltsamen Schotten sehr sympathisch,denn er sorgte beinahe immer für gute Laune,auch unter den Force-Omega-Mitgliedern.

„Sicher,Lieutnant.Setzen sie sich.Was gibt es?“ erwiderte Peters und bot einen Platz an.

Rogers begann:“Ich habe den Bericht über die Systeme des Repulse zusammengestellt.Wenn sie ihn durchlesen möchten?“

„Sagen sie,wie sieht es mit den Waffensystemen aus,wenn das Tarnsystem aktiviert ist?“ wollte Peters wissen.

Rogers schüttelte den Kopf:“Nein,Captain.Mit aktivierter Tarnung können weder die Quantentorpedos noch die Phaser eingesetzt werden.Leider.“

„Gut.Wie gut ist dieses Tarnsystem,verglichen mit den romulanischen oder den klingonischen Systemen?“ wollte Peters weiterhin wissen.

Rogers lächelte breit:“Das System ist mit den romulanischen mindestens vergleichbar,wenn nicht noch besser.Und besser als die klingonischen Tarnsysteme ist es allemal.“
Peters wollte eine weitere Frage stellen,die Rogers sofort erriet.

„Ich weiß,was sie fragen wollen.Die Romulaner können uns nicht orten.Das Tarnsytem benutzt eine andere Technik,um das Licht zu brechen und um das Schiff herumzuleiten.Laut unseren Geheimdienstberichten sind die Romulaner gegenwärtig nicht in der Lage,uns aufzuspüren.“ erklärte er ausführlich.
Peters nickte anerkennend:“Gute Arbeit,Lieutnant.Ich danke ihnen.Das wäre im Moment alles.“

„Gern geschehen,Sir.“ erwiderte Rogers und verließ den Raum.

 

Peters verließ geistesabwesend sein Büro,um etwas essen zu gehen.Er schlenderte den Korridor entlang.Hinter einer Ecke kam ihm Captain Mike Traid entgegen,der Kommandant des Frachtschiffes Yellow Star.Er hatte zur Abwechslung nicht seine abgewetzte Jacke an,sondern eine Standard-Uniform.Das war für Peters ungewohnt.Traid war ein beileibe locker auftretender Sternenflottenoffizier,der der Aura seines Ranges nicht ganz entsprach.Doch nichtsdestotrotz war er Peters ein guter Freund,der immer ein offenes Ohr für Probleme hatte.

„Marc,guten Morgen.Gehen sie mit mir etwas essen?“ fragte Traid.

Peters nickte:“Gerne,Mike.“

 

„Computer,Gemüsesuppe antarianischer Art.Heiß.“ orderte Peters beim Replikator.

Peters und Traid nahmen an einem Tisch Platz,der ein Fenster zum Hangar hin besaß.Die U.S.S. Repulse lag direkt vor dem Fenster,an einem Ankerpylon festgemacht.Traid´s Schiff,die S.S. Yellow Star,lag direkt daneben.

„Wie geht es ihnen?“ fragte Traid mit einer großen Vorsicht in der Stimme.

Peters nahm einen Löffel Suppe und erwiderte teilnahmslos:“Gut.Wieso?“
„Ich weiß doch,was los ist.Marc,reden sie doch mit mir!“ wurde Traid energisch.

Peters nickte:“Sie haben ja recht.Aber ich bin es leid,immer wieder meine Gefühle offenzulegen.Verstehen sie das bitte,Mike.“

„In Ordnung.Reden wir nicht darüber.“ meinte Traid und wandte den Blick ab.

 

Peters wachte langsam auf,als ein Ruf ertönte.
„Captain Peters,bitte melden sie sich.Captain!“ rief ihn die Einsatzzentrale.

Peters öffnete den Kanal:“Hier Peters.Was gibt es denn?“

„Sir,wir haben eine Code-Alpha-Funkspruch für sie.Keine Ausgangsbestimmung.“ erwiderte die Einsatzleitung.

Peters bestätigte:“Verstanden.Stellen sie durch.“

Er stand aus dem Bett auf und wandte sich dem Wandmonitor zu.
„Code-Alpha,ohne Ausgangsbestimmung.Dieser Code wurde normalerweise nur verwendet,wenn Gefahr im Verzug war.“ dachte sich Peters und nahm einen Schluck Kaffee.
Auf dem Bildschirm erschien ein Mann,der im Dunkeln stand und deswegen nicht zu sehen war.
„Identifizieren sie sich!“ sagte der Mann eindringlich.

