An Bord des
Raumschiffs Voyager herrschte nie völlige Stille. Geräte und Aggregate summten. Die
Besatzungsmitglieder sprachen miteinander, im Dienst oder in ihrer Freizeit.
Die meiste Zeit verging die Reise der Voyager ruhig. Schon seit Wochen war nichts
aufregendes mehr geschehen. Das war es, das Captain Kathryn Janeway fast wahnsinnig
machte. Sie sehnte sich schon fast nach einem Kampf mit einer anderen Spezies. Aber nur
fast. Sie saß in ihrem Quartier und las die letzten Lockbucheintragungen. Nichts
aufregendes, das übliche. Janeway stand auf und begab sich zur Brücke. Auf dem Weg zum
Turbolift begegnete ihr Seven of Nine. Captain. Grüßte sie und ging
weiter. Seven of Nine..., dachte sich Janeway, vor ungefähr neun Monaten hatte sie
die Borg Drohne aus dem Kollektiv befreit. Anfangs war Seven nicht sehr begeistert
darüber. Einmal hatte sie sogar versucht zu fliehen. Tuvok, der Vulkanier, hatte sie
schließlich von ihrem Plan zum Kollektiv zurück zukehren abgebracht. Kathryn Janeway war
stolz auf ihre Crew. Seit dem der Beschützer die Voyager in den Delta Quadranten
transferiert hatte, suchten sie alle einen Weg nach Hause. Oft hatte sich ihnen die
Möglichkeit geboten in den Alpha Quadranten zurück zu kehren, doch jedes Mal konnte der
Captain die Chance nicht wahrnehmen. Sie hätte zum Beispiel Welten zerstören müssen um
nach Hause zu gelangen. Diese Schuld wollte sie sich nicht aufladen. Die
Kommandantin war nun am Turbolift angekommen und gab dem Computer einen Befehl.
Computer, Brücke! Bevor sie aus dem Turbolift trat, atmete sie tief durch.
Irgendwelche besonderen Vorkommnisse in der letzten Zeit? Sie hoffte
insgeheim das irgendetwas geschehen sei, aber das war natürlich unmöglich, sie wäre
längst informiert gewesen. Nein, Captain. Commander Chakotay saß in seinem
Sessel und versuchte sich ein Gähnen zu verkneifen. Commander begleiten sie
mich ins Casino, ich könnte eine Tasse Kaffee vertragen. Meinte der Captain.
Gern, wenn Neelix ihn nicht verbessert. Neelix war Talaxianer. Zu Beginn ihrer Reise
waren sie ihm begegnet. Er hatte sich kurzerhand selbst zum Moraloffizier ernannt, und war
immer besorgt um das Wohlergehen der Crew. Er hielt sich für einen hervorragenden Koch,
aber darüber ließe sich streiten. Er verbesserte Kochrezepte manchmal so das
sie ungenießbar waren. Auf dem weg zum Casino begegneten Chakotay und Janeway wieder
Seven of Nine. Wohin wollen sie Seven? Zum Maschinenraum, Captain.
Seven war immer recht kühl und kurz angebunden. Es steckte wohl doch noch ein wenig Borg
in ihr. Ist das wichtig, oder können sie einen Kaffee mit uns trinken?
Es ist nicht wichtig Captain, aber Nahrungsaufnahme ist im Moment nicht notwendig,
endschuldigen sie mich. Sie scheint nicht viel Wert auf unsere Gesellschaft
zu legen. Meinte Chakotey. Sie haben sie doch gehört. Nahrungsaufnahme ist
im Moment nicht notwendig, also muss sie auch nicht mitzukommen. Scherzte Janeway.
Sie setzten ihren Weg fort. Im Casino herrschte reger Betrieb. Neelix unterhielt sich mit
einem jungen Fähnrich, Tom Paris der Pilot der Voyager stritt sich mit B`Elanna Torres
der Chefingenieurin und drei Gruppen unterhielten sich untereinander. Chakotey schritt zum
Replikator, und replizierte zwei Kaffee. Neelix erblickte den Captain und war sofort zur
Stelle. Kann ich ihnen etwas bringen Captain? Nein danke Neelix, ich
möchte nur einen Kaffee, ahh da ist Mr. Chakotay ja. Hier Captain setzten wir
uns doch! Der Commander reichte dem Captain eine Tasse mit schwarzen Kaffe und
zeigte auf einen freien Tisch. Ja gern.
*********************
Seven of Nine befand sich im Maschinenraum, als plötzlich die Stimme des Doktors aus dem
Komlautsprecher tönte. Hier spricht das Medizinisch Holographische
Notfallprogramm. Seven sind sie da? Er klang sehr aufgebracht. Die Ex- Drohne tippte
auf ihren Insignien- Kommunikator, und aktivierte ihn dadurch. Ja
Doktor, ich verstehe sie, was kann ich für sie tun? Sie sollten heute morgen
zu mir in die Krankenstation kommen, haben sie das vergessen? Fragte das MHN
Programm. Nein. Eine knappe Antwort. Na schön, könnten sie sich
vielleicht jetzt hierher bemühen? Der Doktor war bekannt, das er leicht reizbar und
sarkastisch wurde. Für ein Hologramm hatte er eine starke Persönlichkeit. Beim Transfer
in den Delta Quadranten war der menschliche Arzt der Voyager ums Leben gekommen. Seit dem
war der Doktor in Betrieb. Ja Doktor, ich komme sobald ich im Maschinenraum
meine Arbeit beendet habe. Seven wollte sich wieder ihrer Arbeit zu wenden, als das
MHN Programm noch einen abschließenden Satz entgegnete: Ich hoffe das geht
schnell, ich werde langsam ungeduldig. Damit unterbrach er die Komverbindung. Nach
einer halben Stunde hatte Seven of Nine ihre Arbeit beendet und begab sich zur
Krankenstation. Sie wusste nicht was sie dort erwartete, der holographische Arzt hatte ihr
keine Gründe genannt. Als sie eintraf, erblickte sie eine völlig aufgelöste, nervöse
Frau. Sie hatte braune, lange Haare und trug eine Starfleet Uniform. Seven kannte sie
nicht. Was tun sie hier? Die Frau hatte Seven noch nicht bemerkt und erschrak
fürchterlich. Wie... was.. ach sie sind es Seven. Schauen sie mich nicht so an,
erkennen sie mich nicht? Nein natürlich nicht, ich sehe ja aus wie eine Frau! Ich bin es
der Doktor! Doktor? Ich hatte den Doktor immer anders in Erinnerung, wie ist
das geschehen? Sevens Stimme klang weder neugierig noch interessiert, als sie sich
zu einer Konsole begab um das Programm des Doktors zu überprüfen, es schien ihr völlig
gleichgültig. Heute morgen gab es einen Fehler in meinem Programm, ich habe mich
vorsichtshalber selbst deaktiviert. Als Lieutenant Paris mich wegen einer Lappalie
wieder aktievierte sah ich plötzlich so aus. Ich kann mir das nicht erklären. Genau
sowenig Lieutenant Paris Lachanfall, nachdem er seinen anfänglichen Schock überwunden
hatte. Ich verstehe, ich werde versuchen das Problem zu lösen. Sofort
begann Seven mit der Arbeit. Bitte beeilen sie sich, ich habe großes Glück das
heute noch nicht viel los war, ich ertrage es nicht, wenn sich noch mehr Crewmitglieder
über mich lustig machen! Für ein Hologramm war der Doktor sehr menschlich, er
hatte viel Zeit benötigt um die Menschen zu verstehen und seine eigene Persönlichkeit zu
schaffen. Nach fünf Minuten wurde der Doktor noch ungeduldiger als er es sowieso schon
war. Haben sie das Problem schon gefunden, kann ich ihnen irgendwie behilflich
sein? Nein Doktor, ich werde das Problem auch nicht finden, wenn sie mich
immer wieder bei der Arbeit unterbrechen. Wer Seven gut kannte konnte eine kleine
Spur von Zorn in ihrer Stimme hören. Der Doktor war neben dem Captain eine solche Person.
Die Kommandantin stellte für Seven eine Art Ersatzmutter dar. Das MHN Programm war so
etwas wie ein Verbündeter, er musste das selbe durchmachen wie die Ex-Borg, auch er
musste erst lernen, das die Menschen nicht immer alles so meinten wie sie es sagten. Es
vergingen fünfzehn Minuten bis Seven schließlich sagte: Ich habe den Fehler
gefunden, ihr neuraler Musterpuffer hat eine Fehlfunktion, ich kann sie beheben.
Wie lange wird das dauern, und wie konnte es dazu kommen? Fragte der Holo-
Arzt. Ich habe keine Erklärung, aber ich werde die Fehlfunktion in den nächsten
Minuten behoben haben. Der Doktor schien erleichtert, er hörte auf immer wieder auf
und ab zu laufen. Plötzlich öffnete sich die Tür zur Krankenstation, Fähnrich Kim kam
herein. Ich komme zur Nachuntersuchung, Doktor. Wo ist den der Doktor hin, und wer
sind sie? Fragte der Fähnrich die vermeidliche Frau.
Schauen sie mich nicht so groß an Fähnrich, ich bin nur der Doktor, ich warne
sie, wenn sie lachen werde ich ihnen dieses Narkosemittel verabreichen, dann schlafen sie
mindestens drei Nächte durch! Harry Kim schluckte ein paar mal, er brauchte einige
Sekunden um sich wieder zu fangen. Wie ist das passiert? Fragen sie
mich nicht, ich weiß es nicht. Seven of Nine versucht gerade den Fehler zu beheben.
Erst jetzt bemerkte der junge Fähnrich das Seven anwesend war. Ich bin bereits
fertig Doktor, ich werde sie jetzt deaktivieren, wenn ich sie wieder aktiviere sollten sie
eigentlich wieder ihre alte Gestalt haben. Computer, das MHN Programm deaktivieren.
Die Frau verschwand. Computer das MHN Programm wieder aktivieren.
Das MHN Programm erschien auf Seven Befehl wieder doch die Reparatur hatte nicht den
gewünschten Effekt erzielt, nein der Doktor war noch immer eine Frau, erschrocken rief
er: Hilfe! Warum hat es nicht funktioniert? Seven, was ist los?
Das verstehe ich nicht, die Anzeigen sagen, das sie wieder völlig normal sind!
Fähnrich Kim konnte sich sein Lachen nicht mehr verkneifen, er prustete mitten auf der
Krankenstation los! Das Hologramm wurde zornig, es griff nach dem Narkosemittel und wollte
es Harry verabreichen. Hilfe! Quietschte der Fähnrich, und rannte weg. Das
war eine seltene Szene auf der Voyager. Normalerweise ging alles geregelt zu...
Computer, das MHN Programm deaktivieren. Sofort verschwand das aufgebrachte
Hologramm. Puh, danke Seven, ich dachte schon mein letztes Stündlein hätte
geschlagen. Kim bedankte sich, doch Seven antwortete nur: Ich halte es für
höchst unwahrscheinlich, das er sie umgebracht hätte. Ich schätze es liegt auch ein
Fehler in seinen Persönlichkeitspuffern vor. Sie sollten sich wieder ihrer Arbeit
zuwenden statt, hier ihre Zeit mit Streitereien mit dem Doktor zu vergeuden.
Sie haben recht. Harry Kim errötete und schämte sich für seine alberne
Aktion. Er verschwand durch die Tür, er hatte völlig vergessen warum er eigentlich
gekommen war. Es war nichts wichtiges gewesen. Seven fuhr mit ihrer Arbeit fort. Sie
aktivierte ihr Komgerät, indem sie es leicht antippte. Seven of Nine an den
Captain. Sprechen sie. Der Doktor hat eine Fehlfunktion, ich
musste ihn deaktivieren, soll ich das Problem beheben?
Ja Seven, machen sie sich an die Arbeit. Ja Captain. Damit
endete die Komverbindung.
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Die Kommandantin, und Chakotay begaben sich wieder auf die Brücke. Irgendwelche
Vorkommnisse? Fragte Janeway. Nein, Captain. Antwortete Tom Paris der
auch wieder auf der Brücke eingetroffen war. Wieder nichts, langsam fällt mir hier die
Decke auf den Kopf. Eine halbe Stunde verging. Plötzlich: Captain, die
Langstreckenscanner haben ein fremdes Schiff geortet! Freude klang in Kims Stimme.
Beinahe hatte Janeway laut gejubelt, doch sie rief sich innerlich zur Ruhe. Öffnen
sie einen Kanal, Mr. Kim! Ja, Ma´am... ähh ich meine Captain. Die
Kommandantin der Voyager hasste es, wenn man sie Ma´am nannte, doch im Moment war sie
viel zu aufgeregt um Harry darauf hinzuweisen.
Hier spricht Captain Kathryn Janeway, vom Förderationsraumschiff der Voyager. Wir
kommen mit friedlichen Absichten. Keine Antwort. Mr. Kim wiederholen sie den
Gruß auf allen Frequenzen. Wieder keine Antwort. Captain, das Schiff ist
verschwunden, wir können es nicht mehr orten! Tuvoks Stimme war ruhig und logisch,
wie immer. Das kann doch nicht sein, Mr. Kim führen sie einen erneuten Scann
durch. Der Commander erteilte dem Fähnrich diesen Befehl. Es ist
verschwunden, wir können es nicht finden. Endtäuschung verbreitete sich auf der
Brücke. Konnten sie irgendwelche Informationen über das Schiff bekommen.
Nicht viel Captain... aber.. das kann doch nicht sein... verblüfft starrte
Harry Kim auf seine Anzeige. Was kann nicht sein? Neugier erwachte im Captain.
Das Schiff besitzt Borgtechnologie. Ist es etwa ein Kubus?
Meldete sich Lieutenant Paris zu Wort. Nein, zum Glück nicht, das Schiff
scheint sich nur ein paar einzelne Endwicklungen der Borg zueigen gemacht haben.
Kims Stimme zitterte, als er hinzufügte: Vielleicht ist es eine Falle von den Borg.
Captain an Seven of Nine. Ja Captain? Ich erwarte sie in
meinem Quartier. Ja Captain. Bevor Janeway den Raum verließ, wandte
sie sich an Fähnrich Kim: Transferieren sie alle Daten über das Schiff in mein
Quartier. Bevor Harry antworten konnte verschwand die Kommandantin in den Turbolift.
Die Abenteuerlust des Captains war geweckt. Ein fremdes Schiff, das einfach so verschwand,
und auch noch Borgtechnologie besaß, das war Aufregend. Janeway öffnete die Tür zu
ihrem Quartier, und setzte sich. Wenig später ertönte das Türsignal. Ja? Kommen
sie herein. Seven of Nine betrat den Raum. Sie wollten mich sprechen Captain?
Ich komme am besten gleich zur Sache Seven. Wir haben ein fremdes Schiff geortet,
es ist im Besitz von Borgtechnologie. Ist ihnen irgendetwas über so ein Schiff bekannt?
Seven dachte kurz nach. Auf Unimatrix 04 hat es eine kleine Gruppe von Gefangenen
einst geschafft zu fliehen, bevor sie assimiliert wurden. Dabei haben sie etwas
Borgtechnologie gestohlen. Man konnte sie nicht wieder zurückholen? Um was
für eine Spezies handelt es sich? Nein Captain, man konnte sie nicht wieder
zurückholen da sie die Sicherheitssysteme sehr geschickt umgangen waren. Es handelte sich
um Spezies 3562, die Fontil. Eine intelligente jedoch technologisch noch nicht sehr weit
fortgeschrittene Rasse. Aber sie besitzen interessante Techniken, doch die Sternenflotte
ist ihnen weit voraus Erklärte Seven. Nun gut,... ist diese Rasse
feindselig? Soweit ich weiß... nein Captain. Sie besitzen nur schwache
Waffen, ich glaube so gut wie keine. Die Fontil bevölkern einen Planeten mit dem Namen
Fontrila 1. Dort betreiben sie Handel mit anderen Völkern, über Kriege und andere
feindliche Aktivitäten ist mir nichts bekannt. Ist es möglich, das wir das
fremde Schiff aufgrund der Borgtechnologie nicht orten können, oder wird das durch die
eigene Technik der... Fontil bewirkt? Janeway musste einige Sekunden überlegen.
Mein Gedächtnis lässt wohl langsam nach, oder ich bin einfach nur müde. Sie hatte nicht
sehr gut geschlafen diese Nacht, das lag wahrscheinlich daran das sie immer wieder daran
denken musste, das etwas passieren könnte. Sie nahm sich vor, in Zukunft erst zu schlafen
und am nächsten morgen zu denken. Ich schätze wir können sie aufgrund der
Borgtechnologie nicht erfassen. Seven studierte die Daten über das Schiff, und kam
dann zu dem Endschluss: Ich kann die Langsteckensensoren so ummodifizieren, das wir
das Schiff wieder orten können. Sehr gut, machen sie sich sofort an die
Arbeit. Der Captain fühlte ein kribbeln in ihrer Magengegend, sie war
aufgeregt. Und was ist mit dem Doktor, ich konnte seinen Fehler noch nicht beheben.
Fragte Seven. Der Doktor muss warten, auch wenn ihm das nicht gefallen wird, das
hier ist im Moment wichtiger, ich muss wissen ob uns jemand feindlich gesinnt ist.
Erwiderte Janeway. Ja Captain. Seven verließ den Raum und begann mit der
Arbeit. Die Kommandantin ging wieder auf die Brücke. Dort angelangt erwarteten sie
neugierige Blicke. Wie sollen wir nun vorgehen? Fragte Commander Chakotay.
Seven of Nine wird versuchen die Langstreckenscanner umzumodifizieren, so das wir
das fremde Schiff wieder orten können. Antwortete Janeway.
