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Nr. 046 - Der vergessene Feind

 

 

Geordi LaForge fühlte die nasse, kalte, schlammbespritze Kleidung auf seiner Brust, seinem Rücken und dem Rest seines Körpers. Er fror jedoch nicht - tropisches Klima umgab ihn und die kürzlich erfolgten Adrenalinschübe hatten ihn erhitzt und zusätzliche Feuchtigkeit wurde durch den Schweiß auf seiner Stirn gebildet. Seine durchnässte Kluft erinnerte ihn an sein Erlebnis auf Galorndon Core wo er in ähnlich ramponierter Verfassung um sein Überleben kämpfen musste. Es gab jedoch viele Gründe warum er in diesem Moment nicht so hilflos und verängstigt war wie vor acht Jahren. Zwei seiner Freunde waren dieses Mal nur einige Meter von ihm entfernt und während sein Visor damals versagt hatte, leistete sein kürzlich verbessertes Augenimplantat heute hervorragende Arbeit. Seit kurz nach dem Verlassen des Briar Patch war er wieder auf eine künstliche Sehhilfe angewiesen, was ihn jedoch nicht hart getroffen hatte, da er von Geburt an, gezwungen war, die Welt auf eine andere Weise zu sehen als alle anderen - und er möchte die Welt wie er sie kennengelernt hatte. Er konzentrierte sich und vergaß den Schmerz seines geschwollenen Kiefers. Begleitet von einem kaum hörbaren Summen verstellte er die cybernetischen Linsen in seinen Augen und wechselte dann den Modus von dem fast menschlichen Sehen zu dem, in dem er ebenfalls Infrarotstrahlung wahrnehmen konnte. Kleine gelbrote Figuren tauchten plötzlich in seinem Blickfeld auf. Es handelte sich um Säugetiere, die sich auf einigen Bäumen und auf dem Boden des feuchten Dschungelgebietes bewegten. Geordis Blick wanderte weit nach rechts, wieder zurück und dann in die andere Richtung. Abrupt stoppte seine Kopfdrehung, wurde aber kurze Zeit später in langsamerer Geschwindigkeit fortgesetzt. In relativ großer Entfernung wären sechs aufrechtgehende Figuren aufgetaucht. Geordi zoomte durch Palmenwedel und Pflanzen hindurch und versuchte die rennenden Gestalten immer im Mittelpunkt seines Blickes zu behalten. „Drei Cardasianer, zwei Jem’Hadar und ein Klingone, wenn ich es richtig erkenne", klärte er die anderen auf während er immer noch in seine Beobachtung vertieft war. „Schätzungsweise 500 Meter in dieser Richtung. Er nickte kurz mit dem Kopf um anzuzeigen, in welchem Gebiet sich die Fremden aufhielten. „Die Burschen haben es eilig." Der letzte Satz löste bei Worf eine Reaktion aus. "Wo ist Team zwei", fragte er hastig. Geordi drehte sich weiter nach links bis er drei humanuide Gestalten wahrnahm und heranzoomte. Zwei der Wesen waren männlich, eines weiblich. Neben ihnen bewegte sich eine fast durchsichtige Erscheinung, die aus unglaublich vielen schwach und blas flimmernden gelben Punkten bestand. Ein schwaches Lächeln huschte über sein Gesicht. „Ich habe Data noch nie zuvor in meinem Infrarotmodus betrachtet", bemerkte er. Ohne den ernsten Blick von Worf sehen zu können, erinnerte Geordi sich in diesem Moment daran, das für derartige Feststellungen jetzt keine Zeit war. „Team zwei befindet sich ca. 500 Meter in dieser Richtung." Er nickte erneut mit dem Kopf. „Sie haben schon genug andere Angreifer auf den Fersen", meinte Geordi besorgt. Dr. Crusher hatte ihren Oberkörper nach vorne gebeugt und stützte ihre Hände auf die Knie um sich in dieser kurzer Verschnaufpause etwas zu erholen und zu Atem zu kommen. „Erreichen wir die Tranporterplattform noch, um sie rauszubeamen?", schaltete sie sich in das Gespräch ein. „Die Tranporterplattform ist zu weit entfernt und wird zu gut bewacht als das wir in einem hastigen Angriff übernehmen könnten", entschied Worf. Sein Puls raste fast ebenso wie der seiner Begleiter, allerdings war er durch seine klingonischen Lungen weniger außer Atem als Geordi und der Dr. Crusher. „Wir müssen sofort zu ihnen." Worf blickte kurz zu seinen beiden Begleitern um den bevorstehenden Lauf einzuläuten. Trotz ihrer Erschöpfung erkannten sie die Notwendigkeit sofort aufzubrechen. „Dann los", kommentierte Geordi und gab mit seinen ersten Schritten vor in welcher Richtung Team zwei zu erreichen war. Worf joggte an ihm vorbei und die drei begannen einen zügigen Lauf durch das feuchte Gebiet wobei der Klingone beim Rennen mit einigen Hieben seines Mek’leths das gröbste an wuchernden Pflanzen beseitigte, die den Weg versperrten. Trotz ihren Bemühungen konnte er sich relativ sicher sein, das sie nicht rechtzeitig kommen würden.

Ein krächzenden Schrei würde von dem riesigen Vogel ausgestoßen der knapp über den Baumkronen von dem Gebiet flog, indem sich Picard, Riker, Data und Troi aufhielten. Er übertönte für einen Moment die leisen zwitschernden und knisternden Geräusche, die ständig aus dem dichten Wald zu hören waren. In einem langen Hall klang der Ruf des Fliegers aus. Picard fühlte sich fast auf die Erde von vor 65 Millionen Jahren versetzt als ihm das Lebewesen am Himmel an einen Flugsaurier erinnerte. Die vier Besatztungsmitglieder bewegten sich nur langsam voran. Sie bildeten ein Quadrat von ca. 2 Metern seitenlänge. Vermutlich wollten sie sich nicht gegenseitig behindern, aber doch helfen können, sollte es zu einem Kampf kommen. Instinktiv wurde geflüstert anstatt zu sprechen und man versuchte jegliche Geräusche beim gehen zu vermeiden. Sie machten sich nicht bewußt, das es ihnen ebenso darum ging bei jedem plötzlichen Geräusch sofort aufmerksam zu werden, wie darum selbst keine Aufmerksamkeit zu erregen. Wie die Mitglieder der anderer Gruppe trugen auch hier alle schwarze, dünne und armfreie Kleidung. Die Anstrengungen, die Kämpfe, die warme Temperatur und die hohe Luftfeuchtigkeit hatten dafür gesorgt, das die Gesichter feucht und Mitgenommen aussahen. "Zielpunkt D ist ganz in den Nähe", wisperte Riker. "Wenn wir die anderen treffen würden, könnten wir versuchen ihn zu erreichen." „Vorsicht Rikerrrrr", halte ein Schrei aus mindestens 200 Metern Entfernung. Riker verschwendete einen Moment damit Geordis Stimme einzuordnen, bis er Begriff. Er drehte sich um und könnte nur hoffen, das er seine Säbel an der richtigen Stelle vor Brust und Gesicht hielt und sein Griff fest genug war, um den Schlag abzuwehren. Er war es. Riker stolperte durch die Wucht des Angriffs zwar zurück, hakte mit seiner Verse hinter eine Wurzel und saß hilflos in der Mitte des Kreises seiner Freunde, aber der Schwertschlag des Nausikaners, der aus dem Gebüsch gesprungen war, war überstanden. Der Fremde bewegte sich zielstrebig auf dem auf seinem Hintern sitzenden Commander zu. Er beachtete seine vernachlässigte Deckung nicht und mit einem überraschenden weiten Schwung konnte Troi ihr Bat’leth in die linke hintere Seite des Angreifers rammen. Knapp über dem Becken getroffen, sank dieser vor Riker zusammen. Troi hatte ihren Augen während des Schlages ein wenig zusammengekniffen und jeder wußte ohnehin, dass sie sich bei dieser Handlung nicht wohl fühlte sondern nur das tat, was nötig war. Sie drehte sich hastig wieder um und sah das, was ihr Gehör ihr schon vor einer Sekunde verraten hatte. Der Angreifen war nicht alleine gewesen. Mittlerweile waren aus allen Richtungen Gegner aufgetaucht. Zwei von ihnen stürmten auf Troi zu und sie wußte, das sie es nicht schaffen würde. Sie beobachtete wie eine der riesigen Gestalten mit seinem Beil ausholte und parierte die Attacke indem sie den Schlag mit dem Bat’leth vor ihrem Kopf blockte, während der andere Gegner seinen Langschwert mitten durch ihren Bauch rammte. Der Gegenstand schien sich in ihrem Leib aufgelöst zu haben, denn kein Blut dran aus einer der durchstochenen Seiten ihres Körpers. Enttäuscht und genervt sah sie in die Augen ihres Mörders während sie weggebeamt würde und die Computerstimme „Schutzvorrichtung aktiviert, Spieler sieben ausgeschieden", verkündete. Wie alle ihrer Kollegen hatte Troi einen blauen Chip an ihrer Kleidung getragen der an einer Art schwarzen Gürtel vor ihrem Bauch befestigt gewesen war. Dieser Gegenstand verschwand nicht aus der Simulation sondern fiel zu Boden als der Beamvorgang abgeschlossen war. Riker kam wieder auf die Beine und mußte feststellen, dass er auf seiner Seite, die er nun alleine verteidigen musste, noch zwei Chalnoth und einen Neusikaner als Gegner hatte. Data konnte ihm nicht helfen, da selbst ein Androide seiner stärke nicht zwei Klingonen den Rücken zudrehen durfte und Picard stand mit seinem Schwert einem gleichbewaffneten Romulaner gegenüber. Der erste Offizier bemerkte, das abwarten und verteidigen in dieser Situation ebensoviel eingebracht hätte wie lächeln und um Grade betteln. Er holte mit seinem Säbel weit aus und versuchte zu registrieren, wie der Chalnoth vor ihm vorhatte sich zu schützen. Sein direktes Gegenüber war mit einem mittelalterlichem Schutzschild in der rechten und einem Dolch in der linken Hand bewaffnet. Seine Reichweite war begrenzt. Der Chalnoth hob sein Schutzschild an, um den drohenden Schlag von oben abblocken zu können und näherte sich um seinen Dolch in die völlig freie Angriffsfläche, den Bauch von Commander Riker stoßen zu können. Der erste Offizier hatte dieses Manöver erhofft. In einem schnellen Bogen nach rechts, zog er seine Waffe durch die Luft und durchtrennte seinen Gegner auf Höhe der Taille. Das Säbel schwang noch ein Stück weiter und eliminierte den Neusikaner, der ein Stück weiter links gestanden hatte, auf die gleiche Weise. Beide wurden aufgelöst. Riker hatte sich, um seine Reichweite zu vergrößern, während seines Angriffs nach vorne gebeugt und war nun durch seinen eigenen Schwung auf die Knie gesunken. Er spürte wie etwas auf seine rechte Schulter zuschnellte, sie traf und eigentlich hätte durchtrennen müssen. Er sah, wie die lange Klinge eines Schwertes plötzlich vorne aus seiner Schulter heraustrat und hatte am eigenen Leibe erfahren, wie es war, wenn die Schutzvorrichtung des Holodecks aktiv wurde und schwere Verletzungen oder gar tödliche Verletzungen verhinderte. Der Captain hoffte seine Fechterfahrung in dem Kampf nutzbar machen zu können und begann eine Offensive als die Computerstimme ihn über das beunruhigende Ausscheiden von Spieler zwei informierte. Sein Rücken war nicht mehr gedeckt und er konnte nur hoffen, das Data in Topform war. Data hatte tatsächlich durch eine blitzschnelle Oberkörperdrehung dem Bat’leth des einen Klingonen ausweichen können. Er war unbewaffnet und nutzte den Schwung seiner Drehung um seine Faust seitlich gegen den Hals des Angreifers zu schmettern. Nur Millisekunden später schwang der andere Klingone auf Brusthöhe Data sein Bat’leth entgegen. Ein Ausweichen war unmöglich. Mit einer ebenso großer Präzision wie Schnelligkeit klatschten Datas flache Handflächen auf die heranrasende Klinge und schlossen sie zwischen sich ein. Kurz vor den Schaltkreisen, an deren Stelle sich bei Menschen die mittleren Rippen befinden, stoppte die Waffe durch dieses unglaubliche Manöver. Der Klingone guckte so, als hätte er nach zwei Fässern Blutwein festgestellt, das man ihm sein Familienwappen von der Kriegeruniform gestohlen hätte. Data entschied sich dazu, den Feind dadurch außen Gefecht zu setzen, dass er ihm seinen rechten Zeige- und Mittelfinger kurz in die Auge stupste und dann mit seinen Faust zuschlug. Sein erobertes Bat’leth immer noch in der linker Hand haltend, drehte er sich zu dem Chalnoth um, der vor wenigen Sekunden noch Datas Vorgesetzten niedergestreckt hatte. Dieser zog seine Oberlippe arrogant nach oben und zeigte dem Androiden seine Zähne. Seine Augen weit aufgerissen, setzte er einen kampfgierigen Blick auf. Er blockte den ersten Bat’lethschlag ab und wurde dann von einem Fußtritt in die Magengegend viele Meter zurückgeworfen, wo er dann regungslos liegenblieb. Picard schien ebenfalls Erfolg zu haben. Die Schwerter waren aufeinander getroffen und durch eine volle Drehung von Picards Eisen, war der Romulaner entwaffnet worden. Die Figur verschwand aus der Simulation, als Picards Schwert sie einem Moment später durchquerte. Das Ranghöchste Besatzungsmitglied der Enterprise hatte die Geräusche einer heranstürmenden Horde bemerkt und hoffte inständig, das es sich dabei um das Team eins handelte. Er mußte statt dessen mit ansehen, wie drei Cardasianer, zwei Jem’Hadar und ein Klingone aufgetauchte waren und Data umzingelt hatten. Sie stachen auf ihn ein und... "Schutzvorrichtung aktiviert. Spieler drei ausgeschieden." Data hatte sein Bat’leth noch in den heranstürmenden Klingonen rammen können, der sich nun ebenfalls aus der Simulation verabschieden musste und sich auflöste. Picard wollte sich grade dazu entschließen seine letzte Kraft zusammenzunehmen und so schnell und lange zu laufen wie er konnte, um den fast hoffnungslosen Versuch zu unternehmen den vier übriggebliebenen Schlächtern vorerst zu entkommen und dann seine Kollegen zu finden, als ein heranfliegendes Messer einen er Jem’Hadar in der Brust traf und ihn eliminierte. Worf krempelte das Hosenbein aus dem er die Stichwaffe gezaubert hatte wieder nach unten und stürmte dann zusammen mit Dr. Crusher und Geordi los. Picard raffte sich auf und kämpfte an der Seite seiner Retter. „Das wäre doch nicht nötig gewesen. Mit denen wäre ich doch auch alleine fertig geworden. Trotzdem danke, das sie gekommen sind", begrüßte er die Neuankömmlinge. „Keine Ursache", erwiderte Dr. Crusher. „Bei dieser Luftfeuchtigkeit, den Temperaturen und den ständigen Kämpfen macht ein Sprint über einen halben Kilometer in einem Dschungel doch Spaß," sagte sie sarkastisch. Gut, das ich meinen Humor noch nicht verloren haben, lobte sie sich selbst. Bei dem folgenden Kampf mußte sich abgesehen von den drei computererzeugten Gestalten nur Geordi vom Holodeck verabschieden. Hastig sammelte Dr. Crusher die drei auf dem Boden liegenden Chips auf die Troi, Riker und Geordi hinterlassen hatten. „Wir müssen uns beeilen", bemerkte sie widerwillig", denn ihrem Körper wäre es lieber gewesen, sich nicht zu beeilen. „Geordi sagte, dass Zielpunkt D momentan vollkommen unbewacht wäre." Die Dreiergruppe joggte los und Picard erreichte die Lichtung mit den acht Steinsäulen einige Sekunden von den anderen. Sieben der Pfeiler waren hüfthoch, hatten einen Durchmesser von einem halben Meter und eine runde Einkerbung von der Größe der Chips die Dr. Crusher mitgenommen hatte auf ihrer Oberfläche. Sie bildeten einen Halbkreis um die achte etwa drei Meter hohe und einen Meter Breite Säule. „Kommen sie Beverly!", forderte Picard, während er die kleineren Steinzylinder betrachtete. Der Captain drehte sich um als er ein beunruhigendes Geräusch bemerkte. Er mußte feststellen, das eine Platte sich aus dem großen Pfeiler hinter ihm gelöst hatte und zur Seite geglitten war. „Captain", versuchte Worf ihn noch zu warnen, obwohl der Klingone noch nicht sehen konnte, was Picard erblicken musste. Der Captain erschrak und nahm den kalten Schauer war, der ihm über den Rücken lief. Der Borg, der im inneren des Pfeilers stand blickte in sein Gesicht und trat heraus. Voller selbstironi, sich sogar von außen mit einem Schmunzeln betrachtend setzte Picard eine bitterböse Mine auf, versuchte all seinen Haß auf die Borg zusammen zu raufen, um dann möglichst hart zuschlagen zu können. Kurz vor dem Moment des Aufpralls baute sich ein Kraftfeld vor dem Oberkörper des Gegners auf, so das dieser lediglich durch den Schwung in seine Säule zurückstolperte und sofort wieder heraustrat. Der Captain, auf den das Kraftfeld wie ein Stormschlag gewirkt hatte, hatte sein Schwert fallen lassen müssen, trat einige Schritte zurück und wußte ebensowenig was nun tun sollte wie Worf. Der Doktor war mittlerweile dabei hektisch die Chips auf die Mittelpunkte der Säulen zu verteilen. Selbst der klingonische Krieger wollte alle Alternativen überdenken, bevor er mit einem Mek’leth und seinen Fäusten auf einem von einem Kraftfeld geschützten Borg losging. Er suchte eilig nach einem Gegenstand, den er dem cybernetischen Organismus entgegenwerfen konnte und entdeckte einen fast Kopfgroßen Stein einige Meter von sich entfernt. Er hob ihn auf, näherte sich seinem Gegner und schleuderte den Brocken gegen eine Schulter des Borg, der relativ unbeeindruckt, lediglich einen Schritt nach hinten machen mußte um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Sein schützendes Kraftfeld war erneut aktiviert worden und hatte den Aufprall gedämpft. Der cybernetische Organismus ging zwei Schritte auf Dr. Crusher zu hob seinen Werkzeugarm zum Schlag aus und verschwand von den Augen des heranstürmenden Mr. Worf. Es hatte den Eindruck gemacht als wäre ein Tarnfeld um den Borg herum aktiviert worden. „Missionsziel erreicht", verkündete die Computerstimme knapp. Die beiden Männer drehten sich zu Dr. Crusher, die lächelnd vor dem letzten Pfeiler stand auf den sie ihren Chip gelegt hatte. „Ein wirklich gelungenes Begrüßungsgeschenk", lobte Worf. Auch Picard war sichtlich begeistert. Er freute sich darüber einer der letzter drei Überlebenden zu sein und es war ein sehr belebendes Gefühl für ihn gewesen, körperlich wieder einmal richtig gefordert zu werden. Es gab noch einen anderen Grund für seine gute Stimmung. Es war in letzter Zeit öfter vorgekommen, das er etwas zusammen mit der Brückenbesatzung unternommen hatte und eine wesentlich freundschaftlichere Atmosphäre war zwischen ihm und seinen Kollegen entstanden. Er genoß es, die Barriere, die er als Captain seinen Offizieren gegenüber aufgebaut hatte, langsam schwinden zu sehen. Nach neun Jahren als Captain des Flaggschiffes kannte er seine Crew gut genug um zu wissen, das sie keine übertriebene emotionale Distanz brauchte, um ihn als die Autorität zu akzeptieren, die letztenendes immer das Entscheidungsrecht hat. „Ich bin ganz ihrer Meinung Worf", bestätigte der Captain. „Es ist ein tolles Gefühl daran erinnert zu werden, das immer noch die Chance besteht, das ich meinen ersten Offizier überlebe", fügte er hinzu während die Tür des Holodecks aufglitt. Nicht wissend ob er die Stichelei mitbekommen hatte, warf der Captain dem eintretenden Commander Riker ein zufriedenes Lächeln zu. „Ich habe lediglich einen Arm verloren", protestierte dieser wütend gegen den Blick. „Den hätte man problemlos wieder annähen lassen können." Etwas verliebt blicke Troi, die ebenso wie die anderen getöteten das Holodeck wieder betreten hatte, ihren Freund an und hakte sich in seinem Arm ein. Er wußte, das sie seinen Humor liebte. „Danke, das Du mir das Leben gerettet hast", wendete er sich ihr zu. „Aber Du bist doch gleich danach noch gestorben", neckte sie ihn. „Einen Arm, ich haben einen Arm verloren", wiederholte er sich. Nach einem kurzen Moment des Schweigens ergriff der Captain wieder das Wort. „Ich muß bald wieder auf der Brücke sein, damit Lieutenent Cage sich nicht zu sehr an das Kommando gewöhnt." Er bewegte sich in Richtung Ausgang und Worf und Dr. Crusher begleiteten ihn. „Das müssen wir gelegentlich wiederholen", schloss Picard ab, als er die Schwelle zum Flur der Enterprise übertrat. Die zurückgebliebene Vierergruppe machte sich kurz danach ebenfalls auf den Weg. „Ich bin erstaunt über ihr verbessertes Implantat, Geordi", sagte Riker. „Wie konnten sie den Captain und mich unterscheiden, als sie mich gewarnt haben?" „Nach all der Zeit, hab’ ich gelernt, einige Gesten, gewissen Leuten zuzuordnen", behaupteten Geordi, während er scherzhaft sein Shirt glättete, wie der Captain es üblicherweise mit seiner Uniform tat. Die Brückenoffiziere traten aus der Tür, die sich einen Moment später schloss. Zurück blieb der Dschungel, der in kürze wieder durch das Gitterfeld des Holodecks ersetzt werden würde.

 

2

 

Der Captain trat aus seinem Bereitschaftsraum und bewegte sich auf den Sessel in der Mitte der Kommandozentrale zu. Er nahm Platz, dachte über die Formulierung seiner folgenden Sätze nach, atmete noch einmal deutlich hörbar ein und aus und begann dann mit nüchterner Stimme seinen Eintrag. „Computerlockbuch der Enterprise Sternzeit 52604,3 Captain Picard. Soeben sind mir neue Befehle vom Flottenkommando mitgeteilt worden. Wir werden uns in drei Tagen mit dem klingonischen Bird of Prey JuHlvlaH treffen. Gemeinsam werden wir in den Minirosektor fliegen um dort Aufzuklären, wieso alle Kommunikationsversuche mit der U.S.S. Washington, die sich in diesen Sektor befindet, fehlschlagen. Bei dem letztes Kontakt zu diesem Schiff teile der Captain dem Kommando mit, das von ihren Langsteckensensoren vor kurzer Zeit einige Warpsignaturen registriert wurden die allem Anschein nach von Schiffen der Jem’Hadar stammen, die hier nicht existieren dürften. Wir werden also mit extremer Vorsichtig vorgehen. Computerlockbuch Ende", schloss der Captain seinen Eintrag ab. Picard stand auf und bemerkte, wie ihn die Nachricht, die er erhalten hatte wachgerüttelt hatte. Die letzten Missionen der Enterprise waren wissenschaftliche Forschungsarbeiten oder diplomatische Aufträge gewesen, die relativ glatt liefen. Er fühlte sich zum ersten Mal seit Monaten etwas aus der Ruhe gebracht. „Brücke an alle Führungsoffiziere. Eine Einsatzbesprechung findet morgen um 10.00 Uhr statt.", verkündete Picard während er aufstand und sich wieder in Richtung Bereitschaftsraum in Bewegung setzte. „Ich lasse ihnen in einer Stunde einen Bericht über unseren neuen Auftrag zukommen. Brücke Ende. Nummer eins, sie übernehmen", erwähnte Picard noch bevor er seinen Raum betrat.

Die sieben Besatzungsmitglieder, die von einigen Stunden noch zu Ehren der Ankunft von Worf einen gemeinsamen Trainingskampf auf dem Holodeck ausgetragen hatte, saßen nun um den Konferenztisch der Beobachtungslaunche versammelt. „Schön sie wieder in dieser Runde zu haben, Mr. Worf", eröffnete Picard. Der Klingone reagierte mit einem zurückhaltenden nicken. Vor kurzem hatte er sich entschlossen ein neues Kapitel in seinem Leben zu beginnen. Der Krieg mit dem Dominion zu Ende gegangen, der Commander der Sicherheitschef und der Shief hatte die Raumstation Deep Space Nine vorerst verlassen und da Jadzia Dax, die Frau von Worf vor einiger Zeit gestorben war, gab es für ihn keinen zwingenden Grund auf der Raumstation zu bleiben und nicht zu versuchen sich bei seinen alten Kameraden wieder ein zu Hause aufzubauen. Picard hatte sofort die Genehmigung für die Versetzungsbitte auf die Enterprise-E gegeben. Das Sternenflottenkommando gab nach einigen Diskussionen ebenfalls die Erlaubnis, obwohl man im Hauptquartier über die Abwanderung eines weiteren fähigen Führungsoffiziers von Deep Space Nine nicht erfreut war.

