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Parodien >> Sex in Jeffreysröhre 6

von Jana

Tom schielte zum Chronometer seiner Navigationskonsole und war nun der Ansicht, daß der Zeitpunkt für seinen Plan gekommen war. Der Captain befand sich nunmehr seit einer halben Stunde zu Reparaturzwecken im Jeffreysröhren-System, der Commander hatte ihren Platz auf der Brücke eingenommen. Tom's Plan war einfach, aber genial, er konnte gar nicht schiefgehen. Er griff das Padd, daß er präpariert hatte und konnte nur schwerlich ein Grinsen unterdrücken. Er war und blieb eben ein hoffnungslos romantischer Kuppler. Aber für das Gelingen seines Plans war es absolut notwendig, daß der Commander ihm nichts anmerkte. Das Padd in der Hand stand er auf und ging zum Kommandosessel.
"Was kann ich für Sie tun, Mr.Paris?"
Tom spielte den absolut unschuldigen und von nichts wissenden Navigator, "Captain Janeway bat mich, Ihnen dies zu genau dieser Uhrzeit zu geben", er reichte dem 1.Offizier das Padd.
Chakotay runzelte die Stirn, *Ungewöhnliche Prozedur*, "Wissen Sie etwas über den Inhalt?"
*Na Logo. Ich hab' ihn geschrieben.*, schoß es Tom durch den Kopf, aber das konnte er dem Commander freilich nicht auf die Nase binden, "Nein Commander. Ich hatte nur die Anweisung, die Nachricht zu zustellen."
"Vielen Dank, Mr.Paris."
Tom drehte sich wieder um und ging zu seiner Station zurück. Wenn sein Plan erfolgreich war, würde der Commander in wenigen Sekunden aufspritzen und die Brücke verlassen und zwar in genau vier ... drei ... zwei .. eins.

Chakotay schoß aus seinem Sessel und deaktivierte das Padd. Er drehte sich verunsichert um, um sich zu vergewissern, daß nur er die Nachricht gelesen hatte. Zweifelsohne mußte sein Gesicht einen Hauch roter sein als sonst. Er zog seinen Uniformpulli glatt und räusperte sich, "Commander Tuvok, Sie haben die Brücke."
*Strike*, meinte Tom zu sich selbst, als Chakotay die Brücke verlassen hatte. Jetzt lag es am Commander, den Homerun zu machen.

Janeway lag quer in einer Jeffreysröhre, mit Kopf und Beinen stützte sie sich an den etwas schrägen Wänden ab. Es war furchtbar eng, so daß ihre Beine angewinkelt waren und außerdem war es extrem unbequem. Sie hatte eine Deckenplatte entfernt und betrachtete nunmehr seit einer halben Stunde das Wirrwarr von Kabeln.
Um ihre technischen Fertigkeiten etwas aufzufrischen und um endlich nicht mehr neben ihrem verdammt gutaussehenden 1.Offizier sitzen zu müssen, hatte sie sich für diese Routinearbeit freiwillig gemeldet. Sie war so verzweifelt, daß sie alles getan hätte, nur um ein paar Minuten von ihm getrennt zu sein. - Sie hätte sogar die Außenhülle auf mikroviralen Befall gescannt.
Er versprühte soviel Pheromone, daß es ihr wirklich schwer fiel, sich zusammen zu reißen. Endlich hatte sie einen Großteil der Kabel identifiziert. Es konnte doch nicht so schwer sein, eine polarisierte EPS-Leitung wieder zu depolarisieren. Nun ja, wenn man dabei ständig an seinen 1.Offizier dachte, konnte sich dieser Vorgang schon als reichlich difficil herausstellen. Sie griff nach dem Spulenspanner und bohrte ihn in die Innereien der Voyager. Hoffentlich würde es ihr erspart bleiben, ihn heute noch einmal zu sehen, denn sie hatte den Eindruck, als sei sein Lächeln heute noch verführerischer, noch einladender als sonst.
Rechts neben ihr ging ein Schott auf und jemand krabbelte auf sie zu. Eine Überraschungsvisite von B'Elanna? Sie hätte beinah den Spulenspanner fallen gelassen, als sie erkannte, daß er es war. Irgendjemand wollte sie definitiv quälen. Krampfhaft und ohne viel Erfolg tat sie sehr beschäftigt und fuhrwerkte weiterhin an den Kabeln herum.
"Ich habe deine Nachricht bekommen", begann er eine Konversation.
"Mmm", erwiderte sie nur, ohne verstanden zu haben, was er gesagt hatte. Mit allen Mitteln versuchte sie ihn zu ignorieren und sich dies möglichst nicht anmerken zu lassen.
"Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte", setzte er den Monolog fort.
"Mmm", sie mußte wirklich einen äußerst konzentrierten Eindruck erwecken, "Phasenkuppler bitte."

