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Parodien >> Es war einmal ... 

von Birgit

Es war einmal vor langer, langer Zeit an einem für uns noch unerreichbaren und Lichtjahre entfernten Ort, in einem Teil des Universums den man Delta-Quadranten nannte.
In diesem fernen Galaxisteil beginnt unsere Geschichte über die Voyager. Die Voyager war ein Raumschiff, klein und wendig, jedoch auch stark genug, dass so mancher Gegner vor ihr flüchten musste.
Eigentlich kam das kleine Schiffchen aus einem ganz anderen Bereich des Weltalls, doch ein fremdes Wesen hatte Schiff und Crew jahrzehnteweit von der Heimat entfernt.
Zuerst war die Mannschaft nicht sicher, was sie machen sollte, doch auf ihren Heimatwelten gab es Regeln und diese mussten sie einhalten. Dadurch retteten sie ein anderes Volk, aber zerstörten sich die Möglichkeit einer schnellen Heimkehr.
Nun mussten sie sich, allein und abgeschnitten von ihren Familien auf die Suche nach einem sicheren und gefahrlosen Weg in die Heimat machen.
Man gewann neue Freunde, bekam Feinde uns so musste man kämpfen um die eigene Welt je wiedersehen zu können. Dies waren die idealen Voraussetzungen um eine neue, interessante und spannende Star Trek Serie zu produzieren.

Auf die neuen Freunde war großer Verlass. Da war Neelix. Neelix war ein Talaxianer, einer der wenigen die noch übrig waren, nachdem es einen furchtbaren Krieg auf seiner Heimatwelt gegeben hatte. Er war der selbstauserkorener Führer der Voyager, denn er behauptete schon überall und nirgends gewesen zu sein und Völker zu kennen, deren Name man nicht einmal
buchstabieren könnte. Nebenbei half er der Crew dabei neue Lebensmittel zu sammeln und Energie zu sparen, indem er sich aufs Kochen spezialisiert hatte. Wollte man jedoch nicht auf der Krankenstation landen, musste man seine Kreationen mit Vorsicht "genießen".

Seine Freundin hieß Kes. Sie gehörte einer Spezies an, die nur neun Jahre lebte und Ocampa hieß. Kes war noch keine zwei Jahre alt, als sie auf die Voyager kam, doch eigentlich war sie schon fast erwachsen. Sie war ein freundliches, telepathisch veranlagtes und lernfähiges Wesen, dass dem Doktor auf der Krankenstation zur Hand ging und ihm zeigte, dass er mehr war als es schien. Leider kam sie bei den männlichen Zuschauern nicht so gut an uns so wurde sie in der vierten Staffel durch eine auffallendere Charaktere ersetzt. Jedoch erlitt sie nicht den üblichen Serientod, sondern verwandelte sich in ein höheres Wesen und schenkte ihren Freunden eine Flug, der ihnen zehn Jahre einer gefährlichen Reise ersparte.

Der Doktor war, neben Neelix, der beste Freund von Kes gewesen. Und obwohl es sich bei ihm nur um eine Hologramm, eine Projektion geschaffen durch Sensoren und Licht handelte, behandelte sie ihn wie einen vollkommenen Menschen. Eigentlich gab es ja zu Anfang einen humanoiden Arzt. Doch dieser wurde gleich zu Beginn der Serie ausgeschaltet, da manPublikumsbefragungen durch Psychofritzen die Meinung bekam, dass das Publikum mehr Gefallen an einem Hologramm finden würden. Er, nein eigentlich ja es, war der Pinoccio der Neuzeit. Anfangs war er naiv und ein wenig egozentrisch doch mit dem Verlauf der Serie schuf er sich seinen eigenen Charakter und bekam schließlich sogar die Möglichkeit, die Enge der Krankenstation zu verlassen uns seine Rolle auszubauen. Viele sagten dem Doktor nach, dass er romantische Gefühle für Kes oder ihre Nachfolgerin hatte. Jedoch konnte ihm nur nachgewiesen werden, dass er als ihr Mentor fungierte.