Picard leitete die Besprechung ein. „Ich komme gleich zur Sache", behauptete der Captain. „Sie wissen worum es geht", setzte er voraus. „Die U.S.S. Washington hatte den Auftrag das auf Rina 7 neu entdeckte Material zu untersuchen und Proben zu entnehmen. Ein hoch interessanter Stoff der Tritanium 2 genannt wurde. Er besitzt energieabsorbierende Fähigkeit und kann wahrscheinlich ausgesprochen gut für den Raumschiffbau verwendet werden." Picard erinnerte sich daran, dass er seine Zusammenfassung nicht länger machen wollte als nötig und kam zum entscheidenden Punkt. „Das Schiff reagiert auf keine Kommunikationsversuche mehr und wir müssen herausfinden wieso. Die Washington wird von unseren Langsteckensensoren erfasst und kann somit nicht zerstört worden sein", ergänzte er. „Zu den Warpsignaturen, die von ihr registriert wurde, gibt es einige beunruhigende Hypothesen. Mr. Data," übergab er das Wort an den Androiden. „Falls die Signaturen tatsächlich von Jem’Hadar Schiffen stammen, gibt es dafür mehrere mögliche Erklärungen", erläuterte dieser auf seine üblich sachliche Art. „Als der Friedensvertrag ausgehandelt wurde, berichtete die Gründerin, die sich im Alphaquatranten befand, von einem Formwandlern, der vor Beginn des Krieges, der großen Verbindung vorgeworfen hatte, den Widerstand der Spezies des Alpha Quadranten zu unterschätzen. Er hielt einen offenen Kampf mit mehreren tausend Schiffen für eine materialaufwendige und unkluge Stategie und trug einige radikale Vorschläge vor, die darauf beruhten, bei einzelnen Missionen auf einen Schlag mehrere Milliarden Feinde auszulöschen." Data machte eine kurze Pause und hatte spätestens seit seinem letzten Satz die volle Aufmerksamkeit seiner Kollegen. „Als seine Ideen als nicht durchführbar abgelehnt wurden, überzeugte er 15 weitere Formwandler die große Verbindung mit ihm zu verlassen. Zusammen mit der Flotte des Dominion durchquerten sie vor Beginn des Krieges das Wurmloch, brachen von Cardassia mit einer Hand voll Schiffen auf und behaupteten dann, eine Offensive zu planen, die den Alpha Quadranten reinigen würde, falls der Krieg verloren ginge." Schockiert durch die offensichtlich lebensverachtende Einstellung, der Beschriebenen, versuchte Couselor Troi sachlich zu bleiben. Da sie alle stärkeren Emotionen, die ein Lebewesen in ihrer Nähe empfand selbst spüren konnte und somit in ihrem Leben schon oft mit Wesen zusammen gelitten und sich gefreut hatte, die sie nicht kannte, hatte sie in solchen Situationen, öfter das Problem nüchtern zu diskutieren. Sie empfand automatisch Mitleid mit jedem einzelnen, auch wenn er zu einer Gruppe von einer Millionen hungernden Geschöpfen, gehörte. „Was waren das denn für Missionen, die dieser Gründer vorgeschlagen hat?", wollte sie wissen. „Hauptsächlich Sabotageunternehmen. Wenn Formwandler es schaffen unbemerkt Personen zu ersetzten die zu sensiblen Bereichen Zutritt haben, ist der Schaden oftmals beträchtlich," formulierte Data. „Einer seiner Pläne war, die Hauptenergieversorgung auf Romulus so zu manipulieren, das ein Unfall stattgefunden hätte, bei dem ca. 98 Prozent der Bevölkerung des Planeten gestorben wäre," ergänzte er seine Antwort. „Seit Beendigung des Krieges werden alle Jem’Hadar Schiffe überwacht", schaltete sich Riker ein. „Keines wird vermißt." „Seitdem die Krankheit von der die große Verbindung der Formwandler befallen war geheilt ist, würde jeder diplomatische Kontakt von ihnen strickt abgelehnt", behauptete Worf. „Es wäre theoretisch möglich, dass das Dominion im Gammaquadranten ein weiteres Wurmloch entdeckt hat und nun seine Flotten hindurchschickt um erneuten einen Krieg zu beginnen", warf Worf ein. „Wir können nicht wissen wie sie reagieren, wenn sie plötzlich wieder die Möglichkeit haben, ihre Truppen zu schicken." „Theoretisch möglich", gestand Data. Picard beendete die Spekulationen. „Wie dem auch sei, die Föderation hat noch nie einen solch verlustreichen Krieg geführt wie gegen das Dominion. Wir werden mit allergrößter Vorsicht vorgehen. Falls es sich tatsächlich die 16 Formwandler mit ihren Schiffen handelt, wird die Enterprise nicht in ihre Hände fällen", behauptete er. „Es scheinen Probleme auf uns zuzukommen und wir werden uns so gut es geht auf alles vorbereiten, was uns möglicherweise erwartet. Ich erwarte Vorschläge", forderte er. „Es ist schwierig die Angriffs- und Verteidigungssystheme eines Raumschiffes zu verbessern ohne an einer Werft neue Waffen und Schildgeneratoren zu installieren," behauptete Worf. „Ich schlage vor allem vor die Sicherheit innerhalb des Schiffes zu verbessern." „Innerhalb des Schiffes?", frage der Captain ungläubig, da er den Vorschlag weder erwartet hatte noch wirklich etwas damit anfangen konnte. „Ja," erwiderte der Klingone selbstsicher und nicht irritiert. „Der Feind hat wahrscheinlich nur einige Schiffe zur Verfügung. Er kann und will keinen offenen Krieg gegen die Föderation oder irgendjemanden führen", erläuterte er. „Ich möchte verhindern, das Föderationstechnologie eines Schiffes der Soverein-Klasse in die falschen Hände fällt, wenn die Washington und die Enterprise angegriffen werden." „Wenn es zum Kampf kommt und wir ihn verlieren, werde ich die Kommandofunktionen deaktivieren, bevor unser Schilde unten sind," erklärte Picard und wollte wissen, was er nach Worfs Meinung übersehen hatte. „Ich schlage dennoch vor auf alles - selbst auf Eindringlinge an Bord vorbereitet zu sein", versuchte der Sicherheitschef zu verdeutlichen. Wer viele Trümpfe in hat, kriegt eher die Möglichkeit einen auszuspielen", behauptete er. „Wir könnten zum Beispiel auf der Brücke und im Maschinenraum versteckte Phaser installieren, die bei einer Aktivierung durch Fecherstahlen alle Personen im Raum betäuben würden. Falls Eindringlinge einen der Räume betreten würden, müssen wir uns nur wegbeamen und die Phaser aktivieren." „Wir müßten eine Notfallsequenz programmieren, damit alle Besatzungsmitglieder sofort aus dem Raum gebeamt werden, bevor die Gegner ihre Waffen einsetzten können", ergänzte Data. Picard war nicht wirklich von der Idee des Sicherheitschefs überzeugt. „Ich bin nicht sicher, ob das nötig ist", sagte er offen, obwohl er den Vorschlag seines Sicherheitschefs durchaus für durchdacht hielt „Selbst wenn man sie nicht sieht, bin ich nicht sicher, ob sich noch alle Besatzungsmitglieder wohl fühlen und wir es nicht übertreiben, wenn wir anfangen Phaser in die Wände einzubauen." Er dachte einen Moment nach und überraschte sich dann selbst. „Wir machen es trotzdem", entschied er sich um. „Falls wir auf eine Gruppe treffen, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat möglich viel Schaden anzurichten, sollten wir auf alles vorbereitet sein. Die Feuersequenz wird natürlich Passwortgeschütz sein und nur von den Führungsoffizieren aktiviert werden können." Picard war sich ausnahmsweise nicht sicher, ob er seine Entscheidung für richtig halten sollte. Als die Bedrohung durch das Dominion vor einigen Jahren entstanden war, waren einige Leute nicht mehr in der Lage, mit ihren Vorgesetzten, Untergebenen oder Freunden zu reden ohne den Gedanken im Hinterkopf zu haben, es könnte sich bei ihnen um einen Wechselbalg handeln. Eine Form des Verfolgungswahn, die ansteckender war, als manch einer dachte. Der Captain überzeugte sich mit seinem Instinkt, das es bei der kommenden Mission Probleme geben würde, hörte auf mit sich zu ringen und konzentrierte sich wieder auf die Konferenz. „Mr. Worf und Mr. Data sie werden die Installation organisieren", beschloss er. „Halten sie mich auf dem laufenden." „Ich werde mich heute Nachmittag mit meinem Team zusammensetzen um zu erarbeiten ob wir irgendwelche Modifikationen an den Schildengeneratoren und den Waffen vornehmen können", sagte Geordi. „Wir könnten außerdem Übungsprogramme auf dem Holodeck entwerfen, in denen Gruppen der Besatzung Notfälle proben können." Troi lächelte denn sein Vorschlag passte zu dem, was sie einen Tag zuvor wahrgenommen hatte. „Das hat ihnen gestern richtig Spaß gemacht, oder?", verriet sie ihn. „Ich wußte gar nicht, das solche Programme nach ihrem Geschmack sind." Geordi fühlte sich natürlich ertappt. „Ich gebe zu, das ich es Gersten recht aufregend fand und mich ich wundere mich selbst darüber, aber das hat nichts mit meinem Vorschlag zu tun", behauptete er, was zumindest nicht die volle Wahrheit war. „Ich dachte auch eher an Probekämpfe gegen feindliche Raumschiffe und Übungen zur schnellen Lösung technischer Probleme." Man merkte das ihm die Anspielung von Troi zumindest ein bißchen peinlich war. „Übernehmen Sie daß Mr. LaForge", wies Picard ihn an. „Aber mehr als sechs Stunden pro Woche in solchen Holodeckübungen werden nicht auf die Dienstzeit angerechnet", ergänze er noch und warf Geordi ebenfalls ein Lächeln zu. Bevor der Chefingenieur einen weiteren verzweifelten Versuch unternehmen konnte sich zu verteidigen fuhr Picard fort. „Hat noch jemand Vorschläge?", wollte er wissen. Alle schwiegen. „Gut dann fangen sie an."

Riker, Data, Troi, Worf und zwei junge Männer niedrigen Ranges befanden sich auf der Brücke als ein elektronisches erzeugtes, sich wiederholendes Geräusch ertönte. „Es ist die JuHlvlaH", kläre Worf die anderen auf. Picard hatte sich in seinem Stuhl bereits fragend zu ihm umgedreht und wandte sich nur wieder nach vorne. „Auf den Schirm entschied er." Der Sicherheitschef stellte das Geräusch ab und einem Moment später erschien ein Klingone der auf seinem Kommandosessel saß auf dem Schirm. Die Brücke des fremden Schiffes war dunkel. Neben der sehr schwachen weißen und roten Lichtern sorgten nur die beleuchteten Tasten auf den Computerkonsolen für etwas Helligkeit - ein Umstand der die Kommandozentrale militärisch und professionell und streng wirken ließ. Picard sah den düsteren Raum des Bird of Prey auf der Leinwand und dachte daran, das auch die Brücke der Enterprise-E in Vergleich zum Vorgängerschiff relativ finster wirkte. Es hatte allerdings glücklicherweise nicht zu einer formelleren Atmosphäre zwischen dem Personal geführt was aufgrund eines so scheinbar unwichtigen Einflusses unbewußt durchaus hätte passieren können. Der klingonische Captain blickte ernst und kam wie bei der Kriegerrasse üblich, natürlich gleich zur Sache. „Wir werden in kürze ihr Föderationsschiff erreichen. Haben sie immer noch keinen Kontakt zu ihm?" „Nein. Wenn bei unserer Ankunft immer noch keine Kommunikation möglich ist, werde ich ein Außenteam rüberschicken, das ermittelt, was an Bord der Washington los ist", erklärte Picard. „Lassen sie bitte ihre Tarnung so lange aktiviert, bis ich sie auffordere sie zu deaktivieren. Die Langstreckensonsoren zeigen keine anderen Schiffe an, aber die Situation ist höchst merkwürdig und wenn wir doch nicht alleine sind, braucht niemand zu wissen, das sie auch hier sind." „Wie sie wünschen", erwiderte der Klingone barsch. Er gab dem Captain noch einige Sekunden Zeit, für den Fall das dieser noch etwas fragen oder diskutieren wollte bevor er „Klingonenschiff Ende", knurrte.

 

3

 

Kell Perim saß an der Steuerkonsole als das Rätsel das alle beschäftigt hatte kurz davor stand gelöst zu werden. „Wir erreichen die Washington in einer Minute 30 Sekunden", verkündete sie. „Immer noch keine Reaktion auf unsere Rufe." „Auf den Schirm", befahl Riker. Data betätigte die Tastatur vor ihm und ein Föderationsschiff, das sich im Orbit eines erdähnlichen Planeten aufhielt erschien auf der großen Leinwand. Nichts schien ungewöhnlich zu sein. Das hochentwickelte Schiff schwebte mit unbeschädigter Hülle ruhig im Raum. Etwa aus der Hälfte der Fenster dran Licht, aber durch den fehlenden Funkkontakt hatte Picard das Gefühl, das eine beängstigende Stille von Schiff ausging. „Ihre Lebenserhaltung ist aktiv, der Hauptantrieb die Waffensysteme und die Schilde deaktiviert", zählte der Androide auf. „Der Scan zeigt 854 Menschen und 3 Vulkanier an Bord an. Die Besatzung ist vollständig und unverletzt", berichtete er. Der Frachtraum vier kann nicht gescannt werden, da ein Kraftfeld der ebene sieben um den Raum besteht." „Ein Kraftfeld der ebene sieben?", wiederholte Riker. „Sehr ungewöhnlich", bewertete er. Vielleicht befinden sich Gefangene in dem Raum, spekulierte er. Aber ein Kraftfeld der ebene sieben würde nur Sinn ergeben, wenn gleichzeitig auch das Scannen des Raumes verhindert werden sollte. Handelte es sich um das neu entdeckte Material das nicht an Bord gescannt werden sollte? Keine seiner Überlegungen brachen ihn zu einer vernünftigen möglichen Erklärung für das Kraftfeld, aber schließlich könnte es jetzt nicht mehr lange dauern, bis alles einen Sinn ergeben würde. Picard war ebenfalls irritiert. Von wem sollte der Frachtraum nicht gescannt werden? Gab es doch noch andere Schiffe in der Nähe? „Irgendwelche ungewöhnlichen anzeigen vom Planeten", wollte Picard wissen. Data bediente die Tastatur vor ihm. „Nein Sir - ein Klasse M Planet auf dem eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten leben. Es gibt keine ungewöhnlichen Anzeigen." „Bringen Sie uns auf 10 Kilometer heran, entschied Picard. „Verstanden, Sir", antwortete Kell Perim. Immer langsamer glitt die Enterprise auf das Föderationsschiff zu, bis das Bild auf der großen Leinwand völlig stillstand. „Position erreicht", erklärte Data. „Will, stellen sie ein Außenteam zus..." ein bekanntes Piepen, veranlasste den Captain zu verstummen und seinen Satz zu unterbrechen. „Die U.S.S. Washington ruft uns", klärte Worf die anderen auf. Die Brückenbesatzung nahm sich einen Moment Zeit um sich gegenseitig mit hochgezogenen Augenbrauen anzusehen. Nur Troi schien sich unwohl zu fühlen und krallte sich mit der rechte Hand an ihrer Lehne fest. Mit leerem Blick starrte sie vor sich. Ihr war etwas Übel, aber sie versuchte sich weiter auf das was sie wahrnahm zu konzentrieren. Picard zuckte grade mit den Schultern und machte eine Handbewegung, die zu sagen schien: „Dann laßt mal hören", als sein Blick auf seinen Counselor fiel. Durch ihren geistesabwesenden Blick konnte sie nicht wissen, das sie Picards Aufmerksamkeit erregt hatte. Sie kam ihm dennoch zuvor. „Captain", murmelte sie. Ihr Blick begann plötzlich klarer zu werden und sie schien sich aus ihrer Gedankenwelt zu lösen. Sie sah Picard an. „Irgend etwas stimmt nicht", warnte sie ihn. Fast alle an Bord er Washington sich furchtbar verängstigt. Sie fühlen sich gefangen." Picard nickte ihr zu. „In Ordnung", bestätigte er und blickte sie fragend an. Sie erwiderte den Blick und schüttelte leicht den Kopf. „Mehr kann ich zur Zeit nicht sagen", behauptete sie.

Auf Picards Stirn bildete sich eine Sorgenfalte. Er versuchte kurz alle möglichen Erklärungen für Trois Aussage durchzugehen. Vielleicht ist die Besatzung der Washington nur wegen den vor einiger Zeit georteten Jem’Hadar Schiffen angespannt und Kampfbereit. Aber vielleicht gibt es einen viel beunruhigenderen Grund. Die vorher getroffenen Sicherheitsvorkehrungen deren Notwendigkeit Picard innerlich angezweifelt hatte, gaben ihm jetzt ein Gefühl von Sicherheit - ein Gefühl nicht nachlässig gewesen zu sein. „Mr. Worf, öffnen Sie einen Kanal zur Washington", befahl er. Ein bekanntes Geräusch erklang und auf dem Hauptschirm der Enterprise erschien die Brücke der Washington. Eine hübsche dunkelhäutige Frau hatte das Kommando. „Ich bin Captain Marina King von der U.S.S. Washington", stellte sie sich vor." „Hier spricht Captain Jean-Luc Picard von der U.S.S. Enterprise identifizierte sich Picard. „Sie haben sicher einige Fragen", ließ Marina King mit einer freundlichen Stimme erklingen. Ihr leichtes und liebenswertes Lächeln vermittelte den Eindruck einige komplizierte und ulkige Gründe würden sogleich alles Aufklären. Dieses stand zwar im Widerspruch zu der Aussage von Counselor Troi, aber die sehr natürliche Ausstrahlung ließ nicht vermuten, das irgend etwas beunruhigendes auf ihrem Schiff zuging, von dem sie wußte. „Ja, allerdings. Wir... sind momentan etwas verwirrt", gestand Picard ebenfalls in einer freundlichen Art, obwohl ihn die Mitteilung seines Counselor wachsam und mißtrauisch hatte werden lassen. „Wir konnten nicht riskieren früher mit ihnen Kontakt aufzunehmen, denn..." Marina King machte eine Pause und drehte ihren Kopf zur Seite um ihrem Offizier an der taktischen Konsole zunicken zu können. Sie blickte wieder in den Bildschirm als 12 Jem’Hadar Soldaten begannen sich an verschiedenen Punkten auf der Brücke der Enterprise zu materialisieren. Noch bevor der Beamvorgang abgeschlossen war, reagierte Picard. „Computer, Notfallsequenz eins ausführen." Die Brückenbesatzung löste sich in Luft auf. Die Jem’Hadar waren verunsichert und überrascht auch wenn derartige Gefühle niemals in ihren steifen disziplinierten Gesichtern zu erkennen gewesen wären. Die meisten von ihnen blickten hektisch zum Ranghöchsten - dem sogenannten Ersten, der in der Nähe einer der Turbolifttüren stand. Nur einer der Soldaten entschied sich dafür mit seiner Waffe auf Commander Riker zu feuern, der gerade wie die anderen weggebeamt würde. Der Transportvorgang lenkte den Disrubtorschuß von der Hüfte des ersten Offiziers ab und die Sielberkugel traf somit nur eine der Computerkonsolen.

„Die Schutzschilde wurden aktiviert", informierte die Computerstimme auf der Brücke, wo sich allerdings nur noch Jem’Hadar aufhielten. Picard und die anderen waren in Frachttransporter zwei materialisiert. „Computer, Brückenphaser aktivieren, Genehmigung Picard Alpha 3 2 4 7", befahl der Captain. Einige Jem’Hadar blickten grade auf die ihnen nächstgelegensten Computerkonsolen andere auf den noch immer aktivieren Bildschirm um neue Instruktionen zu erwarten, als von einem Deckenphaser und zwei Phasern, die in die Wand der Brücke auf beiden Seiten eingebaut waren ein zwei Sekunden langer Schuß kam, der die gesamte Brücke abdeckte. Auf dem Bildschirm der Washington war sichtbar, wie die einzige mögliche Reaktion der für den Kampf gezüchteten Soldaten darin bestand, die Augen zu schließen und augenblicklich zusammen zu brechen.

Riker hatte als einziger die Transporterplattform verlassen und stand nun vor der Konsole um die Koordinaten für den neuen Beamvorgang einzugeben, die Energieleiste nach oben zu schieben und sich dann schnellen Schrittes wieder zu den anderen zu begeben. „Das ist schon das zweite Mal, daß man versucht mich während eines Transportvorgangs zu erschießen", erwähnte er etwas säuerlich bevor alle wieder spurlos aus dem Raum verschwanden um sich einen Moment später in der Kommandozentrale wiederzufinden. Vorsichtig balancieren alle um die auf dem Boden liegenden Körper herum um an ihre Stationen zu gelangen. „Picard an Transporterraum drei, es befinden sich einige bewußtlose Jem’Hadar auf der Brücke. Beamen Sie alle in die Arrestzellen", ordnete der Captain an, während er in das Gesicht der mittlerweile von ihrem Platz aufgestandenen Marina King blickte. Wütend und ruckartig drehte diese ihren Kopf zu dem Offizier an der taktischen Station, worauf sie von der Leinwand der Enterprise verschwand und durch das Bild von einigen Sternen, einem Teil des Planeten Rina 7 und der U.S.S. Washington ersetzt wurde. „Verstanden", bestätigte eine Frauenstimme die Anordnung des Captains. Die Jem’Hadar wurden weggebeamt und Worf der sich wieder an seine taktische Konsole begeben hatte meldete sich mit einer beruhigenden und einer sehr beunruhigenden Neuigkeit zu Wort. „Keine weiteren Eindringlinge an Bord, aber es sind soeben Jem’Hadar Schiffe von Rina 7 gestartet - eine getarnte Basis. 12 Schiffe sind... es werden immer mehr", unterbrach er sich selbst. „16 Schiffe sind bereits unterwegs zu uns", meldete er. „Die Washington hat einen Traktorstrahl auf uns gerichtet", ergänzte er eine weitere schlechte Nachricht. „Aktivieren Sie die Waffensysteme und senden Sie sofort eine Nachricht über die Situation an die Sternenflotte", befahl Riker dem Sicherheitschef. „Ohne Kommando Feuer frei für alle Waffensysteme, um uns vom Traktorstrahl zu lösen", fügte Picard sofort hinzu. „Wir müssen unbedingt hier weg, solange die Jem’Hadar noch nicht eingetroffen sind."

Zwölf Quantentorpedos schossen nacheinander aus der Torpedoöffnung des mächtigen Flaggschiffes und in geringen Abständen entluden die drei Phaser ihre gesamte Energie auf das nun feindliche Föderationsschiff. Worf gab noch immer Daten auf seiner Tastatur ein und schüttelte verständnislos den Kopf. „Ich begreife daß nicht. Durch irgendein Phänomen wird jede Nachricht die ich absende sofort vollkommen zerstückelt." „Was!?" Commander Rikers Ausruf klang fast verärgert auch wenn ihn klar war, das die Probleme nicht auf einen inkompetenten Offizier an der taktischen Konsole zurückzuführen war. „Ich könnte lediglich eine Verbindung zur JuHlvlaH herstellen", erklärte er. „Nein!", stieß Picard hervor. „Keine Verbindung zur JuHlvlaH aufnehmen." Worf blickte auf seine anzeigen. „Der Traktorstrahl wurde nicht gelöst. Unser Beschuß wurde vollständig von den Schilden der Washington aufgenommen und die Washington hat nur sieben Prozent ihrer Schildenergie verloren", informierte er Picard. „Die Jem’Hadar Schiffe werden gleich eintreffen, und unsere Schilde halten nicht mehr lange."

Allen wurde allmählich klar, das die zusammengefassten Aussagen von Mr. Worf in den letzten Minuten ein bestimmtes Bild ergaben. Wenn nicht etwas unglaubliches passieren würde, war die gesamte Besatzung der Enterprise in spätestens 15 Minuten tot oder in Gefangenschaft. Es war nicht möglich zu kommunizieren. Picard lief ein kalter Schauer über den Rücken. Das einzige was in mit Zufriedenheit und nicht mit Verzweiflung erfüllte war die Tatsache, das die JuHlvlaH sich noch nicht enttarnt hatte. Wenn die Enterprise nicht zerstört werden würde, war die Hoffnung, das die JuHlvlaH ohne zu kämpfen die Enterprise und ihre gefangene Besatzung zurücklassen würde um die Sternenflotte zu informieren allerdings allzu gering. Picard dachte ein letztes mal angestrengt darüber nach, ob es eine Möglichkeit gab mit der Enterprise zu entkommen, bevor er innerlich damit abschloss sein Schiff verloren zu haben und sich darauf konzentrierte, ob er noch etwas anderes tun könnte. Was wird der überlegene Feind tun, sobald die Enterprise kampfunfähig ist? Picard atmete tief ein. „Brücke an Maschinenraum, Geordi replizieren Sie so schnell wie möglich einen Olsenenergieabsorbierer Typ sieben. Brücke Ende." Er drehte sich zu dem Androiden. „Data ich nehme an der Energieabsobierer ließe sich in ihren Körper einbauen und so verstecken." „Korrekt", antwortete dieser knapp. Er bemerkte, das Picard in Eile war und sich keine Zeit für ausführliche Erklärungen nehmen wollte. Außerdem hatte er seinen Plan bereits verstanden, ohne Nachfragen zu müssen. „Dann sagen Sie Geordi er soll ihn in Sie einbauen", befahl Picard. Sämtliche Anweisungen wurden von Erschütterungen Vibrationen des Boden und Funken die aus Computerkonsolen begleitet. „Picard an Dr. Crusher, sorgen sie dafür das jedem Besatzungsmitglied DCPT injiziert wird." Obwohl der Captain den Befehl nur aufgrund einer sinnvollen Vorschrift gegeben hatte wußte er, dass seine letzten Worte allen Person die sich auf der Brücke und der Krankenstation befanden eine Gänsehaut verpasste hatte und auch auf ihn selbst beängstigend wirkten, da sein Satz an das erinnerte, was passieren konnte. „Verstanden", antwortet der Doktor ohne den Befehl weiter zu kommentieren. DCPT, die ohne das nötige Fachwissen sehr schwer aus einem Körper zu entfernende Substanz, machte einen Humanuiden relativ unempfindlich gegen Schmerz. Stärkere Angstgefühle wurden ebenfalls durch das Mittel unterdrückt. „Worf transferieren Sie alle Phaserenergie auf die Schilde und feuern Sie immer sofort nach dem Nachladen die Quantentorpedos ab. Solange die Torpedos noch uns gehören", fügte er säuerlich hinzu, als die Enterprise begann unter einem neuen Beschuß zu ruckeln. „Die ersten Jem’Hadar Schiffe sind eingetroffen und schwächen durch ihren Beschuß zusätzlich unsere Schilde", erklärte Worf. „Die Schiffe sind längst nicht so effizient, wie die Washington - wir haben allerdings nur noch 46 Prozent Schildenergie." „Sagen Sie Bescheid, wenn die Energie der Schilde auf unter acht Prozent sinkt", wies Picard seiner Sicherheitschef an. „Wieviel Energie haben die Schilde der Washington noch?", wollte Riker wissen. „87 Prozent", antworte Worf. „Was haben die mit dem Schiff gemacht", dachte der erste Offizier laut. „Die Washington dürfte normalerweise keine Chance gegen die Enterprise haben", kommentierte Worf. „Ich schlage vor unsere Torpedos auf die Jem’Hadar Schiffe abzufeuern", sagte Riker. „Wenn wir einige von ihnen Zerstören halten wir länger durch. Die Washington können wir ohnehin nicht vernichten." Picard massierte sich mit einer Hand über seine Stirn und probierte weiterhin klar zu denken. „Nein", entschied er. „Außer uns weiß nur die Crew der JuHlvlaH, das die Washington mittlerweile ein feindliches Schiff ist. Versuchen sie weiterhin ihr zumindest leichte Schäden zuzufügen." „Eye, Sir", bestätigte Worf. Sechs der Jem’Hadar Schiffe waren bereits eingetroffen, sechs weitere hatten die Atmosphäre des Planeten verlassen und waren nur noch wenige Kilometer vom Kampfgeschehen entfernt. Wenige Minuten verstrichen und es breitete sich zunehmend Unruhe aus. Ein Turbolift der Brücke öffnete sich und ein Mann in einer blauen Uniform und einem Hypospray trat auf die Brücke. Einige Sekunden später wurde allen Personen in der Kommandozentrale DCPT injiziert. Immer häufigen schossen Funken aus den Konsolen der Brücke und Picard wußte, das er in wenigen Sekunden kapitulieren mußte. „Brücke an Maschinenraum, wie weit sind Sie?" „Fertig", dran Geordis Stimme aus den Lautsprecher." „Sehr gut." Picard überlegte, ob er Geordi noch beauftragen sollte herauszufinden wieso es nicht möglich war ein Nachricht an die Sternenflotte zu schicken und beobachtete nebenbei auf dem Bildschirm wie eine Salve von zwölf Quantentorpedos aus der Richtung des eigenen Schiffes auf die Washington zusschoss. Kurz vor dem Erreichen der Unterseite des Schiffes zerschellten die Objekte vor ihrem Ziel an den beim Aufprall sichtbar werdenden Schilden. Die letzten beiden Torpedos verursachten bei ihrer Zerstörung einige grünliche Blitze im luftleeren Raum. Offenbar war ein Schildgenerator beschädigt worden. Der Captain registrierte, das es keinen Sinn machte weitere Aufträge zu verteilen. Er blickte auf zwei weiter Jem’Hadar Schiffe, die mittlerweile am Rande des Bildschirms aufgetaucht waren. Sein Schiff erzitterte unter ihren silbernen Feuerstößen. Picard bemerkte das auch er etwas zitterte. „Schilde sind gleich auf sechs Prozent", meldete sich Worf hastig zu Wort. „Senden sie das wir kapitulieren", schoss Picard hervor. Worf blickte auf seine Tastatur und tippte langsam mit seinen Fingern auf die Täfelung vor ihm. Abrupt stoppten die Erschütterung unter den das Schiff die letzten Minuten zu leiden hatte. Alle Personen auf der Brücke und dem Rest des Schiffes standen still und hielten einen Moment den Atem an. Für einen Augenblick herrschte eine beunruhigende Stille auf der ganzen Enterprise. „Computer, alle Kommandofuktionen...", Picard machte eine kurze Pause. „deaktivieren, Genehmigung Picard 2 4 4 Gamma 3". Der Captain hatte ungewöhnlich langsam und mit hörbar traurigem Unterton gesprochen. Sämtliche Computerkonsolen fielen aus und für einen Moment war die beängstigende Stille noch deutlicher als einige Sekunden zuvor. Die Schutzschilde waren nicht mehr existent. Der Captain fragte sich, ob er sich möglicherweise nach einem Blinzeln an einem völlig anderen Ort wiederfinden würde, oder ob wieder einige Jem’Hadar Soldaten neben ihn auftauchen würden. Seine zweite Hypothese erwies sich als richtig. Alle waren mit länglichen schwarzen Disrubtoren bewaffnet deren unteren Teil sie in der Hand hielten, während das obere Ende bis zu ihrer Elle ragte. Die Invasoren blickten sich für eine Sekunde hektisch und raubtierartig um, beruhigten sich jedoch, als sie merkten, daß niemand Widerstand leistet. Ihr Anführen aktiviert seinen Kommunikator an seinem linken Arm. „Brücke gesichert." Nach einem weiteren Moment der Stille beamte Captain King im Begleitung ihres ersten Offiziers und eines Vortas auf die Brücke. Gelassen sah sie sich um. Unter dem leise klackenden und hallenden Geräusch ihrer Stiefel schritt sie auf den oberen Teil der Brücke und blickte in die Gesichter der Jem’Hadar die - ihre Gefangenen im Auge, wie versteinert darstanden. Sie guckte kurz auf die schwarz glänzenden Terminals an der Wand neben dem Turbolift auf denen nichts zu sehnen war außer ein schwaches Spiegelbild von ihr selbst, dem Rücken eines Jem’Hadar Soldaten und der schwachen Deckenbeleuchtung der Brücke. Die Brückenbesatzung ließ ihr ihren Auftritt und wartete ab, während sie in Ruhe auf der anderen Seite die Stufen hinunterging. „Ein schönes Schiff haben Sie hier", sagte sie, als sie auf der Höhe Picard’s angekommen war. Sie drehte sich zu ihm und erwartete seine Antwort. Er setzte ein schwaches Lächeln auf, in dem auch Verachtung zu erkennen war. „Nicht wahr?" Der Gründer, der bis zu diesem Zeitpunkt Marina King immitiert hatte, verwandelte ihr Aussehen in daß Picards, trat direkt vor ihn und sah ihm in die Augen. „Computer, wieso wird auf den Konsolen der Brücke nichts angezeigt?", sagte er ohne seine Blickrichtung zu verändern. „Alle Kommandofunktionen wurden deaktiviert", hallte die Computerstimme der Enterprise. „Komandofunktionen wiederherstellen",zischte er. Sein Tonfall hatte etwas aggressives angenommen. Die Reaktion auf den Befehl folge. „Autorisierungscode eingeben", dran es aus den Lautsrechern der Brücke. „Würden Sie daß für mich übernehmen?", frage Picards Doppelgänger sein reales Ebenbild ernst. „Tut mir Leid, der ist mir eben entfallen", erwiederte dieser mit ebenso ernster Miene und ebenso ernstem Tonfall. Er hoffe mit seiner Reaktion nicht zuviel aufs Spiel gesetzt zu haben, denn wenn sein Gegenüber befehlen würde sofort jemanden von der Brückenbesatzung töten zu lassen, um dem Captain zu verdeutlichen, das er am kürzeren Hebel saß, könnte er sich dies vermutlich nie verzeihen. Picards Immitation griff wüteted an die Uniform an der Brust des Captains zog den Stoff fest zusammen, so das der Captain leichten Druck unter den Achselhölen verspürte und die Luft aus seinen Lungen gepresst wurde. Picards Ebenbild drängte den Captain einige Schritte zurück. Worf verspürte das Bedürfnis einzugreifen wußte aber, das er damit höchstwahrscheinlich nur sich und dem Captain schaden würde. Der Jem’Hadar neben ihm bemerkte seine Erregungung stellte sich so vor ihn, das lediglich 2 cm Platz zwischen ihren Brustkörben lag. „Seien Sie nicht allzu zufrieden mit sich, sie arrogante Kreatur", fauchte der Gründen. „Erstens werden wir Ihr Schiff früher oder später auch ohne Ihre Hilfe in unsere Gewalt bringen, zweitens wird von der menschlichen Rasse in wenigen Wochen nicht mehr allzuviel übrig sein und drittens wissen sie sehr genau, das sie mir den Zugriffscode sehr schnell verraten würden, wenn ich erstmal mit der Verstümmelung und Tötung ihrer Crew beginnen würde." Picard würde Rückwärts auf seinen Stuhl gestoßen. Er schwieg. Der Formwandler war offenbar leicht in Erregung zu versetzen und Picard wußte tatsächlich, das der Gründer mit der nötigen Grausamkeit sehr schnell an den Code kommen würde, den er haben wollte. Ihn zu provozieren wäre ein großer Fehler gewesen. Der Gründer beruhigte sich als er Picard ansah, der quer auf seinem Stuhl lag und keine Widerworte von sich gab. „Ihr Schiff wird vorerst nicht von uns benötigt und sie können von Glück reden, das wir nur in Notfällen von physischer und psychischer Gewalt gebrauch machen um an Informationen zu gelanden." Picard fühlte sich erleichtert. Er hatte zwar verstsnden, das der Formwandler verkündet hatte das in einigen Wochen nicht mehr viel von der Menschheit üprig wäre, aber der Gründer hatte vielleicht aus der Wut heraus diese Behauptung aufgestellt oder überschätzte möglicherweise, die Mittel die er zur Verfügung hatte um seine Pläne zu verwirklichen. Picards momentan größte Sorge galt der Behandlung seine Besatzung und in diesem Punkt war zumindest seine schlimmste Befürchtung zerstreut worden. „In den nächsten Tagen werden wir kaum Zeit für sie haben", hörte Picard den Gründer noch immer mit seiner Stimme sprechen. „Danach werden einige Jem’Hadar sie in die Arbeit im Bergwerk einweisen. Es gibt hier ein recht interessantes Material, das wir gut gebrauchen können." Obwohl niemandem die Kinnlade herunterklappte gemerkte der Gründer, das er alle Anwesenden leicht geschockt hatte. Seine Stimmung schien ins amüsierte zu wechseln. „Die Crew der Washington wird sich sehr darüber freuen Hilfe zu bekommen. Sie bescherte sich bereits des öfteren darüber, das die Arbeit zu hart sei. Aber zum Beispiel heute haben wir ihnen frei gegeben. Sie durfte den Tag statt dessen gut gefesselt in den Quartieren und Räumen ihres ehemaligen Schiffes verbringen damit die gute alte Enterprise auch die richtigen Lebensformen an Bord ortet", erzählte er stolz. „Die Brückenbesatzung wurde natürlich durch sechs Gründer ersetzt und die Jem’Hadar in einem Raum aufbewahrt, den sie nicht scannen konnten. Dafür das wir uns recht viel Mühe gegeben haben, haben sie eine ganz beeindruckende Vorstellung abgeliefert", lobte der Wechselbalg. „Ich hoffe sie sind ebenso effizient wenn sie die nächsten Monate damit verbringen, für uns im Dreck zu arbeiten." Seine Stimmung schien ein weiteres Mal umgeschlagen zu sein, als er sich selbst daran erinnert hatte, was es für eine Frechheit der Crew gewesen war, sich zur Wehr gesetzt zu haben. Er nickte dem Vorta zu der daraufhin seinen Kommunikator am linken Arm aktivierte. „Beamen Sie die gesamte Besatzung in die Gefängniszellen."