Endschuldigen sie meine Frage Captain, aber was bringt uns das? Wäre es nicht
besser wen, wir mit den Fremden kommunizieren könnten? Fähnrich Kims stimme klang
vorsichtig.
Eins nach dem anderen Fähnrich, wenn wir das Schiff scannen können, können wir
auch einen besseren Weg finden um mit ihnen zu kommunizieren. Möglicherweise verfügen
die Fremden über ein uns unbekanntes Kommunikationssystem, und haben deshalb keinen
Kontakt mit uns aufgenommen. Ich verstehe Ma´am. Harry erschrak, er
hatte den Captain Ma´am genannt. Sie konnte dies auf den Tod nicht ausstehen. Mr.
Kim ich weise sie darauf hin das ich es nicht sehr schätze, wenn ich Ma´am genannt
werde. Ich wünsche das sie mich in Zukunft mit Captain ansprechen, verstanden?
Janeways Stimme klang schärfer als sie es wollte. Harry Kim nickte knapp und fügte
kleinlaut hinzu: Ja... Captain. Plötzlich tönte Sevens Stimme aus dem
Kommunikator: Seven of Nine an den Captain. Sprechen sie!
Ich habe die Arbeit an den Scannern beendet, sie könne nun mit den scanns beginnen.
Danke Seven, Mr. Kim beginnen sie. Der Captain unterbrach die Komverbindung.
Es waren fünf Minuten vergangen als Harry Kim sagte: Da ist das fremde Schiff.
Er nannte einige Koordinaten, und die Voyager flog nun darauf zu. Was sagen die
Scanns? Commander Chakotay war aufgestanden. An Bord des Raumschiffs befinden
sich fünf Personen, alle humanoit. Die Lebenszeichen einer Person ist sehr schwach.
Tuvok sprach ruhig. Sie rufen uns! Kims Stimme vibrierte fast vor Aufregung.
Einen Kanal öffnen! Befahl die Kommandantin. Warum haben sie unser
Schiff gescannt? Tönte die Stimme eines Fremden aus dem Lautsprecher. Der
Insignienkommunikator verlieh der Stimme einen männlichen gereizten Tonfall. Ich
bin Captain Kathryn Janeway vom Förderations -raumschiff der Voyager. Wir sind Forscher,
und haben keine feindlichen Absichten, wir wollten sie........ Unsinn, sie
wollen uns angreifen! Unterbrach sie der Fremde. Nein, nein, wir wollen sie
gewiss nicht angreifen. Von woher kommen sie? Der Fremde überlegte kurz. Ich
bin Compa vom Planeten Fontrila 1. Ich gehöre zur Rasse der Fontil. Ich möchte das sie
sich zeigen! Janeway verstand nicht sofort. Wie meinen sie das?
Aktivieren sie ihren Bildschirm, damit wir sie sehen können! Der Fremde war
gereizt, das konnte man hören. Ja, natürlich,... Mr. Kim auf den Schirm.
Kaum war der Befehl verklungen erschien das Bild des Fremden auf dem Bildschirm. Sein
Gesicht war schneeweiß, seine Augen hatten einen rötlichen Schimmer, sie saßen ein
wenig enger zusammen wie bei Menschen. Aus seinem Kopf ragten zwei Hörner, an dessen
Enden kleine Kugeln befestigt waren, sein lila Haar war schulterlang viele silberne
Bändchen schmückten es. Auch sein Gewand war festlich geschmückt. Ahh, wie ich
sehe sind sie nicht sehr schön, aber das macht ja nichts. Janeway hörte den Spott
in der Stimme des Fontil. Ich hoffe so gefällt es ihnen besser, Compa.
Natürlich gefällt es ihm besser, sich über andere lustig machen kann er schon mal,
dachte Janeway. Viel besser Captain... wie war doch gleich der Name?
Janeway... Captain Janeway. Befindet sich eine verletzte Person an Bord ihres Schiffes,
unsere Untersuchungen zeigen eine Person mit niedrigen Lebenszeichen an? Die frage
schien der Fontil überhört zu haben. Wie ich sehe ist ihr Schiff sehr... modern.
Vielleicht haben sie es noch nicht bemerkt, aber wir haben sie ebenfalls gescannt. Sie
arbeiten auch mit Borgtechnologie? Sehr interessant, sie müssen uns unbedingt erzählen
wie sie an diese Technologie gekommen sind. Er gefällt mir nicht, er antwortet
nicht auf meine Frage, verbirgt er etwas? , Dachte die Kommandantin. Ich frage sie
noch mal, befindet sich eine verletzte Person an Bord ihres Schiffes? Ihre Stimme
färbte sich zornig. Aber, aber Captain. Warum gleich so böse? Selbst wenn sich
hier eine Person befindet, die Hilfe benötigt, was ginge sie das an? Compa
zischelte irgendetwas, was der Kommunikator nicht übersetzten konnte. Gleich darauf
erschien ein anderer Fontil, seine Haut war bläulich, aber ansonsten glich er Compa. Sein
Gewand war nur nicht ganz so festlich geschmückt. Compa verabschiedete sich und der
andere Fontil übernahm seinen Platz. Will er uns veralbern, warum geht er einfach, na
warte du... Kathryn Stopp nur nicht überreagieren, die Kommandantin rief sich innerlich
zur Ordnung, wie schon so oft. Ich bin der Commander unseres Raumschiffes. Rieus
ist mein Name. Ich nehme an sie kennen den Namen unseres Raumschiffes? Sprach der
Fontil der gerade Compas Platz eingenommen hatte. Nein den kennen wir nicht, wohin
hat sich Mr. Compa begeben? Fragte Chakotay etwas ärgerlich.
Unser Schiff trägt den schönen Namen Sesrjor 12. Sehr schön nicht wahr. Wie war
doch gleich der Name ihres Schiffes? Voia-ager? Voyager. Verbesserte
der Commander und fügte noch mal hinzu: Ich frage sie noch einmal, wo ist Mr.
Compa hin, und was ist mit der verletzten Person. Plötzlich öffnete sich der
Turbolift. Seven of Nine trat ein, und blickte zum Bildschirm. Wer ist SIE?
Fragte Rieus. Das ist Seven of Nine, sie
Sie ist Borg!
Aufgeregt unterbrach Rieus die Vorstellung des Captains. Compa und zwei weitere Fontil
erschienen auf dem Bildschirm, und starrten Seven an. Sie war Borg, wir haben sie
vor ungefähr neun Monaten aus dem Kollektiv befreit. Sie stellt keine Bedrohung für sie
dar. Der Commander sprach mit ruhiger Stimme. Sie ist BORG! Rief Compa
wütend, Schaum bildete sich vor seinem Mund, Tom Paris glaubte Reißzähne zu entdecken.
Auch Rieus und die beiden anderen Fontil waren aufgebracht. SIE IST BORG!
Computer, die Komverbindung abbrechen! Urplötzlich verschwand das Bild vom
Schirm. Schilde hoch Mr. Kim, ich möchte nicht das das Schiff bei einem möglichen
Kampf beschädigt werden.
Seven können sie sich das erklären? Janeway wandte sich an die ehemalige
Borg, die bis jetzt alles stumm mitangehört hatte. Captain, bei allem Respekt, sie
müssten wissen das viele Rassen die Borg verachten und ihnen Gegenüber Furcht empfinden.
Die Fontil müssen da keine Ausnahme machen. Seven stand still da und blickte den
Captain an. Ihr Ton war kühl und nichtssagend. Sie haben recht, mir lässt
diese verletzte Person keine Ruhe. Mr. Chakotay, was meinen sie, will man uns etwas
verheimlichen? Der Commander antwortete auf Janeways Frage. Ja, ich denke
schon. Diese Fontil verstecken jemanden auf ihrem Schiff. Vielleicht sind es
Verbrecher. Meldete sich Tom Paris zu Wort. Das wäre möglich Captain.
Sagte Tuvok. Sie scheinen sich sehr vor den Borg zu fürchten. Meinte Harry.
Also, auf mich erweckten sie denn Eindruck, das sie die Borg eher hassen als
fürchten. Fähnrich Tukwila, eine ehemalige Marquissardin, die ebenfalls auf der
Brücke arbeitete meldete sich zu Wort. Captain, die Sesrjor eröffnet das Feuer!
Die Voyager erzitterte kurz, als die Geschosse sie trafen.
Bericht, Tuvok! Rief Janeway. Schilde halten, keine Schäden.
Die Fontil rufen uns, Captain. Auf den Schirm! Compa erschien auf
dem Bildschirm. Captain, liefern sie uns diese Borg aus, oder wir setzten unsere
stärkste Waffe ein! Falls sie es vergessen haben, wir haben ihr Schiff
gescannt, sie besitzen keine anderen Waffen! Entgegnete Janeway.
Das würde ich nicht behaupten. Wieder feuerte die Sesrjor, und die Voyager
bebte kurz.
Tuvok feuern sie auf meinen Befehl einen Warnschuss ab. Feuer jetzt!
Rief die Kommandantin. Gelbe Lichtblitze zucken durchs All. Doch das wesendlich kleinere
Fontil Schiff ließ sich nicht beeindrucken, es feuerte weiter auf die Voyager. Mr.
Tuvok feuern sie auf die Sesrjor! Machen sie sie manövrierunfähig. Wieder zuckten
die gelben Blitze durchs All. Einer traf das Raumschiff der Fontil. Jetzt trieb es
bewegungslos im Weltraum. Die Fontil rufen uns wieder. Auf den
Schirm Mr. Kim! Befahl diesmal Chakotay. Warten sie ab Janeway, wir kommen
wieder! Und zwar mit unserer stärksten Waffe! Das Bild verschwand vom Hauptschirm.
Captain, das Schiff ist wieder verschwunden! Erstaunen war in Fähnrich
Tukwilas Stimme zu vernehmen. Sie haben ihre Tarnvorrichtung vermutlich
ummodifiziert. Seven stand noch immer still da, hatte die Hände hinter dem Rücken
und zeigte wie immer keinerlei Gefühle. Seven was glauben sie meinen die Fontil
mit ihrer stärksten Waffe. Könnte sie gefährlich für die Voyager werden? Tom
Paris hatte sich an Seven of Nine gewandt. Über eine gefährliche Waffe habe ich
keine Informationen Mr. Paris, sie müssen sie entwickelt haben, nachdem ein Teil ihrer
Rasse assimiliert wurde.
Oder sie bluffen. Meinte Paris. Bluffen? Fragte Seven
verständnislos. Ja, bluffen. Sie täuschen uns eine stärkere Waffe nur vor.
Warum sagen sie das nicht gleich so, Lieutenant? Manchmal verstand Seven die
Menschen nicht. Sie sagten Dinge die keinen Sinn ergaben, oder redeten umständlich um ein
Problem herum. Janeway beobachtete das Gespräch zwischen Paris und Seven of Nine, und
schmunzelte. Doch unterließ es sofort wieder, es gab wichtigeres zu tun. Captain,
sollen wir uns aus diesem Raumsektor entfernen? Fragte Mr. Tuvok. Nein
Lieutenant wir müssen erst herausfinden was es mit der kranken Person auf sich hat.
Captain, es ist Zeit zur Regeneration, kann ich mich in meinen Alkofen begeben?
Tun sie das Seven. Ich gebe ihnen bescheid, wenn ich sie wieder brauche. Die
Ex- Drohne drehte sich galant um und wollte sich in den Turbolift begeben, als:
Warten sie noch einen Moment. Ja Captain? Seven richtete einen
fragenden Blick auf die Kommandantin. Ich möchte sie bitten die Langstrecken
Scanner noch einmal umzumodifizieren, so das wir die Sesrjor wieder orten können.
Ja Captain ich beginne mit der Arbeit. Nach zwei Stunden sagte Janeway
schließlich: Lassen sie es für heute gut sein Seven, B´Elanna soll hier weiter
machen, begeben sie sich in ihren Alkofen. Seven hatte die Scanner nicht
ummodifizieren können, sie hatte alles versucht doch funktioniert hatte es nicht.
Jawohl Captain. Sevens Stimme klang kein bisschen ermüdet, doch die Kommandantin
hielt es für das beste Seven eine Pause zu gönnen.
************************************
B´Elanna Torres war der Verzweiflung nahe. Jetzt hantierte sie schon eine Stunde an den
Scannern. Doch nichts hatte sich ergeben. Alles hatte sie versucht. Einmal hatte sie
versucht den Scanner für die magnetische Interferometrie ein zusetzten, in der Hoffnung
das Schiff der Fontil zu entdecken. Der Langstreckenscanner konnte die Sesrjor trotz
Ummodifizierung nicht finden. Verdammt! Rief Torres. Es fiel ihr schwer ihr
klingonisches Temperament unter Kontrolle zu halten, und nicht sie Konsole zu
zertrümmern. Die anderen Crewmitglieder drehten sich verwirrt um. Doch das störte
B´Elanna nicht, sie war wütend. Da hast du´s, du bist zu nichts zu gebrauchen, du
Möchtegern Chefingenieurin, dachte Torres. B´Elanna hasste ihre klingonische Hälfte.
Sie brachte sie immer wieder in Schwierigkeiten. Stets war sie hin und hergerissen
zwischen ihrem klingonischen und menschlichen Ich. So war es auch jetzt.
Lieutenant Torres, kann ich ihnen behilflich sein? Fragte Fähnrich Carey.
Nein, verschwinden sie ich brauche Ruhe sonst bekomme ich das hier nie hin.
Beleidigt zog Carey ab. B´Elanna schenkte ihm keine Beachtung. Sie musste sich wieder auf
den Scanner konzentrieren. Das ist doch völlig idiotisch! Was ist so wichtig an
diesem verdammten Fontil Schiff? Wenn wir einfach hier wegfliegen würden wäre das
Problem gelöst! Murmelte Torres verärgert. Nein, wäre es nicht!
Erschrocken drehte sich B´Elanna um, hinter ihr stand Commander Chakotay.
Entschuldigen sie Commander, mein... Temperament ist wohl... mit mir durchgegangen.
Chakotay kannte B´Elanna gut genug um zu verstehen, das es sie aufregte, das sie das
Problem nicht in den Griff bekam. An Bord des Sesrjor befindet sich allen
Anschein nach ein Gefangener der Hilfe benötigt. Das lässt uns allen keine Ruhe. Auch
wenn es gegen die erste Direktive verstoßen sollte, müssen wir der Person helfen.
Deshalb verlange ich von jedem Crewmitglied das Höchstmaß an Engagement, verstanden
Lieutenant? Ja Commander. Entgegnete Torres. Na toll, jetzt wirst du
auch noch vor der Crew bloßgestellt, was kommt als nächstes, fragte sich B´Elanna in
Gedanken. Sie widmete sich wieder ihrer Arbeit. Doch Chakotay meinte: Sie sollten
trotzdem eine Pause einlegen. Gehen sie einen Kaffee trinken, oder legen sie sich
schlafen. Ihr Dienst ist seit fünfzehn Minuten beendet. Ähh, aber
Commander... ich bin noch nicht fertig. Widersprach die Chefingenieurin.
Keine Widerrede, verstanden? Der Commander drehte sich um und verließ den
Maschinenraum, dort hatte B´Elanna gearbeitet. Ja. Zischte sie, und ging ins
Casino.
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Seven stand in ihrem Alkofen. Sie lehnte es ab wie andere Menschen in einem Bett zu
schlafen. Überall summten Aggregate und Maschinen. Es war dunkel nur ein paar Konsolen
leuchteten. Von den Alkofen ging grünes Licht aus. Seven träumte. Sie träumte von ihrer
Zeit als Borgdrohne. Von den Fontil. Fontrila 1. Annika Hansen, dem kleinen Mädchen, das
sie früher einmal war, bevor sie assimiliert wurde. Plötzlich wurde alles schwarz, Seven
hörte Stimmen. War das Kollektiv in der Nähe? Nein, unmöglich. Eine Stimme wurde
lauter, sie rief: Sie ist Borg! ....BORG! ..... Compa, es war Compas Stimme. Eine
gefährliche Waffe, was konnte das sein. Seven ahnte es, doch noch wusste sie nicht was es
war. Die Stimme wurde wieder leiser, bis sie ganz verklungen war. Es wurde wieder hell in
ihrer Traumwelt, wo war sie? Ja, auf der Krankenstation. Aber wo war der Doktor? Diese
Frau, natürlich der Doktor war noch immer eine Frau, Seven hatte den Fehler noch nicht
beheben können. Ein Fehler im Programm des Doktors? Das Auftauchen der Fontil, gab es
einen Zusammenhang? Die gefährliche Waffe? Die verletzte Person auf der Sesrjor? Waffen?
Sevens Traum wurde immer verwirrender. Sie hatte eine Vorahnung, doch sie konnte sich
nichts erklären. Was sollte sie tun? Dem Captain bescheid sagen, nein. Dazu reichten die
Beweise nicht. Mit dem Doktor sprechen, mit einem Hologramm...?
Seven schreckte aus ihrem Schlaf auf. Ihr Insignienkommunikator piepste. Seven of Nine
klopfte ihn kurz an, dadurch wurde er aktiviert. Hier Seven of Nine. Keine
Antwort. Was sollte das? Sprechen sie! Seven dachte sich verhört zu haben.
Ihr Kommunikator hatte wohl einen Fehler. Vielleicht hatte sie nur geträumt. Sie
untersuchte den Kommunikator, doch dieser war völlig in Ordnung. Oder es lag ein Fehler
in ihren Borgimplantaten vor. Sie begab sich zur Krankenstation. Dort angekommen
aktivierte sie den Doktor. Bitte nennen sie die Art des Medizinischen Notfalls.
Diesen Satz sagte er immer wenn er aktiviert wurde. Verwirrt blickte sich der Doktor um.