Auch Tuvok war ein Freund von Kes und auch ihrer Nachfolgerin half er, Telepathie und psychische Stärke zu beherrschen. Er wird wohl auch einer der wenigen sein, der die lange Reise mit nur wenig Altersschwierigkeiten überleben wird, denn schließlich ist er ein Vulkanier. Endlich haben die Storywriter wieder einen Vulkanier an Bord gebracht, doch irgendwie ist es schon ein bißchen eigenartig, denn ich kann mich nicht erinnern, je von einem schwarzen Vulkanier gehört oder je einen gesehen zu haben. Ein afroamerikanisches und ein vulkanisches Besatzungsmitglied konnte man sich wohl nicht leisten oder vielleicht ist eine Transporterverschmelzung schuld daran, kam ja alles schon mal irgendwann vor.
So entstand also der Vulkanier Tuvok, der in seiner zweiten Berufslaufbahn die Rolle des Sicherheitschefs übernommen hat, denn als Wissenschaftler müsste er wohl das Wort "faszinierend" in den Mund nehmen, gegen das jeder Vulkanier seit den Zeiten des großen Spocks Aversionen verspürt. Wenigsten kann er genauso gut die Augenbrauen hochziehen und gibt dieses Können an ein anderes, beinahe emotionsloses Wesen auf der Voyager weiter.

7of9. So hieß das neueste Mitglied der Besatzung. Sie war groß, blond und der neue Star des Schiffes. Eine Art Pamela Anderson des Delta-Quadranten. Eigentlich hieß sie ja Erica, doch 7of9 war besser. Wie Lilly im Ersten Kontakt meinte, gehörte sie zu den Schweden, die etwas anderes waren! Die Bord, der Schrecken der Galaxis, die ganze Welten assimilierten und immer einen lässigen Spruch auf ihren kollektiven Lippen hatten. Widerstand ist zwecklos, das/der war es auch für die Familie von klein Annika gewesen. Sie war zwar menschlich, doch ihre Menschlichkeit wurde bei der Aufzucht zur Drone vernichtet. Jetzt war 7of9 wieder unter Freunden und war ein Individuum geworden. Doch ihr Leben als ein solches war nicht immer einfach.
Immer noch regenerierte sie sich in ihrem Alkoven und bevorzugte es zu stehen. Der Doktor halft ihr dabei umgänglicher zu werden und mit ihm hätte sie jede Karaoke-Show gewonnen. Jetzt musste sie nur noch einen geeigneten Partner finden.

Harry Kim dachte, dass er der beste Kandidat für 7of9 wäre, doch leider stand der junge Fähnrich nicht auf ihrer Liste. Direkt von der Akademie war der naive und familienbezogene Klarinettenspieler der Frischling, der noch grün hinter den Ohren war und nicht wußte, wie man den Captain ansprach oder sich gegen einen Latinum gierigen Ferengi verteidigte. Doch auch er hatte in den letzten Jahren viel gelernt und Erfahrungen gesammelt. Er war sogar so gut geworden, dass er eine denkfähige Bombe davon überzeugen konnte über ihre Programmierung hinauszugehen und Selbstmord zu begehen, anstatt die Voyager und eine ganze Welt zu zerstören. Ja er hatte einiges gelernt, doch wenn es um 7of9 ging, war er immer noch der junge Fähnrich.
Doch auch er hatte eine Art Mentor, einen guten Freund, von dem er noch lernen konnte.

Dieser Freund war Tom Paris. Ein Mensch, der seine zweite Chance in Anspruch nahm, nachdem er beim ersten Mal vom rechten Weg abgekommen war. Eigentlich ein Verbrecher, ein Verräter, doch er hatte eine wichtige Aufgabe bekommen und stellte sich dieser jetzt ohne davonzulaufen. Lieutenant oder hieß es Fähnrich Paris, flog das Schiff. Manchmal eine schwere Aufgabe wenn es zu Kämpfen kam, meist musste er allerdings nur ein paar Tasten drücken. Nebenbei war er der Erfinder des Wett-Pools, der dazu da war, dass meist Paris Replikatorrationen gewann. Aber er brauchte diese, schließlich hatte er eine Freundin, die seine Aufmerksamkeit voll in Anspruch nahm und manchmal ganz schön grob wurde.

Diese ominöse Person war B'Elanna Torres. Zur Hälfte Mensch zur Hälfte Klingone. Das sind zwei so unterschiedliche Gegensätze, die schwer zu vereinen waren, sodass es schon manchmal gebrochene Nasen gab, wenn etwas nicht nach B'Elannas Willen ging. Früher beim Marquis, nachdem sie die Akademie verlassen hatte, führte sie ein recht raues Leben, doch nun hatte sie sich als Chefingenieurin der Voyager durchgesetzt und ihr wildes Wesen wurde von Paris gezähmt. Geheiratet hatte sie ihren Traummann ja auch bereits schon und das Publikum hätte sich schon Nachwuchs erwartet, doch dann kam man ja leider drauf, dass es nicht echte B'Elanna und die reale Voyager-Crew waren, sondern nur die kleinen dummen Duplikate, die Klone. Naja, was nicht ist, kann ja noch werden. Torres, die eigentlich gar keinen Abschluss an der Sternenflottenakademie hat und deshalb noch die Schulbank drücken müsste, war ein Mitglied des Marquis-Schiffes, das die Voyager am Anfang der Serie verfolgt hatte und unter Chakotays Kommando flog.

