Vorgeschichte:
Seit den Erreignissen in "Die Bewährungsprobe" sind zwei Monate
vergangen.Captain Christopher Branford hat mit der U.S.S. Defiance einen Forschungsauftrag
im Balor-Sektor durchgeführt und befindet sich auf dem Weg zur Erde,um sein Schiff,die
U.S.S. Exeter zu übernehmen.
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Die Sonne stand hoch über dem einsamen Palmenstrand,der an
einer kleinen Lagune lag,deren Wasser durchsichtig zu sein schien. Einige Vögel
zwitscherten in diesem Szenario,das friedlicher nicht sein konnte.
Branford sah auf die Wasseroberfläche,die fast ruhig war. Er war hier auf dem Holodeck,
daß wußte er, aber das Schiff schien ihm Lichtjahre entfernt. Hier war er kein
Kommandant, sondern einfach nur er selbst. Seine Gedanken schweiften zurück. An seinen
großen Erfolg während der Krise an der cardassianischen Grenze, an seine Beförderung
und das Angebot, ein eigenes Schiff zu übernehmen. Nun stand er unmittelbar davor. Die
U.S.S. Defiance war auf dem Weg zur Erde und das Treffen mit seinem neuen Schiff,der
U.S.S. Exeter rückte in erreichbare Nähe.
Das Geräusch einer sich öffnenden Türe holte ihn aus seinen Gedanken. Er wand sich um
und sah Nella. Sie ging auf ihn zu und kniete sich neben ihn.
"Hallo Chris. Ich hoffe,ich störe dich nicht?"
Branford blickte sie einen Moment wortlos an und schüttelte dann den Kopf:"Du
störst mich niemals,Nella." Er nahm ihre Hand und küßte sie.
Nella kannte Branford viel zu gut, als daß sie seinen Zustand als normal empfand.
"Was ist mit dir? Du wirkst abwesend." stellte sie analytisch fest.
Branford stand auf und ging hinunter zum Wasser. Er sah hinaus auf den fiktiven Ozean, der
ihm so ungeheuer real vorkam.
Nella war irritiert. So kannte sie ihren Freund nicht. Er war nie um ein Wort verlegen,
aber nun kam er ihr abweisend vor. Ob es an ihr lag? Branford drehte sich herum und
sah Nella direkt in die Augen. Wie auf Kommando kam sie zu ihm und er nahm sie in die
Arme:"Ja,du magst mit deiner Analyse recht haben. Ich denke über das nach, was ich
dir schon einmal gesagt habe."
Sie sah ihn ernst an:"Chris,meinst du deine Bedenken wegen unserer Beziehung, wenn du
dein Schiff übernimmst?"
Branford nickte stumm.
"Mach dir keine Gedanken, Chris. Ich werde dir treu bleiben. Vertraust du mir denn
nicht?"
Er schüttelte den Kopf und erwiderte:"Nein,das ist es nicht.Aber wir werden uns sehr
wenig sehen, Nella."
Nella strich sich die Haare aus dem Gesicht:"Das wird unsere Liebe nur stärker
machen, glaub mir."
Die beiden wurden durch das Piepsen des Kommunikators unterbrochen.
"Haley an Branford, wir nähern uns der Erde, Sir."
Branford erkannte Leutnant Bill Haley, den 1.Einsatzleiter der Defiance.
Er tippte seinen Insignienkommunikator an: "Hier Branford. Ich komme sofort,
Lieutnant."
Nella schmunzelte: "Die Brücke braucht sie, Captain."
Er küßte sie zum Abschied und verließ den Raum.
Unterdessen trat die Defiance in das Sonnensystem der Erde
ein. Lieutnant Haley saß im Kommandosessel, als Steuermann war Fähnrich Holden und als
Einsatzleiter Lt.jg. LaSalle im Dienst.
"Auf Impulskraft gehen,Mr Holden. Legen sie Kurs an auf die Erde, halber
Impuls." befahl Haley.
LaSalle meldete:"Sir,wir empfangen eine Mitteilung von der Erdverteidigung. Sie
fordern unsere Identifizierung an."
Haley nickte:"In Ordnung,Mr LaSalle. Aktivieren sie die Frequenz zur
Erdverteidigung." Ein Signal zeigte an,daß ein Kontakt aufgebaut wurde:"Hier
ist die U.S.S. Defiance, NCC-2463-A. Wir erbitten Anfluggenehmigung zur Erde. Ich bin
Lieutnant Bill Haley,der 1.Einsatzleiter."