 

  4

 

Picard, Riker, Dr. Crusher, Couselor Troi und Geordi befanden sich in einer unterirdischen Höhle. Der 15 m² engen Raum in dem man sie untergebracht hatte, war vollkommen kahl. Kein Bett oder Stuhl war vorhanden was darauf hindeutete, das die Gefangenen nur wenige Stunden hier verbringen würden. Der Ausgang in den größeren Raum vor ihnen in dem sich einige Computerkonsolen und zwei Jem’Hadar Wachen befanden war durch ein Kraftfeld versperrt. Ein 50 cm hoher Steinblock ragte aus der Wand. Er sollte vermutlich als Sitzfläche dienen und Geordi und Dr. Crusher hatten auf ihm Platz genommen während die anderen um sie herumstanden. Troi schritt langsam auf und ab. „Was glauben sie wieso Worf und Data nicht bei uns sind?", fragte sie in den Raum hinein. Alle hatte bereits vor einer viertel Stunde, als sie in der Zelle wieder zu sich gekommen waren, festgestellt, das die beiden fehlten. Seit diesem Zeitpunkt war wenig gesprochen worden. Picard fühlte sich etwas schwindelig sein Kopf dröhnte und er vermutete das es den anderen ebenso ging und alle aufgrund der Betäubung die sie bekommen hatten noch unkonzentriert und müde waren. „Hat Worf ihnen mal von dem Internierungslager gezählt in dem er gefangen war? Er mußte dort Demonstrationskämpfe austragen. Die Jem’Hadar sollte Kämpferfahrung gegen ihn sammelt und bei Kämpfen zusehen. Vielleicht machen die das hier genauso", spekulierte der Captain. „Ich hoffe die versuchen das auch mit Data", warf Geordi ein. „Dann sind nämlich bald keine Jem’Hadar mehr da um uns zu bewachen." Geordi dachte daran, das seine Bemerkung in dieser Situation möglicherweise zu salopp gewesen war. Für einen Klingonen wie Worf würde diese Erfahrung allerdings wesentlich weniger schrecklich sein als für ihn. Tatsächlich hatte Worf einmal von dem Lager berichtet. Die Gefangenschaft war natürlich eine Demütigung für ihn gewesen doch die Kämpfe gehörten zurückblickend für den Krieger in ihm, zu den ehrenvollsten Momenten seines Lebens. Die Reinheit des Schmerzes die er während eines Kampfes erleben durfte. Ein Schmerz dem er trotzte wie beim einem Ritus des Aufsteigens. Den stolz sieben gentechnisch erzeugte Kämpfer zu besiegen -Geordi könnte nicht ganz nachvollziehen, was an Schmerzen so toll sein sollte. Er akzeptiere einfach das die Klingonen ein stolzes Volk waren. Obwohl er es manchmal für angebracht hielt, wenn bei einigen etwas stolz durch Höflichkeit ersetzt würde. „Vielleicht zerlegen sie Data auch um zu sehen wie er funktioniert", befürchtete der Captain. Pessimismus ist selten ein guter Ratgeber, ermahnte er sich selbst. „Data ist unsere größte Hoffnung zu entkommen, aber wenn wir selbst eine Möglichkeit haben, will ich sie nicht verpassen. Geordi können Sie erkennen was das für ein Kraftfeld ist?" Geordis künstliche Augen untersuchten das Kraftfeld. „Es ist mit einem gewöhnlichen Kraftfeld von Arrestzellen der Föderation zu vergleichen. Die Energieladung ist jedoch viel höher. Es könnte gefährlich werden es zu berühren", warnte er. „Wir haben auch praktisch keine Möglichkeit das Feld zu schwächen. Es würde einem Druck von 250 Tonnen standhalten. Wir könnten also nur warten."

Die Enterprise befand sich noch immer im Standandorbid um Rina 7. Auf der Brücke hielten sich drei Gründer, ein Vorta und zwei Jem’Hadar auf. Die meisten Verkleidungen unter den Computerterminols an der hinteren Wand waren beseitigt worden und lagen im Weg herum. Die Jem’Hadar hatten sich niedergekniet, befanden sich mit ihren Köpfen dicht an der Öffnung und versuchten aus den Prozessoren und Verbindungen etwas zu erkennen. Einer der beiden sah auf eine Art Trikorder in seiner Hand und blickte dann zu den Gründern hoch. „Der Aufbau des Schiffes scheint ähnlich dem der Washington zu sein. Ohne das Passwort werden wir wenn überhaupt erst in Monaten die Kontrolle über das Schiff bekommen." Die Wechselbälger hatten eine menschenähnliche Gestalt angenommen. Alle drei zeigten sich in einer ähnlichen, männlichen, etwa zwei Meter großen Figur. Ihre Kleidung, die aus ihrer eigenen Substanz bestand war schwarz und vermittelte genau wie die straffe Haut des Gesichts und die schmalen nach unter gezogenen Lippen einen strengen Eindruck. Einer von ihnen unterschied sich deutlich von den beiden anderen. Seine Augen glühten rot und der schwarze Kragen seines Mantels stand weit zur Seite und nach hinten ab. Die Ärmellänge seiner Kleidung endete bei seinen Ellenbogen und während die beiden anderen glatt anliegende braunen Haare trugen, die den Eindruck machten, sie seien in Gel oder Öl getränkt worden, hatte er schwarze und einige dunkelgrüne und dunkelblaue Haare die ebenfalls nach hinten gekämmt waren. Links und recht über der Stirn würde bei ihm Geheimratsecken sichtbar. „Dieses Problem wird gelöst," sagte der Gründer mit den roten Augen mit tiefer und kalter Stimme. Es handelte sich bei der Aussage weder um ein Drohung noch um eine Aufforderung etwas zu unternehmen oder die Absichtsverkündigung des Gründers sich selbst darum zu kümmern sondern lediglich um eine selbstsichere Behauptung. „Unsere Prioritäten liegen momentan allerdings woanders", stelle er klar. „In einer Stunde wird die Washington starten." Er blickte die beiden anderen Formwandler an und sagte mit weniger kalter Betonung „Sie sollten rüberbeamen den Funkspruch senden und die Letzten Vorbereitungen treffen." Er blickt den Vorta an, worauf der seinen Kommunikator aktiviert. „Wetan an Washington, zwei Gründer wünschen zu ihnen gebeamt zu werden." Er stellte sich direkt neben die beiden Wandler, während der dritte ihnen den Rücken zuwandte und langsam zufrieden und stolz über die Brücke schritt. Am Bildschirm angekommen blickte er sich kurz um, um festzustellen das der Beamvorgang abgeschlossen war. Der Bildschirm war ebenso wie fast alle Systeme der Enterprise abgeschaltet. Er trat auf den Bereitschaftsraum des Captains zu und die Tür glitt zu beiden Seiten auf. Der Gründer genoß die Stille und das Geräusch der sich öffnenden Tür, das sich von ihr abhob. Kein Geplapper von Solets störte ihn und er spürte wachsende Befriedigung in sich aufsteigen, als er an das Aussichtsfenster herantrat und betrachtete wie die Washington vor ihm in All lag. Alles würde nach Plan verlaufen und es war nicht sein letzter Plan. Als Gründer würde er noch mehrere hundert Jahre leben und seine Umgebung würde er nach und nach so formen wie er sie haben wollte.

In der Gefängniszelle stand Riker in einer der hinteren Ecke. Er sprach leise, da er die Wachen möglicherweise keine Toleranz für einige Gesprächsthemen in inneren der Zelle hatten. „Was glauben Sie was die mit unseren Schiffen vorhaben?", fragte er in die Runde der um in versammelten Kollegen. „Auf jeden Fall etwas großes", vermutete Geordi. „Die Funksprüche die Worf gesendet hat - durch Subraumwellen wurden die Nachrichten nach wenigen Kilometern zerhexilt und dann vollkommen ausgelöscht. Ich hatte zu wenig Zeit um herauszufinden von wo die Wellen herkamen und ich weiß nicht wie sie funktionieren, aber ich denke ihre Erzeugung ist mit einigem Aufwand verbunden." „Geordi hat recht", sagte Worf. „Die haben was großes vor. Die haben aus der Washington das wahrscheinlich stärkste Schiff des Quadranten gemacht." „Wenn wir dem einen Wechselbalg glauben dürfen geht es um die Erde", behauptete Picard. „Er sagte es würde in wenigen Wochen nicht mehr allzuviel von der Menschheit übrig sein. Vielleicht wollen sie mit der Washington die Erde angreifen." „Sobald ein Schiff in unserem Sonnensystem die Waffensysteme aktiviert, werden automatisch die Schutzschilde um die Erde aktiviert", behauptete Riker. „Die Washington hätte keine Chance großen Schaden anzurichten, selbst wenn man sie verbessert hat." „Ja", bestätigte Picard, „und es ist mehr als schwierig das automatische Verteidigungssystem zu sabotieren, aber vor allem seit dem Ende des Krieges sollte es für einige Formwandler kein Problem sein, auf die Erde zu gelangen und wir haben es hier mit einem Haufen offensichtlich gut planender Profis zu tun." Picard sah plötzlich etwas verdutzt zu seiner rechten nach unten baumelnden Hand hinunter die er zur Faust ballte, wieder öffnete und mit seinen Fingerspitzen über seinen Daumen rieb. Er ließ die anderen noch einen Moment auf eine Erklärung warten, knetete mit seiner rechten Hand die Oberfläche der linken und dann den linken Unterarm. „Doktor, hat DCTP Nebenwirkungen." „Nein, es ist nichts bekannt. Was meinen sie?", wollte Dr. Crusher genauer wissen. „Vielleicht ist es auch nur Einbildung, aber ich habe den Eindruck wenn ich etwas berühre fühlt es sich etwas... ungewohnt und seltsam an." „Vielleicht haben die mir oder uns etwas injiziert", spekulierte er. Picard ergriff die Hand von Dr. Crusher. „Merken sie das auch?", fragte er während er sie ansah. „Ich glaube haben recht", vermutete sie. Die andere tasteten mit ihren Händen gegen ihr Gesicht ihren Hals und ihren Körper um die Hypothese des Captains zu überprüfen." Leichte angst kam auf. Riker ging zu Troi umarmte sie und gab ihr einen kurzen Kuß auf den Mund. Fühlt sich das noch gut an?", fragte er mit einem aufmunternden Lächeln. Es schien seine Wirkung zu verfehlen und Troi wirkte einige Sekunden geschockt bis sie das Lächeln erwiderte und „ja" murmelte. Vielleicht ist es für sie ungewohnt, das ich sie in der Öffentlichkeit küsse, dachte Riker. Ihre Reaktion hatte ihn etwas verwirrt. „Egal, wir können nichts dagegen tun", behauptete Picard. „Machen wir uns besser nicht verrückt." Zwei Schüsse erklangen und die aufmerksam gewordenen Gefangenen blickten auf die zwei Jem’Hadar, die grade zusammenbrachen. Zwei Personen traten aus dem Schatten des Zugangs zum Vorraum und bewegten sich zügig mit jeweils einem Disrubtor der Jem’Hadar in der Hand auf die Zelle zu - es waren Data und Worf. Der Androide stellte sich vor die handflächengroße Täfelung die sich neben dem Arrestraum befand und blickte zu ihr herunter. Nach dem tippen auf zwei Symbole war das Kraftfeld verschwunden. „Gott sei dank, das ihr es geschafft habt", sagte Troi erleichtert. Picard bemerkte die Anspannung die in ihm aufkam. Sie hatten wieder die Möglichkeit etwas zu tun und zu entkommen und leider gleichzeitig auch die Möglichkeit jeden Moment auf der Flucht erschossen zu werden. „Kommen Sie schnell", forderte Worf die anderen auf. „Wir haben eine Möglichkeit gefunden wieder aufs Schiff zu gelangen." Eilig bewegten sich alle aus dem Raum und dann durch die Gänge. „Wissen Sie wo sich der Rest der Besatzung befindet?", fragte Picard. „Bereits an Bord", behauptete Data. „Nur Sie waren in diesen Tragt gefangen." „Wurde denn kein Alarm ausgelöst?", fragte Riker etwas überrascht. „Nein Sir", erwiderte der Androide knapp. „Wir sollten uns allerdings beeilen, bevor jemand etwas merkt." Alle bogen nach links in einen Raum ein, in dem sich drei tote oder zumindest bewußtlose Jem’Hadar, eine Computerkonsole und eine Transporterplattform befanden. Data bewegte sich auf die Konsole zu, während sich Worf und die anderen auf die Plattform stellten. Der Androide gab die Koordinaten ein und stellte sich zu den anderen. Der Transport erfolgte und alle fanden sich auf der Brücke im Bereich zwischen dem Kommandosessel und den hinten neben den Turboliften liegenden Maschinenraumkontrollen wieder. Data bewegte sich direkt nach der Materialisierung nach vorne zur Con-Konsole an der normalerweise die Navigation des Schiffes geregelt wurde. Er setzte sich hin und wartete darauf jeden Moment wieder die zur Zeit noch inaktivierte Steuerungstastatur zu bedienen. Riker und Troi nahmen ebenfalls sofort Ihre Posten ein, während sich der Captain vor seinen erhöhten Kommandostuhl zwischen seine Nummer eins und seinen Counselor stellte und zu sprechen begann. „Computer alle Kommandofunktionen wieder herstellen. Genehmigung Pic... nein." Picard schüttelt den Kopf, während Riker, LaForge und Dr. Crusher etwas verdutzt zu ihm hinübersahen. Troi und Worf blickten einen Moment vor sich in die Lehre bevor schließlich auch Sie den Captain mit einem verwundert ansahen. „Data, wie heißt Dianas Mutter?" , fragte Picard plötzlich, was seltsamerweise kein neues Erstaunen unter der Brückenbesatzung zu verursachen schien. Obwohl es eigentlich keine Zeit übrig war, um ruhig zu bleiben wartete Riker nun besonnen auf die Aufklärung für das Verhalten Picards. Da der Captain sicherlich nicht verrückt geworden war versuchte Riker seinem Gedankengang zu folgen. Offensichtlich vermutete sein Vorgesetzter, Data könne die Frage nicht beantworten. Riker kniff seine linkes Auge etwas zusammen und bekam so unbeabsichtigt einen mißtrauischen Blick der auf den Androiden gerichtet war. Das wütende, verkniffene Gesicht Datas entspannte sich kurz bevor sich der zweite Offizier zu den anderen umdrehte. „Ich denke nicht das wir Zeit für solche Fragen haben. Die Jem’Hadar werden jeden Moment hier sein," entgegnete er in einem leicht angespannten Tonfall wobei er sich bemühte nicht zu unhöflich zu wirken. „Und ich denke das Sie nicht Data sind", sagte Picard ruhig. „Beantworten Sie meine Frage. Wie heißt Dianas Mutter? Wie heißt ihr Erbauer, Data? Wer war Tasha Yah?" Schweigend stand Data auf und sah ohne eine Miene zu verziehen in das Gesicht des Captains. Picard glaubte trotz des relativ lehren Blickes Wut in den Augen des Entlarvten erkennen zu können. Auch Riker stand nun auf und trat neben seinen Captain um bei einem möglichen Angriff des Doppelgängers helfen zu können. „Woher wußten Sie das er nicht der echte Data ist?", flüsterte er. Er war sich nicht mehr sicher wem er noch trauen konnte. Ohne Data aus den Augen zu lassen bewegte sich Picard langsam nach rechts. Der im Weg stehende erste Offizier begriff das er mitkommen sollte, obwohl ihm instinktiv sehr unwohl dabei war, da sein Imzadi Deanna Troi nun hatte Opfer eines Angriffs werden können. „Es war nur eine Ahnung. Solche Manipulationen sind genau die Handschrift des früheren Dominions," behauptete Picard während er weiter nach recht ging. „Ich bin nicht sicher was hier gespielt wird aber Sie kennen sicher den Bericht von Captain Sisko über seine Gefangennahme auf dem Planeten der Gründer. Die Crew der Defaint befand sich durch eine Gedankenmanipulation in einer Scheinwelt. Ich glaube wir befinden uns nicht einmal auf der echten Enterprise. Es ist wie ein Holodeck. Berührungen fühlen sich merkwürdig an, weil es keine echten, realen Berührungen sind", behauptete er. „Die manipulieren an unserem Gehirn herum. Wir müssen sehr vorsichtig sein Will. Wir dürfen nicht einmal untereinander Informationen austauschen, die dem Dominion von nutzen sein könnten. Ich weiß nicht einmal ob Sie der echte Will Riker sind. Die haben wahrscheinlich Kopien von Data und Worf benutzt, weil ihr Spielzeug für Androiden und Klingonen nicht geeignet ist. Dr. Chrusher hörte mit und trat näher. „Deanna ist sicher auch kopiert worden, weil sie uns sonst über ungewöhnliche oder nicht vorhandene Emotionen von Worf und Data informiert hätte", vermutete sie. „Richtig, Doktor", bestätigte der Captain, während Riker erschrocken feststellte, was es für eine Erklärung für die Reaktion auf seinen Kuß gab. Geordi versuchte ebenfalls in die flüsternde Gruppe mit einbezogen zu werden wandte sich zu Picard und den anderen und stellte sich zu ihnen. „Gibt es eine Möglichkeit sich aus eigener Kraft aus dieser Scheinwelt zu befreien?", richtete sich Riker an Dr. Crusher. Sie zuckte mit den Schultern und setzte ein wenig zuversichtliches Gesicht auf. „Die Föderation weiß praktisch nichts über die Art wie diese Geräte funktionieren. Ich bin allerdings fast sicher, das wir alleine nichts machen können. Unsere Gespräche werden überwacht und nichts was wir in dieser Welt tun hat irgendeine Bedeutung für die reale Welt. Egal wie wir uns verhalten, ich denke wir haben keine Chance die Geräte zu überlasten, wobei es sogar noch sehr fraglich wäre, ob wir uns darüber freuen könnten. „Also müssen wir abwarten und hoffen das uns Data, Worf, Diana oder jemand anders uns befreien wird", sagte Geordi. „Ich nehme an so ist es", bestätigte Dr. Crusher etwas enttäuscht darüber, das die Hoffnung zu entkommen sich als eine Illusion enttarnt hatte. „Ich werde nachdenken ob es noch eine andere Möglichkeit gibt." Data der sich bisher zurückgehalten hatte bewegte sich nun langsam auf Dr. Crusher und die anderen die in der Mitte der Brücke standen zu. „Ich glaube nicht das Sie sich in nächster Zeit besonders gut konzentrieren können, Beverly." Datas Stimme hatte einen ungewöhnlich fiesen Unterton. Ein gemeines Lächeln zog sich über sein Gesicht, als sich ein kurz rosa aufblitzendes Kraftfeld von drei Metern Durchmesser um Picard, Dr. Crusher und Data auf baute und die anderen ausschloss. Worf und Riker tasteten gegen die Energiewand, zuckten aber bei jeder Berührung zurück. Trotz der Injektion des DTPC bemerkten Picard und Dr. Crusher deutlich die aufkommende Angst, als der Boden sich unter ihnen auflöste und sich kleine aber immer größer werdende Löcher unter ihren Füßen bildeten. Der Ausgangspunkt der Zersetzung lag in der Mitte des von Kraftfeld umgebenen Kreises. Picard und Dr. Crusher wichen immer weiter an den Rand und mußten bei jeder Berührung des Energiefeldes feststellen, das eine Flucht unmöglich war. Picard griff dem Arm von Dr. Crusher als der Untergrund sich völlig auflöste und sie, Picard und die zufrieden aussehende Person mit Datas Erscheinungsbild in die schwarze Tiefe nach unten fielen. Die Fallgeschwindigkeit nahm rasch zu und Picards künstliches Herz schlug schneller. Er sah sich zu allen Seiten um. Sie waren in eine Weltraumumgebung hinabgestürzt. In der Ferne schimmerten einige Sterne, die Enterprise und der Planet Rina 7 über ihren Köpfen, waren allerdings verschwunden. Obwohl Picard und Dr. Crusher wußten, das sie sich in Wirklichkeit an einem völlig anderen Ort aufhielten, konnten sie nichts dagegen unternehmen, das ihr Gehirn mit falschen Informationen ihrer fünf Sinne gefüttert würden. Picard spürte das ihn eisige Kälte umgab. Aufgrund seiner Geschwindigkeit schoss Zugluft an seinem Körper vorbei und seine Ohren schmerzten bereits unter dem frostigem Wind. Er war offensichtlich immer noch von Luft umgeben und wagte einen schwachen Atemzug der sich als qualvolles Gefühl für seine Lungen erwies. Picard versuchte mit geringem Erfolg die Luft in seinem Mund anzuwärmen und genug Sauerstoff zu bekommen ohne tief einzuatmen. Ein kurzer Blick nach unten zeigte ihm das sich sehr weit unter ihnen eine Sonne befand, in deren Richtung sie gezogen wurden. Er dachte daran wie es weiter gehen würde. Jemand schien sehr wütend darüber zu sein, das sein kleiner Trick durchschaut wurde. Die Situation in der er sich befand deutete eher auf ein Aktion eines Cholerikers hin, der sich abreagieren wollte, als auf ein Mittel zu dem Zweck, den Code für die Enterprise zu erhalten. Vielleicht habe ich schon wieder zu Zufrieden mit mir selbst gewirkt, als ich herausgefunden habe, das wir uns nicht in der realen Welt befinden, dachte er sarkastisch. Es hätte effektivere Methoden gegeben um ihm zum Reden zu bringen und Picard hoffte, das ihm nur ein kleiner Schreck versetzt werden sollte, um im mehr Respekt gegenüber seinen Entführern beizubringen. Er sah zu Dr. Crusher um aus ihrem Gesicht zu lesen, ob sie es noch länger aushielt. Sie hatte zweifellos schon glücklicher gewirkt, machte aber einen willensstarken Eindruck.