Chakotay; Commander Chakotay ist ein Kapitel für sich!
Ein Mensch der indianischer Abstammung war, das es so einen in jenem Jahrhundert noch gegeben hat, grenzt an ein Wunder und ist großartig. Bereits jetzt gibt es kaum mehr echte Indianer, wahrscheinlich hat man sie in naher Zukunft auf die Gefährdete Arten -Liste gesetzt. Aber im Ernst, in jeder Star Trek Serie gibt es Minderheiten. In dieser ist es wohl ein Indianer, der diese repräsentiert. Chakotay, das blinde Huhn, das beim Marquis war und eigentlich hinter jedem Baum einen Spion oder Feind sehen hätte müssen. Aber wahrscheinlich hatte er seinen "Heile-Welt-Blick" auf, denn anders lässt es sich nicht erklären, dass er Tuvok, einen Agenten der Sternenflotte und Seska, eine Spionin der Cardassianer nicht erkannt hatte. Aber er hat sich gebessert und seine Ansprüche raufgeschraubt. Jetzt ist er der erste Offizier der Voyager, nicht mehr auf untergeordnete Personen sondern auf seine Vorgesetzte fixiert. Liebe bei Star Trek, dass hätte sich Roddenberry wohl nicht träumen lassen, als er sein erstes Meisterwerk schuf. Aber die Zeit geht weiter und das Publikum immer anspruchsvoller/loser!
Schon vor der Folge auf New Earth war es wohl um ihn geschehen, Chakotay hatte sich verliebt und das nicht in irgendjemanden. Eine Badewanne, Blicke auf ein Dekolleté und eine uralte Legende, ließen sogar einen Blinden mit Krückstock erkennen, das es um den ersten Offizier geschehen war. Und erraten, wer die Glückliche ist, in die er sich verliebt hat?

Ist ja ganz glasklar oder?! Captain Kathryn Janeway, die wunderschöne und mutige Anführerin der Delta-Quadrant-Gestrandeten. Zu Anfang war ihr nicht ganz klar was sie von ihrem neuen Offizier halten sollte und nebenbei quälte sie auch die Sehnsucht nach der Heimat, nach Hund und Mark. Mark, ihr Freund und Hundesitter, der das Warten satt hatte und eine andere geheiratet hat. Glück für Janeway und Chakotay. Leider trennten noch Nebensächlichkeiten wie Parameter und Hologramme die Zweisamkeit des Paares, doch nach der Annahme der Rose, dem gemeinsamen Essen in Kathryns Quartier und eigentlich unnötigen Berührungen war klar, dass es auch Janeway von Amors Pfeilen getroffen worden war.

Doch da gab es ja auch noch die böse, gemeine Produktionsgesellschaft. Wie hieß sie gleich noch mal?!? Ach ja Paramount, die haben einige Hebel in Bewegung gesetzt, um zu verhindern, dass aus dem dunklen Traumoffizier Chakotay und dem hübschen Emanzencaptain Janeway ein Paar wird. Jedoch rechneten sie nicht mit den vielen Fans, die nur darauf warteten, das sie die beiden Turteltäubchen die gegenseitige Liebe gestehen und so wurden sie von Milliarden Briefen von J/C.Kampanienschreiberteilnehmer/innen überhäuft und beinahe im Briefemeer beinahe ertrunken. Nachdem Jahre vergangen sind und die Produzenten und Storywriter sich wieder an die Oberfläche und ans Tageslicht gekämpft haben, hatten sie es endlich eingesehen und erfüllten vielen von uns einen Weihnachtswunsch.
Endlich war es soweit gewesen, der Moment war da, die Folge wunderschön und die Einschaltquoten in atemberaubender Höhe. Wer will sich nicht an die Folge erinnern, einfach traumhaft nicht wahr?! Und immer noch Ausbaufähig.

Doch wie wird es weitergehen? Wird das Schiffchen die Heimat erreichen und Janeway und Chakotay ein Paar bleiben? Tja, ich finde ein paar Geheimnisse müssen doch noch bleiben und wie heißt es am Ende eines jeden Märchens?

"Und wenn sie nicht gestorben sind, dann fliegen, lieben, leben sie noch heute!"

-Ende-

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