Über Audio-Kanäle kam die Antwort:"Defiance, Anfluggenehmigung erteilt. Willkommen
zu Hause."
"Sir, die Anflugleitung hat uns die Anweisung gegeben, um Orbitalstützpunkt 1 zu
fliegen." meldete LaSalle.
Branford betrat im selben Moment die Brücke und hörte diese Meldung.
"Sehr gut,Mr LaSalle. Lieutnant Haley, sie werden die Defiance in den
Orbitalstützpunkt steuern."
Haley nickte unsicher. Der Orbitalstützpunkt war eine Art "Bunker" für
Großraumschiffe und bot acht Anlegeplätze. Der Anflug und das Andocken innerhalb des
Stützpunktes war nicht einfach.
Branford setzte sich auf den Platz des 1.Offiziers, während Haley stehen blieb.
Auf dem Bildschirm erschien der Stützpunkt.
"Mr LaSalle, bitten sie darum, daß die Raumschotten geöffnet werden." befahl
Haley.
LaSalle nickte und sendete eine Mitteilung. Die Mitteilung wurde bestätigt und die
großen Schotten wurden geöffnet. Die Defiance war etwa 1000 Meter entfernt.
"Impulsantrieb aus, Mr Holden. Manöveriertriebwerke auf halben Vorwärtsschub. Kurs
korrigieren,3 Grad backbord."
Das Raumschiff glitt durch die Öffnung in den Stützpunkt hinein.
"Mr LaSalle, welche Anlegestelle wurde uns zugewiesen?" fragte Haley.
Der Einsatzleiter antwortete:"Dockstelle 3, genau steuerbord voraus, Sir."
Haley nickte:"Danke. Kurs korrigieren auf 290,000. Triebwerke aus,"
Die Defiance steuerte genau in Reichweite der Verankerungen.
Haley befahl Schubumkehr und die Defiance stoppte.Die Verankerung rastete an dem
Festverbindungspunkt am Rumpfrücken der Kampfsektion ein.
"Systeme auf äußeren Versorgungsmodus umstellen, Schwerkrafterzeugung und
Intergritätsfeld auf Minimum reduzieren. Vorbereitungen für Deuterium-Übernahme
treffen. "befahl Haley.
Branford nickte zufrieden:"Gute Arbeit, Mr Haley. Sie können nun einen Plan für den
Landurlaub ausarbeiten. Wir benötigen nur eine Notbesatzung."
Der Einsatzleiter nickte und verließ die Brücke.
Als er den Turbolift betrat, kam ihm Coburn entgegen. Sie begrüßten sich kurz, dann
näherte sich Coburn Branford.
"Guten Morgen, Captain. Gibt es irgendwelche Berichte, wann die Exeter
eintrifft?" fragte der 1.Offizier.
Branford schüttelte den Kopf:"Nein, Commander. Ich werde in zwei Stunden das
Kommando an sie abtreten und die Defiance verlassen. Ich habe noch zwei Tage Urlaub. Wie
man mich informierte wird Captain Waringthon in etwa 20 Stunden eintreffen. Er befindet
sich bereits auf dem Weg zur Erde."
Commander James Coburn nickte. Er hatte sich in den zwei Monaten, als Branford an Bord
war, von seinem schärfsten Gegner zu einem seiner besten Offiziere entwickelt. Er nahm im
Kommandosessel Platz, während Branford die Brücke verließ.
Die folgende Stunde ging Branford mehr oder minder ziellos
durch das Schiff. Anschließend packte er seine Sachen und ließ sie in den
Transporterraum bringen.
Branford suchte anschließend die Brücke auf um sich von
seinen Offizieren zu verabschieden. Haley führte das Kommando, ansonsten war nur eine
Notbesetzung mit Fähnrich Holden und einem weiteren Junior-Offizier im Dienst.
"Mr Haley, wo sind den die anderen Stabsoffiziere? Ich wollte mich
verabschieden." fragte Branford leicht irritiert.
Der Lieutnant erhob sich:"Ich weiß es nicht, Sir. Ich habe Mr Coburn vor einer
halben Stunde abgelöst."
Branford hob die Augenbrauen:"Ah ja. Nun gut, Lieutnant. Ich verabschiede mich. Viel
Glück weiterhin, Mr Haley. Sie werden schon ihren Weg machen."