 

5

 

Auf dem Bildschirm der Washington waren die Sterne auf die das Schiff zuflog als Lichtstreifen sichtbar - eine Tatsache die verriet, dass das Schiff sich mit Überlichtgeschwindigkeit bewegte. Zwei Jem’Hadar hatten die Con- und die Opsstation besetzt. Zwei Vorta und sechs Gründer in männlicher humanuider Gestalt waren ebenfalls auf der Brücke anwesend. „Wir verlassen den Bereich der Subraumkommunikationssperre", berichtete einer der Wandler. Eine Sekunde später veränderten die sechs Wechselbälger alle im gleichen Moment ihre Form. Die Jem’Hadar Soldaten reagierten sofort indem sie sich zügig zu einer der Turbolifttüren bewegten. Die neugeformten Personen in Sternenflottenuniformen trieben mit strengen Blicken die Vorta ebenfalls dazu sich zu dem modernen Aufzügen zu bewegen. Ein schwaches Nicken von einem der Gründer war gleichzeitig die Erlaubnis und der Befehl für die vier vor der geöffneten Lifttür stehenden Diener die Brücke zu verlassen. „Beginnen sie bitte mit der Aufzeichnung für das Sternenflottenkommando", sagte der Gründer der den weiblichen Captain der Washington imitierte. Einen Moment später ertönte ein Geräusch und die Aufnahme begann. „Ihr spricht Captain Marina King an Bord der U.S.S. Washington. Aufgrund einer Subraumstrahlung wurden im Minirosektor unsere Kommunikationssysteme schwer beschädigt", behauptete die hübsche dunkelhäutige Gestalt. „Wir könnten den Defekt erst vor wenigen Minuten beheben und befinden uns momentan auf dem Weg zur Erde um Proben des neuen Materials zum Hauptforschungsinstitut zu bringen." Obwohl der Formwandler in der Gestalt von Marina King die größte Zeit seines Lebens in flüssiger Form verbracht und insgesamt nur wenig Kontakt mit anderen Spezies gehabt hatte, geschweige denn menschliches Verhalten ausgiebig beobachtet oder studiert hätte, spielte er seine Rolle nahezu perfekt. Jede Geste, jede kleinste Veränderung der Mimik und der Stimmenmodulation wurde geschickt eingesetzt. Der Gründer müßte jedes kleinste Detail seines Auftrittes bewußt lenken da er unmöglich an die Verhaltensweisen die die menschliche Kultur hervorgebracht hatte gewohnt sein konnte. Dennoch wirkte sein Schauspiel kein bißchen künstlich was die hohe Intelligenz des Wesen bewies. „Vor wenigen Stunden trafen wir auf die Enterprise deren Kommunikationssystem ebenfalls stark beschädigt wurde", fuhr der Wechselbalg fort. „Wir sprachen uns mit Captain Picard ab, der auf Rina 7 die ersten Vorbereitungen für den Abbau von Tritanium 2 abschließen wird. Die Enterprise wird ihr Kom-System nach Beendigung ihres Auftrages an der Sternenbasis 352 reparieren lassen. Für die Warpsignaturen die wir vor vier Wochen registriert hatten gibt es nach wie vor keine Erklärung." Der Gründer war mit der natürlichen Ausstrahlung die es geschafft hatte vorzutäuschen sehr zufrieden. Die Enterprise gehört uns und schon bald werdet ihr alle sterben, dachte das Wesen mit Genugtuung als es seinen Bericht mit einem kurzen Nicken das von einem freundschaftlichen Lächeln begleitet wurde abschloss. „Washington Ende", sagte die Frau. Ein Geräusch, das die Beendigung der Aufzeichnung verkündete erklang und ihre Mundwinkel fielen schlagartig nach unten. Die Gründern zitterten einen kurzen Moment bevor sie ihre Form wieder zu ihrem alten Erscheinungsbild veränderten. Es ähnelte einem abschütteln der Persönlichkeiten die sie für kurze Zeit gespielt hatten - Persönlichkeiten von denen sie angewiderten wurden.

Data und Worf standen am Kraftfeld, das ihre Zelle begrenzte und blickten in den äußeren Raum. Die Jem’Hadar Wache war ihnen abgewannt und blickte auf die Computerkonsole vor ihm. Der Androide tippte mit seinem rechten Zeigefinger gegen das Kraftfeld und zuckte zurück worauf die Wache sich kurz umdrehte und den Ansatz eines Lächeln zeigte um sich dann wieder seiner Konsole zuzuwenden. Der Androide sah in die Augen des Klingonen, deutete ohne den seinen Kopf zu bewegen mit einem Blick auf den Soldaten auf der anderen Seite der Kraftfeldbegrenzung und gucke erneute zu Worf. Die Geste war verstanden worden den als Data sich zu einer der hinteren Ecken der Zelle begab und den anderen den Rücken zuwandte, versperrte Worf zusätzlich mit seinem Körper die Sicht, obwohl die Wache ohnehin nicht allzu interessiert daran schien, was im inneren der Arrestzelle vor sich ging. Der Androide krempelte seinen linken Ärmel hoch und öffnet durch einen Druck auf seine Haut die sich automatisch abhob, einen Teil seines linken Unterarms. Er entnahm vorsichtig vier kleine Bauteile, hielt sie in der rechten Hand und setzte sich seitlich auf eine der beiden Liegen im Raum, wobei er darauf achtete sich selbst abzuschirmen, damit nicht von außerhalb der Zelle beobachtet werden konnte, wie er die eben aus seinem Körper entnommenen Teile zu einem kleinen Gerät zusammenfügte. Nach einigen Sekunde hatte er seine Arbeit abgeschlossen und stand auf. Worf reagierte indem er sich zu dem Androiden gesellte. „Ich habe das Kraftfeld analysiert", informierte Data ihn. „Der Energieabsorbierer wird das Feld nicht vollständig unterbrechen können. Wir müßten selber noch ungewöhnlich viel Kraft aufwenden um es zu durchbrechen", flüsterte er. Beide bewegten sich auf das Kraftfeld zu. Leise duckte sich Data nieder, legte die kleine Apparatur vor den linken unteren Rand der Energiewand und erhob sich wieder. Nach einem letzten Blickwechsel mit Worf schob er das Gerät langsam mit dem Fuß nach vorne, bis es das Kraftfeld berührte. Direkt nach dem Kontakt und dem daraus resultierenden Beginn eines knisternden Geräusches presste Data seine Hände auf Brusthöhe gegen die Energiewand um sie zu schwächen und gleichzeitig die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, damit der unauffällig plazierte Energieabsorbierer unbemerkt blieb. Worf stemmte seine Händen ebenfalls gegen das Kraftfeld. Sie fühlten sich an als wären sie eingeschlafen und taub - das Gefühl war lediglich intensiver. Sein Hände prickelten und stachen an 1000 verschiedenen Punkten. Der Jem’Hadar drehte sich um und schien erstaunt darüber zu sein, das die Gefangen es so lange durchhielten, das Kraftfeld zu berühren. Nach einem Moment verschränkte er allerdings überheblich die Arme vor seiner Brust und sah den anderen gemütlich zu. Worf konnte so sehr er sich auch bemühte keinen stärkeren Druck ausüben. Das kribbel an seinen Fingern und seiner Handfläche war nicht länger zu ertragen und er wich zurück. Data hielt seinen Position während Worf einige Meter zurückging bis er das Ende der Zelle erreicht hatte. Während der Jem’Hadar ihn verwundert ansah setzte er zum Sprint an und beschleunigte auf der kurzen Strecke auf seine Höchstgeschwindigkeit. Er neigte seine Brust leicht nach vorne, prallte mit seinen Händen, seinem Oberkörper und einer Seite seines Kopfes gegen die Energiewand und brachte sie zum kollabieren. Durch die Wucht seines Anlaufs landete er direkt neben dem Soldaten der hektisch, nach seiner umgeschnallten Waffe griff und einen Faustschlag von Data ins Gesicht bekam. „Alles in Ordnung?", fragte Data den am Boden liegenden Klingonen. Worf rappelte sich auf. „Ja." Data hatte die Waffe des benommenen aber nicht bewußtlosen Jem’Hadar an sich genommen. Er drückte ein Taste am Rand der Waffe und feuerte danach auf ihn. „Ich habe sie auf Betäubung gestellt", informierte er seinen Kollegen. Data bewegte sich auf die Konsole zu. Aufgrund seiner Fähigkeiten und seines Wissens über die Fremde Sprache und die Bedeutung der abgebildeten Zeichen brauchte er nur einen kurzen Moment um etwas einzugeben und die gewünschten Informationen zu erhalten. „Ich habe erfahren wo sich unsere Besatzung befindet. Der Rest der Brückenbesatzung ist in einer Zentrale, die nur wenige Meter entfernt liegt. Alle anderen werden in einem großen weiter entfernten Raum gefangen gehalten." Worf kniete neben der betäubten Wache nieder schob dessen Arm zur Seite. Er fand das was er finden wollte. Eine vor kurzem noch verdeckte kleine Handfeuerwaffe kam zum Vorschein und er nahm sie an sich. Worf und Data treten vorsichtig auf den Flur. Alle paar Meter war eine weiße leuchtende Schale an der Decke befestigt. Der Gang und das hellbraune Gestein, welches ihn begrenzte war deutlich zu erkennen. Knapp zehn Meter vor einer Abzweigung stoppte der Androide und hob gleichzeitig als Zeichen seine Hand. „Dieser Gang nach links führt zu den Gefängniszellen in denen sich unsere Führungsoffiziere sich befinden", flüsterte er. „Es ist nicht unwahrscheinlich, daß sich Wachen vor ihrer Tür befinden." Worf nickte, um zu verdeutlichen, dass er trotz des leisen Wispern alles verstanden hatte. Sie schlichen in langsamen an die Abbiegung heran. Worf zeigte drei seiner Finger „Auf drei." Er schüttelte den Kopf. „...nein auf vier", korrigierte sich der Klingone. Er deutete die Worte teilweise mit den Mund an, anstatt sie tatsächlich auszusprechen. Data schien in der Lage gewesen zu sein die einfachen Worte von den Lippen abzulesen und nickte andeutungsweise. Sie waren offenbar einer Meinung, das es zu riskant war vorher um die Ecke zu Linsen und dabei zu riskieren, entdeckt zu werden und den Vorteil des Überraschungseffektes aufs Spiel zu setzen. Worf tastete sich bis auf wenige Zentimeter an die Kannte heran, hob seinen Zeigefinger, machte eine weitere Handbewegung und zeigte, zwei und kurz danach drei seiner Finger. Eine Sekunde später trat er auf seiner Deckung heraus. Der Androide hatte ihn mit einem kleinen Sprung begleitet und konnte dank seines schnelles Koordinations- und Reaktionsvermögens bereits auf einen der zwei Soldaten schießen, bevor seine Füße wieder auf dem Boden landete. Worf erwischte den Jem’Hadar auf seiner Seite ebenfalls kurz bevor dieser schießen könnte. Ohne Worte zu verlieren, rannten die beiden Sternenflottenoffiziere so schnell sie konnte auf die Tür zu, hinter der sich angeblich die Gefangenen Freunde befanden. Wer auch immer sich in dem Raum befand, war sicher aufgeschreckt worden und es gab keinen Grund ihm Zeit zum überlegen oder Handeln zu lassen. Data schlug mit der Faust gegen den großen blauen Knauf der sich neben der Tür befand. Der Androide wich zurück als er die aus einigen Metern Entfernung auf den Eingang gerichtete Mündung eines Disrubtors bemerkte. Nach einem Einschlag am Türrahmen wagte er einen zweiten Versuch und traf den Jem’Hadar der noch einen Schuß abfeuerte allerdings wieder nur die Wand des Flures außerhalb des Raumes traf. Der Vorta der an der Computerkonsole stand sank einen Moment später ebenfalls von einem Schuß getroffen zu Boden. Ebenso wie drei Vorta standen Picard, Riker, LaForge und Dr. Crusher mit leichter Schräglage nach hinten auf schwarzen Apparaturen. Ihre Rücken wurden durch dicke Metallplatten gestützt. Über ihren geschlossenen Augen befand sich an der Stirn von jedem ein keines Gerät. Worf entdeckte Troi, die einige Meter von den anderen entfernt in einer Gefängniszelle stand. „Deanna!"

Er ging zu ihr und deaktivierte das Kraftfeld des Arrestraumes. „Ich bin in Ordnung", beantwortete sie seine ungestellte Frage. „Ich weiß nicht was sie mit den anderen gemacht haben." Data war bereits damit beschäftigt sich genauer anzusehen, wie die Module befestigt waren. „Ich glaube ich weiß worum es sich hierbei handelt", offenbarte Data den anderen beiden. „Dr. Crusher hat Angst", sagte Troi. „Und der Captain ebenfalls." „Ich bin nicht 100 Prozent sicher, ob es ungefährlich ist die Geräte einfach zu entfernen", erklärte Data. „Aber ich denke wir haben keine Wahl."

Picard und Dr. Crusher hielten noch immer eine Hand von einander fest. Die Berührung war natürlich nicht real, wurde jedoch von dem Programm in den sie sich befanden verarbeitet und sorgte dafür, das beide das Gefühl hatten die Hand wäre etwas weniger kalt als die andere von beiden. Die Beruhigung hatte jedoch eher einen psychologischen Grund, da sie dem Zweck diente das Gefühl des zusammenhaltens zu vermitteln und der frostige Wind zu stark war als das man ihn mit einer Handberührung hätte annähernd neutralisieren oder wirksam bekämpfen können. Dr. Crushers und Datas Haare standen senkrecht nach oben und würden manchmal ein wenig hin- und hergeweht. Das an einen Wahnsinnigen erinnernde Grinsen des Androidenimmitates war schwächer geworden, jedoch immer noch vorhanden. „Jetzt Picard...", begann er seinen Satz während er seine große kräftige Hand um Dr. Crushers Kehle legte. Sie und Picard tauschten einen hoffnungsvollen Blick, den ihr Gegner war verschwunden. Entweder hatte er seine Kompetenzen im Umgang mit seinen Gefangenen überschritten oder es handelte sich tatsächlich um den Grund für den beide nun innerlich beteten.

Die drei Vorta die von kurzer Zeit noch in der Reihe neben Picard, Riker, Geordi und Dr. Crusher gestanden hatten lagen bewußtlos auf dem Boden. Data trat an das Metallgestell heran auf dem sich Picard befand und streckte seine Hand nach oben um sein Stirn erreichen zu können. Vorsichtig und langsam löste er das Modul vom Kopf des Captains ab und zog dabei ein ängstliches Gesicht.

Vor Picards Augen verschwanden die Sterne. Er war sich plötzlich nicht mehr sich, ob seine Augen offen oder geschlossen waren. Alles war schwarz und er hatte die Kontrolle über sämtliche Körperfunktionen verloren. Picard fühlte Übelkeit - war weder in der Lage ein -oder auszuatmen noch hätte er sagen können wo oben und unten war. Sein ganzer Körper kribbelte und fühlte sich gleichzeitig heiß und kalt an. Einen Moment später war der Captain in der Lage die Augen zu öffnen und einige verschwommene Personen wahrzunehmen. „Wa?!" Er war nach wie vor orientierungslos doch ein warmes, wohliges Gefühl ersetzte die Übelkeit. Er registrierte seinen eigenen Ausruf und spürte wieder die Kontrolle über seine Atmung zu haben. Obwohl Data nicht auf die Benutzung seiner Lunge angewiesen war, veranlasste sein Emotionschips und die mit ihm verbundene aufkommende Erleichterung ihn dazu in diesem Moment ebenfalls Luft auszupusten. Seine Stirnfalte verschwand und er wendete sich dem nächsten seiner Patienten zu um ihn aus seinem Alptraum zu erlösen. „Alles in Ordnung?", fragte Worf seinen Captain. Picard stand nur wackelig auf seinen Beinen wurde aber von Troi gestützt. Er fasste sich an die Stirn und tastete sie ab. „Ja, ich brauche nur einen Moment um wieder zu mir zu kommen." Data brachte die leicht taumelnde Beverly zu den anderen, damit sie die Möglichkeit bekam sich an jemandem festzuhalten und die anderen ein Auge auf sie werfen konnten. Es dauert eine halbe Minute bis alle mehr oder weniger fit beisammenstanden und beobachteten, wie der Androide an einem Kontrollpult arbeitete. Dr. Crusher wurde wieder klarer im Kopf und nahm ihren Trikorder an sich, der am Rand der Schalttafel lag, auf die sich Data konzentrierte. „Ich denke ich werde in der Lage sein die Tarnvorrichtung der Basis zu deaktivieren", erklärte er. Der Androide bewegte sich zwei Meter weiter um sich an einer anderen Konsole weiter zu betätigen. „Captain T’Korv wird in der Lage sein uns zu orten und uns hochzubeamen, wenn sein Schiff noch dort ist." „Stiften sie auch ein bißchen Verwirrung wenn es möglich ist", befahl Picard. „Ich will mein Schiff zurück und wir müssen verhindern das uns jemand von Planeten aus rausbeamt." Mit enormer Geschwindigkeit gab er Daten über die Tastatur ein, bis er stoppte und mit einem zufriedenen Blick noch einmal seinem linken und dann seinem rechten Zeigefinger niederschnellen ließ. Das Licht im Raum wurde etwas erhellt und nach wenigen Sekunden erwartungsvollen Hoffens standen alle sechs auf der Brücke der JuHlvlaH. „Danke, Captain T’Korv", sagte Picard. „Sie haben sicher gute Arbeit geleistet, um den Tarnschild zu deaktivieren", erwiderte dieser. „Ich hatte Sie vorhin gerne beim Gefecht unterstützt. Klingonen sterben gerne im Kampf, allerdings nicht wenn sie dadurch nichts bewegen und wir hätten nichts damit bewegt." „Es war die richtige Entscheidung", bestätigte Picard. Riker trat vor und erinnerte daran das sie nach wie vor mehrere Probleme hatten. „Wieviel Leute hat das Dominion auf unserem Schiff?" „Insgesamt 38. Sechs Vorta, 32 Jem’Hadar", knurrte der Klingone an der taktischen Konsole. „Soll ich sie in Weltall oder in unsere Arrestzellen beamen?", fragte ohne eine Miene zu verziehen. „In ihre Arrestzellen bitte", forderte der erste Offizier der Enterprise, da es sich bei der Frage wahrscheinlich nicht um einen Scherz gehandelt hatte. „Sind noch andere Schiffe in der Nähe?" „Nein", antwortete der klingonische Captain. „Dann beamen sie bitte unsere Besatzung und die der Washington von der Oberfläche auf die Enterprise, wenn wir drüben sind", sagte Picard. Nachdem einen Moment lang nichts passierte rief der klingonische Captain eine Bestätigung für die vorher erfolgten Anweisungen seiner Verbündeten auf. Nur ein Befehl von ihm galt und möglicherweise wollte er das durch sein zögern verdeutlichen. „Ihr Schiff ist geräumt", hörte man eine laute Stimme vom hinteren Teil der Brücke. „Ich beame Sie jetzt auf ihr Schiff."

Picard und seine Leute fanden sich in ihrer Kommandozentrale wieder. „Kommandofuktionen wieder aktivieren Genehmigung Picard Beta 2 Beta 4 4 Alpha 3. „Kommandofunktionen sind wieder hergestellt", antwortete die Computerstimme. Geordi hatte sich schon in Richtung des Hauptturpoliftes begeben, stoppte jedoch bevor sich die Tür vor ihm öffnete. „Captain, soll ich mich in Transporterraum eins begeben?", wollte er wissen. „Ja", antwortete Picard. „Und sorgen sie dafür, das alle Personen- und Frachttransporter genutzt werden." Während Geordi den Raum verließ wendete Picard sich Counselor Troi zu. „Counselor, was Essen sie am liebsten?", wollte er wissen. Er schien die Frage als einziger für nicht unangebracht zu halten. Troi wußte nicht worauf der Captain hinaus wollte, aber antwortete mit ein lächeln „Schokoladeneis, wieso." Picard antwortete auf ihre Frage und gleichzeitig auf den kritischen Blick seines ersten Offiziers. „Kein Formwandler, Vorta oder Jem’Hadar wußte etwas von der JuHlvlaH, daher vermute ich mal das ich mich tatsächlich wieder in der realen Welt befinde. Ich möchte lediglich auf Nummer sicher gehen, das der ein oder andere von ihnen sich früher oder später als Wechselbalg enttarnt." Er begann selbst zu lächeln, da alles in Ordnung zu sein schien. „Also, sind wir alle die, die wir zu seinen scheinen?" „Ja", antwortete sie knapp. „Sind sie sicher das Riker normal ist?", hakte er nach um auch Wills momentan noch ernstes Gesicht etwas aufzulockern. „Er ist völlig normal... für seine Verhältnisse." Troi entschuldigte sich sofort mit einen treuen Blick bei ihrem Freund der es schaffte einen beleidigten und amüsierten Gesichtsausdruck miteinander zu verknüpfen. „Wie lange brauchen wir noch um unsere Leute hochzuholen", fragte Picard seinen Sicherheitsoffizier an der taktischen Konsole. „Eine Minute und 20 Sekunden." „Ich habe auf der Oberfläche die Musterpuffer verstellt, den Transportern einen Testlauf eingegeben und die Schleusen zum Hangar geschossen", verkündete die künstliche Lebensform an Bord. „Wenn wir Glück haben reicht die Zeit." „Maximum Warp und Kurs auf die Erde vorprogrammieren", befahl Riker. Data gab die Daten ein und nachdem Worf gemeldet hatte, das alle an Bord gebeamt wären, führte er Picards Anweisung aus, das Schiff zu beschleunigen. Das Gefühl der ständigen Anspannung wurde bei alle Anwesenden durch ein Gefühl der Erleichterung ersetzt, als sich auf dem Bildschirm der Enterprise die Sterne in Lichtsstreifen verwandelten.

 

 6

 

Der Vorta ging sehr zügig auf eine Holodecktür der Washington zu und wechselte zu einer würdevolleren Gangart als sie aufglitt und er eintreten konnte. Ein Programm war aktiv. Soweit man gucken konnte war der Boden mit beigefarbenen Fliesen ausgelegt und in der Mitte des Raumes stand eine Größe Steinschale von knapp drei Metern Durchmesser die zu geringem Anteil mit brauner Flüssigkeit gefüllt war. Der in rottönen gefärbte Himmel zeigte einige sehr schwache fast durchsichtige Wolken und keine Sonne. „Ich bitte um eine Anhörung", sage der Vorta als er sich ruhig vor die Schale gestellt hatte. Er richtete seinen Blick demütig nach unten als sich nach einem Moment sechs Vögel aus der Substanz bildeten, die neben der mächtigen Schüssel landeten und sich dabei wieder verformten und in humanuide Gestalten verwandelten. „Sprechen sie", befahl einer von ihnen dem Vorta. „Die Sensoren haben soeben registriert, das die Enterprise unser Schiff verfolgt", berichtete der Vorta. „Alle 24 Jem’Hadar Schiffe unserer Basis fliegen ebenfalls mit höchster Warpgeschwindigkeit hinter uns beziehungsweise hinter der Enterprise her." Die Gründer tauschten einen Blick in dem Überraschtheit zu erkennen war. Sie bildeten eine Kette - reichten sich gegenseitig eine Hand und verschmolzen an der Berührungsstelle miteinander. Ihre Arme hatte sich nach kurzer Zeit zu einer dicken braun glitzernden Schnur gewandelt die sie verband. Nach einem Moment stellten sie ihre Körper wieder her und einer von ihnen verkündete das Ergebnis der non-verbalen Kommunikation. „Die Enterprise muß von den Gefangen zurückerobert worden sein", behauptete er. „Die Enterprise wird in etwa einer Stunde den Bereich verlassen in dem sie nicht kommunizieren kann", warf der Vorta ein. „Sie werden eine Nachricht an unsere beiden anderen beiden Basen schicken", fuhr der Gründer fort. „Sie sollen alle Schiffe dazu nutzen, der Enterprise den Weg abzuschneiden. Danach werden sie alle unsere Geräte im gesamten Quadranten für die Sperre der Subraumkommunikation aktivieren, bevor die Enterprise ein Gebiet erreicht in dem sie ein Nachricht absenden kann." „Der Herrscher hatte den Einsatz der Geräte für eine andere Mission vorgesehen", erwiderte der Vorta spontan und merkte noch in selben Moment, das er es sich hätte sparen sollen, seine Götter daran zu erinnern. „Haben sie einen der Befehle nicht verstanden?!", schnauzte der Gründer zurück. „Ich habe alles verstanden", versicherte der Vorta. „Ich entschuldige mich für meine unüberlegte Äußerung."

Data war der einzige in Raum der nicht saß. Er drückte auf einen Knopf am Tischende an dem Picard Platz genommen hatte und auf der silbernen Platte auf der anderen Seite des ansonsten schwarzen Konferenztisches baute sich mit Hilfe von Lasern ein dreidimensionales Bild auf. Der klingonische Captain, einer seiner Offiziere und die sieben Führungsoffiziere der Enterprise blickten auf die Sternenkarte die erschienen war. Data bewegte sich auf das kleine Hologramm zu um mit seiner Hilfe die bestenfalls problematisches Lage zu erklären. Auf der rechte Seite war ein Föderationsschiff - die Washington sichtbar. Hinter ihr befand sich die Enterprise und ein Stück weiter viele Objekte die Jem’Hadar Schiffe darstellen sollten. Zwei weitere kleine Gruppen dieser Schiffsart hielten sich rechts und links vor der Enterprise auf. Der Androide drang mit seiner Hand in die Darstellung ein und zeigt auf die beiden Schiffsverbände. „Die Langsteckensensoren haben diese zwei Flotten von sechs und sieben Schiffen entdeckt die sich auf Abfangkurs zu der Enterprise befinden", erklärte er. „Wenn wir den Kurs beibehalten werden wir in drei Stunden und 36 Minuten auf die erste von ihnen Treffen." „Wir können ihnen sowieso nicht ausweichen", warf Worf ein. „In spätesten vier Stunden und 14 Minuten werden wir von einer der Gruppen abgefangen", bestätigte der Androide. „Also brauchen wir Hilfe", stellte Troi fest. „Befinden sich Schiffe der Föderation oder des Klingonischen Reiches in der Nähe?", frage Riker. „Drei Birds of Prey halten sich in diesem Gebiet auf." Data stand immer noch neben der dreidimensionalen Darstellung und tippte mit einem Finger auf einen Knopf neben der silbernen Platte, worauf drei kleine Birds of Prey Modele an verschiedenen Punkten in der Abbildung auftauchten. „Selbst wenn wir Kontakt mit ihnen aufnehmen und einen Treffpunkt vereinbaren könnten, würden wir selbst gegen eine der Flotten verlieren, denn sie bestehen nicht nur aus Standardschiffen." „Wir könnte Deep Space Nine erreichen", schlug Worf zögernd vor. Picard sah Data an um von ihm eine Bestätigung für Worfs Aussage zu erhalten. „Worf hat recht Sir. In der Tat ist es wahrscheinlich der einzige Ort an dem es den gegnerischen Schiffen nicht möglich ist uns zu zerstören. Computer, Deep Space Nine in die Sternenkarte integrieren." Der Befehl der künstlichen Lebensform wurde ausgeführt und nach einem kurzen grellen Leuten war dem Hologramm ein weiteres Objekt hinzugefügt worden. „Es wird den Jem’Hadar Schiffen nicht gelingen das Flaggschiff der Föderation zu besiegen, wenn sie gleichzeitig gegen die Defaint und die besstverteidigtste Raumstation der Föderation kämpfen müssen", erklärte Worf noch einmal. „Das Problem ist nur, dass wir dort nicht mehr wegkommen würden. Die feindlichen Schiffe werden alle Deep Space Nine umkreisen und wir können die Washington nicht mehr aufhalten und mit niemandem kommunizieren." „Es gibt eine neue klingonische Werft auf Torgon Prime", informierte T’Korv die anderen. „Sie dient zur Reparatur und Aufrüstung von Raumschiffen und liegt nur gute 4 Stunden von hier entfernt. Die Einweihung der Werft ist heute. Kanzler Martok persönlich ist anwesend und eine Vielzahl von Reparatur- und aufrüstungsbedürftigen Schiffe ebenfalls." „Sie könnten also mit der getarnten JuHlvlaH zu dieser Werft fliegen und mit einer Flotte zur Erde fliegen und die Washington aufhalten?", fragte Riker hoffnungsvoll. „Nein, natürlich nicht", erwiderte der klingonische Captain. Die Washington hat einen Vorsprung von mehreren Stunden und sie fliegt mit hoher Warpgeschwindigkeit. Wir werden dort kein Schiff antreffen, das sie noch einholen könnte. Auch Martoks Schiff die Negh Var ist nicht schnell genug." „Und was ist dann ihr Plan", wollte der erste Offizier der Enterprise wissen. „Wir werden mit allen Schiffen zu ihren Raumstation fliegen und sie herauskämpfen", sagte T’Korv energisch. „Ihr Schiff kann als einziges über mehrere Tage mit Warp 9,7 fliegen." Der klingonische Captain lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Ihr Schiff wird zwar beim folgenden Kampf gegen die Washington zerstört werden und der Angriff auf die Erde wird trotzdem stattfinden, aber bis jetzt ist es der Beste Plan den wir haben", entschied der klingonische Captain. „Wenn sie nichts dagegen haben, möchte ich sie zu der Werft begleiten", bat Picard den klingonischen Captain. „Ich denke wir brauchen sie als Captain an Bord der Enterprise, Sir", kam der erwartete Einspruch von Riker. „Ich werde persönlich um die Hilfe der klingonischen Schiffe bitten", legte Picard fest. „Sie haben genug Erfahrung um das Kommando zu führen, bis ich wieder da bin, Will." Picard sah T’Korv an um eine Antwort zu bekommen und seinen Offizieren keine Möglichkeit zu bieten weitere Bedenken wegen seinem Entschluß zu formulieren. „Sie dürfen uns begleiten", erlaubte T’Korv „Wenn es keine weiteren Vorschläge mehr gibt sollten wir keine Zeit verlieren." Picard wartete einen Moment und ergänzte „dann werde ich in 15 Minuten rüberbeamen und beide Schiffe werden ihr neues Ziel ansteuern", als niemand sich zu Wort meldete.