Er sah Seven, und dann schaute er sich an. Wieder erschrak er: Was soll das? Ich
sehe immer noch aus wie eine Frau,... huch was ist mit meiner Stimme? Hilfe, sie müssen
mir helfen, jetzt höre ich mich schon an wie eine Frau!
Tatsächlich, jetzt hatte der Doktor wirklich die Stimme einer Frau. Ich konnte das
Problem noch nicht beheben. Das werde ich aber tun, nachdem sie meine Implantate geprüft
haben. Ihre Stimme klang fordernd, und wenn man genau hinhörte, konnte man
doch eine Spur Unsicherheit wahrnehmen. Doch der Doktor war viel zu ausgebracht um das zu
bemerken.
Nun ja, also gut. Aber ich habe ihre Implantate zwar erst letzte Woche
überprüft, da war noch alles in Ordnung. Der Holographische Arzt griff nach einem
Medizinischen Gerät und untersuchte Sevens Implantate. Nach fünf Minuten: Alles
in Ordnung. So jetzt reparieren sie bitte mein Programm. Das verstand Seven nicht,
warum hatte sie dann den Kommunikator gehört. Halluzinationen? Nein, schließlich
konnte sich jeder mal verhören. Die Ex- Borg beschloss nicht weiter darüber
nachzudenken, sie wandte sich dem MHN Programm zu.
Sind sie bald fertig? Das MHN wurde nervös. Tut mir leid
Doktor,... ich kann da Problem nicht finden, außerdem muss ich noch die Scanner
modifizieren, das wir das fremde Schiff wieder orten können. Was für ein
fremdes Schiff? Was ist passiert, während ich abgeschaltet war? Doktor, es
würde zu lange dauern ihnen das alles zu erklären. Kann ich noch etwas für sie tun?
Ja, sie könnten mein Programm in Ordnung bringen! Rief das Hologramm
aufgebracht. Seven schaltete den Doktor ab, und verließ die Krankenstadion, um sich in
den Maschinenraum zu begeben. Auf dem Weg dorthin begegnete sie Lieutenant Torres. Sie
schien aufgebracht, den sie fluchte irgendetwas auf klingonisch. Einen Gruß erwiderte die
Chefingenieurin nicht. Sevens Schritte hallten, plötzlich kam ihr dieser Gang
unwahrscheinlich lang, und leer vor. Die Decke schien sie zu erdrücken. Nein!
Rief Seven laut, beinahe wäre sie gerannt, doch sie versuchte sich unter Kontrolle zu
halten. Doch der Gang wurde schmaler und enger. Er schien nicht zu enden. Nein,
aufhören! Diesmal flüsterte Seven, ihre Augen huschten nervös hin und her. Was
war das, so hatte sie noch nie empfunden, noch nie hatte sie solche... Furcht. Sie lehnte
an der Wand. Ist alles in Ordnung mit ihnen? Lieutenant Commander Tuvok war
wie aus dem nichts aufgetaucht, und hatte die ehemalige Drohne aus den wirren Gedanken
gerissen. Mit mir ist alles in Ordnung Lieutenant. Fast hastig lief sie
weiter. Der Gang war wieder völlig normal. Seven erreichte den Maschinenraum, sie trat
ein, und machte sich an die Arbeit. Den Zwischenfall verdrängte sie schnell wieder. Sie
war Borg, und menschlichen Schwächen, wie Halluzinationen, konnte sie nicht gebrauchen.
Im Kollektiv war alles viel einfacher, alle Drohnen waren miteinander verbunden, man
musste nicht erst fragen, wenn man irgendwelche Verbesserungen, oder Reparaturen
vornehmen wollte. Hatte ein Borg Fehler, wurde die Drohne entfernt oder der Schaden
beseitigt. Seven tippte auf der Konsole, konnte aber keine Modifikation finden die das
Schiff hätte orten können. Vermutlich hatten die Fontil ihr eigenes Tarnsystem mit Hilfe
der Borgtechnologie neu aufgebaut. Jetzt konnte kein Scanner sie erfassen.
Wer sind sie...? Was war das? Wieder diese Stimme in Sevens Kopf. Sie
wurde lauter, wie in ihrem Traum. Doch sie war wach, sie befand sich nicht in ihrem
Alkofen, und doch hörte sie diese Stimme. Wer sind sie, ihre Bezeichnung!
Sagte die Stimme. Ich bin Seven of Nine vom Förderationsraumschiff der Voyager.
Brachte sie mit einem gewissen Stolz in der Stimme hervor. Die anderen
Besatzungsmitglieder die sich ebenfalls im Maschinenraum befanden drehten sich verwirrt
um. Plötzlich kreischte es zwischen Sevens Ohren, sie dachte ihr Kopf würde platzen.
Aufhören! Schrie sie. Das kreischen wurde leiser, und wieder ertönte die
Stimme. Compas Stimme? Sie lügen! Sie sind Borg ihre, Borgbezeichnung! Von welchem
Attribut kommen sie? Nein! Wieder ertönte das schreckliche Kreischen.
Seven ist alles in Ordnung? Fähnrich Carey stand hinter Seven, die sich
verzweifelt den Kopf hielt. Lassen sie mich in Ruhe! Brachte sie hervor, und
Carey fiel unsanft zu Boden. Seven hatte ihm ihren Ellenbogen in den Magen gerammt.
Stöhnend lag er da und krümmte sich vor Schmerz. Sind sie verrückt? Die
anderen Crewmitglieder eilten herbei, zwei knieten neben Carey und die anderen
versuchten die aufgebrachte Ex- Borg unter Kontrolle zu bringen. Doch das war nicht so
einfach, sie wehrte sich mit allen Kräften. Immer wieder schrie sie:
Ich bin Seven of Nine...! Gleich danach hörte man einen schmerzerfüllten
Schrei, das kreischende Geräusch in ihrem Kopf, das offensichtlich nur sie hören konnte,
wurde immer lauter. Wer sind sie? Ihre Borg Bezeichnung! Welches Attribut?
Compa schien gefallen daran zu finden jemanden zu quälen. Konnte den niemand sonst dieses
kreischen und diese Stimme hören? Seven sank auf die Knie, noch immer hielt sie
ihren Kopf. Dieser, so kam es ihr vor, schien zu zerplatzen. Maschinenraum an
Sicherheitsteam, schicken sie sofort jemanden hier her. Seven of Nine ist
hat sich
nicht mehr unter Kontrolle! Fähnrich Jetall hatte ihren Insignienkommunikator
aktiviert, um Hilfe zu holen. Sofort. Antwortete Lieutenant Tuvok mit
logischem, gefühllosem Ton. Ich frage sie zum letzten mal, wer sind sie, und von
welchem Attribut kommen sie! Drohte Compas Stimme. Es hörte sich grässlich an. Das
kreischen zwischen ihren Ohren wurde lauter. Seven konnte nicht mehr, diese Pein wollte
sie nicht mehr länger ertragen, vielleicht hörte sie auf wenn sie der Stimme ihre
frühere Bezeichnung nannte, als sie noch Teil des Kollektivs war. Ich bin Seven
..of Nine
Seven of Nine, Tertiäres
Attribut von Unimatrix
01! Das
kreischen verklang, und die Stimme war auch verschwunden. Plötzlich spürte sie wie etwas
ihren Rücken verbrannte. Ein Phaser! Jemand schoss auf sie! Jemand musste das
Sicherheitsteam verständigt haben. Jemand packte Seven an den Armen, und zog sie hoch.
Bringen wir sie in eine Arrestzelle. Das war das letzte was sie hörte, bevor sie
das Bewusstsein verlor.
****************************************
Captain Janeway saß in ihrem Bereitschaftsraum, als das Türsignal ertönte.
Herein. Sie versuchte nicht gelangweilt zu klingen, doch irgendwie wollte ihr das
nicht so ganz gelingen. Lieutenant Commander Tuvok betrat den Raum. Captain.
Grüßte er. Was gibts Mr. Tuvok? Hoffentlich was interessantes,
huschte es Janeway durch den Kopf. Seit das fremde Schiff wieder verschwunden war, und
nicht mehr aufgetaucht war, fiel es ihr schwer sich zu konzentrieren. Immer wieder fragte
sie sich, ob sie nicht doch weiter fliegen sollten.
Captain, im Maschinenraum kam es gerade zu Handgreiflichkeiten, was ich nicht als
einf...
Tuvoks Erklärung wurde durch Janeways scharfe Stimme unterbrochen. Wer war es?
Sie glaubte es schon zu wissen, hoffe aber, das ihr Gefühl sie diesmal täuschen würde.
Seven of Nine hat Fähnrich Carey niedergeschlagen, Captain. Tuvoks Stimme
klang beneidenswert ruhig. Natürlich, Seven, warum fragte ich überhaupt noch,
Verzweiflung zeichnete sich in den Augen der Kommandantin ab. Wo ist sie jetzt?
Fragte sie langsam. Wir haben sie in die Arrestzelle gebracht. Antwortete
Tuvok. Sie ist ohne Einwände mitgegangen? Verwundert blickte Janeway auf.
Nun ja... wir mussten sie mit einem Phaser... betäuben, Captain. Wie
bitte? Drei Crewmitglieder haben versucht sie wieder zur Vernunft zu bringen,
aber sie war nicht zu bändigen, sie werden verstehen, Captain, das ich handeln musste,
bevor noch jemand verletzt wurde. Rechtfertigte sich der Lieutenant. Ich
verstehe, ich werde zu den Arrestzellen gehen. Gibt es den irgendwelche Anhaltspunkte für
ihr Sevens verhalten? Fragte der Captain als sie aufstand. Einige
Besatzungsmitglieder sagen aus, das Seven immer wieder ihren Namen gerufen hätte, und
einmal ihr Attribut. Sie habe immer wieder geschrieen, als hätte sie Schmerzen.
Ich verstehe, Tuvok kommen sie mit, wir werden Seven of Nine einen kleinen Besuch
abstatten, ach übrigens, wie geht es Fähnrich Carey? Janeway wusste wie
schmerzhaft Sevens Schläge seien konnten, schließlich hatte sie schon selber welche
abbekommen. Es geht ihm den Umständen endsprechend gut, Captain.
Tuvok wartete an der Tür, bis die Kommandantin den Raum verlassen hatte, und folgte ihr
dann.
************************
Seven erwachte in einer Arrestzelle. Sie sah nur verschwommene Bilder, kleine schwarze
Punkte tanzten vor ihren Augen, und hörte Stimmen nur als wären sie hinter einer Wand.
Schmerz pochte zwischen ihren Schläfen. Die Zelle war ihr bekannt. Als Janeway sie aus
dem Kollektiv befreit hatte, musste man sie hier festhalten. Damals hatte Seven der
Kommandantin deutlich gezeigt wie sehr sie es missachtete hier zu sein, und das nicht nur
mit Worten... Seven hörte ein Piepsen, der Doktor... er benutzte einen Hautregenerator,
um die Phaserverbrennungen zu heilen. Das piepsen des Medizinischen Geräts erschien ihr
unerträglich laut. Nach einer Weile: So das wär´s, ich frage mich was in
sie gefahren ist, ich hoffe sie kommt bald wieder auf die Beine, damit sie mein Programm
reparieren kann, ich glaube die ganze Crew weiß jetzt wie ich aussehe! Der
Doktor hörte sich noch immer an wie eine Frau. Vermutlich sah er auch noch so aus,
dachte Seven. Das MHN Programm meinte es natürlich nicht böse mit seiner Äußerung.
Auch er machte sich Sorgen um Sevens Zustand, genau wie die Kommandantin. Diese betrat
gerade den Raum, gefolgt von Tuvok. Als Janeway den Doktor erblickte, blieb sie
urplötzlich stehen. Beinahe wäre Tuvok auf sie geprallt. Wer sind sie den?
Fragte Janeway verdutzt. Na, Guten Morgen Captain. Sie sind wahrscheinlich die
einzige Person auf diesem Schiff die nicht weiß wie ich im Moment aussehen. Wer soll ich
schon sein? Ich bin der Doktor, oder sollte ich besser sagen die Doktorin?
Entgegnete der Holo- Arzt sarkastisch. Tuvok, wussten sie davon? Warum werde
ich über so etwas nicht informiert? , fragte sich Janeway in Gedanken. Nein
Captain, ich wusste nur das der Doktor einen Fehler in seinem Programm hat.
Na da bin ich aber beruhigt, es weiß doch noch nicht das ganze Schiff, na ja jetzt
wahrscheinlich schon! Beleidigt verließ der Arzt den Raum. Der Captain begab
sich zur Arrestzelle, die durch ein Kraftfeld geschützt wurde. Tuvok besprach einiges mit
den Sicherheitsleuten.
Seven, wie geht es ihnen? Fragte die Kommandantin. Ich bin Borg!
Ich brauche keine Gefühle! Seven, ich hoffe sie wissen was sie im
Maschinenraum getan haben, einige Crewmitglieder behaupteten sie hätten Fähnrich Carey
niedergeschlagen, er selbst bestätigt das auch. Sie wird es bestätigen, dachte
Janeway. Das stimmt, Captain. Na bitte, Kathryn warum kannst du ihre Gedanken
lesen? , das war ebenfalls nicht das erste mal das dass geschah. Die Anfangszeit, als
Seven noch neu an Bord war, musste die Kommandantin viele Gespräche mit der eigenwilligen
Ex- Drohne führen, und ob es Janeway gefiel oder nicht, meistens hatte Seven in gewisser
Weise recht mit ihren Argumenten. Warum haben sie das getan? Ich kann
ihnen keine Erklärung liefern, Captain. Sevens Gesichtsausdruck änderte von
nichtssagend zu ängstlich, und dann wieder zu nichtssagend. Wenn ich es nicht besser
wüsste würde ich denken sie verheimlicht mir etwas, überlegte Janeway. Seven war
verwirrt, wieso hörte sie Stimmen. Diese verwirrenden Träume. Es war nicht das erste mal
das sie Alpträume hatte, aber dieser Traum war so real. Er kam sogar wenn sie nicht
schlief. War es richtig den Captain zu belügen? Seven befürchtete sie würde ihr nicht
glauben, da es einfach zu wenig beweise gab. Eine vom Kollektiv befreite Drohne hörte nun
einmal ab und zu Stimmen. Doch das Kollektiv war weit entfernt, und es befanden sich keine
Kubuse in Scannereichweite. Seven, warum verheimlichen sie mir etwas?
Fragte Janeway ohne lang um ihr Anliegen herum zu reden. Ich weiß nicht wie sie
darauf kommen, Captain. Verwunderung spiegelte sich in Seven Gesicht. Seit diesen
Träumen, konnte man ihr Gefühle und Empfindungen ansehen, wenn auch noch nicht so sehr
wie bei normalen Menschen, aber Angst, Verwirrung oder Panik ließen sich nun
schon erkennen. Was sie natürlich nie zugeben würde. Als Borg hatte man keine Gefühle,
es gab auch keinen Grund dafür welche zu zeigen, schließlich wusste das Kollektiv
sowieso über die Aktivitäten jeder einzelnen Drohne bescheid. Umso verwirrender waren
diese Gefühle jetzt für Seven. Ich weiß nicht was ich von ihrem Verhalten halten
soll, aber ich werde sie nicht eher aus dieser Arrestzelle befreien, als das sie mir den
Grund für ihren Angriff auf Fähnrich Carey genannt haben. Das berührte Seven
nicht besonders, ihr war es gleichgültig wo sie war, und wo sie bleiben musste, solange
diese grässliche Stimme nicht wieder kam. Vielleicht, so dachte sie sich war sie in
dieser Zelle ja sicher. Doch dieser Gedanke erschien ihr sofort als unsinnig, ja sogar
töricht.
Haben sie mich verstanden? Fragte Janeway etwas gereizt als sie keine Antwort
bekam.
Seven hob eine Braue, wodurch ihr Borgimplantat ein wenig nach oben geschoben wurde.
Ja Captain, ich habe ihre versuche mich zu einer Erklärung zu zwingen zur Kenntnis
genommen. Sie hat mich schon wieder durchschaut, dachte die Kommandantin, aber muss
sie dabei immer so direkt sein? Nun ja, wenn sie das so sehen... ich werde mich
jetzt wieder zur Brücke begeben. Wenn sie es sich anders überlegen rufen sie mich. Mr.
Tuvok, wir können nun wieder auf die Brücke. Als die beiden zur Tür hinaus gingen
fragte Tuvok:
Haben sie irgendwelche Informationen wegen Sevens seltsamen Verhalten bekommen
können? Nein Tuvok, sie behauptet sie wüsste nicht warum sie Carey
niedergeschlagen hat, aber ich glaube ihr das nicht so recht. Was meinen sie, Tuvok?
Ich weiß, um ehrlich zu sein nicht so recht was ich von dieser ganzen Aktion
halten soll. Sie kamen am Turbolift an, und traten hinein. Brücke.