Peters erwiderte:“Peters,Alpha-Foxtrot 3272.Wer sind sie?“

Der Mann trat in das Licht und Peters erkannte ihn.Es war Lieutnant Commander Darren Cromwell,der V-Mann der Sternenflotte auf Romulus.Peters kannte ihn von seiner früheren Tätigkeit,als er diese Position innehatte.

„Darren!Wieso meldest du dich?“ fragte Peters energisch.

Cromwell erwiderte:“Tut mir leid,Marc.Ich habe dich deshalb kontaktet,weil es eine unklare Situation gibt,die deiner Hilfe bedarf.“

„Du bist doch angewiesen worden,den Geheimdienst der Sternenflotte zu kontakten,falls es etwas gibt!Wieso brauchst du mich?“

Cromwell nickte fast entschuldigend:“Ja,natürlich.Aber ich habe hier wirklich etwas,das sofortiger Untersuchungen bedarf.Das kann nur die Force.“

„Ich brauche eine Genehmigung,wenn ich solch eine Mission starten will.Das ist dir doch klar.“ lehnte Peters Cromwell´s Forderungen ab.

„Bitte,Marc.Du kennst mich.Ich würde dich nicht fragen,wenn es nicht wichtig wäre.Komm bitte nach Romulus.“ bat Cromwell.

Peters verschärfte seine Stimme:“Sag mir,um was es geht!“

„Das kann ich nicht.Nicht über Hyperraumfunk,Marc.Vertraue mir.“

Peters überlegte eine Weile und erwiderte:“Ich werde kommen.Aber wehe,es ist nicht wichtig!Dann werde ich dich in die Arrestzelle des Schiffes sperren lassen und dich Admiral Austin zum Fraß vorwerfen.Peters Ende.“

 

Peters hatte innerhalb von zehn Minuten seine Sachen gepackt und war auf dem Weg.

Noch im Gehen tippte er seinen Kommunikator an:“Peters an Repulse.“

„Hier ist Lieutnant Penn,Sir.“ meldete sich der acamarianische Sicherheitschef,der das Kommando hatte.

Peters ordnete an:“Lieutnant,rufen sie die Crew auf´s Schiff und machen sie die Repulse startklar.Ich erwarte,daß wir in spätesten zwanzig Minuten starten.“

„Darf ich fragen,welchen Kurs..“ entgegnete Penn irritiert.
Peters schnitt ihm das Wort ab:“Ich habe einen Befehl erteilt,Mr Penn.Führen sie ihn aus.Unverzüglich.Ich komme in wenigen Minuten an Bord.Ende.“

 

Shantor Penn war beileibe kein überneugieriger Offizier,aber der plötzliche Start verwunderte ihn.Er stand an der hinteren Wissenschaftsstation der Brücke.

„Penn an Commander Tyler.“ rief er den 1.Offizier über Interkom.
Tyler hatte offenbar geschlafen.Zumindest seine zögerliche Antwort zeugte davon:“Was haben sie denn,Lieutnant?“

Penn erwiderte:“Captain Peters hat Befehl zum Start gegeben.Wir sollen in zwanzig Minuten startklar sein,Sir.“

„Verstanden.Ich komme umgehend.Tyler Ende.“ erwiderte der XO.

 

„XO auf der Brücke.“ meldete der Ordonanzunteroffizier,als Tyler die Brücke betrat.

Er nickte den Brückenoffizieren zu und nahm im Kommandosessel Platz.

„Vorflugberichte,Mr Rogers?“ fragte er den Einsatzoffizier.

Rogers drehte seinen Sessel zu Tyler um und antwortete:“Alle Systeme normal.Wir haben Deuterium und Antimaterie übernommen,ebenso Torpedovorrat.Wir sind startklar,Commander.“

Tyler nickte:“Dann warten wir auf den Captain,Gentlemen.Auf ihre Stationen.“

 

Peters fühlte sich auf eine gewisse Unbehaglichkeit,als er die Brücke betrat.Er hatte das Gefühl,daß jeder Brückenoffizier eine Erklärung für den Abflug wollte.Aber er konnte und wollte auch nicht irgendein Statement abgeben.Die Crew der Repulse wurde so gut wie nie über Missionsziele informiert.Diese waren nur den Force-Omega-Mitgliedern bekannt,da die Geheimhaltung wichtig war.