Haley lächelte:"Danke Sir. Ich wünsche ihnen viel Erfolg auf ihrem Schiff. Auf
Wiedersehen."
Branford und Haley schüttelten sich die Hand, dann verließ er entgültig die Brücke der
Defiance. Er betrat den Turbolift und nannte Deck 9 als Ziel. Dort war der Transporterraum
2.
Als sich die Lifftür öffnete, blieb ihm fast die Luft weg.
Den ganzen Weg bis zur Tür des Transporterraums standen Crewmitglieder Spalier. Als
Branford aus dem Lift stieg, standen sie still. Er ging gemessenen Schrittes in den
Transporterraum. Dort warteten seine Stabsoffiziere. Sandra Galen und Wesley Crusher
würden ihn begleiten, sie hatten sich ebenfalls bereits eingefunden.
Coburn trat etwas vor und überreichte Branford ein Modell der Defiance.
"Bitte, Sir. Dies hier soll sie immer an dieses Schiff erinnern. Sie werden uns
sehr fehlen.Auch wenn wir uns am Anfang nicht ganz grün waren."
Branford lachte:"Da haben sie recht,Commander. Aber das ist alles vergessen. Sie sind
nun der 2. kommandierende Offizier dieses Schiffes. Machen sie das Beste daraus."
Tarall trat etwas an Branford heran:"Captain,ich wünsche ihnen alles Gute. Sie
werden sicherlich ein guter Captain werden.Nein,sie sind ja schon einer."
Branford war etwas verwundert:"Ist das eine logische Schlussfolgerung,Mr
Tarall?"
Der Vulkanier verzog keine Miene:"Selbstverständlich,Captain.Ich habe die Fakten zu
der Schlussfolgerung benutzt."
"Auf jeden Fall bedanke ich mich,Lieutnant.Ihre Fähigkeiten haben mich sehr
beeindruckt.Alles Gute." erwiderte Branford.
LaSalle,Pizoll und Tanner verabschiedeten sich ebenfalls noch von Branford.Dann betrat er
mit Galen und Crusher die Transporterplattform.
"Sie übernehmen das Kommando,Nummer 1.Energie."
Der Transportertechniker betätigte die Kontrollen und die Drei entmateralisierten.
Branford und die zwei anderen materalisierten in der
Transfersektion des Orbitalstützpunktes.Ihr Gepäck wurde verstaut.
Crusher verabschiedete sich:"Sir,ich trete jetzt meinen Urlaub an.Wir sehen uns in
drei Tagen auf der Exeter.Auf Wiedersehen.Bis dann,Counselor."
Der junge Mann verschwand durch die Tür in das Innere des Stützpunktes.
Sandra schaute Branford an:"Nun,Chris?Was wirst du tun?"
Er erwiderte:"Ich treffe mich mit Nella in etwa zehn Minuten.Wir werden auf die Erde
runterbeamen.Was machts du?"
"Nun,ich treffe einige Bekannte in Paris.Wir sehen uns dann." schloss Sandra das
Gespräch.Sie drehte sich herum und ging wieder in die Transfersektion.
Branford nahm seine Tasche und suchte sein Quartier auf.Die Personalsektion hatte ihm
einen relativ kleinen Raum zugewiesen,da er bald wieder abreisen würde.Branford war das
egal.Er würde so oder so keine Nacht hier verbringen.
Er tauschte seine Uniform gegen eine blaue Hose und ein weißes Hemd.Auf der Erde wollte
er als Zivilist unbehelligt bleiben.
Ein Signal zeigte an,daß jemand an der Tür war.Branford öffnete die Tür.
Es war Nella.Sie trug keine Uniform,sondern hatte einen kurzen Rock und einen schwarzen
Body an.Sie sah atemberaubend aus.Nella betrat das Quartier und gab Branford zur
Begrüßung einen Kuß.
"Nella,du siehst umwerfend aus.Bist du bereit runterzubeamen?"
Sie nickte:"Ja.Chris,wen willst du besuchen?Laß mich doch nicht so im
Ungewissen!"
Branford zeigte einen unschuldigen Gesichtsausdruck:"Komm,laß dich
überraschen.Auf,wir müssen gehen."
Er führte sie in die Transfersektion und gab dem Techniker die Koordinaten.Nella
versuchte zu lauschen,konnte aber nichts verstehen.