Die Tür zum Transporterraum glitt auf und Picard und Riker traten ein. „...und sagen sie Geordi er soll mehr über die Subraumstrahlung herausfinden, die die Kommunikation verhindert", beendete der Captain seinen Satz. „Bereiten sie die Enterprise und Colonel Kira auf einen Kampf vor und erholen Sie sich etwas. Ich weiß doch wie sehr Sie es genießen das Latinuum dieses Barkeepers an den Dabotischen zu gewinnen." Riker lächelte. Sein Captain hatte sich tatsächlich etwas verändert. Vielleicht hat Anij die Freundin des Captains auf dem Planeten der Ba’ku dafür gesorgt, das er eine lockere Art bei der Arbeit bekommen hatte, dachte Riker während er seinen Weg zur Brücke antrat. Zwei Minuten später hatte er die Kursänderung befohlen und das Schiff das nun auf befristete Zeit unter seinem Kommando stand steuerte vorerst einen sicheren Hafen an, während in einem der Mannschaftsquartiere in einer Ecke hinter einen Sitzbank verborgen ein goldbraunes eimerähnliches Gefäß mit einer dickflüssigen leicht schimmernden Substanz stand, die sich ein wenig wellenförmig bewegte.

Die Enterprise schwebte über Deep Space Nine während die Defaint an der Station angedockt hatte. In einiger Entfernung hatten 13 Jem’Hadar Schiffe die Raumbasis umzingelt. „Computerlockbuch der Enterprise Sternzeit 52643,2 erster Offizier Commander Riker. Wir haben Deep Space Nine ohne weitere Zwischenfälle erreicht. Ich habe bereits mit Colonel Kira gesprochen, die uns im Falle eines Kampfes so gut sie kann unterstützen wird. Die Anzahl der Jem’Hadar Schiffe um die Station wird sich auf 37 erhöht haben, wenn in zwei Stunden die Flotte eintrifft die uns von Rina 7 gefolgt ist. Wir können zur Zeit nur auf die Ankunft der klingonischen Flotte warten mit deren Hilfe wir hoffen zu Entkommen." Commander Riker beendete seinen Eintrag.

Die JuHlvlaH hatte ihr Ziel erreicht und schwebte wie eine Vielzahl von anderen klingonischen Schiffen über einem Planeten. Die dünne Wolkendecke ließ es zu, das die silbern schimmernde, relativ große Basis bereits bei geringen Vergrößerung auf dem Bildschirm des Schiffes zu erkennen war. Picard und Captain T’Korv waren bereits auf den Planeten gebeamt und hatten Kanzler Martok aufgesucht. Die Bar in der sie sich befanden war kaum das, was man einen günstigen Ort für eine Besprechung einer intergalaktischen Angelegenheit nennen konnte, aber sie war nur wenige Schritte von Platz entfernt gewesen an dem Kanzler Martok die kurze Einweihungsrede beendet hatte, kurz bevor Picard und T’Korv runtergebeamt waren. Der Lautstärkepegel entsprach dem, was man in einer großen klingonischen Kneipe erwartete. Kanzler Martok nahm den letzten Schluck aus seinem silbernen jedoch nicht grade funkelnden Becher und schlug ihn dann mit einem Scheppern auf den Tisch. „Dann werden wir sofort mit allen Schiffen aufbrechen." „Picard stand von seinem Platz auf. „Danke für Ihre Hilfe, Kanzler Martok." Der Kanzler erstarrte für kurze Zeit. Er schien einen Gedanken zu verfolgen. „Moment Captain", stoppte er die Aufbruchsstimmung. „Wieso haben sie Captain T’Korv hierher begleitet?", wollte er wissen. Picard setzte sich wieder auf seinen Platz. „Ich wollte sie persönlich darum bitten, unserer Schiff zu befreien", erwiderte er. „Das ist bei den klingonen allgemein üblich", erkannte Martok. Er schien jedoch eine genauere Erklärung zu wünschen. „Ich denke es ist wichtig, das wir die Beziehung zwischen unseren beiden Völkern pflegen", holte Picard aus. „Die Spezies dieser Galaxis, die Ferengi, die Brin, die Cardassianer, die Nausikaner die Formwandler die Romulaner, die Jem’Hadar - einige haben Friedensverträge untereinander, aber fast niemand traut dem anderen. Die Beziehung zwischen der Föderation und dem Klingonischen Reich ist meiner Meinung nach etwas besonderes und sie hat Potential. Wir konnten uns fast immer auf einander verlassen. Die Beziehung hat hin und wieder gelitten, was meiner Meinung auch daran lag, das Gowron zu sehr Politiker und zu wenig Klingone war. Ich glaube nicht das sie zu sehr Politiker und zu wenig Klingone sind und bin dankbar dafür. Der größte Teil des klingonisches Volkes zählt ehrliches und ehrenwertes Verhalten zu den wichtigsten Werten. Der größte Teil der Völker der Föderation zählen ehrliches und moralisches Verhalten zu den wichtigsten Werten. Das ist eine sehr gute Basis für eine Allianz.", behauptete Picard. Martok stand auf. „Kapla.", erwiderte er knapp und verließ zusammen mit T’Korv und Picard die Bar. „Ich muß ihnen noch ein Gerät zeigen, das ein klingonisches Schiff im Weltraum entdeckt hat", sagte der klingonisch Kanzler. „Es hat mit unseren Subraumkommunikationsstöungen zu tun.

Die braune Flüssigkeit in den Gefäß begann ihre Wellenmuster zu verändern und kurz darauf türmte sich ein Teil der Substanz zu einer Spitze nach oben. Im Hintergrund erklang eine Frauenstimme. „Was meinst Du? Was haben die mit uns vorgehabt?" Ein Mann stellte eine Schale mit warmem Kartoffelauflauf und Besteck und Geschirr für zwei Personen von der Replikatorfläche auf den nicht weit entfernten Glastisch. „Keine Ahnung", antwortete er. „Aber die Sache ist leider noch nicht vorbei. Hast Du eine Ahnung wieviel Schiffe die Klingonen bei dieser Werft haben?" „Nein, aber Sito sagte etwas von ca. 30 Schiffen und die sind vermutlich nicht auf dem neuesten Stand der Technik", kam die Erwiderung. Während des Gesprächs wuchs eine Gestalt, aus der Masse im Behälter. Das entstandene Geschöpf mit seiner schwarzen Kleidung und seinen roten Augen setzte sich in Richtung Ausgang des Quartiers in Bewegung, stoppte jedoch bereits nach einem Schritt als es die Stimmen aus dem Nebenraum vernahm. Er schlich an den Durchgang zum Nebenraum, linste vorsichtig in das andere Zimmer und schreckte sofort zurück als er eine Sternenflottenuniform sah. Nach kurzer Überlegung verwandelte die Gestalt sich in eine junge Frau mit blonden langen Haaren und einer Sternenflottenuniform. Sie verließ das Quartier und bemühte sich mit Erfolg auf die entgegenkommenden Personen auf dem Flur gelassenen zu wirken. Nachdem sie ca. 40 Meter in dem Korridor zurückgelegt hatte war niemand mehr in ihrer Sichtweite. Sie drückte ihre Hand gegen das Terminal an der Wand. Die Tastatur leuchtete auf und ein Ton erklang. „Computer, ich möchte einen Ort aufsuchen an dem ich ungestört bin", flüsterte sie. Ihr war sehr wohl bewußt, das es beim Computer nicht nötig war als Methode der Manipulation eine sanfte Stimme zu verwenden und daher achtetet sie lediglich darauf nicht zu laut zu Sprechen. Die Wut in ihrer Modulation war deutlich zu erkennen. „Ich empfehle Ihnen Ihr Quartier oder eines der Holodecks aufsuchen. Holodeck zwei und vier sind zur Zeit nicht belegt", erwiderte die Computerstimme freundlich. „Zeige den Weg zum näher liegenden Holodeck an", fauchte die Frau leise. Eine kleine strukturelle Übersicht der Enterprise erschien auf dem Terminal. Wenige Minuten betrat sie den Raum den sie aufsuchen wollte und stellte sich in die Mitte des grüner Gitternetzes. „Computer, ich möchte das die Tür dieses Raumes verschlossen wir. Niemand soll mich stören", keifte sie. „Ohne Notfallpriorität wird die Holodecktür nicht geöffnet werden", bestätigte der Computer. Die Oberfläche der Figur in der Mitte des Raumes schmolz und kurz darauf stand die mächtige schwarze Gestalt an ihrer Stelle. „Computer, ich möchte etwas über den Warpantrieb der Enterprise erfahren." „Es stehen Ihnen verschiedene Lernprogramme zur Verfügung", erklärte die Computerstimme. „Geben Sie bitte Parameter zur Bestimmung eines für Sie passenden Lehrprogrammes ein." Der Gründer blickte böse in die Runde, drehte sich langsam und betrachtete das symmetrische Netz der Steifen um ihn herum. „Ich bin Erwachsen, überdurchschnittlich intelligent, habe wenig Vorwissen und möchte ca. eine Stunde meiner Zeit investieren", sagte er kalt. „Programm bereit", erklang die Antwort. „Beginnen Sie", erwiderte er knapp.

Auf der Brücke der JuHlvlaH machte der Klingone an der taktischen Konsole eine Meldung. „Die Lug Ta hat als letztes Schiff signalisiert, daß sie bereit ist. Eine Meldung von Kanzler Martok erreicht uns." Er bediente eine Taste, ein Geräusch ertönt und auf dem Bildschirm wurden die Sterne durch die Brücke eines klingonischen Schlachtkreuzers ersetzt. „An alle Schiffe, setzen sie Kurs 262,4. 126,3, Warp 9. 200000 Kelikemps vor Deep Space Nine werden sie stoppen und auf weitere Befehle warten. Incha."

Auf dem Holodeck der Enterprise war ein Warpkern erschienen neben den eine düstere Gestalt langsam auf- und abmarschierte. Die Stimme des Computers hallte durch den großen Raum. „...in diesem Fall würde das sekundäre Energierelee das Magnetfeld, daß zur Aufrechterhaltung der Materie-Antimaterie-Eindemmung nötig ist, stabil halten. Ist auch dieses unabhängige Relee mit eigener Energieversorgung außer Betrieb, so kann das Abwerfen des Warpkerns eine Zerstörung des Schiffes verhindern. Um den Zeitpunkt des Warpkernbruches möglichst weit zu verschieben wird die Temperatur im Warpkern automatisch auf 0,012 Grad Kelvin verringert, wenn dies noch möglich ist." „Programm anhalten", wurde der die Maschine von den Wesen unterbrochen. „Computer, von wo aus kann die Abstoßungsautomatig ausgelöst werden." „Von den Terminals der Hauptbrücke und des Maschinenraums", kam die Erwiderung.

 

7

 

Obwohl Picard sich stets wohler fühlte selbst das Kommando zu haben und er auch gerne den bevorstehenden Kampf auf der Enterprise geleitet hätte genoß er seine Reise am klingonischen Schiff. Der Gesang den er in den letzten Stunden immer wieder von den Klingonen gehört hatte faszinierte ihn und ließ die Nervosität die vor einem Kampf verständlicherweise aufkam von ihm gleiten. Mehrstimmig und voller Leidenschaft und Überzeugung gesungen hinterließ jedes neue Lied einen bleibenden Eindruck bei Picard. Einer der Offiziere hatte stets im Takt mit der Faust auf die große wahrscheinlich extra zu dem Zweck angebrachte Platte neben seiner Konsole geschlagen und dem Lied auf einfache aber dennoch imponierende Weise einen kräftigeren Charakter verliehen. Picard hatte immer höchsten Respekt vor der klingonischen Kultur gehabt und er fand es interessant das eine fortgeschrittene Zivilisation immer noch an vielen alten Traditionen und Bräuchen festhielt. Sein Interesse an Archäologie hatte mit Sicherheit damit zu tun, das er andere Lebensweisen mit Faszination betrachtete. „Wir haben unsere vorläufige Position erreicht Captain", berichtete ein Offizier auf der Brücke der JuHlvlaH und brachte Picard schlagartig mit den Gedanke in die aktuelle Situation um Deep Space Nine zurück. „Schubumkehr wurde eingeleitet." „Maximal vergrößern", befahl T’Korv. Auf dem Schirm war zu erkennen wie die Enterprise und die Defaint über der Raumstation schwebten. Um die Station war ein Kreis von Jem’Hadar Schiffen gebildet worden die in einem schwachen, weißlichen Dunst lagen. „Was ist das für ein Nebel", fragte Captain T’Korv in den Raum hinein. „Es handelt sich um Partikel, die verhindern, das ein Schiff auf Warp gehen kann", meldete ein Offizier." „Die Jem’Hadar Schiffe wollten wohl auf Nummer sicher gehen, das die Enterprise ihnen nicht doch irgendwie durch ihre Blockade schlüpft", merkte Picard an. „Wie viele sind es?", fragte der erste Offizier der JuHlvlaH. „37, darunter auch welche von unbekannter Bauart. Drei große Schiffe mit der Kennzeichnung Grip of Death und ein riesiges mit dem Name Gigantik Gloom", antwortete der taktische Offizier. Die geringe Entfernung hätte eine Kommunikation auf Basis von Radiowellen oder eine leicht gestörte Subraum-Kommunikation ermöglicht, doch die klingonische Flotte war nicht bereit durch Funksprüche den Feind aufmerksam werden zu lassen. „Martok hat das Tanap-Manöver befohlen. Wir sind Schiffe Nummer 17 der Flotte und ich bringe uns in Position 356,7 zu 284,3 zu 197,4", erklärte der junge Offizier an der Steuerkonsole ausführlich. „Wieviel Zeit bleibt bis zum abgesprochenen Angriffszeitpunkt?", fragte der klingonische Captain. „12 Minuten", sagte ein Mitglied seiner Brückenbesatzung. „Gut, ganz langsam in Position begeben. Langsam, verstanden?", Wiederholte T’Korv. „Ja, Sir", antwortete der Klingone an der Steuerkonsole. „Außerdem fliegen wir ein großen Bogen zu unserem Angriffsobjekt", befahl T’Korv. „Wir müssen unentdeckt bleiben."

Die Minuten waren verstrichen und die Nummer die in der linken oberen Ecke des Bildschirms die sich etwa alle halbe Sekunde um den Wert eins verkleinerte stand auf 23 als T’Korv zu sprechen begann. „Ihr seit alle ehrenvolle Krieger, und ich wünsche denen die diesen Kampf nicht überleben einen schönen Tod.", Der Countdown lieft weiter. 5,4,3,2,1... . „Feuer", schrie der klingonische Captain mit Leib und Seele. Wie durch seinen Befehl aufgelöst enttarnen sich alle klingonischen Angreifer. Einzelne Jem’Hadar Schiffe feuerten bereits nach wenigen Sekunden, doch die Überraschungsattacke war gelungen. Jeweils fünf Birds of Prey beziehungsweise zwei Schlachtkreuzer hatten eines der kleineren Jem’Hadar Schiffe unter Beschuß genommen. Ein Bird of Prey und sechs der neun angegriffenen Jem’Hadar Schiffe wurden zerstört. Riker sah entschlossen auf den Hauptbildschirm. „Benachrichtigen sie die Defaint - wir nehmen das linke. Lieutenent Perim setzten Sie Kurs. 297,258, voller Impuls." „Nachricht gesendet", bestätigte Data an der Con-Station nachträglich. „Impulsantrieb aktiviert", fügte der weibliche Offizier von dem Volk der Trill hinzu.

„Das beschädigte Schiff erfassen und einen Quantentorpedo vorbereiten", befahl Riker. „Bereit", erwiderte Worf augenblicklich. Der zur Zeit Rangälteste an Bord gab den Feuerbefehl und einen Moment später flog die Enterprise bereits durch die bereits erlöschenden Explosionsflammen des zerstörten Jem’Hadar-Jägers. Die Defaint hatte ebenfalls seinen Antrieb aktiviert, drehte sich einmal seitlich um die eigene Achse um einigen Schüssen auszuweichen und zerstörte dann das zweite beschädigte Jem’Hadar Schiff mit einer Phasersalve.

Auf der Brücke der JuHlvlaH blickt Picard zufrieden auf den Bildschirm. „Gut reagiert, Nummer eins", murmelte er leise. Der Boden wurde mehrere Male heftig erschüttert. „Hintere Sicht", rief T’Korv. Der Bildschirm wurde umgestellt und zeigte nun den Gigantik Gloom, das riesiges Schiff der Jem’Hadar das nicht nun durchgehend seitlich sein Energieladungen abfeuerte und dadurch innerhalb von wenigen Sekunden zwei Birds of Prey zerstörte, sondern ebenfalls die JuHlvlaH beschoss und sie offenbar verfolgte. „Wir müßten dieses Ding in Reichweite ihrer Raumstation locken", sagte Captain T’Korv leicht verbittert zu Picard während die ersten Funken aus den Computerkonsole sprühten.

Vom Tatendrang getrieben bewegte sich Picard auf die taktische Konsole zu und blickt auf die Anzeige die die Position der Schiffe anzeigte. „Ich habe eine Idee wie wir etwas nachhelfen könnten", behauptete er. „Nur zu", gestattete der klingonische Captain. Picard drückte einige Tasten und öffnete eine Kom-Verbindung. „JuHlvlaH an Enterprise und Vekta, seinen sie in ca. 15 Sekunden bei den zugesendeten Koordinaten. Alle Waffensysteme bereithalten."

Aus dem Kampfgetümmel in dem sämtliche Schiffe durcheinanderflogen und ein Feuerhagel von Phasern und Disrubtoren und Plasmaentladungen zu beobachten war lösten sich die Enterprise und ein klingonischer Bird of Prey. „Scheuermann setzten Sie Kurs 101,0.345,0", sagte Picard. „Tun Sie es", bestätigte der klingonische Captain laut, als der zuständige Offizier kurz zögerte. Die JuHlvlaH näherte sich Deep Space Nine und das gigantische Verfolgerschiff schien seinen Angriff abzubrechen und begann nach oben auszuweichen. Picard bediente erneut die Tastatur „Enterprise und Vekta, feuern Sie auf den Bug. Feuern frei für alle Waffen." Die Enterprise und der Bird of Prey tauchten von hinten über dem gegnerischen Schiff auf und drückten seinen Bug durch die Treffer von Phasern, Disrubtoren und Quantentorpedos wieder herunter. Der Gigantik Gloom steuerte wieder auf die Station zu. Picard fieberte auf der Brücke der JuHlvlaH mit. „Will, benutzen Sie den Traktorstrahl", rief er durch die geöffnete Kom-Verbindung. Der Gigantik Gloom bremste seine Geschwindigkeit ab, wurde jedoch durch die Aktivierung des Traktorstrahles der über ihm fliegenden Enterprise kurzzeitig wieder beschleunigt und näher an die mächtige Raumstation gebracht. Die längst in Stellung gebrachten Photonenlancher der Station feuerten 30 Torpedos gleichzeitig auf den Gigantik Gloom und zerstören ihn. „Brillant, Captain", lobte T’Korv. „Tor’nak, bringen Sie uns zurück ins Kampfgebiet." Erschütterungen wurden auf der Brücke der Enterprise durch den Angriff eines Verfolgers verursacht. „Unsere Schilde sind auf 84% runter. Phaser bereit", berichtete Worf. Riker reagierte - „Erwidern Sie das Feuer." Ein oranger Strahl verließ die Hülle der Enterprise und trat das feindliche Schiff welche daraufhin abdrehte. „Unser Verfolger nimmt nun Kurs auf die Defaint", klärte Worf die anderen auf. „Sollen wir es verfolgen?" Riker sah auf den Bildschirm und entdeckte einen der klingonischen Schlachtkreuzern der von vier kleineren Jem’Hadar Schiffen angegriffen wurde die seitlich nah an der feindlichen Hülle vorbeiflogen und mit Plasmatorpedos und Phasern feuern. „Nein", sagte zu dem Sicherheitschef. Die Bariton braucht unsere Hilfe. Sie ist für einen Nahkampf nicht konstruiert und es sind keine Birds of Prey in der Nähe. Perim bringen Sie uns hin." „Eye, Sir", bestätigte die Frau. „Die Vekta hat ihren Kurs in unsere Richtung geändert. Sie will uns offensichtlich unterstützen", berichtete Worf. „Sehr gut. Worf, Quantentorpedos vorbereiten und abfeuern", ordnete Riker an. Die Enterprise schoß eine Salve Torpedos ab und eines der Jem’Hadar Schiffe wurde zerstört. Die drei anderen wendeten sich vom Schlachtkreuzer ab, flogen auf die Enterprise zu und feuerten ihre silbernen Plasmastrahlen ab. Das Flaggschiff der Föderation wurde vom Kurs abgebracht und bekam Schlagseite. Der immer turbulenter werdende Flug brachte aller stehenden Personen dazu sich neben ihren Aufgaben zunehmend auf ihr Gleichgewichtsgefühl konzentrieren zu müssen um ihre Position halten zu können. „Schilde sind auf 39%", rief Worf unter dem Lärm der Erschütterungen. Riker hielt sich mit seinen Händen an den lehnen seines Stuhls fest. „Volle Wende bringen uns vor die Bariton." Die Enterprise wendete und flog ebenso wie die Verfolger über die Bariton hinweg. Der Schlachtkreuzer schoß zwei Mal mit seinem Hauptdisrubtor und zerstörte eines der Jem’Hadar Schiffe. „Schubumkehr", befahl Riker. Die Enterprise verlor an Geschwindigkeit und flog wenige Sekunden später zusammen mit dem Bird of Prey Vekta der hinzugekommen war und einen Parallelkurs zur Enterprise eingeschlagen hatte auf die beide Jem’Hadar Schiffe zu, welche ein Wendemanöver eingeleitet hatten und schnell näher kamen. „Bereiten Sie die Phaser vor Worf", sagte Riker. „Phaser bereit, Sir. Ich schlage vor zusammen mit der Vekta zu feuern. Die Jem’Hadar Schilde sind etwas empfindlicher, wenn sie von mehreren Schiffe gleichzeitig beschossen werden", behauptete der Sicherheitschef. „In Ordnung", antwortete Riker. Die Enterprise erlitt einige Treffen, und schoß dann im gleichen Moment die Phaser ab, als der Bird of Prey seine Disrubtorkanone abfeuerte. Der Schutzschild des Jem’Hadar Schiffes kollabierte, wodurch der Phaser der Enterprise die Hülle durchdrang, die sich dann immer weiter auslöste. Das letzte der Jem’Hadar Schiffe entfernte sich rasch in Richtung des Hauptgefechtgebietes. Worf kontrollierte den Status. „Schilde sind auf 17%. Primäre Energieversorgungsleitung zu den Hauptphasern zerstört." „Wie viele Schiffe sind noch da?" Worf blickte auf seine anzeigen. „Wir haben noch die Defaint, die Negh Var, vier Schlachtkeuzer und 14 Birds of Prey. Drei Grip of Death und 19 andere Schiffe der Jem’Hadar wurden noch nicht Zerstört.

Riker beobachtete das Geschehen auf dem Bildschirm. „Vergrößern Sie Planquadrat D5." Ein Ausschnitt erschien auf dem Bildschirm in dem sich mehrheitlich klingonische Schiffe befanden. „Einen Kanal zur Vekta und zur Bariton öffnen." „Kanal offen", erwiderte der Sichheitschef. „Unsere Schiffe sind angeschlagen. Wir sollten zusammen bleiben und uns in Richtung 175,2. 243,5 bewegen. In ihrem Schutz der vielen Birds of Prey können wir weiterkämpfen. „Empfang der Nachricht wurde bestätigt", sagte Worf. „Data, Kurs setzten und beschleunigen", befahl Riker. Der Schlachtkeuzer, der Bird of Prey und die Enterprise näherten sich der schützenden klingonischen Hauptflotte die sich gebildet hatte. „Die Negh Var ruft uns Sir", meldete Worf. „Auf den Schirm", befahl Riker. Ein verzerrtes Bild des klingonischen Kanzler entstand auf der Leinwand der Brücke. „Negh Var an Enterprise, unterstützen Sie den Angriff auf den Grip of Death auf Position 014.352.433, aber riskieren sie nicht zuviel, wenn ihr Schiff nicht heil aus der Sache herauskommt war alles umsonst." „Mr. Worf bestätigen Sie", befahl Riker. „Kurs entsprechend ändern, Data." Die Flotte teilte sich in vier Gruppen auf die sich jeweils ein Schiff als Ziel ausgesucht hatten. Die Enterprise und zwei Schlachtkeuzer flogen auf einen Grip of Death zu.