„Captain,alle Systeme startklar und überprüft.Die Repulse steht zu ihrer Verfügung.“ meldete Tyler gewissenhaft und überließ Peters den Kommandosessel.

Peters nickte und nahm Platz:“Danke,Commander.“

Er blickte nach vorne zum Hauptbildschirm.

„Mr Rogers,öffnen sie die Außenluke des Stützpunkts.“ ordnete er an.

Die riesige Hangarluke fuhr auf und gab den Blick auf das Asteroidenfeld frei,daß die Basis umgab.

„Bringen sie uns raus,Mr Ceroglu.Nur Manöverdüsen.“ befahl Peters.

Der junge Steueroffizier gab routiniert den Kurs ein und steuerte die Repulse durch die Luke nach draußen.Sie schloss sich wieder,und die Basis erweckte wieder den Anschein,als sei sie ein ganz gewöhnlicher Asteroid inmitten des Feldes.

„Lieutnant,setzen sie Kurs auf das Selcundi-Drema-System.Sobald wir aus dem Asteroidenfeld heraus sind,gehen sie auf Maximum-Warp.“ befahl Peters ruhig.

Tyler war ein zu guter Offizier,als daß er Fragen nach dem Ziel stellen würde.Er beobachtete die ganze Szenerie nur.

„Commander,sie übernehmen das Kommando.Ich bin in meinem Quartier.“ sagte Peters energisch und erhob sich aus dem Kommandosessel.

Tyler nickte:“Aye,Sir.“

 

Tyler beobachtete Fähnrich Wendy Oldberg.Die junge Frau saß an der OPS und versah ihren Dienst,aber sie schien sehr nervös.Sie war erst vor zwei Monaten an Bord gekommen und hatte noch keinen Einsatz geflogen.

Sie sah Adnan Ceroglu an,der am Steuerpult saß.

„Was glauben sie,in was für eine Mission gehen wir?“ fragte sie leise.

Ceroglu wollte schon antworten,da sagte Tyler scharf:“Fähnrich,das hat sie nicht zu interessieren!Haben sie mich verstanden?“

Oldberg nickte entschuldigend:“Natürlich.Tut mir leid,Sir.“

„Das gilt für sie alle.Captain Peters ist kein gewöhnlicher Kommandant,und wir sind keine gewöhnliche Crew.Wir müssen damit leben,nicht informiert zu werden.Wenn jemand damit nicht klar kommt,dann sollte er seine Versetzung beantragen.“ sprach Tyler energisch zu der Brückenbesatzung.

 

Peters sah sich gerade die letzten Geheimdienstberichte von Romulus an,als ein Ruf der Brücke eintraf:“Captain,wir erreichen das Selcundi-Drema-System.Würden sie bitte auf die Brücke kommen?“
Peters bestätigte:“Ich komme.Ende.“

 

„Bericht,Mr Tyler.“ ordnete er an,während er im Kommandoessel Platz nahm.

Tyler meldete:“Wir haben ein Schiff der Galaxy-Klasse geortet,welches in einem Orbit um den dritten Planeten kreist.Es ist die Bunker Hill,Sir.“

Peters nickte.

„Die Bunker Hill ist das Basisschiff,das bei dieser Manöverübung verwendet wird.Die Teammitglieder wurden von dort aus in das Zielgebiet gebracht.“ dachte sich der Kommandant still.

„Laut dem Zeitplan müßten die Force-Mitglieder an Bord der Bunker Hill sein.“ meinte Peters zu Tyler.

Dieser nickte:“Lieutnant Penn,öffnen sie einen Kanal zur Bunker Hill.“

Auf dem Bildschirm erschien Captain Matthew Johnson,der Kommandant der Bunker Hill.

„Captain Peters!Das ist eine Überraschung.Was kann ich für sie tun?“ begrüßte er ihn.

Peters nickte:“Ja,das glaube ich ihnen gerne.Sind meine Teammitglieder bei ihnen an Bord,Captain?“

„Ja.Möchten sie Commander Bennett sprechen?“ fragte er Peters zurück.