Branford betrat mit ihr die Plattform.Er gab die Anweisung und sie wurden auf die Erde
gebeamt.
Sie befanden sich inmitten eines riesigen Waldgebietes,das
sie auf den ersten Blick als einen Nationalpark im Norden Amerika´s identifizierte.
"Willkommen in meiner Heimat,Nella."
Sie war beeindruckt.Die Umgebung war einfach bezaubernd schön.Keinerlei Fahrzeuge oder
ausgebaute Straßen waren zu erkennen,nur ein Pfad führte durch den Wald.
"Chris,wo genau sind wir?" fragte Nella.
Branford schmunzelte:"Das hier,meine Liebe,ist der Eaglerock Canyon.Ein weites
Tal,dicht bewaldet.Hier lebt mein Vater.Wir müssen nur etwa fünfzehn Minuten in diese
Richtung laufen."
Er deutete in Richtung eines Sees,der von einem Berg zum anderen reichte.Nella erkannte am
Ufer eine Blockhütte und einen Bootssteg.
Sie folgte Branford den Pfad hinunter zu der Hütte.Als sie dem Gebäude näher
kamen,erkannte sie einen grauhaarigen Mann,der am Bootssteg saß und eine Angel in der
Hand hielt.Er hatte sie anscheinend noch nicht bemerkt.
Branford näherte sich ihm und sprach ihn an:"Viel gefangen?"
Nella war von dieser Begrüßung überrascht.Branford sprach normalerweise recht viel.
Der Mann hob seinen Blick nicht von der Wasseroberfläche.Er murmelte:"Nein,nicht
sonderlich viel.Sie beißen nicht mehr so wie früher."
Er stand auf und sah Branford an:"Schön,daß du das bist,mein Sohn."
Branford umarmte ihn.Dann stellte er ihm Nella vor:"Dad,das hier ist Nella
Darin.Nella,das ist Joseph Branford,mein Vater."
Nella sah ihn an.Joseph Branford hatte ein sehr kantiges,altes Gesicht,daß aber um so
liebenswerter schien.
"Ich freue mich,sie kennenzulernen,Mr Branford." begrüßte Nella ihn
freundlich.
Der alte Mann deutete auf die Hütte:"Laßt uns reingehen,Kinder.Ich habe schon etwas
zu essen gemacht.Deine Lieblingsspeise,Christopher.Barsch."
Branford konnte seine Freude nicht verbergen:"Barsch!Das habe ich schon sehr lange
nicht mehr gegessen."
Sein Vater nickte:"Ja.Dieses Replikatorzeug kann einen echten Fisch nicht
ersetzen,mein Sohn.Kommt,das Essen wird kalt."
Im Haus war schon der Tisch gedeckt.Nella und Branford
setzten sich,während sein Vater das Essen holte.Dieses Mahl hatte Branford gefehlt.
Während des Essens wurde nicht viel gesprochen.Als sie fertig waren,schenkte der alte
Mann jedem noch eine Bourbon ein.
"Wie geht es dir,mein Sohn?Bist du zufrieden mit deinem Job?"
Branford erwiderte knapp:"Ja.Ich habe sehr große Freude daran."
Der Rest des Abend verlief ruhig.Branford´s Vater fragte Nella noch etwas aus,dann ging
er schlafen.Branford führte Nella raus auf den Bootsteg.Sie beobachteten den
Sonnenuntergang.Nella war schon immer eine romantische Frau gewesen.Sie brannte darauf,ihm
eine ganz bestimmte Frage zu stellen:"Chris,ich möchte dich etwas Persönliches
fragen."
Branford sah sie an:"Welche Frage?"
Sie schaute ihn an:"Was ist mit deiner Mutter,Chris?"
Branford schwieg einen Moment,dann erwiderte er:"Meine Mutter war Captain der U.S.S.
Armaro.Dieses Schiff wurde vor fünfundzwanzig Jahren durch einen cardassianischen Kreuzer
vernichtet,als sie zu diplomatischen Verhandlungen an der Grenze war.Sie hatten keine
Chance,da sie völlig unvorbereitet waren.Es gab keine Überlebenden."
Nella war unfähig,etwas zu bemerken.Dann faßte sie sich ein Herz:"Ist das der
Grund,weshalb dein Vater dir nicht zu deiner Beförderung gratuliert hat?"