Die schwarze Gestalt hatte sich wieder in eine Frau zurückverwandelt. Das eins zuckersüße Lächeln war jedoch durch eine versteinerte kalte Miene ersetzt worden, die die Mitleidlosigkeit und Zielstrebigkeit einer Maschine ausstrahlte. Sie ging in zügigem gleichbleibenden Tempo den Korridor entlang, schien keinen der Entgegenkommenden wahrzunehmen - nur Gedanken für ihren Plan - nur Augen für das wesentliche zu haben. Dennoch - ihr Kopf bewegte sich immer wieder langsam nach links und rechts und zurück, als ob sie sämtliche Informationen der Umgebung aufsaugte und sofort verarbeitete. Sie folgte einer Abzweigung nach links und schnitt die Kurve dabei sehr eng um Zeit sparen. Nur noch wenige Meter trennten sie von ihrem Ziel. Sie nahm abermals eine Linkskurve. Zum ersten Mal schnellte ihr Kopf ruckartig nach links und sie blieb plötzlich stehen. Ihr Blick war auf den Fähnrich fixiert der nach unten auf sein Pad in seiner Hand schaute. Noch etwas gedankenverloren und von dem eben gelesenen abgelenkt sah er sie an. Sein Blick wanderte von ihrem Gesicht hinunter auf ihren rechten Arm der zu ihrem linken Oberschenkel hinunterhing und sich von Ellenbogen bis zum Handgelenk in eine braune glitzernde Masse verwandelte. Der Adrenalinstoß den er bekam war stark aber nutzlos. Er öffnete den Mund, saugte schnell ein wenig Luft hinein und begann zu rufen. „Geor..." Der Gründer hatte seine rechte Schulter zurückgerissen und schleuderte nun seinen Arm, der durch die Geschwindigkeit immer länger wurde, in einem Bogen in Richtung des Gesichts von dem Mann. Die Substanz die von wenigen zehntel Sekunden eine Faust gewesen war, traf den verdutzten Fähnrich wie das Ende einer Peitsche, schwang weiter und schmetterte gegen den Hinterkopf eines zweiten Mannschaftsmitgliedes, welches mit der Nase gegen das Terminal schlug an dem es gearbeitet hatte. Durch die Wucht des Aufschlags wurden beide Männer zu Boden geworfen, wo sie bewußtlos liegenblieben. Der Lärm hatte Aufmerksamkeit erregt. Mit etwas verdutzter Miene betrat Geordi den Raum. „Was zum Teufel ist hier den los?!." Während seiner Ausrufs kam er um die Ecke, und blickte dann auf den rechten Arm der am Eindringling herunterhing und immer noch aus einer gallertartigen Masse bestand die noch drei Meter lang auf dem Boden lag und gerade wieder aufgesaugt wurde. Geordi wollte zum Gesicht des Gründers aufschauen während seine Hand sich in Richtung seines Kommunikators bewegte doch es war bereits zu spät. Schnurgerade schoss der linke Arm des Formwandlers auf sein Gesicht zu und verwandelte sich dabei in die glibberige Substanz die nach kurzer Zeit den gesamten Kopf des Lieutenent Commanders umschlossen hatte. Obwohl Geordi nichts mehr sehen konnte erwischte er mit seinen Händen noch die Verbindung zwischen seinem Kopf und dem Wechselbalg. Doch die körperliche Überlegenheit seines Gegners war mehr als deutlich. Der Formwandler setzte abermals seinen rechten Arm als Peitsche ein und katapultierte Geordis Arme immer wieder aus der Reichweite seines Verbindungsstrangs während er sich seinem Opfer näherte dessen Bewegungen in ein fuchteln übergingen und dann langsamer würden bis Geordi schließlich mit seinen Knien und seinem Körper auf den Boden prallte und Bewußtlos liegenblieb. Der Gründer brachte seine Arme wieder in eine normale Form und nahm gleichzeitig die Gestalt von Commander LaForge an. Ohne den herumliegenden Körpern noch einen Blick zu widmen schaute er suchend auf die Kontrolltafeln an den Wänden des Maschinenraums. „Bücke an Maschinenraum - Geordi, ich brauche Energie für die Hauptphaser. Wann sind sie soweit?", hallte Rikers Stimme plötzlich durch den Maschinenraum. Der Blick und die Bewegungen des Wechselbalgs erstarrte. "Ähhh, Moment, Sir. Ich arbeite noch daran." Troi blickte Riker an und hackte mit ihrer Hand andeutungsweise ihren eigenen Kopf ab - eine Geste die Captain üblicherweise verwendete, wenn er wollte das eine Kom-Verbindung vorübergehend getrennt wurde. „Brücke Ende", sagte Riker, während er seine Augenbrauen nach oben zog und gespannt auf eine Erklärung für die Geste von seiner Freundin wartete. „Hier stimmt irgendwas nicht - er lügt," behauptete Deanna Troi. „Ich empfange ziemlich seltsame Gefühle von ihm." „Was meinen Sie?", wollte Riker wissen. „Ich sicher aber ich glaube nicht das sie mit Geordi LaForge gesprochen haben." „Ein Formwandler?", frage Riker ungläubig. „Das gesamte feindliche Personal würde von der JuHlvlaH rübergebeamt", erinnerte Worf die anderen. „Nicht unbedingt", behauptete Troi. „Vielleicht war er in einen Gegenstand verwandelt oder im flüssigen Zustand in dem die Formwandler sich regenerieren. Wer weiß ob die Scanner ihn so als Lebensform identifizieren würden. Er könnte auch auf dem Planeten eines der Besatzungsmitglieder ersetzt haben." „Sie haben recht", bestätigte Riker. „Data, Worf, überwachen Sie sofort alle wichtigen Systeme auf Sabotageversuche. Computer, Lieutenent Commander LaForge lokalisieren." „Lieutenent Commander LaForge befindet sich im Maschinenraum", hallte die Computerstimme aus den Brückenlautsprechern. Riker überlegte einen kurzen Moment bis ihm der Gedanke kam auf den er gewartet hatte. „Wie ist sein physischer Zustand?" „Die Atmung ist flach, sein Puls 80 zu 40. Er ist bewußtlos", antwortete der Computer. „Verdammt!", rief Riker. „Brücke an Transporterraum eins, im Maschinenraum befindet sich ein Eindringling, ein Wechselbalg. Er ist vermutlich die einzige Person die nicht bewußtlos ist. Beamen Sie ihn in eine Arrestzelle." Der Gründer blickte erschrocken an sich herab und setzte dann völlig unbeeindruckt seine Arbeit am Computerterminal fort, während sein ganzer Körper einen sich verformenden Zustand annahm um dem Beamvorgang entgegenzuwirken. Auf der Brücke ertönte die Stimme des diensthabenden Transportershiefs. „Ich kann ihn nicht erfassen Sir. Dieser Formwandler ist offensichtlich in der Lage seine Molekularstruktur so schnell zu verändern, das es nicht möglich ist ihn wegzubeamen." Data begann plötzlich rasend schnell seine Finger über die Tastatur zu bewegen. „Sir, man versucht das Magnetfeld der Materie-Antimaterie Eindämmung abzuschwächen um so einen Kernbruch zu erzeugen. Möglicherweise müssen wir den Kern abwerfen." Alle warteten gespannt auf Datas nächste Mitteilung, bis das Schweigen endlich gebrochen wurde. „Ich war noch rechtzeitig in der Lage die tertiäre Energieversorgung der Eindämmung durch ein Passwort zu schützen. Rikers falten auf seinen Stirn waren nicht der einzige Hinweiß darauf das ihm nahezu kein angreifendes Schiff soviel Sorgen machen konnte wie ein Wechselbalg im eigenen Maschinenraum. „Computer, Phaser im Maschinenraum aktivieren, Genehmigung...". „Davon möchte ich dringend abraten", unterbrach Data. „Es wären mehrere Salven nötig um den Formwandler zu betäuben. Der Zustand von Geordi und anderen Personen im Maschinenraum ist möglicherweise so kritisch, das eine Phaserentladung schwacher Intensität sie töten könnte." Riker begann einen neuen Satz. „Worf, unterrichten Sie ein Sicherheitsteam von der Lage und schicken Sie es zum Maschinenraum", befahl er. Worf bediente die Tastatur seiner Konsole um Rikers Anweisungen auszuführen. „Transporterraum eins, beamen Sie alle anderen Personen aus dem Maschinenraum in die Krankenstation." Er ließ sich nicht anmerken wie es ihn schockierte, das er beinahe einen schrecklichen Fehler begangen hätte. Obwohl Riker die Verantwortung genoss und dazu sehr selbstsicher war, war es für ihn immer ungemein beruhigend den jederzeit objektiven und brillanten Androiden um sich zu haben wenn Picard nicht da war. Erneut meldete sich Data mit einer schlechten Nachricht. „Sir, unser Warpkern wird durch manuelle Auslösung abgeworfen. Ich bin nicht in der Lage dies zu verhindern." Die Enterprise flog weiter neben den Schlachtkreuzern her während sich unten am Schiff eine Klappe öffnet und der Warpkern aus dem Schiff gleitete. Riker versuchte Ruhe zu bewahren und als stellvertretender Captain selbst den erfahrenden Brückenoffizieren noch Halt zu bieten und das Gefühl zu geben die Situation sei unter Kontrolle. Seine vorher aufgebracht klingende Stimme wurde ruhiger. „Kurs beibehalten, wir müssen dieser Angriff unterstützen. Es ist möglich ihn später wieder an Bord zu holen. Eine Meldung aus dem Transporterraum traf ein. „Der Transportvorgang ist abgeschlossen Sir, alle Besatzungsmitglieder wurden aus dem Maschinenraum gebeamt." Riker nickte kurz. „Sehr gut. Computer Phaser des Maschinenraumes aktivieren, Genehmigung 3 Alpha 2 Alpha sperre." „Befehl nicht ausführbar", erklang die Computerstimme. Riker begann wieder etwas ärgerlich zu werden. „Wieso nicht?" „Die Phaersvorrichtung wurde stark beschädigt", kam die Erwiderung. Den Boden des Maschinenraumes erkannte man noch ohne Probleme wieder - die schwarzen verkohlten Wände erzeugten jedoch eher den Eindruck man sei auf einer Müllkippe und nicht im Maschinenraum des Flaggschiffes der Föderation. Inmitten des Schlachtfeldes stand der Wechselbalg mit einem Phaser. Er richtete seine Waffe auf das letzte unzerstörte Terminal und drückte ab. Einige Funken und Blitze schossen aus dem Gerät. Das Auf - und Abblinken des Bildschirms war nach kurzer Zeit beendet und da der Energiestoß nicht abbrach verfärbte sich der Wandteil ebenfalls schwarz. Das Material verformte sich leicht und etwas Rauch entstand was den Gründer schließlich zu überzeugen schien das Feuer ein zustellen. Da hier nichts mehr für ihn zu tun war, drehte er sich um und marschierte zum Ausgang des Maschinenraums, als vor ihm ein knisterndes Geräusch ertönte und sich ein Kraftfeld vor ihm aufbaute.

„Data, welche Möglichkeiten haben wir ihn zu betäuben? Reagiert er auf Annistesingas, auf Temperatur?", wollte Riker wissen. „Wir haben nicht mehr die volle Kontrolle über die Umweltsysteme im Maschinenraum. Mehrere Aggregate wurden zerstört", antwortete Data. „Allerdings haben wird noch die Möglichkeit den Druck in der Sektion zu erhöhen, wodurch der Wandle seine Form nicht mehr beibehalten könnte. Diese Prozedur wäre jedoch sehr schmerzvoll für ihn." „Nicht zu ändern", erwidert Riker sichtlich erleichtert, wobei er aus versehen einen etwas gnadenlosen Eindruck machte. Aber schließlich war es nicht zu ändern.

Der Eindringling im Maschinenraum hatte mittlerweile bemerkt das es nicht möglich war das Kraftfeld mit einem Phaser außer Kraft zu setzen. Er feuerte bereits auf das Wandstück links neben dem Ausgang welches genauso schwarz und verkohlt aussah wie die Konsolen im Raum. Während der Gründer schoß dachte er bereits über einen anderen Fluchtplan nach, denn aus welchem Material die Wand auch bestehen mochte, sein erbeuteter Phaser schien nicht in der Lage zu sein den Bereich für ihn durchlässig zu machen. Drei Mitglieder des Sicherheitsteams tauchten plötzlich auf der anderen Seite des Kraftfeldes auf. Lieutenent Gleadall sah in Geordis Augen, wohl wissend dass es nicht wirklich die Augen des Chefingenieurs waren. Ein gruseliges Gefühl , schoß es ihm durch den Kopf. Der Wechselbalg schien sich aufgrund der Ankömmlinge heftig zu erschrecken. Sein Kopf zuckte kurz zur Seite und er taumelte langsam zurück während er den Phaser aus seiner immer mehr zitternden Hand fallenließ. Auch im Gesicht setzten die ersten Zuckungen ein und spätesten jetzt wurde Gleadall klar das sein Gegenüber nicht aufgrund eines Erschreckens handelte. Er schien seine Mimik nicht mehr unter Kontrolle zu haben, oder er wollte es nur so aussehen lassen. Erstaunt schaute Gleadall sich das ungewöhnliche Verhalten an. Wenn der glaubt wir würden wegen die Szene das Kraftfeld deaktivieren, dann hat er sich geschnitten. Völlig verkrampft und am ganzen Leibe zitternd riss der Wechselbalg plötzlich seine Hände zum Gesicht und presste sie an die Backen. Er öffnete den Mund und stieß einen Schrei aus. Der Schrei, von Edvard Munch, dachte Gleadall innerlich hämisch lächeln, denn was er sah erinnerte ungemein an das expressionistische Bild was er vor vielen Jahren im Kunstunterricht gesehen hatte. Seine Belustigung verflog als das Gesicht des Gründers langsam flüssig wurde und zu schmelzen begann. Als nur noch eine zu allen Seiten auseinanderfließende Masse zu sehen war, wurde das Kraftfeld des Maschinenraums plötzlich abgeschaltet und der Formwandler aus dem von ihm angerichteten Chaos gebeamt. Ein leichter Windstoß kam den Männern der Sicherheit entgegen, was darauf hinwies, das der normale Druck nicht vollständig wiederhergestellt war, als das Kraftfeld deaktiviert wurde.

Das Flaggschiff der Föderation flog weiter auf den Grip of Death zu. „Bereiten Sie den Abschuß von Quantentorpedos vor", befahl Riker. „Torpedos bereit", bestätigte Worf. „Acht Jem’Hadar-Jäger nähern sich", ergänzte er. „Sie werden in 15 Sekunden in Waffenreichweite sein und vier von ihnen haben ihre Zielsysteme auf die Enterprise gerichtet. Eine Gruppe von zehn klingonischen Schiffen ist ihnen auf den Fersen." „Verstanden", bestätigte Riker. Die zwei Schlachtkreuzer zusammen mit der Enterprise den Auftrag hatten den Grip of Death zu zerstören eröffneten das Feuer auf das große Schiff, welches durch den Angriff stark angeschlagene wurde, ihn allerdings überstand. „Nicht Feuern", befahl Riker. „Wir brauchen das Jem’Hadar Schiff als Deckung wenn wir einen Chance haben wollen zu überleben. Data, bringen Sie den Grip of Death, in die Schußlinie der Angreifer." Vier der Jem’Hadar Schiffe flogen über den Grip of Death während die Enterprise unter ihm hinwegtauchte. Die andere Vierergruppe zerstörte kurze Zeit später einen der beiden Schlachtkreuzer. Kein Jem’Hadar Schiff überstand den Feuerhagel der wenige Sekunden später eintreffenden Birds of Prey. Die Negh Var die Defaint und sämtliche anderen klingonischen Schiffe trugen zur gleichen Zeit unter schweren Verlusten das letzte Gefecht mit den gegnerischen Schiffen aus. Nur das Föderationsschiff, das klingonische Flaggschiff und wenige andere Verbündete Schiffe überstanden die Konfrontation doch der Kampf endgültig gewonnen worden. Wenige Stunden später befand sich die Enterprise mit dem wieder an Bord gebrachten Warpkern auf Verfolgungskurs zu der Washington.

 

8

 

Dr. Crusher stand voller Faszination mit einen Pad in der Hand vor einer Arrestzelle als Picard eintrat. Eine schwach leuchtende, nach unten offene Halbkugel die die Funktion eines Trikorders erfüllte, befand sich an einem metallenem Schwenkarm der von der Decke der Zelle ausging und von ihr gelenkt wurde. Picard stellte sich neben sie und blickte ebenfalls in das Gefängnis in dem es momentan nichts zu sehen gab, als ruhende Flüssigkeit in einem durchsichtigen Behälter der in Höhe, Breite und Länge jeweils einen knappen halben Meter maß. „Wie geht es unserem Besucher", wollte Picard wissen. „Mit dem Trikorder kann ich es nicht verstellen, aber da er vorhin für kurze Zeit menschliche Form annahm und seine Auslieferung an ein Jem’Hadar Schiff forderte vermute ich das er nur etwas mitgenommen und erschöpft ist." Dr. Crusher betätigte eine Taste des Pads in ihrer Hand woraufhin der Schwenkarm über dem quadratischen Gefäß den Trikorder etwas weiter nach links beförderte. Gebannt blickte die Chefärztin auf die Daten die sie jetzt empfing. Picard versuchte zu erreichen, dass sie nicht völlig in Ihre Tätigkeit versank, denn schließlich hatte er sich für seinen Besuch noch etwas vorgenommen, was er schon lange tun wollte. „Sie scheinen ja ziemlich fasziniert von den Ergebnissen Ihrer Untersuchung zu sein. Können Sie durch diesen Formwandler mehr Informationen über Ihre Spezies gewinnen, als die früheren Untersuchungen mit dem Formwandler Odo von Deep Space Nine ergaben?" Dr. Crusher neigte Ihren Kopf in Picards Richtung und löste sich tatsächlich etwas von Ihrem Datenblock. „Ja, allerdings. Ein geringer Anteil der Zellen des Wandlers dividiert in seinem Regenerationsmodus schneller durch die Flüssigkeit als die anderen. Ich glaube das dieses speziell trainierte Zellen sind die an einer Oberfläche einer gewünschten Form für das filigrane Aussehen sorgen. Dieser Wandle besitzt tatsächlich erstaunliche Fähigkeiten - ich bezweifle auch, das jeder Gründer in der Lage ist, zu verhindern, das man ihn wegbeamt." Picard nickte bestätigend, obwohl er nur mit einem Ohr zugehört hatte. „Aha." Er machte eine kleine Pause und sah dann zu Dr. Crusher hinüber. „Wie lange brauchen Sie noch für die Untersuchung Beverly?" Dr. Crusher tippte erneut etwas auf ihrem Pad als sie zu sprechen begann. „Ich bin hier jeden Moment fertig. Mein Di..." Sie richtet ihren Blick plötzlich links neben ihren Datenblock und ließ ihn zu Picard hochgleiten. Picard hatte am Ende seiner letzten Frage Ihre Vornamen genannt, was zwar nichts ungewöhnliches war, sie aber trotzdem in diesem Moment aufmerksam werden ließ. Es wäre kaum jemandem aufgefallen, aber Dr. Crusher gab es das Gefühl ihrem Besucher bis zu diesem Zeitpunkt zu wenig Beachtung gewidmet zu haben. Was will er eigentlich hier. „Wollen wir heute abend vielleicht bei mir etwas essen?", fragte Picard in diesem Moment, als hätte Ihre Gedanken gelesen. „Gerne, um 8 Uhr?", antwortete Dr. Crusher. Ihr verschmitztes lächeln wies den Captain darauf hin durchschaut worden zu sein - aber es gefiel ihm. Sie hatte erkannt, dass die Einlandung eine andere Bedeutung hatte als ihr tägliches gemeinsames Frühstück und Sie hatte zugesagt. Die sichtliche Zufriedenheit in Picards Gesichtszügen verwandelte sich plötzlich als er aus dem Augenwinkel Bewegung in der Gefängniszelle erspähte und seinen Blick von Dr. Crusher wandte. Der Ausdruck seiner Miene verriet nun sein Erstaunen und seine Neugierde über dass was er sah. Aus der Masse in dem Behälter formte und erhob sich ein Kopf und ein Oberkörper. Nach einigen Sekunden stand ein Humanuide vor ihnen der aus seinem Aquarium heraustrat und sich direkt vor das Kraftfeld stellte. Die beängstigend aussehende Gestalt war der Gründer mit den leuchtend roten Pupillen deren verachtender Blick sich nun in Picards Gesicht bohrte. „Was für einen jämmerlichen Balztanz Sie doch aufführen," stieß der Fremde verbittert heraus, während er langsam vor dem Kraftfeld auf und ab marschierte und dabei seine aggressiven Blick nicht eine Sekunde von Picards Augen wandte. „Sie strahlen sehr viel Bosheit aus. Ich frage mich wirklich wie jemand so viel Wut gegen Völker entwickeln kann die sich lediglich verteidigen." Picard war über etwas von der feindlichen Art Wandlers überrascht und versuchte gleichzeitig diplomatisch zu sein und eine gewisse Überheblichkeit auszustrahlen, um seinen offensichtlich tatsächlich bösartigem Gegenüber nicht die Befriedigung zu gönnen, Sieger eines verbalen Schlagabtausches geworden zu sein. Es würde ihn vermutlich ärgern von oben herab betrachtet zu werden. „Solche Wut entsteht wenn einem nicht die nötige Anerkennung entgegengebracht wird", fauchte der Gründer zurück. Picards ruhige Art schien den Formwandler tatsächlich noch aggressiver zu machen. Obwohl er dem Captain seine Kommentare nicht entgegenschrie, konnte man deutlich den Haß in seiner Stimme hören. „Es fehlt ihnen an Toleranz," stellte Picard trocken fest. „Selbst die primitiven Borg haben es schon festgestellt - Toleranz ist irrelevant," konterte der düstere Zelleninsasse. Für einen Moment schweiften Picards Gedanken ab. Wußte der Formwandler von seinen Erlebnissen mit den Borg? Hatte das Dominion selbst schon Kontakt mit ihnen? Picard besann sich wieder auf seine Diskussion. „Wieso glauben Sie eigentlich das Ihr Leben so viel mehr Wert ist als das Leben anderer intelligenten Wesen?", argumentiere Picard. Immer noch starrte der Wechselbalg in Picards Gesicht während er gemächlich vor dem Kraftfeld hin und her schritt. Dr. Crusher schien von ihn gar nicht registriert zu werden. Seine eng zusammengekniffenen Lippen hätten nicht nur jeden Counselor seine Verbitterung erkennen lassen. „Die Tiere auf ihrem Planeten haben nicht die gleichen Rechte wie Sie und Sie haben nicht die gleichen Rechte wie ich". Trotz des unsinnigen Vergleichs viel es Picard schwer eine Antwort zu finden, die deutlich werden ließ, das eine derart primitive Übertragung völlig fehl am Platz war. „Dann macht Sie Ihre überlegene Intelligenz von der sie anscheinend überzeugt sind zum legitimen Herrscher über die Galaxis?" „Ich..., bin ein Gründer", funkelte der Wechselbalg - das macht mich zum legitimen Herrscher über die Galaxis." Picard antwortete nicht sofort. Es fiel ihm schwer eine Argumentation gegen ein Wesen zu führen, das mit voller Überzeugung den Standpunkt vertrat, er sei aufgrund seiner Rasse der legitime Herrscher der Galaxis. In diesem Moment erklärte der Formwandler ohnehin die Diskussion für beendet indem er sich umdrehte und sich, den Rücken seinen Besuchern entgegengewand, in sein Gefäß stellte. Die schwarze Gestalt zerschmolz wieder zu seinem flüssigen Zustand und kurze Zeit später herrschte nur noch Stille, die durch die vergangenen Minuten ein Gefühl der Kälte erzeugte.

Erneut nahm die Flüssigkeit in der Arrestzelle Gestalt an. Das Wesen trat mit seinen gewohnt gehärteten Gesichtszügen aus seinem großen Glasbehälter. Nach einem kurzen Blick auf Rebeka Keaton und Martin Fish, die beiden Diensthabenden Offiziere, die in einigen Metern Entfernung entspannt vor ihren Terminals saßen, richtete der Wandler seine Aufmerksamkeit auf das Kraftfeld vor ihm. Er beobachtete seine eigene Hand während sie sich auf das Kraftfeld zubewegte und sich dabei verformte. Seine Finger wurden zu langen flachen Tentakeln die über das Feld glitten und es dabei scheinbar analysierten. Die beiden Sicherheitsoffiziere schienen sich, ihrem Schmunzeln nach, während ihrer Unterhaltung gegenseitig zu necken. Offensichtlich waren sie befreundet und ihre Arbeit an den Konsolen waren Rutineaufgaben die keine hundert prozentige Konzentration erforderten. Als Fish durch ein knistern aufmerksam wurde, verschwand das lächeln von seinem Gesicht und ein kritischer Blick richtete sich auf den Zelleninsassen. Dieser erwiderte den Blick allerdings nicht, obwohl ihm wahrscheinlich bewußt war, Aufmerksamkeit erregt zu haben. Er beendete sein Experiment und formte die Masse seiner Tentakel wieder zu einer großen, kräftigen Hand zurück. Durch die zwei nicht übermäßig großen aber dennoch deutlich sichtbaren Krampfadern, wirkte die Hand älter als der massige Oberkörper des Gründers und seinen Arm an dem sie befestigt war. Der Wandler begann langsam durch die Zelle zu wandern, fixierte in Ruhe jeden Gegenstand und ließ seinen Blick dann weiterschweifen. Das abrupte stoppen seiner Kopfdrehung bei jedem neuen Gebilde das er musterte, ließ ihn erneut sehr maschinenhaft wirken. Bei dem Bett der Arrestzelle angekommen machte er kurz halt, sah sich an wie die Matratze in das Gestell eingearbeitet war und bewegte sich dann hinter die schwarzen Glasscheiben, wo sich die Dusche befand. Auf Hüfthöhe gab es eine graue 20cm x 20cm große Tafel unter dem Duschkopf. Der Gründer drückte seinen rechten Zeige- und Mittelfinger auf die Mitte der Täfelung, wo sich ein knopfgroßer grüner Punkt befand. Wasser sprudelte aus dem Duschkopf. Der Wechselbalg schien das Prinzip einer Dusche zu kennen und erschrak nicht. Das Wasser lief über seine nach hinten gekämmten Haare, die dadurch etwas mehr zur Kopfhaut gedrückt wurden aber genug Halt hatten um sich nicht in Richtung Stirn zu bewegen. Die Flüssigkeit prasselte auf das Gesicht und floß dann am Körper des völlig unbeeindruckten Wandlers herunter. Offensichtlich hatte er durch das Annehmen seiner Form die menschliche Anatomie nicht so weit übernommen, dass er es nötig hatte zu blinzeln, wenn Wasser über seine Augen lief. Er blickte kurz in den Duschstrahl und wandte dann seine Aufmerksamkeit wieder auf die Platte, auf der seine Finger lagen. Auf der linken Seite wurde die Täfelung von einem roten - auf der rechten Seite von einem blauen Streifen begrenzt. Durch das gleiten der Finger nach links oder rechts konnte die Temperatur des Wassers, durch das Gleiten nach ober oder unten die Strahlstärke eingestellt werden. Der Gründer hatte dies nach einigen Sekunden herausgefunden und schaltete die Dusche durch ein erneutes Drücken auf den grünen Knopf aus. Lieutenent Fish war inzwischen neugierig geworden und bewegte sich langsam auf die Zelle zu, während der Wandler kurz seine Oberfläche verflüssigte um dann die trockene Version seiner Gestalt wiederherzustellen. Kurz darauf verformte er seine rechte Hand so, dass sie in der Lage war in die Löcher des Duschkopfes einzudringen. Ein knallendes Geräusch ertönte und ruckartig zog der Wechselbalg sein Tentakel zurück, während sich ein schmerzverzerrter Gesichtsausdruck bei ihm bildete. „Tut mir Leid, aber an allen möglichen Ausgängen wurden spezielle Kraftfelder installiert, die verhindern werden, dass Sie hier rauskommen", kommentierte Martin Fish die Aktion. Nach einigen Sekunden schritt der Gründer hinter der schwarzen Scheibe hervor, widmete dem Lieutenent einen bösen Blick während er sich zu seinem Glasbehälter bewegte und ließ dann in seinem Aquarium seinen Unterleib zu einer braunen Substanz zerfließen. Aus der Flüssigkeit die sich gebildet hatte erhob sich sein immer noch intakter Oberkörper vor dem er seine Arme verschränkt hatte. Mit einem völlig ausdruckslosen Blick starrte er geradeaus, wo sich nichts als ein unsichtbares Kraftfeld befand. Die böse Aura, die ihn umgab wurde durch seinen leeren Blick etwas abgeschwächt, war aber durch seine zusammengekniffenen Lippen, seine feuerroten Augen, seinen dunklen Umhang - durch die Gestalt an sich, immer noch vorhanden. „Sie reden wohl nicht besonders gerne, was?", frage der Lieutenent salopp. Nachdem keine Reaktion erfolgt war, versuchte er es erneut. „Was machen Sie da eigentlich?", wollte er mit ernstgemeinter Neugierde wissen. Die Augen des Gründers veränderten sich und fixierten plötzlich wieder einen Punkt. Langsam begann sein Kopf sich in Richtung des Lieutenents zu drehen. Er starre genau in die Augen des jungen Offiziers, als wollte er direkt in seine Seele blicken um diese sogleich zu zerstören. „Ich plane meine Flucht von diesem Schiff", spuckte er in einem ruhigen aber sehr bedrohlichen Tonfall „und wenn Sie nicht sofort aufhören mich dabei zu stören, werde ich Sie töten, egal ob es für meinen Plan ein Nachteil ist oder nicht." „Ohhh, na dann werde ich mal lieber mein Leben retten und Sie in Ruhe lassen", konterte der junge Mann sarkastisch, während er ein lächeln aufsetzte. Ein geringer Teil seiner Lässigkeit war mit Sicherheit gespielt, denn trotz der praktisch ausbruchssicheren Zelle, wäre es bestimmt innerlich belastend, ein äußerst gefährliches und zielstrebiges Wesen als Todfeind zu haben. „Manchmal glaube ich wirklich man sollte den Druck in diesen Zellen auf 200 Bar erhöhen", fügte er noch kopfschüttelnd hinzu während er auf Rebeka zuging, die sich noch immer an die Konsole lehnte. Sie hob einen Mundwinkel zu einem lächeln an, zog jedoch gleichzeitig ihre Augenbrauen nach oben - als wolle sie sagen: „Lass den Spinner doch. Du brauchst mir nicht zu beweisen, dass Du keine Angst vor ihm hast." Er verstand denn Gesichtsausdruck und ihren Blick und setzte sich nach einem kurzen schmalen Lächeln wieder an seine Arbeit während der Gründer weiter ins Nicht vor sich starrte.