Peters schüttelte den Kopf:“Nein.Meine Leute sollen sofort rüberbeamen.Es gibt einen Notfall.Wir müssen dieses Manöver abbrechen.“

Johnson sah etwas verduzt drein,nickte aber:“Verstanden.Ich werde es ihnen mitteilen.Leben sie wohl und viel Glück.“

Der Bildschirm erlosch.Peters nickte Tyler zu:“Sie haben die Brücke.Wenn die Teammitglieder rübergebeamt sind,führen sie sie in die Quartiere.“

 

Es war Peters klar,daß seine engagierte Stellvertreterin Andrea Bennett eine Erklärung haben wollte.Und es vergingen keine fünf Minuten,da ertönte der Türsummer von seinem Quartier.

„Kann ich sie sprechen?“ fragte Bennett entschlossen.

Peters nickte:“Natürlich,Andrea.Nehmen sie doch Platz.“

„Marc,wollen sie mir nicht was sagen?“ fragte sie scheinheilig und in gewisser Weise verärgert.

Peters sah gelangweilt sein Datenpad an und erwiderte:“Nicht daß ich wüßte.“

„Hören sie,ich bin die stellvertretende Kommandantin der Force!Zumindest ich sollte über das Ziel Bescheid wissen!“ sagte sie aufgebracht.

Peters sah sie ernst an:“Ich kann ihnen im Moment aber nichts sagen,Andrea.Bitte verstehen sie mich.“

Sie wollte schon widersprechen,aber Peters warf ihr noch einen deutlichen Blick zu:“Ich möchte,daß sie und die anderen auf Deck 8 bleiben.Das ist ein Befehl!“

Deck 8 war alleine für die Force Omega reserviert und keinem Crewmitglied zugänglich.

Bennett verließ ohne ein weiteres Wort das Quartier.

„Peters an Brücke.Setzen sie Kurs auf Romulus,Warp 8.“ ordnete Peters über Interkom an.

Tyler bestätigte:“Verstanden,Sir.“

 

Bennett ging frustriert durch die Korridore bis zu einem Turbolift.
Warum hatte der sonst so auf Teamarbeit bedachte Peters ihr nichts gesagt?Sie war nicht nur seine Stellvertreterin,sondern auch eine gute Freundin.Sie sprachen öfters selbst über private Probleme.

Sie stieg in den Lift ein.Da siegte ihre Neugier.Anstelle daß sie „Deck 8“ als Fahrziel nannte,sagte sie „Brücke“.Sie wollte wissen,wohin es ging.

 

Die Turbolifttür öffnete sich und Bennett betrat die Brücke der Repulse.Tyler führte das Kommando und begrüßte sie.
„Willkommen an Bord,Commander.Was wünschen sie?“ fragte er.
Sie erwiderte:“Was für ein Flugziel haben wir,Mr Tyler?“

Tyler war irritiert.Normalerweise wußte Bennett lange vor der Brückencrew,wohin es ging.
„Wir fliegen nach Romulus.Wußten sie das nicht?“ teilte er ihr mit.

Romulus!Was wollte Peters dort?Schon lange Zeit waren keine beunruhigenden Geheimdienstberichte mehr eingetroffen und nichts deutete darauf hin,daß die Romulaner etwas vorhatten.

„Ich hatte ihnen doch gesagt,sie sollen auf Deck 8 bleiben!“ ertönte eine energische Stimme von der Turbolifttür her.

Peters hatte unbemerkt von Bennett die Brücke betreten und sah sie ärgerlich an.
Sie sah ihn an.So aufgebracht hatte sie ihn noch nie zuvor gesehen.

Er stellte sich vor sie hin und sagte mit einem scharfen Unterton:“Wenn sie nicht in der Lage sein sollten,meine Befehle auszuführen,dann sollte ich vielleicht Seral zum Anführer des 2.Teams machen!“
Peters blickte zu Penn,der an der taktischen Station stand:“Mr Penn,begleiten sie Commander Bennett bis zu Deck 8.Und sorgen sie dafür,daß sie dort bleibt!“

Der Lieutnant nickte und sah Bennett an:“Commander,würden sie bitte kommen?“

 

Peters setzte sich langsam in den Kommandosessel und grübelte.Er hatte soeben eine langjährige Freundin von dem Sicherheitschef buchstäblich abführen lassen.Er konnte selbst nicht glauben,was er getan hatte.

„Commander Tyler, sie haben die Brücke.“ sagte er und erhob sich aus dem Kommandosessel.