Branford nickte stumm:"Ja,so ist es.Er war damals dagegen,daß ich zur Sternenflotte
ging.Wir haben beinahe zwei Jahre nicht miteinander gesprochen.Dann trafen wir uns und
sprachen uns aus.Wir haben einen Kompromiß geschlossen:Wir klammern das Thema
Sternenflotte aus.Er ist seit der Zeit verbittert."
Nella nickte:"Ja,das verstehe ich.Wie alt ist dein Vater?"
Er erwiderte:"Er ist 72 Jahre.Ich bin sein jüngster Sohn."
"Hast du Geschwister?" fragte Nella.
Branford nickte:"Ich habe eine Schwester,Claudia.Sie ist mit einem
Sternenflottenoffizier verheiratet,der auf der U.S.S. Sutherland dient.Ich hatte einen
Bruder.Sein Name war Harrold,er starb während eines Außenteam-Einsatzes seines
Schiffes,der U.S.S. Jersey.Er war noch keine 23 Jahre alt.Das hat meinen Vater noch
verbitterter gemacht."
Seine Freundin nickte verständnisvoll und kuschelte sich an ihn.
Am nächsten Morgen wurden sie von Branford´s Vater geweckt.Er hatte für sie Frühstück
gemacht.Danach wollte Branford aufbrechen.
Dann war es soweit.Branford verabschiedete sich:"Auf Wiedersehen,Dad.Hat mich
gefreut,dich zu sehen.Auf bald."
Der alte Mann nickte:"Ja,Christopher.Paß auf dich auf." Dann wandte er sich
Nella zu:"Es hat mich gefreut sie kennezulernen,Nella.Besuchen sie mich wieder.Auf
Wiedersehen."
Branford und Nella gingen den Pfad wieder hinauf.Außer Sichweite des Hauses kontaktierte
Branford den Transporterraum des Orbitalstützpunktes.Innerhalb weniger Sekunden wurden
sie auf den Stützpunkt transferiert.
Nella sah Branford an:"Chris,ich muß auf die Defiance
zurück.Ich werde dich vermissen."
Branford nahm sie in den Arm und küßte sie:"Ich ebenfalls.Nun geh,Nella.Commander
Coburn hat es nicht gern,wenn man ihn warten läßt."
Sie lächelte:"Paß auf dich auf,Chris.Wir sehen uns."
Nella drehte sich herum und suchte wieder die Transfersektion auf,von der aus sie sich auf
die Defiance beamen ließ.
Branford stand etwas ratlos herum.Die Exeter war noch nicht eingetroffen und sonst war
nichts zu tun.Er hatte eine Idee.Die Einsatzplanung hatte bestimmt Informationen,wann das
Schiff zurückkehrte.
Er durchquerte einige Korridore und betrat das Kommandozentrum.Ein junger Lieutnant sprach
ihn an:"Verzeihen sie,aber hier ist für Unbefugte der Zutritt verboten."
Branford zog seinen Ausweis aus der Tasche und zeigte ihn dem Lieutnant:"Ich bin
Captain Christopher Branford.Ich brauche Informationen,wann die U.S.S. Exeter
eintrifft."
Dem jungen Mann war es sehr peinlich:"Tut mir leid,Sir.Ich werde nachsehen,wo sich
das Schiff befindet."
Er rief über einen Monitor die Berichte der einzelnen Schiffe ab.
"Die U.S.S. Exeter befindet sich derzeit im Orbit des Mars.Lt.Commander Cassels
führt einige Test mit dem Impulsantrieb durch."
Branford nickte:"Danke,Lieutnant.Sagen sie,besteht die Möglichkeit,ein Shuttle zu
bekommen?"
Er war sich unschlüssig:"Einen Moment,Captain." Nach wenigen Augenblicken hatte
er Klarheit:"Ja,hier hätten wir ein geeignetes Schiff.Ein Shuttle des Typs 6 wäre
frei.Wenn sie wollen,können sie es haben."
Branford brauchte nicht lang zu überlegen.Er nahm das Angebot an.
Binnen zehn Minuten hatte er seine Uniform angezogen und
seine Sachen gepackt.Dann ging er zur Shuttlerampe,wo ihn ein Techniker erwartete.
"Guten Tag,Sir.Das Shuttle steht bereit.Es ist aufgetankt und starbereit.Sie werden
ohne Probleme den Mars erreichen."