Lautete Janeways knapper Befehl. Ihr Gehirn arbeitete fieberhaft an verschiedenen
Möglichkeiten, die Sevens Angriff verursacht haben könnten. Wäre es möglich das
Fähnrich Carey Seven gereizt hatte, und sie ihn deshalb geschlagen hatte? Nein, Carey war
ein guter Ingenieur, und war nie in irgendwelchen Schlägereinen oder Handgreiflichkeiten
verwickelt worden. Dennoch beschloss die Kommandantin Carey über das Ereignis zu
befragen. Das Signal des Turbolifts ertönte, die Brücke war erreicht. Tuvok ließ dem
Captain den Vortritt. Sie ging aus dem Turbolift, und begab sich zu ihrem
Kommandosessel, um sich zu setzten. Chakotay musterte sie, und fragte schließlich:
Captain, wir konnten das fremde Schiff nicht mehr orten, wäre es nicht
besser die Reise
fortzusetzen? Wir sind schon seit sieben Stunden hier, und es bringt nichts einem Phantom
hinterher zu jagen, das wahrscheinlich eh nicht mehr auftaucht. Vielleicht
haben sie Recht, aber die Fremden erwähnten eine mächtige Waffe, und an Bord der Sesrjor
befindet sich eine Person die Hilfe braucht... Das ist ja alles schön und
gut, aber sie müssen zugeben, wenn wir hier bleiben ist das Risiko größer noch einmal
Angegriffen zu werden deutlich höher, als wenn wir weiterfliegen. Tut mir
leid, Commander, aber dieser Ansicht bin ich nicht. Wenn wir weiter fliegen, könnten uns
die Fremden folgen, und uns ganz überraschend Angreifen. Sie haben recht
Captain, aus dieser Sicht habe ich das Problem noch nicht betrachtet. Chakotays
Blick wurde nachdenklich. Er hält es noch immer nicht für klug hier zu bleiben, dachte
Janeway. Aber trotzdem Captain, wir sollten unsere Reise nicht wegen solchen Dingen
unterbrechen. Der Commander schaute auf, sein Fuß wippte nervös auf und ab,
offensichtlich bereitete ihm der Aufenthalt hier Unbehagen. Captain an Neelix.
Der
Insignienkommunikator stellte eine Verbindung mit dem selbsternannten Moraloffizier her,
er meldete sich: Ja Captain, was kann ich für sie tun? Kommen sie in
zehn Minuten in meinen Bereitschaftsraum. Janeway erhob sich, und begab sich in
ihren Raum. Verstanden Captain! Neelix Stimme klang immer heiter, egal wie
erbost man mit ihm sprach. Er war immer darauf bedacht gute Laune zu verbreiten. Besonders
Tuvok versuchte der kleine Talaxianer immer wieder zum Lachen zu bringen. Bis jetzt hatte
er damit wenig Erfolg gehabt.
Mr. Neelix, was wissen sie über die Fontil? Ich muss zugeben, in der ganzen
Aufregung habe ich wohl vergessen, das sie den Delta- Quadranten, und seine Bewohner
besser kennen als ich. Die Kommandantin richtete einen fragenden Blick auf Neelix,
dieser schien sich wie eine Schlange die festgehalten wurde, unter ihrem Blick zu winden.
Nun ja Captain,... äh, ja ich kenne viele Lebensformen in diesem Quadranten,...
ähh..., aber eben nicht alle... Soll das heißen das sie nichts über die
Fontil wissen? Janeway war nicht besonders überrascht, sie kannte den Talaxianer,
da er sehr ängstlich war, ist er bei seiner Reise durch das All wohl doch nicht so weit
vorgestoßen wie er es immer behauptete. Ja Captain, so leid mir es tut das
zuzugeben, ich kenne diese Spezies nicht. Das dachte ich mir schon fast, sie
können gehen Mr. Neelix. Ja Captain. Etwas geknickt verließ Neelix
den Raum. Es wird ihn nicht lange beschäftigen oder ärgern, dachte die Kommandantin, als
sie zum Replikator schritt, um sich eine Tasse Kaffee zu gönnen.
*************************
Es war Nacht. Obwohl man im Weltall natürlich nicht von Nacht reden konnte. Doch an Bord
der Voyager war es nun dunkel, nur ein paar Lampen erhellten die Gänge und Räume.
Seven of Nine befand sich noch immer in der Arrestzelle. Sie lehnte es strikt ab
sich auf die schmale Liege zu legen, und wie normale Menschen im liegen zu
schlafen. Im Moment war sie sowieso nicht müde, im Gegensatz zu dem Wachposten, der neben
ihrer Zelle stand. Ihm schien es immer schwerer zu fallen sich auf den Beinen zu halten.
Warum hat der Captain eine Wache aufgestellt, denkt sie ich würde fliehen, vertraut sie
mir noch immer nicht?, Fragte sich Seven in Gedanken, egal selbst wenn es so wäre es
interessiert mich nicht. Ihre Schritte pochten auf dem Boden, und von den Wänden hallte
das Echo. Seven ging immer wieder auf und ab, ihre Gedanken fanden keine Ruhe. Sie
betrachtete das Kraftfeld, das die Zelle verschloss. Eigentlich wäre es ein leichtes zu
entkommen, dachte sich die Ex-Drohne. Sie stellte sich näher an das Energiefeld. Sie
berührte es mit dem Finger, und zuckte zurück. Das Kraftfeld glühte blau, aber sonst
geschah nichts. Der Wachposten wandte seinen Blick auf Seven, er sah jedoch keine Gefahr
des Ausbruchs in der Berührung des Energiegitters. Er neigte seinen Kopf etwas beiseite,
und schloss die Augen. Er denkt ich könnte nicht fliehen, er fühlt sich sicher, dachte
Seven. Irgendetwas in ihr drängte zur Flucht. Aber warum, es gab keinen Grund zu fliehen,
hier war sie zu Hause und sicher. Dennoch sie begab sich in eine Ecke der Zelle, wo sie
der Wachmann nicht sehen konnte. Dort passte sie ihre Borgimplantate dem Kraftfeld an.
Nach zehn Minuten war sie fertig, und lief wieder nach vorne. Der Wachmann war
tatsächlich im stehen eingeschlafen. Umso besser, dachte sich Seven. Sie streckte die
Hand aus, ihre Finger berührten das Gitter, dieses glühte blau wie beim erstenmal, doch
ihre Finger glitten hindurch, ebenso wie der Rest ihres Körbers. Seven war frei, doch was
sollte sie jetzt tun. Warum hatte sie sich eigentlich befreit? Fähnrich Rollin, der
Wachposten, erwachte. Er erschrak als er die Gefangene neben ihm stehen sah, sofort
richtete er seine Waffe aus sie. Doch Seven hatte bereits bemerkt das Rollin erwacht war,
und trat ihm mit dem Fuß in die Kniekehle. Er sank zu Boden, und aktivierte seinen
Kommunikator. Die Gefangene ist ausgebrochen, schicken sie ein...! Weiter kam
er nicht, ein Schuss aus seiner Waffe ließ ihn Bewusstlos werden. Seven of Nine blickte
sich verwirrt um, sie fühlte Fähnrich Rollins Puls, er lebte noch. Seven flüsterte zu
sich selbst: Das Sicherheitsteam wird bald hier sein, ich sollte... weiter
kam sie nicht, das schreckliche kreischen, das sie bereits im Maschinenraum gehört hatte
ertönte erneut in ihrem Kopf. Sie ließ die Waffe fallen, und quälte sich hoch.
Blindlings rannte sie los, immer denn Korridoren endlang. Das es fast dunkel war
erleichterte die Sache nicht gerade. Immer wieder stolperte sie, oder stieß an die Wand.
Das Kreischen wurde lauter, so laut, das sie schließlich zusammenbrach und auf dem Gang
liegen blieb. Doch fünfzehn Sekunden später kam sie wieder zu Bewusstsein.
Hast du Angst,...Annika? Fragte eine Stimme in Sevens Kopf. Ich bin
Borg! Schrie Seven in den Gang, mühsam stand sie auf und trieb sich weiter an.
Annika...Annika... summte die Stimme immer und immer wieder. Das kreischen
wurde lauter und leiser, Seven war nahe daran verrückt zu werden. Die gefährliche Waffe,
es bestand kein Zweifel mehr, sie konnte Seven verwirren, und sie sogar kontrollieren. Die
Sesrjor befand sich in der Nähe, und besaß ein Gerät das es den Fremden ermöglichte
Borgdrohnen zu manipulieren. Ähnlich wie ein Vinculum, vielleicht aber auch schlimmer!
Mit ihrer Kraft am Ende entdeckte Seven eine Jeffreisröhre, mit letzter Kraft verkroch
sie sich darin, und wartete darauf dass das Kreischen nachließ. Doch es hörte nicht auf,
nein, es wurde lauter, und die Stimme lachte und verhöhnte sie. Es reicht,
aufhören! Bitte! Mit von Entsetzten geweiteten Augen schrie Seven so laut wie sie
konnte. Plötzlich war sie sich sicher, das der Ursprung der Stimme in dem Borgimplantat
an ihrer Stirn lag. Oder kontrollierte die Stimme ihr Denken? Sie wusste es nicht. Ein
innerer Instinkt trieb sie dazu sie nach dem Implantat zu greifen, sie riss es weg.
Seven zuckte zusammen, und verzog schmerzerfüllt das Gesicht. Kalte Flüssigkeit ran ihr
über Gesicht, und nahm ihr die Sicht, vom Schmerz wurde sie ohnmächtig.
******************************************
Haben sie Seven schon gefunden, Lieutenant? Klang Janeways Stimme durch den
Kommunikator. Nein Captain, sie ist und bleibt verschwunden. Tuvok, und ein
Sicherheitsteam waren bei den Arrestzellen, und suchten nach Hinweisen. Die mitgebrachten
Tricorder konnten nichts finden, es schien so als wäre Seven nie dort gewesen, denn weder
in der Zelle noch außerhalb ließen sich Biodaten finden. Fähnrich Rollins
Hilferuf war durch einen Fehler sehr spät auf der Brücke angekommen. Das alles erschien
dem Captain sehr seltsam, solch ungewöhnliche Fehler hatte sie noch nie erlebt.
Kommsignale warten nicht, bis jemand geflohen ist, wie ein Fluchtauto auf Bankräuber, und
die Tricorder können unmöglich alle kaputt sein, und doch ist es so, trotzdem..., es
kommt mir so vor als wären das keine Zufälle, dachte sich die Kommandantin, mir reicht
es jetzt, wenn wir Seven gefunden haben verschwinden wir aus diesem Raumsektor. Sie lief
auf und ab, und zupfte an ihrem Haar, Chakotay beobachtete Janeway nachdenklich. Die
Kommandantin war sichtlich aufgebracht über Seven of Nine´ s Fehlverhalten, und doch war
sie besorgt. Der Commander hatte sie selten so unschlüssig gesehen. Er war damals nicht
begeistert über die Idee gewesen Seven in die Crew zu integrieren, er war davon
überzeugt das sie nur Ärger bringen würde. Jetzt hatten sich seine Bedenken bestätigt,
und nicht nur jetzt, auch früher hatte es einige Probleme gegeben. Doch mit der Zeit
waren seine Bedenken verflogen, und er akzeptierte Seven, aber nach den jüngsten
Ereignissen war er sich nicht mehr so sicher, ob man der Ex- Drohne vertrauen könnte. Er
überlegte ob er seine geänderte Meinung äußern sollte, unterließ es dann aber.
Fähnrich Kim. Ja Captain? Janeway war plötzlich stehen geblieben. Sie
schaute sich um, und massierte ihre Schläfen. Scannen sie das gesamte Schiff, wenn
Seven noch hier ist werden wir sie auch finden! Ihre Augen blitzten, sie war fest
entschlossen ihr aus der Reihe gesprungenes Crewmitglied zu finden.
Verstanden Captain. Harry Kim hatte sich eingeprägt nie wieder Ma´am zu sagen, da
er nie wieder vor der Brückencrew getadelt werden wollte. Seine Finger huschten über die
Konsolen. Nach einigen Minuten veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Er war verwirrt.
Wieder verstrichen einige Minuten, der junge Fähnrich wurde nervös, immer wieder biss er
sich auf die Lippen. Schließlich wandte er sich an Janeway: Es... es funktioniert
nicht, Captain. Egal was ich versuche, ich kann niemanden lokalisieren.
Niemanden Fähnrich? Verwirrt blickte die Kommandantin zu Kim. Na ja, eine
schon... Wenn? Nur den Doktor. Was? Aber der Doktor
ist nicht organisch. Mischte sich Chakotay ein. Ich verstehe es auch nicht
Commander. Das gesamte Schiff scheint verrückt zu spielen, was soll das?,
ärgerlich starrte der Captain zum Hauptschirm.
Mr. Paris, wir fliegen weiter. Es hat keinen Sinn hier zu bleiben. Seit wir hier
sind spielt das Schiff verrückt. Sie setzte sich in ihren Kommandosessel und
überlegte, dabei drehte sie den Kopf immer im Kreis. Sie fühlte sich verspannt und
steif, bei jeder Umdrehung knackte es, als würde man zwei Walnüsse aneinander schlagen.
Haben sie etwas gefunden Mr. Chell? Der Bolianer
stellte sich auf. Er hatte den Boden mit einem Tricorder gescannt. Nein, die
Tricorder scheinen nicht mehr funktionsfähig zu sein.
Wir werden die Suche jetzt auf altmodische Art weiterführen. Tuvok wandte
sich an das Sicherheitsteam. Sie werden Gruppen bilden, und die Gänge so weit wie
möglich absuchen, verstanden? Das kann ja Stunden dauern. Meldete sich
jemand zu Wort. Das war ein Befehl. Ja Lieutenant, verstanden.
Schon machten sich die Gruppen auf die Suche. Mr. Chell, Mr. Carey, sie durchsuchen
die Jeffreisröhren. Die beiden Männer nickten, und machten sich auf den Weg. Sie
kletterten in verschiedene Röhren, und krochen auf allen vieren hindurch, einen Phaser
immer Schussbereit vorm Körper. Obwohl das sehr hinderlich beim kriechen war.
Warum müssen ausgerechnet wir die Jeffreisröhren ab suchen? Die ist hier sowieso nicht.
Meinte Chell. Sie haben Mr. Tuvoks Befehl gehört. Er hält es für logisch.
Der Bolianer schnaubte etwas beleidigt, und bewegte sich weiter. Am Ende einer Röhre
stiegen sie aus, und liefen den Gang endlang. Dann stiegen sie wieder in eine der Röhren,
das wiederholten sie mindestens zehn mal. Wie lange sollen wir den noch suchen?
Chell wurde ungeduldig. Er hatte nie viel mit Seven of Nine zu tun gehabt. Bis wir
den Befehl bekommen aufzuhören. Sagte Carey als er erneut eine Fluchtröhre
öffnete, um sie zu durchsuchen. Er blickte noch immer zu Chell, dieser schreckte
plötzlich zurück und gab einen seltsamen Ton von sich. Da ist sie! Rief er
dann. Sie ist verletzt, Computer eine Person auf die Krankenstation beamen.
Carey blickte entsetzt auf die Ex- Drohne, ihr Implantat an der Stirn war beschädigt, und
sie blutete. Seven rehmaterialisierte, der Schacht leuchtete kurz blau, und sie
verschwand. Noch immer starrten die beiden Männer in den Schacht, obwohl sich die
Gefundene längst auf der Krankenstation materialisierte. Nach einigen Minuten hatten sie
sich wieder gefangen, und erstatteten Lieutenant Tuvok Bericht. Dieser verständigte den
Captain.
********************
Seven war allein, und fürchtete sich. Wieder so ein unbekanntes Gefühl. In ihrer
Traumwelt war es dunkel, und nebelig. Sie hörte Stimmen, eine davon war ihr vertraut. Es
war die des Captains. Die andere Stimme kannte sie nicht. Es war die einer Frau,... jetzt
fiel es ihr wieder ein, es war der Doktor. Aber dies war nicht die Krankenstation, oder
doch? Alles war finster, es gab Pflanzen, und irgendwo rauschte Wasser. Sie befand sich an
einem Ort den sie nicht kannte, und der Ort an dem sie seinen wollte war nicht weit weg.
Nur wie sollte sie dorthin kommen? Sie musste sich konzentrieren, aber auf was? Auf die
Stimme des Captains und des Doktors, auf das Piepsen des medizinischen Tricorders? Seven
entschied sich für das piepsen. Es war schwer sich zu konzentrieren, sie fühlte Schmerz
hinter ihren Augenhöhlen. Doch sie schaffte es, langsam kam sie zu Bewusstsein.
Captain, sie kommt zu sich. Der Doktor hörte sich erleichtert an. Auch
Captain Janeways Ärger war wie weggeblasen. Wie geht es ihnen Seven? Fragte
sie sanft, fast schon mit einem mütterlichen Unterton. Ruckartig riss Seven die Augen auf
und ihr Oberkörper schnellte nach oben, dabei rief sie: Die Waffe! Mehr
konnte sie nicht sagen, denn der Doktor hatte ihr in diesem Moment ein Beruhigungsmittel
verabreicht, das sie urplötzlich schwächte. Nun mal nicht so schnell.
Meinte er. Was für eine Waffe meinen sie? Die Kommandantin trat naher an die
Medizinische Liege. Die Fontil... es ist mir eingefallen... Waffe... kontrollieren
Borgdrohnen... Implantat...! Sevens Kopf schmerzte, sie wollte richtig sprechen,
doch sie konnte nur stottern. Langsam. Janeway verstand kein Wort von
dem was sie gerade gehört hatte. Noch mal begann Seven zu erklären, diesmal versuchte
sie langsam und deutlich zu sprechen. Die Fontil... haben eine... eine Waffe
entwickelt... sie ermöglicht es... Drohnen zu kontrollieren, oder... zu zerstören.
Um was für eine Art Waffe handelt es sich? Janeway begann zu verstehen.
Ein Im...plantat, eine Art... Mikrochip. Ich verstehe. Doktor,
untersuchen sie Seven auf diesen Chip, und Informieren sie mich, wenn sie Neuigkeiten
haben. Die Kommandantin drehte sich um und verließ die Station um sich zur Brücke
zu begeben. Bevor sie aus zur Tür verschwand, drehte sie sich noch einmal besorgt um. Es
vergingen vier Stunden. Vier lange Stunden. Die Voyager flog weiter, das fremde Schiff
tauchte nicht wieder auf. Der Doktor untersuchte Sevens Implantate, zuerst konnte er
nichts finden, doch schließlich fand er was er suchte. Den Mikrochip. Doktor an
den Captain. Sprechen sie! Sie sollten zur Krankenstation kommen,
ich habe den Chip gefunden, aber es gibt ein Problem. Zögernd sprach das MHN
Programm diese Worte aus. Ich bin sofort da! Was wohl los ist? , fragte sich
Janeway. Sie übergab dem Commander die Brücke, und ging zur Krankenstation. Dort
angekommen erwartete sie ein ungewöhnlicher Anblick. Seven of Nine versuchte krampfhaft
von der Liege aufzustehen. Der Holo- Arzt hielt sie jedoch fest. Computer ein
Kraftfeld um das Biobett erstellen. Der Doktor ließ Seven los und ging zum Captain.