 

„Ja,herein.“ bat Andrea Bennett,als der Türsummer ertönte.

Peters betrat sichtlich unsicher ihr Quartier.Schon an ihrem Blick sah er,daß sie wütend war.Sie zeigte es jedoch nicht offen.

„Störe ich sie?“ fragte er vorsichtig.

Sie schüttelte den Kopf:“Nein,Captain.Was wünschen sie?“

„Hören sie,Andrea.Es tut mir sehr leid,was ich eben getan habe.Vergeben sie mir bitte.“ bat Peters.

Bennett blickte ihn nachdenklich an:“Sie haben mich vor der Brückencrew gedemütigt,Marc.Aber sie müssen Gründe für ihr Handeln haben,das weiß ich.Es ist mir nur schleierhaft welche.“

„Sie werden es bald erfahren.Ich handle nur auf meine Verantwortung und falls sich dieses Handeln als unrechtmäßig herausstellt,dann will ich auch alleine dafür gerade stehen und keinen von der Force mit hineinziehen.“ sagte Peters erklärend.

Sie nickte:“In Ordnung,Marc.“

„Gehen sie mit mir etwas essen,Andrea?“ fragte Peters.

Bennett stand auf und lächelte:“Sie laden mich ein,Marc.Kommen sie.“

 

„Wir erreichen die neutrale Zone,Sir.“ meldete Ceroglu.
Tyler nickte:“Aktivieren sie die Tarnvorrichtung,Mr Rogers.Lieutnant Ceroglu,wechseln sie alle fünfzehn Minuten den Kurs,gleichbleibende Geschwindigkeit.“

Roger aktivierte die Tarnvorrichtung des Schiffes und die Repulse drang unbemerkt in die neutrale Zone ein.

 

„Commander,ich orte zwei Warbirds,die unseren Kurs kreuzen.“ meldete Shantor Penn ruhig.

Tyler legte sich die Daten auf seinen Bildschirm.Er sah sie kurz an und nickte:“Kurs ändern auf 300.055.Geschwindigkeit beibehalten.“

„Bestätigt,Sir.Wir sind an den Warbirds vorbei.Das ist nochmal gut gegangen.“ berichtete der taktische Offizier.

Tyler sah Penn an:“Wir werden diese Sache schon meistern,Lieutnant.“

„Es ist unser Vorteil,daß die Romulaner nicht vermuten werden,daß ein Föderationsraumschiff sich in ihrem Raun befindet.“ erwiderte Penn.

Der 1.Offizier rieb sich seinen Kinnbart:“Das denke ich auch,Lieutnant.“

 

Adnan Cerroglu überprüfte seine Anzeigen und meldete:

“Commander,wir erreichen Romulus.“

Tyler stand aus dem Kommandosessel auf:“Verlangsamen auf Impulskraft.Brücke an Captain Peters.“

„Hier Peters.Was gibt es,Mr Tyler?“ fragte der Kommandant.

Tyler erwiderte:“Wir haben Romulus erreicht,Sir.“

„Verstanden.Schwenken sie in einen Standardorbit ein und schalten sie mir die Kommunikationssysteme in den Kontrollraum auf Deck 8.Ende.“ ordnete Peters an.

 

Peters betrat alleine den Kontrollraum,der als Logistik-und Führungszentrum im Einsatz diente.Er nahm an einer Konsole Platz.
„Computer,eine Subraumverbindung nach Romulus herstellen.Geheimfrequenz,Genehmigung Peters,Alpha-Foxtrot 3272.“ ordnete er an.

Der Computer fragte:“Nennen sie Name,Rang und Position der Person,mit der sie reden möchten.“
„Name Cromwell,Darren.Rang Lieutnant Commander.Position V-Mann auf Romulus.“ erwiderte Peters.
„Geben sie den Tagescode an.“

Peters erwiderte:“Tagescode Roter Halbmond 187910.Verbindung herstellen.“

„Nur einseitige Nachrichtensendung möglich.“ sagte der Computer.Das bedeutete,Peters konnte eine Nachricht absetzen,aber Cromwell würde nicht sofort antworten.

„Hier ist Roter Halbmond.Benötige Rendevouzkoordinaten.Ende.“ sprach Peters seine Mitteilung und beendete die Verbindung.