Branford dankte ihm und bestieg das Shuttle.Er schloss die Einstiegstür und checkte die
Systeme.Als er fertig war,startete er die Triebwerke und bat um Starterlaubnis.Diese wurde
ihm umgehend gewährt und er startete.Nach dem Verlassen des Orbitalstützpunktes nahm er
Kurs auf Mars.
Der Flug erschien Branford unendlich lang.Er fragte die voraussichtliche Flugzeit beim
Computer an und bekam "1,2 Stunden" als Antwort.Er lehnte sich zurück und
schaltete den Autopilot ein.
Beinahe wäre er eingeschlafen,aber er riß sich zusammen.
Nach einer Stunde kam der Planet Mars in Sicht.Der "Rote
Planet" zeichnete sich deutlich am Horizont ab.Branford schüttelte die Müdigkeit ab
und scannte,ob sich Schiffe im Orbit des Planeten befanden.
Der Computer zeigte ein etwas kleineres Schiff an,daß in einem höheren Orbit den
Planeten umkreiste.Auf seine Bitte um Identifikation kam die Antwort
"Intrepid-Klasse".Es war die Exeter.
Branford rief das Schiff:"U.S.S. Exeter,hier ist Captain Christopher Branford an Bord
von Shuttleschiff 2.Ich bitte um Landeerlaubnis."
Eine weibliche Stimme erwiderte:"Hier ist die Exeter.Sie haben
Landeerlaubnis,Captain."
Branford sah sich sein Schiff während des Anfluges an.Es war sehr schlank,mit einem
eliptischen Vorderrumpf und einer kleineren Maschinensektion.Seine Schönheit übertraf
alle Schiffe,die Branford zuvor gesehen hatte.Er überflog den Vorderrumpf und las die
Markierungen:"NCC-2893-A,U.S.S. Exeter."
Er steuerte das Shuttle zu der achtern gelegenen Shuttlerampe.Sie öffnete sich und das
Shuttle landete mit Hilfe des Leitstrahles automatisch.
Als er das Shuttle verließ,erblickte er einen Mann in einer
gelben Sternenflottenuniform,laut den Rangabzeichen ein Lt.Commander.Dieser trat vor und
lächelte Branford freundlich an:"Captain Branford,ich bin Lt.Commander Jake
Cassels,ihr Chefingenieur.Ich heiße sie an Bord ihres Schiffes willkommen."
Branford reichte ihm die Hand.Er bemerkte den kräftigen Händedruck Cassels´.
"Ich danke ihnen,Mr Cassels.Ich freue mich darauf,mit ihnen zusammenzuarbeiten."
Cassels wehrte ab:"Warten sie ab,wie wir uns zusammenraufen.Aber bitte,nennen sie
mich Jake.Titel sind mir nicht ganz angenehm."
Branford nickte:"In Ordnung,Jake.Wie ist der Zustand des Schiffes?"
"Ah,sie wollen gleich anfangen.Nun gut,mir ist es recht.Wir haben noch ein paar
Probleme mit dem Impulsantrieb,die wir aber bis zur Indienststellung in den Griff
kriegen.Unsere Testreihe ist abgeschlossen,wir kehren innerhalb der nächsten Stunde zur
Erde zurück.Übermorgen ist die Indienststellungsfeier."
ewiderte der Chefingenieur.
Branford fragte nach:"Sind schon irgendwelche Stabsoffiziere an Bord?Ich meine außer
ihnen."
Cassels mußte verneinen:"Ich bin der Einzige.Die meisten anderen werden erst nach
der Indienststellung an Bord kommen.Wollen sie gleich das Kommando übernehmen?"
Branford schüttelte den Kopf:"Aber nein.Mein Dienst beginnt erst nach der
Indienststellung.Sie fliegen das Schiff zur Erde zurück.Ich bin nur Gast."
Cassels grinste:"Wie sie wünschen.Sie dürfen mich trotzdem zur Brücke
begleiten."
Der Captain schmunzelte innerlich.Cassels war ein witziger Typ.Es würde interressant
werden mit ihm.
Cassels führte Branford durch einige Korridore zu einem Turbolift,der sie auf die Brücke
brachte.