Er reichte ihr ein Werkzeug, wobei für ihn alle gleich aussahen. Das einzige, was sie unterschied, waren ihre imposanten Namen, die ihn schwer beeindruckten, ihm aber zugleich das Gefühl vermittelten, er käme aus dem 21.Jahrhundert und würde nur 'Bahnhof' verstehen.
Sie werkelte fleißig weiter, ohne ihm große Beachtung zu schenken. Aber das war er ja gewohnt und so entschloß er, seine gute Laune beizubehalten. Sie spielte sonst auch die schwer zu kriegende, warum also nicht auch jetzt.
"Mikro-Relais-Injektor bitte", sie hielt die Hand auf.
Nach einigen weiteren Eene-Mene-Muh-Und-Raus-Bist-Du-Ratespielen, um sich für ein Werkzeug zu entscheiden, hielt er es für angebracht, doch die Initiative zu ergreifen. Er beugte sich über sie, so daß sie gar nicht anders konnte, als ihm ins Gesicht zu blicken. Das war der beste Schlafzimmerblick, den er zustande brachte.
"Commander, würden Sie bitte Ihr Tattoo aus meinem Gesichtsfeld nehmen?", war ihre einzige Reaktion.
Enttäuscht nahm er seine ursprüngliche Position ein. Er war leicht irritiert, auf ihre Botschaft hin hatte er eigentlich erwartet, daß sie ihn hier mit Haut und Haaren verschlingen würde. Nun ja, aber das wäre wohl kaum die echte Janeway gewesen. Aber noch war er nicht entmutigt. Beherzt entschied er sich, auf's Ganze zu gehen.

Es durchzuckte sie heiß, als er seine Hand auf ihren Oberschenkel legte. Er hatte sie damit so überrascht, daß sie sich mit den Beinen abrupt von der Wand abstieß und als Konsequenz daraus den Kopf stieß. Seine Hand wanderte an ihrem Bein höher in Bereiche ihres Körpers, wo die Hände des 1.Offiziers garantiert nichts zu suchen hatten. Aber momentan verursachte er dadurch Empfindungen in ihr, die es ihr absolut unmöglich machten, die dafür passende Sternenflottenvorschrift zu zitieren. Ihr entfuhr ein Stöhnen, was ihn nur noch zu mehr animieren schien. Plötzlich spürte sie seine Lippen auf ihren und wie seine Zunge ihren Mund erforschte. Mit der freien Hand krallte sie sich in das Gitter auf dem Boden, so wollte sie der Versuchung widerstehen, ihm die Uniform vom Körper zu reißen. Das Ende ihres Widerstandes wurde durch das Poltern des Spannungsmessers, den sie fallen ließ, markiert.
Geschickt verlagerte er sein Gewicht, so daß sie nun parallel zur Jeffreysröhrenwand lagen. Auf mysteriöse Weise hatte er es geschafft, sich selbst und sie von der Uniform zu befreien. Und es war wirklich mysteriös, denn schließlich konnte man sich hier nur so weit aufrichten, daß man auf allen Vieren durch die schmalen Gängen robben konnte. Aber es war in jeder Hinsicht irrelevant wie er es geschafft hatte, denn es folgte der stürmischste, zügelloseste und wildeste Sex, den sie in ihrem bisherigen Leben hatte.

Tom tippte gelangweilt auf einige bunt blinkende Kontrollleuchten seiner Konsole, *Viele, viele bunte Knöpfe drück' ich ja so gern*, als sich die Turbolifttüren öffneten und Captain Janeway eintrat. Sie hielt ein Padd in der Hand.
Er fand, daß ihre Wangen etwas gerötet waren und daß ihre Haare ein wenig zerzauster waren als sonst, aber niemand sonst bemerkte dies.
"Mr.Paris, mein Bereitschaftsraum - Jetzt!", zischte sie. Die Töne hörten sich so an, als wenn bei Neelix irgendwas überkochte.
Nun, er war bereit sich der Inquisition zu stellen, schließlich hatte er es für einen guten Zweck getan. Als sich die Türen des Bereitschaftsraum schlossen, warf sie ihm das Padd entgegen.
"Lesen Sie vor!"
"Ähm ...", Tom gab vor einen Frosch im Hals zu haben, aber ihr bohrender Blick bedeutete soviel wie: 'Wenn Sie meinem Befehl nicht sofort Folge leisten, werde ich Sie in das nächste Torpedo-Abschußrohr stecken und feuern.'
Da er wußte, daß es B'Elanna haßte, das ganze Blut aus dem Abschußrohr zu entfernen, entschied er sich, dem Wunsch des Captain nachzukommen.

"An Commander Chakotay:
Ich will dich!
Triff mich in Jeffreysröhre 6!
Niemand wird uns stören.
Kathryn."

"Ich muß Ihnen doch nicht erst erklären, daß das Fälschen von Nachrichten nach Sternenflottenvorschrift 34572, Paragraph 56, Sektion 78, Untersektion 12, Abschnitt 4, Unterabschnitt 8, Spiegelstrich 9 verboten ist, oder?"
Tom ließ den Redeschwall wortlos über sich ergehen.
"Morgen liefern Sie mir ein Padd ab, auf dem 10000 Mal steht: 'Ich darf meinen Captain nicht mit meinem 1.Offizier verkuppeln.' Selbstverständlich werden Sie diese Arbeit ohne Paste and Copy anfertigen! - Wegtreten!"

-Ende-

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