Wird Zeit,daß ich ein Romulaner werde, dachte sich Peters und verließ den Raum.

 

„Also,Marc.Wir sind fertig.Sehen sie es sich an.“ sagte Doctor Marcus Fenton und hielt Peters einen Spiegel hin.

Peters betrachtete sich und war wiederum erstaunt.Fenton hatte es wieder einmal geschafft,ihn wie ein Mitglied einer anderen Spezies aussehen zu lassen.

„Gute Arbeit.Sie haben sich wieder einmal selbst übertroffen,Marcus.“ lobte Peters.

Fenton lachte:“Vertrauen sie ihrem Schneider,Marc.“

Eine Durchsage ertönte:“Captain,wir erhalten eine Mitteilung von der Oberfläche.Nicht zu decodieren.“

„Stellen sie sie in den Kontrollraum durch.Ende.“ befahl Peters.

 

Peters sah sich die Mitteilung an und wußte,es waren die Koordinaten.Er tippte seinen Insignienkommunikator an:“Peters an Seral.Treffen sie mich bitte in der Waffenkammer.“

 

Der Vulkanier war vor ihm da.Er blickte keinesweg neugierig,fragte aber:“Womit kann ich ihnen dienen,Marc?“
„Seral,ich brauche sie,um mich auf die Oberfläche zu begleiten.“ erwiderte Peters.

Der Vulkanier widersprach nicht und nickte:“Sicher.Was brauchen wir noch?“

„Zwei romulanische Disruptoren.Wenn wir in Schwierigkeiten geraten,darf nichts auf unsere Herkunft hinweisen.“ entgegnete Peters.

Seral nickte und nahm zwei der Waffen aus dem Regal.Er reichte Peters eine davon und deuete auf die Tür:“Wollen wir gehen?“

 

Peters und Seral materalisierten in einer unterirdischen Höhle.Sie war spärlich beleuchtet und man konnte nur wenige Meter weit sehen.

Seral schaltete seinen Handscheinwerfer ein und blickte sich um.Es war niemand anderes zu sehen.

„Wo ist Cromwell nur?“ fragte Peters laut.

Ein dunkle Gestalt trat aus dem Schatten hervor.Schneller,als Peters oder Seral reagieren konnten,hatte er einen Phaser in der Hand.

„Unvorsichtig,Marc.Du solltest nach deiner ehemaligen Tätigkeit als V-Mann besser aufpassen.“ sagte die Gestalt und steckte die Waffe ein.

Peters ging zu ihm hin und umarmte ihn freundschaftlich.
„Gut,dich wiederzusehen.Ich möchte dir Seral vorstellen.“

Der Vulkanier nickte Cromwell zu.

„Was hast du auf dem Herzen,Darren?“ fragte Peters entschlossen.

Cromwell erwiderte:“Ich habe beunruhigende Informationen,Marc.Durch meine guten Kontakte zur romulanischen Einsatzplanung habe ich erfahren,daß zwei Warbirds für eine Spezialmission abgestellt wurden.Seit etwa zwei Wochen werden die Schiffe mit Waffen und Truppen beladen.“

Seral fragte nach:“Haben sie eine Erklärung für diese Aktion,Commander?“

„Leider nein.Ich habe versucht,weitere Informationen zu bekommen,aber meine Verbindungen konnten auch nichts weiteres zu dieser Sache sagen.“ erwiderte Cromwell schulterzuckend.

Peters wiegte bedächtig den Kopf:“Mir es ebenfalls schleierhaft,was die Romulaner vorhaben.Weißt du,wann diese Schiffe aufbrechen werden?“

„Ja.Sie werden in cirka 18 Stunden abfliegen.Ich bitte dich,den Warbirds zu folgen.Mein Gefühl sagt mir,da ist was faul.“ entgegnete Cromwell.

Seral warf ein:“Ihr Gefühl könnte sich schwer in die Irre führen,Commander.“
„Es hat mich bisher noch nie enttäuscht,Mr Seral.Ich vertraue ihm.“ erwiderte Cromwell todernst.

Peters nickte:“Wir werden es machen und dich kontakten,falls sich etwas ergeben sollte.Oder willst du nicht auf´s Schiff mitkommen?“

„Nein.Ich werde hier weiter nach Informationen suchen und sie dir gegebenenfalls mitteilen.Wir sehen uns.“ verneinte Cromwell.

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