Picard blickte lächeln von seinem Teller hoch. „Einen Tag vorher hatte sie noch zu mir gesagt, das ich solle es nicht leicht nehmen sollte wenn ein Metamorpf mich interessant fände und ich antwortet ihr das ich lediglich versuchen würde so lustlos wie möglich zu sein." Dr. Crusher hörte interessiert zu und erwiderte sein lächeln. „Wir lachen jetzt beide, aber eigentlich ist Tragödie", stelle sie mit mitfühlenden Stimme fest. „Sie waren in sie verliebt und sie hat sich als Metamorpf für den Rest ihres Lebens an sie gebunden und liebt sie wahrscheinlich heute noch." „Wenn genug Zeit vergangen ist, so das man eine Situation mit etwas Abstand betrachten kann, kann man auch in Tragödien seines Lebens noch Humor erkennen", erwiderte er. Die Aussage von Dr. Crusher, das Camara, der Metamorpf, von dem die Rede war ihn wahrscheinlich immer noch lieben würde, beschäftigte Picard einen Moment. Er nahm eine kleine Gabel der Nudeln in Sahnesoße von seinem Teller, führte sie zum Mund und Blickte nach dem Schlucken wieder zu Beverly. Er spürte wie sein Lächeln das etwas schwächer geworden war, sofort wieder wie ein Reflex zurückkehrte. Er dachte daran was Guinan einst über den Nexus gesagt hatte. Es wäre ein Ort an dem das Glück wie etwas greifbares wäre, in das man sich einwickeln könnte, wie in eine Bettdecke. In diesem Moment schien ihm jeder Blick in Beverlys lächelndes Gesicht wie eine solche Bettdecke zu sein. Als Teenager hatte er nicht erwartet, das man sich mit 67 Jahren überhaupt noch und schon gar nicht auf die gleiche Weise verlieben könnte wie früher, aber er konnte nicht leugnen dabei zu sei sich zu verlieben. Er schwieg kurze Zeit und dachte aufgeregt darüber nach. „Ich fange im nächsten Monat mit den Proben für ein neues Theaterstück an", sagte Beverly und riß den Captain aus seinen Gedanken. „Auf einem Raumschiff ist es immer sehr publikumsfördernd wenn der Captain eine der Hauptrollen übernimmt." Es zeigte sich keine Lustlosigkeit in Picard Gesicht, obwohl er sich immer ein wenig Gesträubt hatte größere Rollen in Dr. Crushers Theaterstücken zu übernehmen. „Es ist ein relativ neues Stück und...", Picard unterbrach seine Besucherin. „Dann werde ich einen Borg spielen." Sie lächelte und erwiderte mit absichtlich humorvoll klingender Eingeschnapptheit „Es gibt keine Borg in dem Stück. Aber es spielt tatsächlich auf einem fremden unbekannten Planeten und sie wäre eine Art Revolutionär. Ein guter Revolutionär", ergänzte sie um es ein bißchen schmackhafter zu machen. Picard dachte eine Sekunde darüber nach, ob er es wagen sollte den Satz zu sagen, der im grade einfiel. Er entschied sich es zu tun. „Gut, aber ich spiele die Rolle nur wenn sie in dem Stück meine Liebhaberin spielen." Er blickte Beverly an um ihr ein Zeichen zu geben und gleichzeitig zu versuchte ihre Reaktion einzufangen. Sie schien ein ganz klein wenig überrascht, aber nicht erschrocken zu sein. „Okay", sagte sie herausfordernd. Picard stand auf ging langsam auf seine Besucherin zu und sah ihr dabei in die Augen. Erleichtert stellte er fest, dass er in ihrem Gesicht keine Nachricht ablesen konnte, die ihm mitteilte, dass er nicht weiter auf sie zugehen sollte. Er beugte sich langsam mit seinem Kopf vor und gab ihr den Kuß an den er schon lange Zeit mit Sehnsucht gedacht hatte.

 

 9

 

Picard saß wieder am Kopfende des Konferenztisches und hatte ein ungutes Gefühl, was die bevorstehende Besprechung betraf. Hätte Geordi eine Möglichkeit gefunden, die Kommunkationsschwierigkeiten zu überwinden, hätte er es ihm sicher sofort mitgeteilt und nicht bis zur Konferenz gewartet. Geordi stand auf und bewegte sich zu der silbernen Platte des Tisches und aktivierte durch einige Tastendrücke das Hologramm, das er den anderen zeigen wollte. Ein schwarzer, metallener, zylindrischer Gegenstand mit wenigen schwach grün leuchtenden Lichtern erschien. Einige Verformungen und mehreren Antennen die seitlich und nach oben herausragten ließen die Maschine kompliziert wirken. „Mit Hilfe dieser Geräte wird die Subraumstrahlung erzeugt, die eine Kommunikation verhindert", erklärte Geordi. „Ein klingonisches Schiff hat eines von ihnen zwei Sektoren von hier entfernt entdeckt. Sie hatten eine extrem starke Subraumstrahlung gemessen und wollten wissen wo sie herkommt. Der Apparat hat eine eigene Tarnvorrichtung und konnte nur ausfindig gemacht werden, indem Sie Tachionstahlung eingesetzten." „Wissen wir wie viele dieser Geräte es gibt?", warf Worf ein. „Unsere Sensoren haben während des ganzen Fluges die Intensität und Richtung auf der die Strahlung kommt aufgezeichnet. Es dürfte sich um ca. 100 Apparate dieser Art handeln", antwortete Geordi. „Selbst wenn es einfach wäre sie aufspüren und zu vernichten, fehlt uns mit Sicherheit die Zeit um damit einen brauchbaren Effekt zu erzielen", behauptete Riker. „Genau", stimmte Geordi zu. „Vielleicht haben die es geschafft mit einem gekaperten Frachtschiff überall diese Dinger unauffällig zu verteilen. Auf jeden Fall haben wir nicht die Möglichkeit in nächster Zeit etwas gegen sie zu unternehmen. In einer Woche wären die Ressourcen des gefundenen Gerätes sowieso aufgebraucht gewesen und ich vermute bei den anderen wird es genauso sein, aber dann ist es leider zu spät." Picard wollte die Besprechung voranbringen. „Wir können also nichts gegen die Geräte tun. Dann müssen wir eine Möglichkeit finden mit Überlichtgeschwindigkeit zu Kommunizieren, die nicht durch die Geräte unterbunden wird." „Unter bestimmten Umständen könnten wir Morsen", sagte Geordi. „Und was sie das für Umstände?", wollte Picard wissen. „Ein Teil unserer Sensoren arbeiten auf Subraumbasis und sie sind noch funktionstüchtig", erklärte Geordi. „Vereinfacht ausgedrückt werden hierbei Wellen mit extrem hoher Frequenz ausgesandt und wie beim Radar erfahren wir aus der Reflexion unserer eigenen Wellen zum Beispiel die Position eines anderen Schiffes. Wenn jemand den gleichen Gedankengang hat wie ich und ein anderes Schiff seine Sensoren so modifiziert hätte, das sie auch über große Entfernung sämtliche hohen Frequenzen und nicht nur die eigenen aufnehmen würden, könnte jemand feststellen, wann wir unsere Sensoren aktivieren und deativieren und wir könnte ihm so eine Nachricht morsen. „Es ist eine gute Idee", lobte Picard. „Aber die Erfolgschancen scheinen eher gering zu sein", sagte Picard ohne seinem Chefingenieur einen Vorwurf machen zu wollen. „Bis jetzt hat auch kein Schiff auf meine Morseversuche reagiert", stimmte Geordi zu. „Es gib es noch eine andere Möglichkeit", behauptete Geordi. „Einige Stunden bevor wir die Erde erreichen werden wir auf unserer Flugbahn knapp 2 Billionen Kilometer an der Wan-Hu und etwas weiter an der Humboldt vorbeifliegen. Bei diesem Abstand werden wir automatisch auf dem Display des Steuermann der beiden Schiffe erscheinen. Wenn wir viel Glück haben, fragt man sich warum wir mit Warp 9,7 zur Erde fliegen und fliegt uns hinterher. Wir könnten auch ein SOS-Zeichen morsen indem wir zum Beispiel unseren Warpantrieb 3 Mal hintereinander eine Sekunde, dann drei Mal 3 Sekunden und wieder 3 Mal eine Sekunde deaktivieren wobei die Frage ist, ob jemand es merkt oder sich dabei etwas denkt, wenn wir ein paar mal hintereinander unter Warp gehen." „Wir erreichen die Washington ca. 20 Minuten bevor sie bei der Erde ankommt - also haben wir noch genug Zeit. Wir werden ihr Manöver einige Mal ausführen", beschloss der Captain. Ohne Unterstützung haben wir ohnehin keine Chance gegen die Washington, dachte Picard, sprach den Satz allerdings nicht aus, da es als Captain nicht seine Aufgabe war seine Besatzung zu in schwierigen Zeiten zu demotivieren, auch wenn seine taktische Analyse richtig sein mochte.

Picard schossen 1000 Gedanken durch den Kopf als er den Raum zu den Arrestzellen betrat. Er war ein Mann mit sehr viel Selbstkontrolle was ihn manchmal leidenschaftslos wirken ließ, was er keinesfalls war. Sein Rendezvous mit der Schiffsärztin hatte ihn völlig durcheinander gebracht und zusätzlich würde er in einem Tag einen Kampf gegen ein überlegenes Schiff führen, bei dem es nicht nur um sein Leben um Beverlys Leben und um das Leben der Rest seiner Crew ging sondern auch um die Erde mit über 12 Milliarden Menschen und allem anderem Leben auf dem Planeten befand. Er trat vor die Zelle mit dem Glasbehälter und der in ihm enthaltenen Flüssigkeit die sich wie üblich in zarten Wellen bewegte. Die sanften, trägen Bewegungen der Masse erinnern absolut nicht an das Wesen selbst, dachte Picard als er auf den Behälter blickte. Der Captain erwartete nicht viel von seinem Besuch. Er würde wahrscheinlich nichts als ein hartes zorniges Gesicht zu sehen bekommen und eine beleidigenden Kommentar zum sein Essen mit Dr. Crusher ernten oder einfach ignoriert werden. Aber auch wenn der mit keiner vernünftigen Antwort auf seine Frage rechnete, hatte ihn seine Neugierde doch hergetrieben. „Ich möchte mit ihnen reden", sagte er, während er auf die Substanz blickte. Das Wesen hatte schon bewiesen, das selbst in seinem flüssigen Zustand seine Sinne aktiv sein konnten. Picard bewunderte die körperliche Beschaffenheit von ihm und fragte sich wieso keine Zufrieden von jemandem aufging, der sich in so vieles verwandeln konnte und die Fähigkeit hatte zu fliegen und fast alles zu tun was er wollte. Er mußte weder gegen Krankheit noch gegen Armut ankämpfen und seine Flüssigkeit war in der Lage Licht und Wärme von außen als Energie für den eigenen Körper zu nutzen oder auch für lange Zeit zu speichern. Vielleicht ließ lange Weile ihn so aggressiv werden, vermutete Picard. Er entschied lange genug auf eine Reaktion gewartet zu haben und setzte sich wieder in Richtung des Ausgangs in Bewegung. Er war nur wenige Schritte gegangen als er ein leises Geräusch hinter sich vernahm. Er drehte sich sehr langsam um und sah wie an den Füßen des Gründers der Verwandlungsprozeß grade abschloss, worauf der Wandler vor sein Aquarium trat.. Der Captain kehrte zurück und stellte sich vor die Energiewand. „Worüber wünschen sie zu sprechen", zischte der Formwandler mit seiner üblichen Wut und Verachtung in der Stimme. „Über die vielen Geräte, die die Subraum-Kommunikation unterbinden", antwortete Picard. „Es war wohl kaum ihr Plan das die Enterprise entkommt und ich frage mich wozu sie die so viele Geräte gebraucht hätte wenn sowieso niemand gewußt hätte, das die Washington von ihnen übernommen wurde." „Was glauben sie, was unser Plan ist?", stellte der Gründer eine Gegenfrage. „Ich glaube er war sehr gut vorausgeplant", behauptete Picard. „Sie haben vor langer Zeit Formwandler auf die Erde geschmuggelt, die dafür sorgen sollen, das genau morgen das Verteidigungssystem sabotiert wird. Sie wollen mit der Washington auf die Erde zufliegen, Torpedos in denen vermutlich ein biogener Wirkstoff enthalten ist abfeuern und mehrere Milliarden Menschen ermorden." „Ganz genau so ist", bestätigte der Gründer mit Stolz und Zufriedenheit in seiner Stimme. „Die Geräte waren nicht für diese Mission gedacht. Ich habe schon vermute, das meine Leute sie aktiviert haben als sie auf der Washington feststellten, das die Enterprise entkommen war. Ich plane immer sehr weit im Voraus und muß außerdem die große Anzahl von Schiffen die mir gegenüberstehen irgendwie ausgleichen oder neutralisieren. Die Geräte sollten nicht für den Angriff auf ihren Planeten eingesetzt werden sondern erst für die dritte Mission." „Sie sehen das alles als ein Schachspiel, nicht war?", frage Picard verständnislos. „Ja", kam die Antwort voller Überzeugung. „Ihre Spezies ist wie eine Schar von Moskitos die sich nicht dressieren läßt", stieß der Gründer hervor." Die Verachtung die in den vorherigen Sätzen kaum im Tonfall zu hören war kehrte zurück. „Sie sind wie Bakterien und Pilze die in ihrer kleinen Welt leben und sich immer weiter verbreiten wollen", „Sie haben so viel Zeit in ihrem Leben", sagte der Captain. „Sie könnten sie nutzen um so vieles zu lernen, so vieles zu verstehen und um einfach das Leben zu genießen." „Ich werde die Zeit nutzen um die Welt so zu formen, wie ich sie haben will", antwortete der Wandler kalt. „Das werden sie nicht", erwiderte Picard mit Entschlossenheit in der Stimme. „Wir werden sehen", gab der Gründer herausfordernd zurück und stellte sich wieder in sein Becken. Während der Wechselbalg sich verflüssigte ging Picard zum Ausgang und verließ den Raum.

Picard machte die letzten Schritte zu Beverlys Quartier und drückte auf die Taste mit dem Glockenzeichen neben ihren Tür. „Herein", reagierte Dr. Crusher auf das Signal und einem Moment später hatte der Computer die Türsperre auf ihren Befehl hin gelöst. Sie blickte zum Eingang. „Na", sagte sie verliebt und fuhr dann mit dem Falten der gewaschenen Kleidung auf ihrem Tisch fort. Picard verstand es als Einladung hereinzukommen. „Na", erwiderte er. Sie legte das letzte Nachthemd zusammen ging zu ihren Besucher, gab ihm einen flüchtigen Kuß auf den Mund und nahm dann ihre Klamotten um sie zu einem Schrank zu bringen. „Ich hoffe die Lage ist nicht so Hoffnungslos, das Du Dich von mir verabschieden willst, weil wir beide bald sterben", sagte sie mit einer Lockerheit, die fast vergessen ließ, das ein Funken Wahrheit an ihrer Aussage sein konnte. „Nein", erwiderte er. „Ich bin gekommen um Dir zu sagen das ich ein Idiot war", behauptete Picard. „Warst Du das?", fragte sie in einem neckenden Tonfall nach. Es gefiel ihr ein bißchen verspielt zu sein und auch so mit Jean-Luc zu reden. „Ja", antwortete er. „Ich habe mir in den letzten Monaten eine menge Ausreden gesucht um Dir nicht zu gestehen, das ich mehr wollte als Freundschaft." Beverly hatte die Sachen im Schrank verstaut und ging nun auf Jean-Luc zu. „Und was hast Du Dir einfallen lassen?", wollte sie wissen. „Ich hab’ mir gesagt, das ich Dein Captain bin, hab’ mir gesagt, das ich die Freundschaft nicht riskieren sollte und erinnerst Du Dich an meine Zeitsprünge, die Q einmal verursacht hatte? - Wir waren in der Zukunft geschieden und hab’ mir gesagt, das es früher oder später mit uns schief gehen würde. Ich hatte in Wirklichkeit nur Angst zurückgewiesen zu werden." Sie gab ihm noch einen Kuß. „Du hattest Glück. Du bist nicht zurückgewiesen worden", sagte sie und lehnte sich mit ihrem Rücken an ihn. Er umfasste mit einem Arm ihre Schulter und ging langsam mit ihr vorwärts. „Ich habe grade unseren Formwandler besucht", wechselte er das Thema. „Er ist wirklich sehr boshaft. Er hat auch behauptet, das die Geräte für die Kommunikationsunterbrechung erst für einen seinen nächsten Missionen eingesetzt werden sollte." „Ja, er ist sehr kalt und berechnend", bestätigte Beverly. „Alle seiner Leute scheinen 100 prozentig hinter ihm zu stehen", behauptete Picard. „Jeder Jem’Hadar, der auf der JuHlvlaH verhört wurde, sagte nur den Satz, „Der Herrscher hat uns nicht erlaubt Aussagen zu machen. Selbst die Formwandler die das Verteidigungssystem auf der Erde sabotieren wollen, nehmen ihren Tod bei ihrer Mission in Kauf." „Das ist nicht gesagt", behauptete Beverly. „Wer weiß was das für ein biogener Wirkstoff ist. Es kann gut sein, das sie immun gegen ihn sind oder einen Plan haben um zu entkommen oder auf dem Mond unterzutauchen oder ähnliches."

Lieutenent Fish stand auf und ging zu dem Terminal an der Wand. Immer wieder wechselte sein Blick vom Pad in seiner Hand auf den Computeranschluß vor ihm. Obwohl ihm die Rotinekontrollen die er gerade durchführte völlig nutzlos vorkamen, verglich er jeden der Sollwerte auf dem Pad mindestens zwei mal mit den Daten die er vom Terminal ablas. Wie in Zeitlupe tippte er mit dem Finger gegen die Tastatur an der Wand um die nächsten Werte aufzurufen. Die Arbeit die er gerade machte, hätte er an anderen Tagen in einem drittel der Zeit erledigt. Die Nervosität die in der Luft lag, ließ ihn wünschen, er könnte sich ein Bat’leth greifen und damit auf einen Jem’Hadar losstürmen anstatt auf sein mögliches Ende zu warten. „Computer, Zeit." Die Computerstimme ertönte. „Es ist 18.37 Uhr." Der Lieutenent sah zu Rebeka Keaton rüber. „Wenn Toms Berechnungen stimmen, erreichen wir sie in zwei Minuten." „Ja", bestätigte sie knapp, als sie von ihrem Pult zu ihm aufsah. Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und entschied in diesem Moment endgültig, dass es unsinnig war, in den vielleicht letzten Minuten ihres Lebens Wartungschecks auszuführen. „Die Sonde die wir abgeschossen haben - an wen hast Du alles eine Nachricht geschrieben, für den Fall, das wir es nicht überleben werden?" Ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht. „An die engeren Verwandten, zwei Freunde mit denen ich auf der Akademie war und eine alte Jugendliebe." Rebeka schmunzelte. „Wohl noch nicht ganz überwunden die alte Jugendliebe, was?", neckte sie ihn. Nachdenklich senkte er den Kopf. „Doch, wir lieben uns nicht mehr und ich finde es auch nicht schlimm das wir den Kontakt verloren haben, obwohl wir uns nach der Trennung noch gut verstanden haben, aber...". Sie nutzte seine kurze Pause für eine weitere Stichelei, „aber in Wirklichkeit liebst Du sie doch noch." „Nein", protestierte er empört. „Ich habe nur mein Leben Revue passieren lassen und ich fand es richtig ihr noch mal zu schreiben." Von einem dumpfen Donnerschlag begleitet ging eine kurze aber heftige Vibration durch dem Boden des Raumes. Sie war nicht stark genug um die beiden Bewacher der Arrestzelle ins Taumeln zu bringen, aber stark genug um sie zu erschrecken, obwohl sie gewusst hatten, das der Kampf jeden Augenblick beginnen würde.

Auf dem Bildschirm der Enterprise war zu erkennen wie die leuchtenden Torpedos unter dem eigenen Schiff und von einen Ort rechts neben des Flaggschiffes in Richtung der Washington hervorschossen und die des Feindes auf die Enterprise zurasten dann aufschlugen und jedes Mal eine heftige Erschütterung verursachten. Die Sterne waren noch immer als Lichtstreifen sichtbar. „Geschwindigkeit an das feindliche Schiff angleichen", befahl Picard. „Gehen sie auf Impuls, wenn die Washington es tut. Sobald wir unter Lichtgeschwindigkeit sind senden sie die Nachricht mit Hilfe von Radiowellen an das Sternenflottenkommando." „Glauben sie man kann die Sabotage von Verteidigungssystem noch verhindern", wollte Troi wissen. „Nein", antwortete Picard. „Aber, man will bestimmt nicht riskieren, das viel Zeit bleibt um den Defekt in Ordnung zu bringen. Also könnten wir sogar noch Glück haben." „Eine weitere Salve feindlicher Torpedos traf ein und Picard hüpfte bei jedem Einschlag ungewollt mit seinem Körper in seinem Sitz herum. Ein Fähnrich wurde durch heftige Funkenschläge von einer Konsole zurückgeworfen und landete auf dem Boden. „Schilde auf 42 Prozent", verkündete Worf und blickte zu dem Mann der sich vorsichtig wieder aufrappelte. Picard hatte aufgehört darüber nachzudenken, ob es noch einen taktischen Trick gab, der ihm einen Vorteil verschaffen könnte. Er konnte nichts dagegen unternehmen, das es auf ein simples sich gegenseitig Abschießen herauslief bei dem es gut sein konnte, das die Washington obsiegte. „Wir sind in unser Sonnensystem eingedrungen", informierte Kell Perim. „Washington ist unter Warp gegangen." Picard hatte gesehen wie das feindliche Schiff, das vor kurzer Zeit noch einen Teil der Erde auf dem Bildschirm verdeckt hatte, plötzlich verschwunden war. „Wende einleiten", befahl Riker. Die beiden Verfolger, die Enterprise und die Humboldt hatten unmittelbar nach der Washington Unterlichtgeschwindigkeit eingeleitet, waren aber aufgrund der extrem hohen Geschwindigkeit dennoch deutlich näher an der Erde als das feindliche Schiff. „Unsere Nachricht wird in 10 Minuten die Erde erreicht haben", meldete Worf. Beide Verteidigerschiffe drehten sich der Washington zu, die nun mit Impulsgeschwindigkeit näher kam.

Im Sternenflottenhauptquartier verließ einer der Admiräle sein Büro, trat auf den Gang hinaus. Er Mann schien zwischen etwa 70 Jahren alt zu sein. Es handelte sich um einen noch recht stämmigen Mann, der sein nicht mehr sehr volles und graues Haar nach hinten gekämmt hatte. Er bewegte sich mit seinen leicht glänzenden, schwarzen Lederschuhen auf den Turbolift am Ende des Flures zu und betrat den Aufzug. Der kleine Raum war verglichen mit dem Gang sehr schwach und mit blauem statt weißem Licht beleuchtet. „Verteidigungszentrale", sagte der Mann, während er einen Code auf einem Block eingab, der aus der Wand herausragte. Eine quergestreifte Lichtlinie fuhr über sein Gesicht und am Rest seines Körpers hinunter um die Identität nachzuprüfen und den Liftinsassen nach Waffen oder anderen für die Sektion unerlaubten Gegenständen abzusuchen bevor die Kabine sich in Bewegung setzte. Der Lift kam an seinem Bestimmungsort an und öffnete sich wieder. Der Admiral trat heraus, ging den Gang entlang und blieb dann vor einem Eingang stehen, der von einem Kraftfeld geschützt war und von zwei Männern bewacht wurde. Links Neben ihn lag ein Raum der zu seiner Seite nicht durch ein Wand sondern ebenfalls durch ein Kraftfeld abgetrennt war. Einige Terminals standen im Raum verteilt und zwei Frauen und fünf Männer schienen an ihnen zu arbeiteten. „Ist das nicht Admiral Aaron?", frage einer von ihnen und sah dabei zu dem ziellos durch die Gegend blickenden Neuankömmling hinüber. Drei der anderen Personen im Raum reagierten auf die Frage des Mannes, stellten sich in seine Nähe und fixierten den Besucher. Der Mann, der die anderen um die Indentifizierung des Admirals gebeten hatte packte nun einen seiner neben ihm stehenden Kollege mit beiden Händen an Kinn und Hinterkopf und riß den Schädel herum, so das dieser nach dem Hörbahren Genickbruch zu Boden fiel. Fassungslos sahen die meisten der anderen Personen in die Richtung des toten Offiziers und nahmen sich eine Sekunde Zeit um zu überlegen, was passiert war. Währenddessen tötete ein weiterer Mann im inneren Raum die neben ihm stehende Frau auf die gleiche Weise. Der plötzlich ausgesprochen jung wirkende Admiral schlug mit seinen Fäusten in die Gesichter der darauf nicht vorbereiteten Wachen die vor dem Kraftfeldgeschützten Eingang standen. Die zwei Aggressoren im Innenraum und der Admiral auf dem Flur schafften innerhalb von wenigen Sekunden die Offiziere auszuschalten, die sie umgaben, ohne das einer von ihnen es schaffte seinen Kommunikator zu aktivieren. Kurz darauf, gingen die drei Verräter Mitleidlos zu den Personen, bei ihrem Angriff lediglich bewußtlos geschlagen worden waren und brachen auch ihnen das Genick. Die beiden Aggressoren im Innenraum bewegten sich ohne miteinander zu reden, zu zwei verschiedenen Pulten und deaktivierten nacheinander das Kraftfeld zwischen Flur und Raum und die Energiewand, vor dem Admiral. Alles schien perfekt abgesprochen zu sein, den die Aktionen von allen wirkten so, als würde sie telepathisch kommunizieren und genau wissen wer wann was zu tun hatte. Die drei Männer gingen durch den Eingang und gelangten in einen Vorraum. Eine geschlossene äußerlich sehr dick und stabil wirkende graue Tür versperrte den Weg zu dem Raum in den die sie gelangen wollten. Auf der rechten Seite hoben sich zwei, auf der linken eine dunkle, glatte etwa einem Meter breite Fläche von der weißen Wand ab. Die zwei Formwandler die bis zu diesem Zeitpunkt Offiziere verkörpert hatten, wechselten ihr Aussehen zu dem von zwei Admirälen. Alle stellten sich mit dem Gesicht nach vorne, vor die Platten und blickte sie starr an, während ein Lichtstrahl an ihnen herunterfuhr. „Identifiziere, Admiral Tomson", ertönte eine Computerstimme. „Identifiziere, Admiral Novak, identifiziere, Admiral Aaron." Die graue Tür glitt auf und die Gründer bewegten durch sie hindurch. Zwei von ihnen bewegten sich auf das Wandterminal am Ende des Raumes zu, während der dritte, der von Anfang an Admiral Aaron verkörpert hatte sich vor ein winzige Metallgitter stellte. Es schien zu einer Art Belüftungssystem zu gehören und befand sich unten an der linken Wand. Der Gründer verlagerte sein Gewicht auf den linken Fuß, hob den rechten an und berührte mit ihm das Metallgitter. Die Verformung begann am rechten Fuß und setzte sich dann am Rest des Körpers fort. Einige Sekunden später, hatte sich auch das Standbein in ein Zähflüssige Masse verwandelte und durch das Gitter bewegt.

Die Washington hatte sich weiter der Erde genähert und kam in Waffenreichweite. „Feuer frei für alle Waffensysteme", ordnete Picard an. Phaserstrahlen und Torpedos schnellten zwischen der Washington und dem Flaggschiff hin und her. Unter schwerem Beschuß wendete die Enterprise dem feindlichen Schiff das Heck zu und feuerte eine Salve mit den hinteren Torpedorampen ab. Die Humboldt schob sich sofort darauf zwischen die beiden Schiffe um den Gegenangriff abzufangen und ihn der schwerer beschädigten Enterprise zu ersparen. „Auf Heckbildansicht schalten", befahl Riker. Die Erde verschwand von der Leinwand des Enterprisebildschirms und wurde durch einen wenig beruhigen Anblick ersetzt. Ein Torpedo der sich auf die Enterprise zubewegte würde in etwa einer Sekunde auftreffen. Alle bereiteten sich auf den folgenden Einschlag vor und hielten sich krampfhaft an einem Gegenstand fest den sie noch greifen konnten. Nachdem die Erschütterung ertragen war, blickte Picard erneut auf den Bildschirm um sich selbst das zu bestätigen, was er bei ersten Hinsehen abgesehen von dem Torpedo noch entdeckt hatte. Während die Humboldt sich in die Schußlinie gebracht hatte und die restlichen Torpedos einstecken mußte, konnte man in einiger Entfernung ein weiteres Schiff entdecken. „Die Wan-Hu", stöhnte Picard erleichtert. „Na, endlich."