Die Brücke der Exeter war eine Weiterentwicklung der
früheren Raumschiffklassen Galaxy und Nebula.In der Mitte befanden sich drei Sitzplätze
für den Captain,den 1.Offizier und den Counselor.Davor befanden sich die Kontrollpulte
für den Steuermann und den Einsatzleiter.Hinter der Sitzreihe des Captain´s befanden
sich die Stationen für Sicherheit/Taktik,Wissenschaft,Technik und spezielle Operationen.
Auf der Brücke war nur eine Notcrew im Dienst.Die Plätze für Steuerung,Einsätze und
der Platz des Captain´s waren von Offizieren besetzt,die gelbe Sternenflottenuniformen
trugen.Sie gehörten zur Entwicklungs- und Baugruppe des Schiffes.
Cassels stellte Branford die drei Offiziere vor:"Leute,das hier ist der
Captain,Christopher Branford." Er deutete auf den im Kommandosessel sitzenden
Mann:"Das hier ist Lieutnant j.g. Marcus Navaro.Er ist der verantwortliche Ingenieur
für die Steuersysteme des Schiffes." Navara stand auf und reichte Branford die
Hand:"Willkommen an Bord,Captain.Wir werden alles zu ihrer Zufriedenheit
regeln."
Branford nickte:"Vielen Dank,Lieutnant.Dessen bin ich mir sicher."
Cassels stellte die anderen Zwei vor:"Das sind Lieutnant j.g. Oliver Hammer,der
verantwortlich für die Sensorenausrüstung zuständig ist." Branford nickte dem
Lieutnant freundlich zu:"Und hier haben wir Fähnrich Andrew Savage,verantwortlich
für die spezielle Missionsausrüstung."
Branford schaute sich etwas um.
"Wieviele Crewmitglieder sind zur Zeit an Bord,Jake?" fragte er.
Der Chefingenieur lachte:"Wir haben insgesamt eine Notbesatzung von 18 Mann.Das
genügt,um die Exeter sicher zurück zur Erde zu bringen."
Der Captain nickte:"Na denn,lassen sie uns zurück fliegen."
Cassels schmunzelte:"Wie sie wünschen,Captain.Andrew,legen sie Kurs an auf
121,72.Volle Impulskraft."
Der Fähnrich bestätigte den Befehl und manöverierte die Exeter aus dem Orbit.Das Schiff
nahm Kurs zur Erde auf.
"Flugzeit,Marucs?" fragte Cassels nach.
Navaro antwortete ohne Umschweife:"38 Minuten,Sir.Alle Systeme arbeiten normal."
Der Chefingenieur war zufrieden.Sein langjähriges Projekt war beendet,die Exeter war
bereit für den Einsatz.Das erfüllte ihn mit Stolz.
"Ausgezeichnet,Marcus.Das haben wir doch gut hingekriegt,oder?" bemerkte er.
Navaro stimmte ihm zu:"In der Tat.Eine sehr schwierige Aufgabe neigt sich dem Ende
zu."
Branford sah sich etwas um.Das Brückendesign war eine Weiterentwicklung der Brücke der
Galaxy-Klasse.
"Nun,Captain?Wie gefällt ihnen die Exeter?" fragte Cassels.
Branford hob anerkennnend die Augenbrauen:"Beeindruckend.Wirklich beeindruckend.Sie
haben das Schiff gut hingekriegt,Jake.Ich freue mich auf unsere erste Mission."
Cassels lachte:"Ich ebenfalls,Captain."
Der Flug verlief reibungslos,genau nach der errechneten Zeit erreichte die Exeter die
Erde.
"Commander,wir erreichen die Erde.Anflugbefehl zum
Orbitalstützpunkt wurde erteilt." meldete Andrew Savage.
Cassels nickte:"Danke.Legen sie Kurs auf den Orbitalstützpunkt an."
Die Exeter dockte wie geplant im Stützpunkt an.Ihr gegenüber lag die Defiance.
Der Chefingenieur sah Branford an:"Wir können,Captain.Die Indienstellungsfeier
findet in zwei Stunden statt.Bis dahin haben wir den Gemeinschaftsraum hergerichtet."
Branford fragte nach:"Welche Mitglieder des Sternenflottenkommandos haben sich
angekündigt,Jake?"
"Soweit ich weiß,kommen Admiral Nogura und Admiral Shanti vom
Sternenflottenkommandostab,Sir.Ansonsten wird es eine vergleichsweise kleine Feier."
erwiderte Cassels.
Navaro bemerkte:"Captain,die Crew wird bereits in einer Stunde eintreffen.Die
Quartiere wurden vorbereitet."