Der Doktor konnte Kraftfelder mühelos passieren, da er im Prinzip selbst nur aus Energie
bestand. Was ist passiert? Janeways Blicke schienen an der Ex- Borg zu
haften. Plötzlich hat sie angefangen zu schreien, und wie wild um sich zu
schlagen. Das alles kurz nachdem ich den Kommkontakt unterbrochen hatte. Das
verstehe ich nicht... halt. Sie haben den Chip gefunden? Vielleicht kontrolliert er Seven
wieder. Das habe ich auch vermutet. Aber... es gibt noch ein anderes Problem,
ich kann den Chip nicht entfernen. Wenn ich ihn entfernen würde,... würde Seven
wahrscheinlich...sterben. Was? Janeway starrte den Holographischen Arzt
verständnislos an. Wer auch immer dieses elektronische Ding implantiert hat,... er
versteht was von seinem Werk. Seven gebar sich noch immer wie wild hinter dem
Kraftfeld. Wann hat man ihr diesen Chip eingepflanzt? Das ist schwer
zusagen, ich schätze in den letzten vierundzwanzig Stunden. Ich verstehe nur nicht warum
ich es nicht früher bemerkt habe. Fast Schuldbewusst blickte der Doktor zu Boden.
Wie meinen sie das? Gestern kam Seven schon einmal zu mir, und bat
mich, ihre Implantate zu Prüfen. Ich muss nachlässig gewesen sein, sonst hätte ich
bestimmt etwas bemerkt. Es geht hier nicht darum wer Schuld ist. Die Frage
ist, wer, und vor allem wie man ihr den Chip implantiert hat. Das MHN Programm
dachte nach, schließlich kam es zu einem Endschluss: Ich glaube nicht das Seven
sich so einfach etwas implantieren lässt. Also muss es zu einer Zeit passiert sein, in
der sie es nicht bemerkt haben kann. Zum Beispiel... In ihrem Alkofen, beim
Regenerieren! Fiel Janeway ihm ins Wort. Richtig, genau das wollte ich auch
gerade sagen. Er strich sich durchs lange braunes Haar, und verzog dann das Gesicht.
Captain, ich weiß ja das es zur Zeit wichtigeres gibt, aber... könnten sie nicht
B´Elanna oder jemanden anderes schicken der mein Programm wieder in Ordnung bringt?
Ich halte es nicht mehr aus herum zu laufen wie eine Frau, diese Haare nerven
fürchterlich, und außerdem...! Sie haben recht Doktor, es gibt wichtigeres
zu tun als ihr Programm, zum Beispiel Seven of Nine! Aber, na gut, wenn sie dann endlich
Ruhe geben... ich werde B´Elanna beauftragen ihr Programm in Ordnung zu bringen, sobald
sich die Lage etwas gebessert hat. Danke Captain. Genervt strich er
sich eine Strähne aus dem Gesicht, dann blickte er, ebenso wie der Captain, zu
Seven of Nine. Diese hatte sich mit der Zeit wieder beruhigt, nun lag sie stumm auf
der Liege, und starrte ins leere. Ihr Blick war wie immer, jetzt schien sich nichts
ungewöhnliches zu begeben. Plötzlich: Chakotay an den Captain. Sie klopfte
auf ihren Insignien- Kommunikator, und antwortete: Sprechen sie.
Captain wir nähern uns einem Planeten. Ich komme, sie unterbrach die
Verbindung, und wandte sich an den Doktor, kümmern sie sich in der zwischen Zeit um
Seven of Nine, finden sie einen weg das Ding zu endfernen, ohne das wir sie verlieren,
verstanden? Um ihr Programm wird sich B´Elanna später kümmern. Ja Captain.
Die bestätigenden Worte hörte Janeway nicht mehr, sie war längst aus zur Tür hinaus
gegangen. Mit sorgvollem Blick betrachtete das MHN Programm seine Patientin. Sie hob
plötzlich den Kopf und fragte: Doktor, warum befreien sie mich nicht von den
Schmerzen? Er konnte keine Antwort geben, er war verwirrt, von allen hätte er eine
solche Frage erwartet, nur nicht von Seven. Sie war stets kühl und diszipliniert,
Gefühle zeigte sie nie, doch jetzt? Dieser Chip veränderte sie, so etwas ähnliches
kannte er nur von den Cardassianern. Diese Spezies war im Alpha Quadranten heimisch, sie
besaß ein Gerät mit dem man den Willen eines jeden Individuums brechen konnte. Konnte
der Chip ähnliches bei Seven bewirken? Der Doktor hoffte es nicht.
******************************
Öffnen sie einen Kanal Mr. Kim. Die Kommandantin betrat die Brücke, und
setzte sich geschickt in ihren Kommandosessel. Janeway sprach wie immer einen Standart
Gruß. Kurze Zeit später erhielt die Voyager Antwort. Auf den Schirm! Der
Captain fühlte sich auf alles gefasst, nur nicht auf das was kam. Fontil! Der spezielle
Fontil der auf dem Bildschirm erschien hatte Gold glänzendes Haar, und er trug einen
weiten gelben Umhang. Seine orangefarbene Haut schimmerte im Licht des Raumes in dem er
sich befand. Doch etwas fehlte an diesem Wesen. Es hatte keine Hörner. Seine sie
gegrüßt, fremdes Schiff. Ich hoffe sie kommen mit friedlichen Absichten. Ich bin der
Ratszweite dieses Volkes, der Fontil.
Danke für die Begrüßung Ratszweiter. Wir kommen ohne feindliche Absichten.
Das ist gut. Der Fontil senkte den Kopf kurz, und hob ihn dann wieder.
Auf dem weg hierher haben wir schon einmal ein Schiff ihrer Spezies getroffen, allerdings
war uns dieses nicht sehr freundlich gesinnt. Chakotay schaute zum Hauptschirm, und
beobachtete das Wesen, das plötzlich aufgeregt wurde. Sie haben die Verbrecher
getroffen? Welche Verbrecher? Was haben sie verbrochen? Janeway wurde
neugierig. Es ist nicht sehr vorteilhaft dies so zu erklären, wir schicken ein
Raumschiff das sie, und einige ihrer Besatzungsmitglieder abholen wird, wenn sie
einverstanden sind. Der Ratszweite blinzelte kurz, und wartete auf eine Antwort.
Das ist sehr nett von ihnen, aber das ist nicht nötig, unsere Rasse besitzt eine
Technik, die es uns erlaubt ohne Raumschiffe zu ihrem Planeten zu gelangen. Die
Kommandantin hoffte das der Fontil ihre Ablehnung nicht als beleidigend interpretierte.
Ich verstehe, wann werden sie eintreffen? Sofort. Janeway
wechselte noch einige Worte mit dem Ratszweiten, und unterbrach dann die Verbindung.
Mr. Tuvok, Fähnrich Kim, sie begleiten mich. Commander sie haben die Brücke.
Die beiden Männer verließen ihre Stationen, und folgten dem Captain in den Turbolift. Im
Transporterraum angekommen, Beamten sich die drei auf den Planeten, zu vereinbarten
Koordinaten.
Seine sie nochmals gegrüßt Captain Janeway. Der Ratszweite, und zwei andere
Fontil warteten bereits. Das hier sind Mr. Tuvok und Mr. Kim. Janeway deutete
auf ihre beiden Begleiter. Auch der Ratszweite stellte seine Begleiter vor. Einer von
ihnen war weiblich, sie hieß Herga, und der männliche Begleiter trug den Namen Eefir.
Begleiten sie mich zum Tempel. Bereitwillig folgten die drei Menschen dem
Ratszweiten. Ratszweiter, wir sind Forscher von einer anderen Welt, der Erde.
Erlauben sie uns ihre Welt mit unseren Tricordern zu untersuchen? Fragte Harry Kim.
Gewiss, unser Planet hat keine Geheimnisse. Entgegnete Herga würdevoll. Auch
sie hatte keine Hörner, ebenso wie Eefir. Nach einigen Minuten waren sie am Tempel
angekommen. Er war riesig. Blaue Säulen hielten das Dach, das aus einem glänzenden
Material bestand, und der Sternenflotte unbekannt war. Kim war beeindruckt, dem Captain
ging es nicht anders. Nur Tuvok verzog keine Mine, ihm schien der Atemberaubende Anblick
egal zu sein. Der Ratszweite, Herga und Eefir knieten nieder, bevor sie das Gebäude
betraten. Die drei Menschen, taten es nach kurzem Zögern ebenfalls. Das schien dem
Ratszweiten zu gefallen. Danke sie haben unserem Gott ihre Ehrfurcht erwiesen. Ich
möchte sie nun bitten ihre Tricorder auszuschalten, dies ist ein heiliger Ort. Kim
und Tuvok nickten, und schalteten ihre Geräte aus. Während Janeway sich mit dem
Ratszweiten unterhielt, führten Herga und Eefir alle durch den Tempel. Sie öffneten das
Tor zu einem großen Saal. Inmitten des Raumes stand ein langer Tisch an dem man Platz
nahm. Nun Captain, wie ich jetzt weiß haben sie bereits Bekanntschaft mit den
Verbrechern gemacht.
Begann Eefir. So ist es, auf dem Schiff haben wir eine Person mit schwachen
Lebenszeichen lokalisiert, wissen sie darüber etwas? Ja, diese Person ist
unser Ratserster. Die Verbrecher haben ihn entführt. Sie müssen verstehen, unser Volk
ist sehr friedfertig, wir verabscheuen Gewalt. Vor einigen Jahren haben vier Fontil
unseren Tempel geschändet. Der Ratserste hat sie daraufhin bestraft. Er deutete auf
eine kleine Urne auf dem Tisch, dann fuhr er fort. In diesem Gefäß befindet sich
der Saft der Suikunum Pflanze. Jeder der diesen Saft trinkt wachsen Hörner. Bis heute
weiß niemand warum das so ist. Vor vielen Jahren hat der Ratserste die Macht dieser
Pflanze entdeckt. Ich weiß, das klingt wie eine alte Erzählung, aber es ist wahr. Die
vier Verbrecher mussten diesen Saft trinken, daraufhin wuchsen ihnen Hörner. Da sie noch
immer gewalttätig waren ließ der Oberste sie in die Unterirdischen Rikma Höllen
verbannen. Irgendwie ist es ihnen gelungen zu fliehen, und den Obersten zu entführen.
Aber warum verfolgen sie die Entführer nicht? Fragte Kim als Eefir
seine Erklärung beendet hatte. Wir haben nicht die Macht sie zu besiegen. Unsere
Schiffe dienen zum Handeln, nicht zum Kämpfen. Die Sesrjor, mit dem die Verbrecher
geflohen sind ist einmalig. Sie besitzt als einziges Schiff Waffen, und bemerkenswerte
Technik. Dieses Schiff gehört nicht unserem Volk, wir bekamen als wir es gegen zwei Arige
tauschten . Arige, was ist das, überlegte Kim, und bedauerte, das es wichtigeres zu
besprechen gab. Herga fixierte Janeway mit ihrem Blick, als sie geendet hatte. Was
ist los Captain, hören sie uns zu? Fragte sie, und ließ Janeway dadurch aus ihren
Gedanken hochschrecken. Endschuldigen sie bitte. Ich war in Gedanken.
Entschuldigte sich die Kommandantin. Wer ist Seven of Nine? Fragte plötzlich
der Ratszweite. Woher wissen sie von ihr? Erschreckt blickte Janeway herum.
Oh, Verzeihung, sie wussten es nicht. Unser Volk hat die Gabe Gedanken
zu lesen. Leider ist diese Gabe nur noch bei wenigen vorhanden. Compa besitzt
diese Gabe nicht, oder? Fragte Tuvok. Nein, er hat sie verloren, aber er ist
ein Genie im Technischen Bereich. Also, wer ist diese Seven of Nine, und was hat es mit
ihr auf sich? Der Captain fragte sich ob sie es wagen konnte zuzugeben, das Seven
früher Borg war. Aber was spielte das für eine Rolle, der Ratszweite konnte ihre
Gedanken lesen. Seven of Nine war Borg. Ich habe sie aus dem Kollektiv befreit. Sie
hat sich in den letzten Tagen sehr seltsam verhalten. Der Arzt auf unserem Schiff hat
einen Mikrochip in ihren Borgimplantaten gefunden, durch diesen man Seven kontrollieren
kann. Ich glaube jetzt Compa hat ihn ihr implantiert. Ja, ich schätze so ist
es. Compa hat in seinem Labor an einem solchen Chip gearbeitet. Er hat deshalb eine
Verwarnung vom Obersten Rat erhalten. Wie es scheint hat er die Verwarnung nicht ernst
genommen. Herga stand auf, und ging umher. Dann herrschte einige Minuten Schweigen.
Eefir unterbrach dieses, indem er sagte: Sie stirbt, wenn sie denn Chip
entfernen, und wenn sie ihn nicht entfernen stirbt sie auch. Janeway nickte.
Gibt es denn keine Möglichkeit Seven doch noch vom dem Chip zu befreien, ohne das sie
sterben muss? Harry Kim hörte nun zum ersten mal von Sevens Schicksal. Tuvok saß
still da, sein Blick war nicht sagen, Sevens Schicksal interessierte ihn scheinbar nicht.
Für einige Sekunden hasste Harry ihn dafür, doch dann erinnerte er sich daran, das Tuvok
Vulkanier war, und diese keinerlei Gefühle zeigen durften. Doch, es gibt eine
Möglichkeit, nicht wahr Ratszweiter? Hergas Stimme hallte an den Wänden des Saals.
Die Kommandantin hob überrascht den Kopf, auch Kim horchte auf. So ist es, Muhuma
Compas Gehilfin kennt die Technik des Geräts, und kann ihn auch entfernen.
Ratszweiter, ich wäre ihnen zu tiefem Dank verpflichtet, wenn sie uns helfen
würden. Freuen sie sich bitte nicht zu früh, Captain. Ich möchte nicht das
sie Enttäuscht sind, wenn es nicht funktionieren sollte. Das werde ich nicht
Zweiter, wir werden... Hoffnung regte sich in Janeway, doch sie wurde von Eefirs
Worten unterbrochen. Warten sie Captain. Ich hoffe sie verstehen das jetzt nicht
falsch. Wir werden ihrem Crewmitglied helfen, wenn sie und ebenfalls einen Dienst
erweisen. Und der wäre? Helfen sie uns den Ratsersten zu
befreien. Der Captain dachte nach, wenn sie den Fontil helfen würden, hieße das,
dass sie sich in die Angelegenheiten andere Völker einmischt. Das würde wiederum gegen
die erste Direktive verstoßen. Was sollte sie nur tun? Sie wollte Seven helfen.
Captain, ich darf sie darauf hinweisen, das wir gegen die erste Direktive
verstoßen würden... Tuvoks Stimme klang ruhig. Ich weiß... aber trotzdem.
Ratszweiter, ich werde ihnen helfen, wenn sie dafür Seven of Nine helfen. Was hab
ich getan, ich verstoße gegen die erste Direktive...aber damit werde ich mich
später beschäftigen müssen, dachte Janeway. Doch Sekunden später hoffte sie das
niemand ihre Gedanken gelesen hatte. Bringen sie die Borg hierher, folgen sie mir.
Meinte Herga. Captain an den Doktor. Der Kommunikator wurde aktiviert.
Ja Captain? Meldete sich die Fragende Stimme des Holographischen Arztes, der sich
auf der Voyager befand. Wie geht es Seven? Würde ihr ein Transport schaden?
Es geht ihr wie vorhin. Ich glaube ein Transport würde ein kleines Risiko
darstellen, ich würde... Wie groß? Unterbrach der Captain. Na
ja, gering, aber... Der Doktor wollte weiter erklären, doch Janeway befahl schon
einen Transport. Seven materialisierte auf einem Operationstisch. Muhuma, eine sehr
schöne junge Fontil mit grüner Haut, stand neben Sevens Kopf. Ist sie...
gefährlich? Fragte sie ängstlich. Nein, sie ist keine Borg mehr, sie
brauchen sich nicht vor ihr zu fürchten. Beruhigte die Kommandantin, plötzlich war
sie sich unsicher, Muhuma war so jung, ob sie wirklich wusste was sie tat?
Jemand muss mir assistieren, alleine ist das alles viel schwieriger. Die
junge Fontil blickte scheu zum Ratszweiten. Dieser wandte sich an Janeway: Können
sie ihren Mediziner hierher bringen? Er versteht die Biologie ihrer Spezies sicher besser
als Muhuma. Janeway stimmte zu, sie hielt es für einleuchtend. Wenig später befand
sich das MHN Programm der Voyager, noch immer in Frauengestalt, neben Muhuma. Diese war
sichtlich verwundert, das der Doktor weiblich war, sie hatte einen Mann erwartet. Muhuma
ist so unsicher, hoffentlich macht sie keine Fehler, dachte Kim, der das unsichere
Verhalten der Fontil ebenfalls bemerkt hatte. Der Ratszweite blickte beruhigend zu Harry.
Er verstand erst später, das er seine Gedanken gelesen hatte. So... wir können
jetzt anfangen,... wenn sie fertig sind. Sagte die grünhäutige Fontil.