 

10

 

Sieh Dir mal unseren Gefangenen an", forderte Rebeka Martin Fish plötzlich auf, während sie interessiert zur Zelle blickte. Sie sah kurz zum Lieutenent hinüber um seine Reaktion zu beobachten. Neugierde war auch in seiner Mimik zu erkennen. Der Wechselbalg hatte nach dem ersten blinzeln, das Rebeka während der gesamten Zeit bei ihn bemerkt hatte, eindeutig seinen geistesabwesenden Blick verloren. Seine Augen schienen wieder einen Punkt zu fixieren. Ohne die geringste Drehung oder seitliche Bewegung des Kopfes und des Torsos erhob sich der Oberkörper des Gründers. Die Flüssigkeit im Becken formte sich wieder zu einem menschlichen Unterleib. Nach Abschluß der Reformierung stieg er ohne Notiz von den ihn Beobachtenden zu nehmen aus seinem Behälter und trug diesen zu der Dusche hinter der schwarzen Glasscheibe. „Was hat der denn vor?", fragte Lieutenent Fish verständnislos. Die Dusche wurde aktiviert und das hohl klingende Prasseln der Tropfen ließ vermuten, dass der Gründer den Glasbehälter mit Wasser zu füllen begann. „Vielleicht will er ein bißchen Baden", witzelte Rebeka. Etwa zwei Minuten später trat der Wechselbalg mit dem gefüllten und nun fast 100 Kilogramm schweren Glasbehälter hinter den Duschwenden hervor. Mit seinen Armen umklammerte er das Gefäß vor seinem Bauch und seinem Brustkorb. Trotz der großen Last, hatte der Gründer es nicht nötig seinen Rücken nach hinten zu lehnen um das Gleichgewicht halten zu können und nicht nach vorne überzukippen. Sein Gesichtsausdruck war nicht von Anstrengung gezeichnet, sondern vermittelte lediglich die übliche Härte. Der Gefangene trat an die von ihm aus linke Seite des Zelleneingangs und lehnte das Gefäß schräg gegen das Kraftfeld, wobei er es mit seinen Oberschenkeln abstützte. Kleine rosafarbene Punkte waren der visuelle Effekt, der überall die ansonsten unsichtbare Energiewand sichtbar machte. Dieses Flackern begleitete das aufgekommene elektrische Knistern, während die Flüssigkeit aus dem Behälter langsam am Kraftfeld herunterlief. Die beiden Aufpasser waren verwirrt. Nichts zu tun und zu beobachten schien nicht die richtige Lösung zu sein, doch während eines Kampfes mit einem anderen Raumschiff auf der Brücke Meldung zu machen, weil ein Gefangener Wasser über das Kraftfeld seiner Zelle goß wäre übereilt gewesen. Der Gründer verformte seine linke Hand. Die Finger zerschmolzen und bildeten einen braunen, glitzernden Stab, den der Gründer gegen das Kraftfeld presste. Er öffnete seine Lippen und seine Mundwinkel zogen sich nach unten. Im Gegensatz zum tragen des vollen Gefäßes schien ihn seine momentane Tätigkeit sehr anzustrengen. Stöhnende und ächzende Geräusche wurden von ihm ausgestoßen und ein würgen erklang, während die Adern seiner verkrampften intakten Hand immer stärker hervorquollen und es möglich war einige Sehnen an seinem lang nach vorne und oben ragenden Hals zu sehen. An der Stelle an dem der Wechselbalg gegen die Energiewand drückte drang eine winzige Menge seiner Substanz auf die andere Seite der Barriere. Innerhalb von drei Sekunden war etwa die Masse eines Daumens durch das Kraftfeld gequollen. Das kleine Tentakel sank oder tropfte nicht zu Boden, da der Gründer immer noch die Kontrolle über die Fortführung seines Stabes von der inneren Seite des Kraftfeldes zu haben schien. Vollkommen entsetzt registrierten die beiden Offiziere, was geschah. Rebeka Keaton, die näher am Kraftfeld stand, setzte zu einem Sprung an, bei dem sie ihren rechten Fuß nach oben schwang und versuchte das Tentakel wegzutreten, das dabei war in Richtung der Taste direkt neben der Zelle zu ragen, die die Deaktivierung des Kraftfeldes auslösen würde. Während sie mit ihrem Hintern auf den Boden prallte und nach vorne schlitterte, bemerkte sie das ihr rechter Fuß auf einen Widerstand getroffen war. Sie hatte es geschafft und die Fortführung des Gründerkörpers von der Taste wegkatapultiert. Sie rutschte weiter und die Verse ihres rechten Fußes knallte gegen den Rand der Zelle, während sie bemerkte das ihr linkes Knie gegen das Kraftfeld hätte prallen müssen. Sie hörte wie der noch zur Hälfte gefüllte Glasbehälter aus der Zelle viel und am Boden zerschmettert wurde und mußte registrieren, dass der Gründer es noch grade rechtzeitig geschafft haben mußte die Taste zu erreichten. Eine armgroße Glasscherbe landete auf ihrem Bauch. Das ausgelaufene Wasser erreichte ihren Rücken und wurde von ihrer Uniform aufgesogen. Sie blickte an sich herunter und stelle fest, dass das was grade an ihren Busen gefaßt hatte, lediglich den Kommunikation an ihren Brust entfernt hatte. Das andere Greifwerkzeug des Gründers entfernte zur gleichen Zeit die Funkbrosche von Lieutenent Fish. Er nahm beide Geräte in eine Hand, ging einige Schritte zur nächsten Konsole auf die er sie dann legte und blickte dann nacheinander in die Gesichter seiner ehemaligen Bewacher. Die Anstrengung war aus seinem Gesicht gewichen und ein zufriedenes, bösartiges Grinsen zeigte sich statt dessen. Der Formwandler ergriff mit einem erneut aus seinem Arm geformten Tentakel an den Kragen der am Boden liegenden, riss sie an ihrer Uniform nach oben und schleuderte sie in Richtung des Ausgangs des Raumes. Er folgte ihr und schubste Lieutenent Fish zu Rebeka Keaton. „Hierlang", befahl der Gründer mit harter Stimme und blickte aus dem Raum in eine der beiden Richtungen in die der Flur außerhalb führte.

Ein Phaserstrahl von der Washington traf die Enterprise und durch die explodierende Konsole an der hinteren Brückenwand wurde deutlich das die Schilde des Flaggschiff bereits stark geschwächt waren. Ein weißer Nebel schoss kurze Zeit später am Explosionsort hervor wobei es sich um eine Substanz des automatischen Löschsystems handelte. Worf bekam beim einatmen etwas der Substanz in den Mund störte sich allerdings nicht daran. Der Geschmack des Gases war immerhin weniger unangenehm als der des Rauches, der in der Luft lag. Auf dem Bildschirm war zu erkennen wie die Washington im Anflug auf die Humboldt war, die von letzten Angriff noch so beschädigt war, das die Kontrolle über die Steuerung noch nicht zurückerlangt war. Das Schiff rotierte sehr langsam auf der Stelle und geriet dabei immer mehr in Schräglage. „Die Schilde der Humboldt sind ausgefallen", informierte Worf die anderen. „Die Washington visiert das Ziel mit einem Torpedo an." Alle blickten gebannt auf den Bildschirm auf dem zu erkennen war, wie der besagte Torpedo der von der Washington abgeschossen wurde auf das hilflose Schiff zuraste. Eine knappe Sekunde vor dem Aufprall blitzten die Warpgondeln der Humboldt auf und das Schiff schaffte es der sicheren Zerstörung zu entgehen. Ja, schoss allen durch den Kopf. In diesem Moment war es nebensächlich, das es nur möglich war mit Impulskraft ins Kampfgebiet zurückzukehren und die Humboldt somit nicht mehr rechtzeitig helfen können würde. „Captain, es wir angezeigt, dass das Kraftfeld der Arrestzelle nicht mehr vorhanden ist", berichtete Worf. Picard war aufgrund eines Kampfes mit einem überlegen Schiff schon besorgt genug und blickte zu seiner Nummer eins. „Merde." Die Französischkenntnisse von Riker reichten aus um zu verstehen, was Picard gesagt hatte. In der Tat war es besorgniserregend. „Wo befinden sich die Offiziere, die bei den Arrestzellen dienst haben", wollte Picard wissen. „Ihre Kommunikatoren, befinden sich immer noch im Zellenvorraum", erklärte Data. „Es können allerdings keine Lebensformen im Raum ausgemacht werden", ergänzte er. „Also gut, geben sie eine sperre die Turbolifte ein. Kein Lift darf hier auf der Brücke ankommen", entschied Picard. „Errichten sie Kraftfelder vor den Shuttelrampen und den Frachttransportern und stellen sie Wachtrups auf die sich einem Bluttest unterziehen müssen und Bluttests bei jedem durchführen der einen Transporterraum oder den Maschinenraum betreten will. Spannen sie die Besatzung der Washington mit in die Überwachung mit ein." Data huschte mit seinen Fingern über die Tastatur und organisierte alle Vorkehrungen, die es dem Wechselbalg unmöglich machen sollten größeren Schaden anzurichten.

Die zwei als Admiräle getarnten Formwandler tippten Daten auf der breiten Konsole an der Wand der Verteidigungszentrale ein. Einige rot leuchtende und blinkende Felder gaben bereits einen Hinweiß darauf, das einige der Eingaben offensichtlich ungewöhnlich waren. Die beiden Wesen tauschten einen Blick. „Mehr können wir von hier aus nicht tun", behauptete einer von ihnen. Einige Geräusche ertönten plötzlich hinter der Wand und mit einem Knistern flackerte die linke Seite der Konsole noch einmal auf, bevor ihr Licht erlosch. Beide sahen zu der rechten Seite des Terminal das nach einigen Sekunden auf die gleiche Weise ausfiel. Die zwei Gründer gingen einige Schritte und warteten dann auf Höhe des Gitternetzes bis nach einer Zeit die gallertartige Masse wieder hervorquoll und sich in die Gestalt von Admiral Aaron zurückverwandelte. „Mission erfüllt", behauptete dieser. „Mission erfüllt", bestätigte einer der anderen beiden. Alle bewegten sich in Richtung des Turboliftes wobei die beiden Wechselbälger in Gestalt von Admiral Tomson und Admiral Novak während des Gehens ihre Form zu anderen Offizieren wechselten. Der andere Wandler behielt das Aussehen von Admiral Aaron bei, da er schon seit Wochen die Rolle des von ihm getöteten Admiral spielte und keine Gefahr bestand, das er zum Beispiel seinem Original im Flur begegnete.

Das Wesen mit seinen roten leuchtenden Augen und den schwarzen Gewand trieb seine beiden Geiseln vor sich her. „Hier rein!", befahl der Gründer als sie sich der Tür zur Shuttelrampe zwei näherten. Die Schotts glitten zur Seite und die beiden Offizier prallten mit ihren Körpern gegen einen Widerstand. Ein Kraftfeld hinderte sie daran dem Raum vor ihnen zu betreten. Als der Wechselbalg die Situation begriff packte er Lieutenent Fish energisch am Hinterkopf an den Haaren. „Sorgen sie dafür, dass das Kraftfeld deakiviert wird", schnauzte der Gründer während er mit seinem Kopf zu dem Terminal an der Wand neben dem Eingang deutete. „Und wenn man versucht sie beide wegzubeamen werden sie feststellen wie schnell ich jemanden das Genick brechen kann." Der Formwandler schmetterte den Kopf von Lieutenent Fish gegen die Energiewand, hielt ihn dabei weiter an den Haaren fest und wiederholte sein Manöver in regelmäßigen abständen. Hastig drückte Rebeka Keaton die Hand gegen das Terminal der Wand und begann zu sprechen. „Fähnrich Keaton an Brücke, deaktivieren sie sofort das Kraftfeld von Shuttelrampe zwei. Meine Dienstnummer ist 4, 6, 2, 3 - 4. Bitte tun sie es schnell. Vertrauen sie mir, sonst stirb Martin." Picard nahm leicht irritiert den ankommenden Funkspruch zur Kenntnis. Er hörte einen stöhnenden Menschen und ein sich wiederholendes Scheppern im Hintergrund. „Tun sie es Mr. Worf", beschloss Picard. Der Formwandler führte seine Hand mit der er den Kopf von Lieutenent Fish festhielt erneut nach vorne als das Kraftfeld sich auflöste und sein Arm in den Raum der Shuttelrampe schwang. Ein Teil der Aggression in seinem Gesicht verschwand und er betrat den die vor ihm liegende Halle nachdem er Lieutenent Fish zurückgezogen und auf dem Flur fallengelassen hatte. Nach einigen Sekunden - als der Gründer grade dabei war sich etwas umzusehen baute sich das Kraftfeld wieder auf. Unbeeindruckt von dem knisternden Geräusch das ihm verriet, eingeschlossen zu sein, bewegte sich der Wandler auf ein Kontrollpult zu und öffnete durch das Tippen auf einige Tasten das Schott der Schuttelrampe und der schwarze Weltraum und einige Sterne wurde sichtbar. Er ging zu einem der Shuttels zu und machte ohne größere emotionale Reaktion kehrt und bewegte sich dann zu dem grauen Kasten an der Wand, als das sich öffnende Schott stoppte und das Tor zum All sich wieder schloss. „Transferieren sie auch die Transporterkontrollen der Shuttels auf die Brücke", befahl Riker als Worf das schließen des Schotts eingeleitet hatte. „Transporterkontrollen wurden transferiert", bestätigte Worf. Der Formwandler klappte die Falltür des Kastens nach oben, nahm die fünf Phaser, die zum Vorschein kamen heraus und legte sie auf seinem linken Unterarm, den er an seinen Bauch hielt ab und bewegte sich dann zum nun geschlossenen Tor der Shuttelrampe. Sorgfältig reihte er die Phaser auf dem Boden nebeneinander auf, nahm jeden von ihnen nacheinander in die Hand, öffnete jeweils die kleine Klappe an der Oberseite und legte die Waffen dann zurück auf den Grund. Nachdem er fertig war, nahm er erneut einen der Phaser auf, sah sich den Innenraum an der geöffneten Platte an und hielt dann einen Moment eine der dort liegenden Tasten gedrückt. Seine vorherige Ruhe verwandelte sich schlagartig in eile und während er den Vorgang bei sämtlichen anderen Phasern ausführte, steigerte sich immer weiter ein beunruhigendes Geräusch, das aufgekommen war. Der ansonsten würdevoll stolzierende Formwandler sprintete zu einem der Shuttels, nachdem er den letzten Phaser niedergelegt hatte. Die mächtige Gestalt rannte in das Cockpit, setzte sich auf einen der beiden Plätze und leitete den Start ein. Das Shuttel hob ab und schwebte im an sich großen Raum, der allerdings klein wirkte wenn man versuchte Manövriermanöver mit einem Shuttel in ihm auszuführen. Geschickt wurde das Flugobjekt von den am Boden liegenden Phasern weg, in die Nähe des Flurausgangs geflogen. Der Pilot aktivierte die Schutzschilde die bei einer Berührung mit der Hallendecke sichtbar wurden und ein Ruckeln auf der gesamten Enterprise erzeugten. „Was war das", wollte Riker wissen, der vor kurzer Zeit noch auf die Konsole vor seinem Sitz geblickt hatte und wußte, das es sich aufgrund der momentanen Flugrichtung und der Entfernung der Washington nicht um eine ihrer Attacken handeln konnte. „Eines unser Shuttels wurde gestartet und seine Schutzschilde aktiviert", erklärte Worf. „Im Hangar?", fragte Riker geschockt nach. Einige weitere sehr viel heftigere Erschütterungen folgten dadurch, das die auf Überlastung gestellten Phaser an der Shuttelrampe explodierten und einen Teil des Bodens und die gesamte Wand die zum All hinausführte wegsprengten. Eine Feuer- und Druckwelle erfaßte das Shuttel und zwang es weiter nach hinten, so das die Tür zum Flur aufglitt und das hintere Schutzschild des Shuttels gegen das Kraftfeld drückte das vor der Tür aufgebaut war. Als die Drückwelle abgeklungen war, würden sämtliche nicht stark befestigten Gegenstände in das Vakuum des Weltall geblasen. Die Quartiere die direkt über unter und neben der Shuttelrampe lagen waren durch die schwere Detonation teilweise zum Weltraum geöffnet. Zusammen mit vielen Objekten aus diesen Quartieren und Dingen aus der Shuttelrampe flog das Shuttel in den Weltraum hinaus. Interessiert blickte der Gründer aus den Fenstern seines Cockpits, konnte zu seinem Leidwesen nicht entdecken ob auch Menschen in einem der beschädigten Räume gewesen waren aus denen die Gegenstände nun ins All herausgeblasen wurden. „Das Shuttel sofort mit Phasern beschießen", schrie Picard während er dabei war wieder aufzustehen. Sein Stuhl war schräg nach hinten weggebrochen und er war mit samt seiner Sitzgelegenheit umgerissen worden. Er ahnte instinktiv was passiert war. Einige blutige Schrammen waren auf seinen Glatze sichtbar, die er sich zugezogen hatte als er mit dem Kopf leicht auf dem Boden aufgeschlagen war. Er pfefferte den Stuhl aus seinen Bahn und stellte sich an die Stelle an der dieser zuvor gestanden hatte. „Wieso haben die Offiziere eigentlich stabilere Stühle als der Captain", rief er wütend und für den Bruchteil einer Sekunde zuckten bei allen der Hauch eines Lächelns durch die verbissenen von Anstrengung gezeichneten Gesichter. Das Shuttel, war bereits von den Phasern manövrierunfähig geschossen worden und trieb irgendwo hinter dem Flaggschiff im All.

Einige Meter bevor die große Gruppe in den nächsten Korridor einbog hörte man bereits den Laufschritt der bewaffneten Noteinsatztruppe die in kürzester Zeit aktiviert worden war. Zwei Dreiergruppen verließen die Formation und betraten die beiden an den Flur angrenzenden Räume. Das eine der beiden Büros schien lehr zu sein. „Phaserabtastung", befahl die Frau die sich zusammen mit ihren Kollegen in die Mitte des Zimmers gestellt hatte. Die drei Angehörigen der Sternenflotte rückten noch näher zusammen, aktivierten ihre Handphaser und orange Fecherstrahlen deckten den Raum in jede Richtung ab. „In Ordnung, Feuer einstellen", forderte sie Frau und verließ zusammen mit den anderen den Raum. Die drei Männer der zweiten Gruppe traten ebenfalls wieder auf den Flur hinaus und trieben dabei einen Offizier aus seinem Büro. Der Rest der Einsatztruppe war längst weitergerannt und bewegte sich um die Ecke auf einen weiteren Gang. „Sofort stehenbleiben", rief einer der drei Männer die sich vorne aus der Formation gelöst hatten. Sie zielten mit ihren Handphasern auf Admiral Aaron und auf die zwei Offizier die sich neben ihm auf dem Flur bewegt hatten. Einige Meter weiter hielten zwei weitere Person der Gruppe eine durch den Flur gehende Frau in einer Sternenflottenuniform auf die gleiche Weise auf. „Es gibt keinen Grund beunruhigt zu sein", verkündete einer der bewaffneten Männer laut. „In kürze wird ein medizinisches Team hier ankommen um ihnen eine Blutprobe zu entnehmen. Es geht lediglich darum ihre Identität zu überprüfen", versicherte er. Der Gründer in der Gestalt von Admiral Aaron blickte sich unzufrieden um. Drei bewaffnete und wachsame Männer einer Spezialtruppe vor ihm, zwei weitere standen einige Meter weiter. Er unternahm einen Versuch in den Augen und dem Gesicht seiner Bewacher abzulesen wie wachsam sie wirklich waren, brach ihn jedoch ab, als er bemerkte dadurch nur Aufmerksamkeit zu erregen. Ein Mann in einer blauen Uniform und einem Gerät in der Hand trat um die Ecke und bewegte sich auf Admiral Aaron und die anderen Personen zu, die festgehalten wurden. Ohne den Versuch eines Widerstandes wurden die Tests durchgeführt und die Gründer abgeführt.

Der Bildschirm zeigte mittlerweile wieder das Bild der Washington die auf die Erde zusteuerte und durch die Hecktorpedorampe die sie verfolgende Wan-Hu beschoss. Der letzte der Torpedos der Salve hatte die Schilde auf merkwürdige Weise aufblitzen lassen und Picard befürchtete das die Schilde des verbündeten Schiffe komplett ausgefallen waren. Der Phaserstrahl der von der Washington ausging und die gesamte Untertassensektion der Wan-Hu durchdrang, bestätigten seine schlimmsten Vermutungen. Das kaputte Schiff verlor an Geschwindigkeit und verschwand aus dem Bildschirmbereich der Enterprise, die sich von rechts hinten der Washington näherte. „Volle Salve Quantentorpedos vorbereiten", befahl Picard energisch. „Energie von Lebenserhaltung auf die Hauptphaser transferieren und Feuer frei für alle Systeme. Die Washington war der Erde bereits so nahe gekommen, das sie jeden Moment in Schußweite des blauen Planeten sein konnte und alle ahnten, das dieser Angriff wahrscheinlich die letzte Möglichkeit war sie aufzuhalten. Nacheinander schnellten 12 Quantentorpedos auf sie zu. Noch bevor der letzte angekommen war unterstützte der organge Energiestrahl der Enterprise den Feuerhagel. Die Washington konnte ebenfalls ihren Hauptphaser einsetzen, wurde jedoch einen Moment später durch den letzten Beschuß des Flaggschiffes aus der Flugbahn geworfen. Worf zog sich an seiner Konsole wieder nach oben und nahm dabei einen Atemzug der Luft die noch sehr viel verrauchter, bitterer und giftiger Schmeckte als zuvor. Er versuchte gar nicht erst zu überlegen wie es um die Enterprise oder die Washington stand und was als letztes passiert war sondern Kämpfe sich nur nach oben um die Daten abzulesen, die es ihm verraten würden. „Alle Waffensystem ausgefallen", keuchte er. „Keine Schutzschilde mehr vorhanden." Worf sah kurz auf den Bildschirm, wo die Washington langsam seitlich um sich selbst rotierte und blickte dann wieder auf seine Anzeigen. „Schutzschilde, Phaser und Antrieb der Washington aufgefallen", informierte der Sicherheitschef die anderen. „Was ist mit der Torpedorampe", frage Riker dem ein beängstigender Gedanke kam. „Torpedorampen sind nicht defekt", berichtet Worf. „Die Washington ist in Waffenreichweite der Erde", behauptete der erste Offizier. „Wenn sie weiter rotiert kommt die Erde in ihrer Schußbahn und sie kann ihre Torpedos abschießen." Eine Idee schoss in Rikers Kopf, aber er konnte absolut nicht einschätzen, ob genug Zeit war um sie rechtzeitig zu verwirklichen. „Wir müssen uns in die Schußlinie zwischen Erde und Washington begeben", behauptete er. „Wenn wir Nah genug an die Washington heranfliegen und ihre Schilde nicht reaktiviert werden können, kann sie nicht einmal uns vernichten ohne selbst zerstört zu werden." „Wir werden mehr als das tun", sagte Picard entschlossen. „Brücke an alle Besatzungsmitgliedern, alle werden sofort die fordere Sektion des Schiffes verlassen. Das ist ein Befehl. Brücke Ende. Lieutenent Perim setzten sie einen Kollisionskurs zur Washington. Wir rammen von oben in ihre Untertassensektion." Befriedigung war in seiner Stimme zu hören. Er sah endlich eine Chance das Desaster zu beenden. „Beschleunigen sie, wir werden vor dem Aufprall mit der Geschwindigkeit runtergehen." Während der letzten Sätze hatte die meisten Mannschaftsmitglieder ihren Captain erstaunt angesehen. Jetzt blickten alle gebannt auf den Bildschirm. Die Washington war während der Anflugskurve für kurze Zeit von der Leinwand verschwunden. Nun steuerte das Flaggschiff von oben frontal aus sie zu. „Geschwindigkeit stark senken", befahl Picard. „Wir brauchen nicht mit mehr als 40 km/h aufzutreffen." Die Sterne verschwanden von Bildschirm der Enterprise der nur noch von der Abbildung der harten Tritaniumhülle der Washington ausgefüllt wurde. Unterhalb der Brücke der Untertassensektion der Washington würde in wenigen Sekunden die Enterprise auftreffen. Der Captain behielt recht. Die Masse von vier Millionen Tonnen schob sich immer weiter nach vorne und das sonst stabile Material des feindlichen Schiffes konnte der ankommenden Kraft nicht standhalten. Unter lauten und mächtigen Kollisionsgeräuschen zerbröckelte das Material der fremden Außenhülle. Die Spitze des 700 Meter langen Flaggschiff hatte sich nach wenigen Sekunden vollkommen durch die 50 Meter dicke Untertassensektion der Washington gebohrt. Unwohl sah Picard mit an wie eines der Trümmerteile das von der Enterprise abgesplittert war sich scheinbar mit größer Geschwindigkeit direkt auf den Hauptbildschirm zubewegte. Nach kurzem Luftanhalten raste der Brocken Dich über die Brücke des Flaggschiffes hinweg. „Schubumkehr", befahl Picard. Die ersten Rettungsshuttels der Erde verließen die Atmosphäre in Richtung der Enterprise und der in zwei Teilen durchs All treibenden Washington. Die Rettungskapseln der Wan-Hu flogen an dem immer noch funktionsunfähigen im All treibenden Shuttel vorbei um auf den blauen Planeten zu gelangen. Erleichtert darüber, das zumindest alle Personen die er sah überlebt hatten, nahm Picard sich die Zeit in die Gesichter aller Anwesenden zu blicken. Die Brücke glich einem Schachtfeld. Der in der Luft liegende Rauch ließ allerdings nicht zu das Ausmaß der Verwüstung auf den ersten Blick wahrnehmen zu können. „Ich glaube wir sollten unser Schiff bei Gelegenheit mal durchchecken lassen - was meinen Sie, Nummer eins?", scherzte Picard. Riker lächelte mitgenommen. „Ja, vielleicht. Nach der Prügel, die die Enterprise eingesteckt hat, verdient sie es das sich ein bis zwei Techniker etwas um sie kümmern."

 

11

 

„Hier ist ein guter Platz", entschied Picard. Worf entfaltete die riesige Decke, die er unter seinen Arm geklemmt hatte. Picard, Riker, Data, Dr. Crusher, Worf, Geordi und Troi befanden sich auf einem flachen Hügel einer weiten Graslandschaft. Sie setzten sich auf die wollige Unterlage, die sie unter sich ausgebreitete hatten. Die grelle Sonne erlaubte es nicht direkt nach oben zu sehen, ohne die Augen ein wenig zusammen zu kneifen. An dem Himmel hellblauen und fast klarem Himmel zeigten sich lediglich einige kleine Schäfchenwolken. Ich habe mich gestern über die Sicherheitsvorkehrungen für die Gefangenen und besonders für unseren Lieblingsgründer angesehen", behauptete Picard. „Die getroffenen Vorkehrungen sind wirklich gut. Ich bin tatsächlich beruhigt." „Er dürfte auch für einige Jahre bekommen", vermutete Troi. „Er bekommt immerhin eine überzeugende Anklage wegen 12 milliardenfachen Mordversuch." Das grinsen, das mit Ausnahme von Datas Gesicht, in der Miene von allen Anwesenden zu erkennen war lag nicht an Trois Aussage, sondern vielmehr an der Tatsache, das der Androide offenbar Schwierigkeiten hatte eine bequeme Sitzposition zu finden. Zuerst hatte er seine Beine grade vor sich ausgesteckt. Ein alberner Anblick der aufgrund seiner steifen Oberkörperhaltung noch verstärkt worden war. Der Versuch die Beine zur Seite abzuknicken sah ähnlich elegant aus wie der seiner ersten Haltung. Er wählte schließlich einen Schneidersitz der etwas an einen meditierenden Kungfumeister erinnerte aber noch relativ normal aussah und dazu führte das die Erheiterung der anderen langsam abnahm. Data blickte aufgrund seines kleinen Erfolges ebenso zufrieden, wie all seine Kollegen die das brennen der heißen Sonne auf ihren Körpern genossen.

An der Wand neben dem Zugang zum Hinterraum befand sich ein Computerterminal dessen Oberfläche aus Gitrazin bestand. Durch eine kleine Verbindungsstelle konnten Daten auf ein Pad überspielt werden. Zwei dieser Datenblöcke lagen auf dem Bett in einer Ecke des Raumes. „Die menschliche Psychologie" und „Geheimnisse der Hypnose" waren die beiden Titel der heruntergeladenen Bücher. Wissen war etwas Gutes - in diesem Punkte stimmte der Gründer mit Picard überein. Wissen befähigte komplexere und besser Pläne auszuarbeiten. Wissen war Macht. Eine Steinschale befand sich vor dem speziellen Kraftfeld, das den Raum nach vorne begrenzte. Aus der Flüssigkeit die sich in ihr befand erhob sich ein schwarz gekleideter Oberkörper mit zwei kräftigen Armen. Der Kopf auf ihm zeigte einen strengen Gesichtsausdruck und zwei glühend rote Augen deren starrer Blick auf die Energiewand vor ihnen fiel. Ich werde dieses Wissen in absehbaren Zeit wieder einsetzen können, schoss es ihm durch den Kopf. Er starrte weiter ins Lehre und dachte dabei wie üblich nach. Er hatte in den letzten Tagen die ersten zwei Bücher in seinem Gefängnis zu Ende gelesen, alle Gegenstände in der Zelle untersucht sich über das Recht zur Kommunikation mit Gefängnispsychologen und all seine Rechte informiert. Wissen war der erste Schritt. Die Verknüpfung, die Kombination von unterschiedlichem Wissen - das Denken war der zweite. Der starrte weiter und dachte weiter nach. Der zweite wird nicht der letzte Schritt sein, den ein ausführe.

 

 

Ende

 

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