Ich bin fertig. Der Doktor sah kritisch auf die medizinischen Geräte. Sie
waren primitiver als die der Sternenflotte, einige waren recht unhandlich. Muhuma
verabreichte Seven ein Narkosemittel, daraufhin fiel sie in einen tiefen traumlosen
Schlaf. Nun begann die Operation. Die Prozedur erwies sich als schwierig, da die junge
Fontil nicht viel von Borgtechnologie verstand, das MHN Programm versuchte ihr das
wichtigste zu Erklären. Die junge Frau lernte schnell. Die Zeit verging. Janeway saß auf
einem Stuhl und beobachtete die Operation. Tuvok und Kim hatte sie beauftragt den Planeten
zu erforschen. Herga und Eefir begleiteten die beiden. Der Ratszweite musste sich seinen
anderen Pflichten zuwenden. Eine Stunde verging, ohne Komplikationen. Es verläuft alles
glatt, ein bisschen zu glatt finde ich, Janeways blicke ruhten auf Seven. Plötzlich
piepste ein Gerät. Immer im gleichen abstand, Muhuma erschrak. Was ist los?
Fragte der Doktor. Ich weiß nicht! Ich weiß nicht! Schrie die Fontil, sie
wurde fast hysterisch. Der Doktor packte sie am Arm, und schüttelte sie. Sie beruhigte
sich, die Kommandantin war von ihrem Stuhl aufgesprungen.
Was ist los? Ich weiß nicht! Ich glaube sie stirbt! Rief
Muhuma, und lief wie ein aufgescheuchtes Huhn durch den Raum. Ihr Gesicht war weiß, die
schöne grünliche Färbung war ganz und gar verschwunden. Auf einmal blieb sie stehen.
Sie schien wie in Trance. Ganz langsam bewegte sie sich zum OP Tisch, und nahm einige
Einstellungen an Sevens Implantaten vor. Das piepsen verklang, und die Fontil erwachte aus
ihrer Trance. Sie Entschuldigte sich für ihr benehmen, sie wüsste nicht was in sie
gefahren sei. Der Doktor brummelte etwas vor sich, war aber froh, schließlich lebte seine
Patientin und Schülerin noch. Er wollte zwar zu gern wissen was das piepsen ausgelöst
hatte, wandte sich dann aber wieder der Operation zu. Auch Janeway setzte sich wieder,
auch wenn ihr Herz noch einige Takte schneller schlug. Sie hasste es Crewmitglieder zu
verlieren, und gerade war es fast wieder so weit... Fertig! Jubelte Muhuma
nach zwei ein halb Stunden. Entschuldigung. Ihr Gesicht färbte sich
plötzlich blau, offensichtlich ein Zeichen für Scham, denn sie wurde wieder leiser, und
senkte den Kopf. Der Captain stand erfreut auf. Sie brauchen sich nicht zu schämen
Muhuma, es macht nichts wenn sie sich freuen. Entschuldigung, das ich mich
schäme. Entgegnete die junge Fontil. Was soll das den jetzt?, fragte sich Janeway.
Hören sie auf sich dauernd zu endschuldigen, sie haben gute Arbeit geleistet, sie
natürlich auch Doktor. Sagte sie mit einem milden Lächeln. Bringen sie Seven
of Nine wieder auf die Krankenstation der Voyager. Dies geschah sofort, der Doktor
und Seven befanden sich kurze Zeit später wieder auf der Krankenstation.
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Sehen sie hier, das hier sind Denryu. Hagre zeigte auf eine Herde Tiere. Die
Wesen liefen aufrecht, auf zwei Beinen. Ihre Arme waren jedoch Schwimmflossen, am Ende
ihres langen Dinosaurierartigen Schwanzes befand sich eine Kugel, die ungefähr so groß
wie ein Gymnastikball waren. Sie hatten große tiefschwarze Augen, und eine glatte beige
Haut.
Kim war fasziniert. Hagre und Eefir hatten Tuvok und ihm schon viele interessante Dinge
gezeigt. Zum Beispiel eine Pflanze dessen Blüte über zwei Meter groß war, und die
atemberaubend gut duftete, oder die kunstvollen Bauten der Fontil. Doch nichts hatte ihn
so fasziniert wie die Denryu. Er konnte es sich nicht erklären, er hatte bestimmt schon
schönere Geschöpfe wie diese Tiere gesehen Kann man sie anfassen? Fragte
Harry spontan.
Natürlich, sie sind nicht scheu. Sie geben köstliche Milch, wenn man sie melkt.
Manche von ihnen lassen sich sogar reiten. Sagte Eefir stolz. Wirklich?
Fragte der Fähnrich erstaunt.
Hagre führe doch Mr. Tuvok weiter herum, während ich Mr. Kim zeige wie man
die Denryu reitet. Natürlich nur wenn sie nichts dagegen haben Mr. Tuvok und nur wenn sie
möchten Mr. Kim. Tuvok überlegte kurz, und willigte dann ein, natürlich nur unter
der Bedingung, das er auch weiterhin Daten sammelte. Er ging mit Hagre weiter, Kim blieb
mit Eefir bei den Tieren zurück. So sehen sie zu Fähnrich. Sie sind doch
Fähnrich, oder? Eefir trat zu einem großen Denryu, und strich ihm über den langen
Hals. Ja ich bin Fähnrich, was... soll ich jetzt tun? Fragte er etwas scheu.
Kommen sie näher, das hier ist Kasa. Er ist besonders ruhig. Kommen sie näher und
streicheln sie ihn. Harry kam naher und berührte zaghaft den Rücken des Denryu.
Dieses drehte den Kopf, und blickte ihn mit großen Augen an, dabei drehte es immer wieder
denn Kopf. Kim lachte. So, wie ich sehe verstehen sie sich, möchten sie versuchen
aufzusteigen? Ja,... ich meine wenn ich darf. Kim fühlte sich wie ein
kleines Kind das sich schämte. Es gibt keinen Grund sich zu schämen, dachte Harry.
Eefir schloss die Hände zusammen, und meinte: Stellen sie ihren Fuß hier auf
meine Hände, dann helfe ich ihnen hoch. Kim hielt sich an Kasa´s Rücken fest, und
stieg in den
Steigbügel. Gleich darauf saß er auf Kasa´s Rücken. Wo soll ich
mich festhalten? Fragte der Fähnrich. Warten sie kurz. Eefir holte
einen Strick hervor, und band ihn um Kasa´s Hals. So hier halten sie sich fest.
Sie werden erstaunt sein, Denryus laufen sehr ruhig.
Eefir gab Kims Denryu einen leichten Klaps auf den Rücken. Kasa setzte sich in Bewegung.
Erst langsam, dann wurde er immer schneller. Die Landschaft sauste an Kim vorbei, und er
dachte er würde fliegen. Unter sich fühlte er nur eine leichte Vibration. Sie gehen
wirklich sehr ruhig, viel ruhiger als Pferde, dachte Harry begeistert. Plötzlich bemerkte
er neben sich einen zweites Denryu, Eefir saß auf dessen Rücken, und ritt neben ihm her.
Er zeigte nach vorne, und rief etwas. Kim verstand ihn nicht, der Wind pfiff so laut um
seine Ohren, aber er konnte einen großen orange glitzernden See entdecken. Bevor der
Fähnrich darüber nachdenken konnte, machte Kasa einen riesigen Satz nach vorne. Um ein
Haar, wäre Kim gestürzt, doch er schaffte es gerade noch sich zu halten. Wasser stob
nach allen Seiten, es war angenehm kühl. Das Denryu war in den See gesprungen, und
schwamm nun mit Kim auf dem Rücken durch das Wasser. Er bekam nasse Füße, und seine
Uniformhose klebte an seinen Beinen, aber er fand es herrlich. Eefir trieb sein Denryu an
Kasas Seite. Wie gefällt ihnen Kasa? Er ist wundervoll nicht wahr? Fragte
der Fontil mit leuchtenden Augen. Ja das stimmt. Ich hätte mir nicht träumen
lassen, das es so schön ist eines der Denryu zu reiten. Sie haben einen angenehmen Gang,
ganz anders als Pferde. Entgegnete Harry begeistert.
Pferde? Verstößt es gegen die erste Direktive, wenn ich ihm etwas über
Pferde erzähle?, fragte sich der Fähnrich, bestimmt nicht, und wenn es erfährt ja
keiner, der Captain hat sie ja auch schon mal gebrochen. Doch er entschied sich schnell
das Thema zu wechseln. Pferde gibt es auf der Erde. Wie heißt ihr Denryu?
Eefir verstand, er wollte nicht das er aufdringlich erschien. Sie heißt L.
Nur L? Die beiden Denryus glitten durchs Wasser, kleine Wellen formten sich
vor ihren geschmeidigen Körpern. Die Sonne gab warmes Licht, es war richtig heiß.
Ja, einfach nur L. Ihre Tochter L-tu, erwartet bald ein Kalb. Ich leite die Zucht dieser
Tiere, auf L-tu bin ich besonders stolz. Ich verstehe. Nach einer
weile, begaben sie sich wieder an Land, und die Reiter stiegen ab, und setzten sich ins
bläuliche Grass. Eefir erzählte von Fontrila 1 und den Tieren die es hier gab. Langsam
ging die Sonne unter, und tauchte den Planeten in ein warmes rotes Licht. Kim bedauerte
es, als er wieder zur Voyager zurückkehren musste. Doch morgen war ein langer Tag, es
galt denn Ratsersten zu befreien.
****************************
Seven of Nine erwachte in der Krankenstation. Sie fühlte sich benommen, und doch
erleichtert. Eine innere Stimme sagte ihr, das die Qual ein Ende hatte. Langsam richtete
sie sich auf. Oh, Seven, schön sie wieder wach zu sehen! Der Doktor kam
sofort herbeigelaufen. Im Moment dachte er nicht daran, das er wie eine Frau aussah.
B´Elanna hatte noch nicht die Zeit gefunden, seine Musterpuffer zu korrigieren. Das
Problem in seinem Programm war schwer, Seven bezweifelte, das Torres ihn finden und
beseitigen könnte. Mit Sicherheit hatte sich Compa, Tage bevor die Voyager Kontakt mit
seinem Schiff aufgenommen hatte, in die Krankenstation geschlichen, um die Bordsysteme zu
manipulieren. Wie hat er das nur unbemerkt getan?, fragte sich Seven. Vermutlich besaßen
die Fontil jetzt mehr Technik als vor ihrer Assimilation. Doch wie war das in der kurzen
Zeit möglich? Die Fontil waren ein Handelsvolk, wahrscheinlich hatten sie
fortgeschrittene Technik gegen etwas Getauscht. Wie fühlen sie sich? Das MHN
Programm hielt ein kleines Gerät in der Hand, und scannte damit Sevens Körper.
Ich fühle mich gut. Was ist geschehen? War ich... beschädigt? Nun ja, wie
man es nimmt. Wissen sie den nichts mehr? Ach, das ist nicht ungewöhnlich, eine
vorübergehende Amnesie. Vermutlich durch das Narkosemittel das ihnen Muhuma verabreicht
hat. Bei diesen Worten lächelte der Arzt. Die junge Fontil war sehr begabt. Sie
hatte ihm erzählt, das sie einige Medikamente selbst herstellt. Auf die Frage warum sie
für Compa diente antwortete sie traurig. Sie war ihm versprochen worden, er musste für
sie sorgen, doch als er kriminell wurde, lies er sie im Stich, nun stand sie da ohne
Mittel. Muhuma? Sevens fragender Blick haftete am Hologramm. Äh, der
Mikrochip, den ihnen Compa eingepflanzt hat... ich konnte ihn nicht entfernen. Dann trafen
wir auf Fontrila 1. Dort konnte man ihnen helfen. Muhuma, ist eine junge Medizinerin auf
ihrem Planeten. Ich verstehe. Ihre großen Augen hatten wieder den
gleichen kühlen Ausdruck wie vor zwei Tagen. Seven wollte die Beine vom Tisch schwingen,
doch der Doktor hielt sie zurück. Nein, nein, sie brauchen noch Ruhe. Schlafen sie
etwas. Doktor, ich schlafe nicht. Nicht hier. Ich werde mich in meinen
Alkofen begeben, und mich dort regenerieren. Die Ex- Drohne verstand nicht warum der
Doktor sie hier festhalten wollte. Sie fühlte sich gut. Entschlossen stand sie auf, und
machte ein paar Schritte zur Tür. Warten sie...! Seven drehte sich um. Der
Doktor schien verzweifelt. Ich sollte sein Programm reparieren, sie ging zu den Konsolen.
Doktor, ich werde nun ihr Programm reparieren, und dann werde ich die
Krankenstation verlassen, und mich regenerieren. Nein! Sie sollen sich
ausruhen, und zwar hier. Mein Programm ist jetzt unwichtig. Sie sind noch immer
geschwächt von der Operation. Der kleine Tricorder in der Hand des Holo- Arztes
piepste noch immer. Mit verschränkten Armen stand er da, und machte ein mürrisches
Gesicht. Ist das ein Befehl? Fragte Seven kühl. Ja, das ist ein
Befehl. Mit einem kurzen nicken entfernte sie sich von den Displays, und legte sich
wieder auf das Biobett, dann schloss sie die Augen, ob sie schlief konnte man nicht
erkennen. Seltsam, wirklich sehr seltsam... hoffentlich hat Compas Gerät Sevens
Persönlichkeit nicht gebrochen, dachte das MHN Programm. Mit sorgevollem Blick schaute er
auf seine Patientin. Ihr Brustkorb hob und senkte sich nach jedem Atemzug. Alles an ihr
war wieder normal, nur die bläuliche Färbung um ihr Stirnimplantat erinnerte noch an ihr
Leiden.
Doktor?! Er ist hier! Blitzschnell richtete Seven sich auf, ihre Augen waren
weit aufgerissen, immer wieder huschten ihre Pupillen von links nach rechts. Wer
ist hier? Fragte der Doktor verwirrt. Compa, ich kann ihn nicht sehen, aber
ich fühle das er hier ist! Sie sind keine Telepatin... ! Ich
weiß, ich spüre es anders, als würde er neben mir stehen! Jetzt herrschte stille
im Raum. Seven horchte, ebenso der Doktor. Leise Schritte waren zu hören, es befand sich
wirklich jemand im Raum!
Doktor an den Captain. Janeway befand sich mit den Führungsoffizieren im
Bereitschaftsraum, um einen Plan zu erstellen. Schließlich musste die Voyager jetzt ihren
Teil der Abmachung einhalten, und den Ratsersten befreien. Sprechen sie Doktor.
Es befindet sich ein Eindringling auf der Krankenstation. Seven meint es wäre
Compa. Die Kommandantin schickte sofort ein Sicherheitsteam zur Krankenstation.
Captain an die Crew, es befinden sich Eindringlinge auf dem Schiff, es ist
äußerste Vorsicht geboten! Sie richtete diese Worte an die gesamte Besatzung, und
unterbrach dann die Verbindung. Meine Herren, ich schätze wir bekommen immer mehr
Probleme. Ich möchte die Sache mit der Entführung so schnell wie möglich hinter mich
bringen. Möglichst ohne Gewalt. Auch wenn das im Moment nicht so einfach ist, in einer
Stunde treffen wir und hier wieder, und dann möchte ich Vorschläge hören. Weggetreten!
Sie klopfte auf den Tisch und erhob sich, die Führungsoffiziere, darunter Tom Paris,
Chakotay, Tuvok, Fähnrich Kim und B´Elanna verließen den Raum. Das darf alles nicht
wahr sein, aber ich sollte mich nicht beschweren, schließlich wollte ich ja Abwechslung,
da Kathryn jetzt hast du sie, dachte sich Janeway etwas verärgert über sich selbst.
Die Sicherheitsgruppe betrat die medizinische Abteilung. Sie konnten jedoch keinen
Eindringling sehen, nur Seven of Nine und den Doktor. Wo sind die Eindringlinge?
Fragte Chell, der zum Team gehörte. Pst, leise man kann ihn nicht sehen, aber
hören. Flüsterte das Hologramm. Es wurde still, wieder konnte man die leisen
Schritte vernehmen. Plötzlich verstummten sie. Die unsichtbare Person stand still. Ohne
Vorwarnung zuckte ein gelber Strahl durch das Zimmer. Alle Anwesenden waren so perplex,
das sie erst einmal nichts unternahmen. Die Tür öffnete sich, und eilig verschwand der
Eindringling. Sehen konnte man ihn noch immer nicht, doch seine lauten Schritte waren
nicht zu überhören. Der gelbe Strahl hatte einen Kasten getroffen, dieser schmolz, und
heißes Metall tropfte auf den Boden. Er ist weg! Hinterher! Rief ein
Crewmitglied. Die Gruppe rannte los, und war natürlich zu laut, um die Schritte des
Fremden noch hören zu können. Er verschwand.
Scannen sie das gesamte Schiff Mr. Kim, sofern das funktioniert. Wenn sich der
Fremde noch hier befindet, werden wir ihn auch finden. Die Kommandantin schürzte
die Lippen ein wenig, kniff die Augen zusammen und nahm Haltung an. Sie war fest
entschlossen, alle Probleme so schnell wie möglich zu lösen. Vielleicht finden wir auch
einen Weg den Ratsersten zu befreien, ohne gegen die erste Direktive zu verstoßen,
überlegte sie. Captain, ich habe das gesamte Schiff gescannt. Wenn sich der Fremde
hie noch aufhält, besitzt er eine erstaunlich gute Tarnung. Kims Blick verriet, das
für sehr unwahrscheinlich hielt. Auch Tuvok glaubte nicht an solch eine Tarnung.
Ich glaube nicht, das Compa solche Technik besitzt. Ich auch nicht, irgendwie
ist er verschwunden. Die Sesrjor befindet sich höchstwahrscheinlich in der Nähe. Alle
ihre Position, ich will gefasst sein falls sie uns angreifen! Janeway nahm wieder
Platz, und wartete.
************************
Was ist passiert? Haben sie die Borg erledigt? Rieus stand auf. An Bord der
Sesrjor war es still. Leises wimmern war aus einer Ecke zu vernehmen. Der Ratserste lag am
Boden. Er war verletzt, zahlreiche Abschürfungen und ein paar tiefere Wunden übersäten
seinen bläulichen Leib. Es war Tage her, seit ihn die Verbrecher entführt hatten. Er war
durch den Tempel gelaufen, als plötzlich Goma und Hapin auf ihn zugingen, und ihn
niederschlugen. Er hatte sich gewundert warum die beiden frei waren, er hatte sie doch in
die Rikma Höhlen verbannt. Zusammen mit Compa und Rieus, weil sie den heiligen Tempel
geschändet hatten. Jetzt war er hier, an Bord der Sesrjor. Er hatte von Anfang an gewusst
das dieses Schiff Unheil bringen würde. Ein Raumschiff mit Waffen hielt er für völlig
unnötig. Das erinnerte zu sehr an Gewalt und Verbrechen... und an die Borg. Der Ratserste
hegte keinen Hass gegen sie, er empfand nur tiefes Mitleid mit den Drohnen. Compa hasste
die Borg, sein Großvater war auf einem Borgschiff assimiliert worden. Vier Jahre war das
nun her. Compa entkam, bevor er den Borg zum Opfer fallen konnte, er hatte sich viel
Technologie Borgscher Abstammung angeeignet. Das Tarnsystem zum Beispiel, oder der
Antrieb. Er hatte einen Mikrochip entwickelt, mit dem er Drohnen vernichten konnte. In
seinem Labor hatte er viele Versuche an anderen Fontil vorgenommen. Als der Erste das
erfuhr ließ er ihn verwarnen. Als er darauf nicht reagierte, und auch noch die Würde des
Tempels missachtete ließ er ihn und seine Helfer verbannen. Die Sesrjor haftete nun an
der Außenhülle der Voyager. Eine Tarnvorrichtung versteckte das Schiff gut. Bis jetzt
hatte sie noch niemand entdeckt. Na was ist, ist die Borg erledigt? Fragte
Rieus noch einmal. Nein, man hat ihr den Chip entfernt. Außerdem konnte sie mich
hören, als ich neben ihr stand. Ich dachte sie würde sterben, wenn man das
Ding entfernt. Ärgerlich schnaubte der Commander der Sesrjor. Dachte ich
auch. Irgendwer muss ihnen geholfen haben. Compa wusste wer: Muhuma. Das kleine Gör
widersetzte sich, und das passte ihm gar nicht. 2 wer hat ihnen geholfen? Fragte
Goma. Ich vermute Muhuma. Compas Mundwinkel zuckten, er war gereizt.
Kleines Miststück. Wenn wir Rache am Ratsersten genommen haben, kommt die dran!
Hapin war kleiner als die anderen an Bord, er war sehr kampflustig und aggressiv.
Nein, erst rächen wir uns an der Borg. Und wie?
Compa hatte noch keinen Plan, aber das wollte natürlich nicht zugeben. Wenn es
sein muss, töte ich sie mit bloßen Händen! Rief er, und begab sich zur Brücke
des Schiffs, um sein Kommando wieder aufzunehmen. Zorn brodelte in ihm. Ich töte sie,
koste es was es wolle. Der Ratserste, und die Entführung waren plötzlich unwichtig. Er
wollte nur noch Rache für seinen Großvater üben.
************************
Eine Stunde war vergangen. Im Bereitschaftsraum hatten sich die Führungsoffiziere
versammelt. Diesmal war auch der Doktor anwesend. Seven of Nine befand sich noch auf der
Krankenstation, um sich auszuruhen. Der Ratszweite war ebenfalls im Raum. Er war sehr
begeistert, als man ihn auf die Voyager gebeamt hatte. Doch er entsann sich auf den Grund
warum er hier war. Der Ratserste sollte befreit werden. So, hat irgend jemand
Vorschläge? Der Captain blickte in die Runde. Harry Kim meldete sich schüchtern.
Könnten wir den Ratsersten nicht einfach in Sicherheit beamen? Fähnrich,
glauben sie daran hätte ich noch nicht gedacht? Sicher das wäre das einfachste, aber
dazu müssten wir erst einmal wissen wo sich die Sesrjor beifindet. Außerdem glaube ich,
das Compas Schiff gute Schilde besitzt, durch die wir unmöglich einen Transport
durchführen könnten. Kim senkte den Kopf, Das hast du davon, kannst du nicht
besser nachdenken?, fragte er sich. Noch weitere Vorschläge? Keine, alle
Anwesenden schwiegen. Das Türsignal ertönte. Wer ist das jetzt?, Janeway sah verärgert
zur Tür. Ja? Fragte sie barsch. Seven of Nine betrat den Raum. Das MHN
Programm stand auf, und warf ihr einen Vorwurfsvollen Blick zu. Sie sollten doch
auf der Krankenstation bleiben! Seven ignorierte ihn. Captain, die Sesrjor
ist hier. Ich konnte sie lokalisieren. Alle Blicke waren auf die Ex- Borg gerichtet.
Wo genau? Wie haben sie das herausgefunden? Die Kommandantin musterte Seven.
Sie war wie früher, stolz und unnahbar. Das beruhigte den Captain, auch wenn Sevens
Charakter schwierig war, mochte sie ihn. Ich war in meinem Alkofen...
Sie waren in ihrem Alkofen, ich sagte doch sie sollen auf der Krankenstation bleiben.
Empört setzte er sich wieder. Janeway dachte kurz er wäre vielleicht beleidigt, aber gab
es Hologramme die beleidigt sein konnten? Ruhe Doktor. Erzählen sie weiter Seven.
Ich stand wie schon gesagt in meinem Alkofen. Als ich mich regeneriert hatte,
versuchte ich die Scanner zu modifizieren. Ich bemerkte, durch Zufall das in den letzten
drei Tagen immer wieder jemand von draußen durch unsere Hülle gedrungen ist. Diese
Information war getarnt, durch einen Primitiven Code, ich konnte ihn entschlüsseln.
Plötzlich konnte ich auch die Sesrjor lokalisieren. Sie befindet sich an unserer
Außenhülle. Beende Seven ihre Erklärung. Heißt das, das wir die ganze
Zeit einen Schwarzfahrer bei uns hatten? Fragte Tom Paris. Das
ist korrekt. Seven nickte andeutend, und sah dann den Captain an.
Ratszweiter, haben sie dass gehört? Hat jetzt irgendwer einen Vorschlag? Janeway
blickte zum Ratszweiten, er überlegte. Dann sah sie die übrigen Personen im Raum an.
Niemand hatte eine Idee. Captain, ich habe einen Vorschlag. Raus damit
Seven. Gespannt warteten alle auf den Plan. Das Schiff liegt genau an unserer
Außenhülle, über einem Schott.
Durch Jeffreisröhre zwei konnten wir mit Leichtigkeit in das innere des Schiffes
gelangen. Compa, oder wer auch immer in die Voyager eingedrungen ist, hat es schließlich
auch geschafft. Man benötigt nicht einmal Raumanzüge. Wenn wir durch die Luke in Sesrjor
gelangen, konnten wir die Verbrecher überwältigen, und den Ratsersten befreien.
Seven wusste vom Doktor, das Captain Janeway ein Versprechen gegeben hatte. Das
Versprechen den Ratsersten zu befreien. Mhh, eine ziemlich primitiver Plan, aber effektiv,
dachte die Kommandantin. Captain, ich weiß dieser Plan ist primitiv, aber wirksam.
Sagte Seven als sie Janeways Gesicht sah.
Sie hat es schon wieder getan, langsam glaube ich sie kann wirklich Gedanken lesen, sie
schnitt eine Grimasse, so das es niemand sehen konnte, dann wandte sie sich an die
Anwesenden. Der Plan ist gut, aber ich will niemanden verletzten. Ratszweiter, sie
baten mich ihren ersten zu retten, das tue ich gerne, aber um ihre Verbrecher müssen sie
sich selbst kümmern. Ich hoffe sie verstehen das jetzt nicht falsch. Nein,
nein, sie müssen sich an die regeln ihres Volkes halten, ich weiß das sie schon dagegen
verstoßen indem sie uns helfen. Seven, ich möchte das sie Tuvok und
B´Elanna auf die Sesrjor gehen, und den Ratsersten befreien. Verhalten sie sich
unauffällig. Sie werden versuchen die Schilde zu zerstören, und dann werden wir sie
wieder auf die Voyager beamen. Wir werden während ihres Aufenthaltes keinen Funkkontakt
haben, und wenn es Schwierigkeiten geben sollte können wir sie nicht in Sicherheit
beamen. Ich hoffe sie wissen, das es nicht leicht sein wird. Verstanden? An die Arbeit,
weggetreten. Die Einsatzgruppe nickte und machte sich auf den Weg. Der Captain
unterhielt sich mit dem Ratszweiten, er dankte ihr und der Crew für den mutigen Einsatz,
den sie vorhatten. Wie gefährlich doch das alles sei, sagte er, wenn das Schiff nun
einfach wegfliegen würde, mit der Einsatzgruppe an Bord. Er dankte und dankte, bis er
schließlich fand, das es Zeit wäre zum Planeten zurück zu kehren. Ob das wirklich so
eine gute Idee war, fragte sich Janeway.
**********************
In einer halben Stunde treffen wir uns an Jeffreisröhre 2, verstanden?
Fragte Tuvok. Torres und Seven nickten, und liefen in verschiedene Richtungen davon. Seven
hatte ihren Plan gerade ausführlicher erklärt, und nachdem alles geklärt war, musste
noch einiges getan werde. Da man die Voyager nicht kontaktieren konnte, musste sehr
vorsichtig vorgegangen werden. Wenn sie es schafften das Kraftfeld unbeobachtet zu
deaktivieren, konnten sie sich und den Ersten ohne Probleme an Bord beamen lassen. Doch
die Sesrjor war zwar ein geräumiges Schiff, aber nicht annähernd so groß wie Voyager.
Viele Versteckmöglichkeiten würde es wohl nicht geben. Doch damit mussten sie fertig
werden. Sevens Weg war kurz, sie musste nur wenige Gänge durchqueren, um die
Krankenstation zu erreichen. Bevor die Mission begann, wollte sie dem Doktor noch sein
früheres Erscheinungsbild wiedergeben. Die Tür zischte, der Doktor arbeitete an einer
medizinischen Einrichtung. Als er Seven erblickte, machte er ein beleidigtes Gesicht.
Haben sie sich doch noch entschlossen hierher zu kommen? Fragte er
sarkastisch. Das ist korrekt. Aber nicht um mich hier... schlafen zu legen, sondern
um ihr Programm zu reparieren. Antwortete sie unberührt. Na endlich, damit
sie mich diesmal aber nicht einfach abschalten! Ich hasse das, schließlich bin ich keine
Lampe die man einfach so ausschalten kann. Seven reagierte nicht auf die Worte des
Hologramms, sie mit ihrer Arbeit. Nach wenigen Minuten fand sie den Fehler. Er war echt
simpel, aber doch gut versteckt. Vermutlich Compas Werk. Der Doktor reckte den Hals, um
mehr sehen zu können. Er beobachtete wie Sevens Hände über das Schaltpult flogen, und
dadurch veränderten sich die Anzeigen auf dem kleinen Bildschirm. Fünfzehn Minuten
vergingen, lange Minuten für den Doktor. Er wollte keine Sekunde länger in der Gestalt
einer Frau bleiben. Ich bin fertig, Computer das für den Notfall bestimmte
Holoprogramm deaktivieren. Der Holographische Arzt verschwand, und nachdem die Ex-
Drohne ihn wider aktiviert hatte, stand vor ihr der Doktor. Ich bin normal!
Freute er sich. Er hatte sein altes Aussehen wieder, eine schwarze Halbglatze, dunkle
Augen und seine Figur war auch wieder die alte. Ich danke ihnen Seven, endlich!
Bedankte er sich. Wünschen sie noch etwas, oder kann ich jetzt gehen? Sie
wartete keine Antwort ab, sondern machte auf dem Absatz kehrt und verließ die
Krankenstation. Sie hatte nur noch fünf Minuten Zeit, bevor die Mission begann.
*************
Wo bleibt sie den? Torres wippte aufgeregt auf den Füssen. Haben sie
etwas mehr Geduld Lieutenant, es sind noch zwei Minuten Zeit. Tuvok war die ruhe
selbst. Na endlich! Entfuhr es B´Elanna, als sie Seven im Gang sah. Wir
müssen durch die Jeffreisröhre. Sagte sie, und kletterte sofort hinein. Tuvok und
Torres folgten ihr. Es war praktisch, das keine Raumanzüge benötigt wurden. Die Sesrjor
hing fest an der Außenhülle, als würde sie zur Ausstattung des Sternenflottenschiffes
gehören. Wenn man die Jeffreisröhre öffnete, befand man sich direkt unter einer
Einstiegsluke in das Fontil Raumschiff. Torres war nicht sehr begeistert. Auf die Angaben
einer ehemaligen Borg zuhören, war ihr nicht sehr geheuer. Obwohl Seven sich in den
letzten Monaten gut in die Crew integriert hatte, vertaute ihr die Chefingenieurin noch
nicht ganz. Doch die Angaben waren richtig, wenig später befanden sie sich unter der
Sesrjor. Nun galt es die Luke unbemerkt zu öffnen, ohne das Alarm ausgelöst wurde.
Es dauerte eine weile, bis B´Elanna die Tür geöffnet hatte. Doch es gelang. Zuerst zog
sich Seven in den Innenraum des Schiffes. Dort angekommen, streckte sie die Hand aus, um
Tuvok und Torres zu helfen. Plötzlich schloss sich die Luke ruckartig, im letzten Moment
zog Seven ihre Hand zurück. Was ist da los? Fragte B´Elanna. Sie und Tuvok
standen unter der jetzt verschlossenen Tür. Seven befand sich allein im inneren der
Sesrjor. Ich weiß nicht. Sie erhob sich, und schaute sich um. Der Gang in dem
sie sich befand war leer, niemand war zu sehen. Ein Geräusch war zu hören. Schritte!
Seven presste sich an die Wand. Zwei Fontil, die sie nicht kannte, gingen vorüber. Sie
schienen sie nicht bemerkt zu haben. Seven, hören sie mich? Tuvok sprach mit
ruhigem Ton. Ja, Lieutenant. Wir können sie nicht rausholen, die Luke
sitzt fest, bleiben sie hier, wir werden versuchen die Klappe zu öffnen.
Seven befand sich in einer misslichen Lage. Sie wollte nicht einfach warten, sie konnte
die Mission auch alleine bewältigen. Doch wen sie versagte, würde sie mit Sicherheit
sterben, und der Ratserste vermutlich auch. Sie fühlte sich der Sache gewachsen, wenn sie
sich auch ein wenig unwohl fühlte. Lieutenant? Ich beginne mit der Arbeit.
Sie stand auf entfernte sich vom Einstiegsloch. Warten sie, bleiben sie hier, das
ist ein Befehl. Doch Seven hörte ihn nicht mehr, sie war längst zu weit weg.
**********************
Mr. Kim, suchen sie einen Weg Seven zu befreien, beeilen sie sich. Janeway
war nervös. Tuvok hatte ihr berichtet, das die Ex- Drohne versuchte den Ratsersten im
Alleingang zu befreien. Seven befand sich nun schon eine Stunde an Bord der Sesrjor.
Das Tarnfeld des Schiffes war noch immer aktiv, das hieß sie hatte es noch nicht
geschafft es zu deaktivieren. B´Elanna und Tuvok suchten derzeit einen weg die Luke
wieder zu öffnen, doch sie blieb wie zugeschweißt. Natürlich wäre es am einfachsten
mit einem Phaser das Metall zu schmelzen, doch das würde sicher einen Alarm auslösen. Es
galt einen besonders Komplizieren Code zu knacken. Torres versuchte ihr bestes, bisher
aber ohne Erfolg. Ja Captain, ich werde versuchen das Kraftfeld um die Sesrjor zu
umgehen. Harry wusste genauso gut wie der Captain, das das so gut wie unmöglich
war. Das Tarnsystem war eine Mischung aus Borg und Fontiltechnik. Compa war
gerissen, er verstand was er tat. Fähnrich Tukwila hatte herausgefunden, das das
Tarnsystem und die Schilde der Sesrjor miteinander verbunden waren, und wenn man eines von
beiden deaktivierte, würde sich es das andere wieder aktivieren. Also musste beides zur
gleichen Zeit abgeschaltet werden. Seven wusste das nicht, woher auch? All diese
Informationen hatte Tukwila erst heraus gefunden, als sich Seven schon eine halbe
Stunde auf dem Fontil Schiff befand. Ich hoffe wir finden einen weg sie heraus zu
beamen, oder sie findet einen Weg die Schilde und das Tarnfeld gleichzeitig zu
deaktivieren, dachte die Kommandantin und sah besorgt zum Boden. Dann schaute sie auf, und
wandte sich an Chakotay: Mr. Chakotay, sie haben die Brücke. Ich werde mich zu
Jeffreisröhre zwei begeben, und selbst mal einen Blick auf den Code werfen.
Verstanden, Captain. Der Ratszweite wird sich in einer halben Stunde wieder melden, was
soll ich ihm sagen? Das die Mission gescheitert ist? Noch ist sie nicht
gescheitert. Antwortete Janeway, und verließ die Brücke. Sie vertraute Seven,
sicher wusste sie was sie tat.
Als die Kommandantin ihr Ziel erreicht hatte, sah sie Torres am Boden sitzen. Sie
konzentrierte sich auf die Anzeigen des Tricorders. Dann stand sie auf, und hantierte an
einer kleinen Konsole die sich an der Luke befand. Sie wunderte sich warum sich diese
außerhalb des Schiffes befand..., vermutlich befand sich im inneren ebenfalls eine.
Dadurch, das sich die Luke unter einer Art Aushöhlung befand, konnte man aufrecht stehen,
und musste nicht wie in der Jeffreisröhre unbequem auf dem Rücken liegen, um seine
Arbeit zu verrichten. Wie kommen sie voran? Fragte der Captain nach einer
weile. B´Elanna erschrak. Huch, oh Captain, ich habe sie gar nicht bemerkt. Leider
nicht sehr gut, irgendwer ändert ungefähr alle drei Minuten den Code. Wenn ich den
ersten entschlüsselt habe, ist schon wieder ein neuer noch komplizierter aktiv.
Aber warum konnten sie ihn vorhin dann so schnell öffnen? Keine
Ahnung, vermutlich Glück, Captain. Torres fluchte leise, schon wieder hatte sich
die Sicherheitssperre geändert. Verstehe, machen sie hier weiter, wenn ich hier
nichts tun kann, begebe ich mich wieder auf die Brücke. Janeway drehte sich um,
hier konnte sie doch nichts tun, und kroch wieder zurück in den Gang von dem sie gekommen
war. Die Chefingenieurin bemerkte es gar nicht, sie war schon wieder zu vertieft in ihre
Arbeit.
*********************
An Bord der Sesrjor befanden sich nur fünf Personen. Vier davon Verbrecher. Seven schlich
durch die Gänge, bis jetzt war sie noch niemandem begegnet, außer die beiden Fremden
Fontil. Leider hatte sie auch die Kontrollsysteme der Tarnvorrichtung noch nicht
gefunden. Die braunen Wände des Schiffes waren mit vielen Zeichen, und Mustern verziert,
an einigen Stellen weiß die wand jedoch Risse und Kratzer auf. Das Schiff ist wohl lange
Zeit nicht mehr benutzt worden, dachte sie. Plötzlich näherte sich jemand, die Schritte
waren deutlich zu hören. Schnell drückte sich Seven an die Wand eines Seitenganges.
Rieus und ein anderer Fontil liefen vorüber. Hatten sie sie bemerkt? Allen Anschein nach
nicht, sie verschwanden um die nächste Ecke. Langsam ging Seven weiter, einen Phaser
griffbereit. Es wäre am einfachsten alle vier Fontil zu betäuben, sie auszuliefern, und
dann den Ratsersten zu befreien. Doch Captain Janeway wollte eine Lösung ohne
Gewalteinwirkungen, ihr war es lieber, das fremde Schiff zu manipulieren. So lautete ihr
Auftrag,... so lautete er. Jetzt war Seven alleine, Tuvok und B´Elanna waren nicht bei
ihr. Seven vermutete, das der Captain nicht sehr zufrieden mit ihrem Alleingang war. Doch
das machte ihr nichts, sie war sicher, sie würde darüber hinwegkommen. Wahrscheinlich
werden sie wieder ein langes Gespräch im Bereitschaftsraum führen, das nach Sevens
Meinung keinen Sinn hatte. Sie kam an eine Tür, sie öffnete sich fast lautlos. Mit dem
Phaser vorm Körber ging sie hindurch. Im Raum befand sich niemand, doch viele Computer
und Aggregate waren zu sehen. Vielleicht das was Seven suchte? Vorsichtig berührte sie
einige Schaltelemente. Ja es handelte sich tatsächlich um die Kontrolle nach der sie
sucht. Endlich! Nun versuchte sie den Sicherheitscode zu umgehen. Doch sobald sie eines
der Systeme deaktivierte, sorgte das andere dafür das es sich wieder aktivierte. Die
Lösung war klar, sie musste beides gleichzeitig abschalten. Nur wie?
Na, wen haben wir den da? Seven drehte sich ruckartig um. Hinter ihr stand
ein gelbfarbener Fontil. Was wollen sie? Seven wusste das diese Frage
unsinnig war.
Das müsste wohl eher ich fragen! Seine Augen blitzen, er packte die Ex- Borg
am Arm zog sie mit sich. Der Phaser war ihr vor Schreck aus der Hand gefallen. Sie war
vollkommen wehrlos, was man wohl mit ihr vorhatte? Seven versuchte sich den Weg zu merken
den sie hinter sich legten. Es schienen zahllose Gänge zu sein. Fünf Minuten später
stand Seven zum ersten mal Compa gegenüber. Er überragte sie um mindestens Dreißig
Zentimeter. Er war genau das Gegenteil vom Ratsersten. Lange spitze raubtierartige Zähne
ragten aus seinem Maul, und seine Klauen waren nicht weniger spitz und lang. Was mochte
ihn nur so verändert haben? Seven wusste nichts vom Saft der Suikunum Pflanze, durch die
einem Hörner wuchsen. Allem Anschein nach nicht nur Hörner, auch Reißzähne und Klauen.
Na endlich, ich dachte schon ich müsste dich hohlen, Borg. Gut das du freiwillig
kommst! Compa lief Speichel aus dem Maul, es scheußlich. Was haben sie vor?
Fragte Seven, ohne Furcht. Das wirst du schon noch sehen. Nachdem ich die Voyager
kontaktiert habe, nehme ich Rache!
*********************
Janeway lief durch über die Flure, sie war wieder auf dem Weg zur Brücke. Plötzlich:
Torres an Captain Janeway. Sprechen sie. Die Luke ist
auf, ich habe herausgefunden, das sie sich automatisch wieder schließt, sobald jemand
hindurch geht. B´Elanna war stolz, sie hatte es geschafft die Luke zu öffnen.
Ich schicke jemanden, ich werde auch mit kommen. Die Kommandantin beauftragte
ein Sicherheitsteam zu Torres. Wenige Minuten später hatten sich alle am Schott
versammelt, einschließlich Janeway. Die Luke stand offen. Habe ich das jetzt
richtig verstanden B´Elanna, sobald jemand da durch geht schließt sich die Öffnung
wieder? Richtig Captain. Der Captain überlegte, nun standen sie vor
der offenen Tür, aber sobald jemand durch ging schloss sie sich wieder
Fähnrich geben sie mir ihren Phaser, ich werde da rein gehen. Sie griff nach der
Waffe und versuchte durch die Luke zu klettern. Warten sie Captain! Rief
B´Elanna. Torres, verständigen sie Mr. Chakotay, er soll sich bereit halten. Ich
werde Seven suchen, und dann werden wir einen Weg finden die Schilde zu deaktivieren.
Gerade wollte sie sich hoch hieven, als: Chakotay an Captain. Langsam ließ
sie sich wieder auf den Boden sinken.
Sprechen sie. Compa hat Seven gefangen, er will sie töten!
Sagte der Commander ohne lange Ausschweifungen. Was? Was sagt er noch? Alle
Anwesenden waren urplötzlich still, alle lauschten der Stimme des Commanders.
Was sagte er ist ein besserer Ausdruck, er nahm nur kurz Kontakt auf, um uns
mitzuteilen, das er Seven gefangen hält. Ich verstehe, ich werde versuchen
sie zu befreien, und den Schild auszuschalten. Sie bleiben hier, das ist ein Befehl.
Commander halten sie sich bereit. Janeway zog sich hoch, nun stand sie im Gang der
Sesrjor, und das Schott schloss sich. Damit noch keiner bemerkt hat, das die Luke
geöffnet ist, dachte sie sich. Janeway hatte ihre Waffe auf maximale Betäubung
eingestellt. Sie wollte niemanden töten, sie hoffte sie wurde nicht dazu gezwungen. An
Bord befanden sich nur wenige Personen, es wäre leicht sie alle zu überwältigen, wenn
man nicht auf sich allein gestellt war.
B´Elanna und der Rest der Gruppe befanden sich noch unter der Luke. Los an die
Arbeit, es gibt viel zu tun, wir müssen den Captain bei ihrem vorhaben so gut wie
möglich unterstützen. Torres klatschte in die Hände, und alle krochen murmelnd
durch die Röhre wieder dahin wo sie hergekommen waren, und gingen ihren Pflichten nach.
Alle waren besorgt, um Seven und den Captain. Die Chefingenieurin versuchte nun von außen
einen weg zu finden das Tarn und Kraftfeld zu vernichten. Warum sollen wir
überhaupt das Tarnfeld vernichten, wir wissen doch jetzt wo sich die Sesrjor befindet,
dachte sich B´Elanna. Doch dann fiel ihr ein, das sich das Schiff auch wieder von der
Voyager lösen konnte, und dann unentdeckbar wäre. Was passierte, wenn sich das Fontil
Schiff löste, solange der Captain und Seven of Nine noch an Bord waren? Die Zeit
drängte, vermutlich wusste Compa bereits das die Voyager Crew bemerkt hatte, das er sein
Schiff die ganze Zeit über mit der Voyager verbunden hatte. Torres begann fieberhaft zu
arbeiten, kleine Schweißperlen bildeten sich auf ihrer höckerigen Stirn, sie war fest
entschlossen sich nicht unterkriegen zu lassen.
**********************
Endlich werde ich Rache nehmen können, an beiden! Rief Compa. Erst sah er zu
Seven und dann zum Ratsersten der noch immer gefesselt in einer Ecke kauerte. Dann
streckte er die Hand aus, und seine Finger schlossen sie um Sevens Hals. Sie wehrte sich
nicht. Es kroch schon wieder ein ungewöhnliches Gefühl in ihr hoch. Er drückte zu, erst
ganz sachte, doch dann schloss sich seine Hand eisern um ihren Hals. Seven bekam keine
Luft mehr, ihre Hände griffen nach Compas Armen, sie wollte ihn wegreißen, aber er war
einfach zu stark. Sie geriet in Panik. Immer fester wurde sein Griff, die Kraft wich aus
der Ex- Drohne sie röchelte, und ihre Augen weiteten sich. Das Gefühl,... war es Furcht?
Vor der Tür hörte man ein Geräusch, als würde man zwei Säcke auf einen Karren werfen.
Compa hielt inne, seine Klauen noch immer um Sevens Hals geschlossen, sie hing nur noch
kraftlos und keuchend da. Die Tür öffnete sich, eine Frau mit schulterlangem
kastanienbraunen Haar, und einem fast schon fiesem Lächeln stand ihm gegenüber. Die
Waffe die sie bei sich trug, war auf ihn gerichtet. Goma und Hapin die vor der Tür Wache
halten sollten lagen bewusstlos am Boden. Captain Janeway, was machen sie den hier?
Ich hätte sie nicht hier erwartet. Sagte mit gespieltem erstaunen. Lassen
sie sie los! Befahl die Kommandantin. Compa schleuderte Seven davon, sie landete mit
einem dumpfen Pochen an einer Metall Wand. Dort blieb sie regungslos liegen. Besser
so? Fragte der Fontil mit unschuldiger Miene. Geben sie auf Compa! Sie haben
keine Chance, diese Waffe ist auf Töten eingestellt, und ich werde nicht zögern sie zu
benutzen. Ich kann Lügen ohne Rot zu werden, dachte sich die Kommandantin.
Natürlich war die Waffe nicht auf Töten, sondern auf Betäubung eingestellt.
Captain, Captain, Captain... sie haben keine Chance. Mein Commander wird in den nächsten
Minuten hier eintreffen, und dann haben sie keine Chance. Meinte Compa. Natürlich,
Rieus befindet sich ja auch noch an Bord, geistesabwesend drehte sich Janeway um. Diesen
Moment nutzte Compa, er sprang vorwärt, und riss sie zu Boden. Der Captain der Sesrjor
wirkte nun fast wie ein Raubtier, seine Klauen bohrten sich in ihre Schultern. Ein
schmerzerfüllter Schrei ertönte, und gab sein Echo an den Wänden wieder. Seven
erwachte, ihr Hals war wie zugeschnürt, im ersten Moment konnte sie nichts erkennen, doch
dann sah sie Compa und die Kommandantin am Boden liegen, und hörte ihre Schreie. Fünf
Meter weiter lag eine Starfleet Waffe, vermutlich die des Captains. Warum ist der Captain
hier? Wie hat sie es geschafft hierher zu gelangen? Fragte sich die Ex- Borg, doch dann
stand sie auf, und lief so schnell sie konnte dem Phaser entgegen. Schnell nahm sie ihn an
sich, und zielte auf Compa, der noch immer über Janeway lag, und seine langen Krallen in
ihr Fleisch bohrte. Ein zweiter Fontil betrat den Raum, Rieus! Er kam schnell auf Seven
zu, doch bevor er irgendetwas unternehmen konnte, drückte sie ab. Ein blauer Strahl
zuckte, und der Commander wurde zurück geschleudert. Dann blieb er liegen und bewegte
sich nicht mehr. Compa ließ vom Captain ab, und wollte sich auf sein nächstes Opfer
stürzen, Ich bring dich um, du BORG! Schrie er. Er benahm sich wie ein Hund
im Blutrausch. Doch auch er wurde durch den Strahl weggeschleudert. Nun waren alle
Verbrecher betäubt, es war alles ganz anders gelaufen, als Janeway es sich vorgestellt
hatte. Hatte sie nun die erste Direktive verletzt? Nein, eines meiner Besatzungsmitglieder
war in Gefahr, ich habe es nur retten wollen, redete sich der Captain ein. Hauptsache alle
waren in Sicherheit. Seven ging zum Ratsersten, und befreite ihn, dieser ging zum Captain,
um zu sehen wie es ihr ging. Mit geht es gut, wir müssen die Schilde und die
Tarnvorrichtung deaktivieren. Brachte sie unter zusammengebissenen Zähnen hervor.
Die Wunden brannten wie Feuer. Bleiben sie liegen. Sagte der Ratserste, als
sich die Kommandantin aufrichten wollte. Doch sie hörte nicht auf den Fontil, von denen
hatte sie erst mal genug, Seven stand an den Konsolen und arbeitete, die Bilder vor ihren
Augen tanzten und drehten sich. Ihre Beine waren schwach, und drohten immer wieder
wegzukippen. Geht es ihnen gut? Fragte Janeway als sie Seven eine kleine
Weile beobachtet hatte. Ja Captain, ich versuche unser Problem zu lösen. Die
Worte waren so leise das man sie kaum hören konnte. Sie klangen erstickt und heiser. Der
Captain hielt sich die blutende Schulter, nun kam sie wohl doch nicht um einen Besuch beim
Doktor herum. Aber er braucht sich nicht einzubilden, das ich wochenlang im Bett bleibe
und mich ausruhe, dachte sie. Fertig Captain... sagte Seven of Nine kurze
Zeit später, dann sank sie auf den Boden, sie war mit ihrer Kraft am Ende. Captain
an Chakotay. Die Kommandantin aktivierte ihren Kommunikator. Er funktionierte. Das
hieß die Sesrjor besaß keine Schilde und Tarnsysteme mehr. Ja Captain?
Drei Personen erfassen und auf die Krankenstation beamen. Die Konturen des
Fontilschiffes verschwammen, und wenige Sekunden später materialisierten die drei
Personen auf der medizinischen Station. Der Doktor behandelte die Verletzungen. Die des
Ratsersten waren schnell versorgt, ein paar Behandlungen mit einem Hautregenerator, und
die Sache war vergessen. Er war etwas entkräftet, aber nicht weiter lebensbedrohlich.
Natürlich verlangte das MHN Programm, das sich Janeway mindestens zwei Wochen auf der
Krankenstation ausruhte, doch das kam für sie nicht in Frage. Sie begab sich schon gleich
nach der Behandlung wieder auf die Brücke. Seven erwachte nach drei Stunden wieder aus
ihrer Bewusstlosigkeit. Sie hatte keine bleibenden Schäden erlitten. Der Einsatz war also
noch einmal glimpflich ausgegangen. Compa und seine Gehilfen wurden auf einen
Gefängnisplanet verbannt, von dem sie garantiert nicht fliehen konnten. Der Ratserste
kehrte nach langer Dankesrede auf seinen Planeten zurück. Er versprach, die Voyager und
ihre Crew zu Nationalhelden zu erklären, und vielleicht sogar einen eigenen Feiertag
einzurichten.
************************
Die Voyager flog nun schon seit drei Tagen wieder der Heimat entgegen, dem
Alphaquadranten.
Ich hoffe sie wissen warum sie hier sind. Im Bereitschaftsraum der Voyager
standen sich Seven of Nine und der Captain gegenüber. Beide hatten sich Erholt, und
gingen wieder ihren Pflichten nach. Auch wenn das dem Doktor nicht besonders gefiel, er
hatte Ruhe angeordnet, doch dem Captain, und der ehemaligen Borg- Drohne konnte man so
leicht nichts vorschreiben. Ja Captain, ich habe ihre Befehle missachtet.
Kühl, mit den Händen hinter dem Rücken stand Seven da. Ach, und mehr haben sie
dazu nicht zu sagen? Mit gespieltem Ärger schaute Janeway die Ex- Borg an.
Nein Captain, ich hielt es nur für richtig, die Mission zu beenden, ich handelte wie ein
Individuum, so wie sie es immer verlangen. Kurzes Schweigen setzte ein. Sie tut es
schon wieder, sie verdreht meine eigenen Vorschläge und Vorschriften, dachte Janeway.
Na schön Seven, dieses mal haben sie gewonnen, melden sie sich in einer halbe
Stunde auf der Brücke. Weggetreten. Seven ging zur Tür, sie war etwas verwirrt,
bei was soll sie gewonnen haben? Warum drückten sie die Menschen nur so umständlich aus,
dachte sie noch, bevor sie sich noch eine halbe Stunde in ihren Alkofen stellte, um sich
zu regenerieren...
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