Der Captain dankte Navaro:"In Ordnung,Mr Navaro.Gehen sie von Bord?"
Navaro nickte:"Ja,Sir.Lieutnant Hammer,Fähnrich Savage und ich werden die Exeter nun
verlassen.Wir werden aber der Indienstellungsfeier auf jeden Fall beiwohnen."
Die Drei verließen die Brücke.Nun war Branford allein mit Cassels.
"Ich werde mein Gepäck holen,Jake.Wir sehen uns."
Cassels nickte:"Sicher,Captain.Ich werde nochmal die Systeme überprüfen,damit alles
klar geht."
Branford ging zum Turbolift und verließ die Brücke Richtung Ausstiegsschott.Dort war
bereits seine Habe hingestellt worden.Er nahm sie und suchte sein Quartier auf,welches
direkt unter der Brücke lag.Es war besser ausgestattet als sein ehemaliges Quartier auf
der Defiance.Er stellte das Gepäck hin und ließ sich in einen Sessel gleiten.Nun war er
an Bord des Schiffes,dessen Captain er war.
Eine Stunde später wurde Branford über den Kommunikator
gerufen.
"Sir,hier Cassels.Ihre Stabsoffiziere treffen nach und nach ein." meldete der
Chefingenieur.
Branford antwortete:"In Ordnung.Sie sollen sich im Konferenzraum versammeln.Branford
Ende."
Er steckte sich seinen Insignienkommunikator an und verließ den Raum.
Im Konferenzraum waren bereits die Offiziere versammelt.Sie
erhoben sich,als Branford den Raum betrat.
"Ich begrüße sie an Bord der U.S.S. Exeter.Mein Name ist Christopher Branford.Ich
freue mich,sie hier zu haben."
Ein schlanker jüngerer Mann trat vor:"Guten Tag,Sir.Ich bin Lieutnant Commander Ian
Fogarty,ihr 1.Offizier."
Branford reichte ihm die Hand:"Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit,Commander.Ich
habe nur Gutes über sie gehört."
Neben Fogarty stand eine jüngere Frau mit längerem schwarzen Haar.Sie musterte
Branford,der ihren Blick bemerkte.
"Lieutnant Lara Unas,wie ich annehme?" fragte er.
Die junge Frau nickte:"Ja.Ich bin sehr froh,hier an Bord zu sein."
Branford nickte:"Ich bin froh,sie hier zu haben.Mit ihnen müßte ich nachher nochmal
sprechen,Lieutnant.Aber das hat Zeit."
Die Tür öffnete sich und Cassels betrat den Raum.Er sah sich die Gesichter an und
erkannte Sandra Galen.Er ging auf sie zu und umarmte sie.
"Sandra Galen,was treibt dich hierher?Das muß eine Ewigkeit her sein!"
Sandra befreite sich lachend:"Du hast dich überhaupt nicht verändert,Jake!Ich bin
der Counselor hier!"
Cassels lachte:"Wirklich?Das finde ich ja...,hervoragend!"
Lieutnant Unas kam auf Sandra zu.Sie sagte kein Wort,aber Branford vermutete,daß sie
telephatisch kommunizierten.Dann reichte ihr Sandra die Hand:"Ich freue mich,sie
wiederzusehen,Lara."
Unas erwiderte:"Es ist schon eine Zeit her,seit wir uns trafen."
Branford sah einen Mann in einer blauen Sternenflottenuniform,der etwas abseits stand.Er
sprach ihn an:"Doctor Sanders,wie ich annehme?"
Der Angesprochene erwiderte:"Ja,Captain.Verzeihen sie,das ich mich noch nicht
vorgestellt habe."
Branford hob abwehrend die Hand:"Kein Problem.Ich habe ihre Akte eingehend
studiert,Doctor.Ich bin sehr beeindruckt."
Sanders lächelte:"Danke,Sir.Ich freue mich auf die Herausforderung,die mit diesem
Schiff auf mich warten."
Branford nickte und beobachtete einen jungen Mann,der sich ihm näherte.Er stellte sich
vor:"Guten Tag Sir,mein Name ist Samuel Jacobs.Ich freue mich,sie
kennenzulernen."
"Die Freude liegt auf meiner Seite,Lieutnant." erwiderte Branford.
Jacobs lachte:"Ich soll ihnen Grüße von Commander Mark Keller ausrichten.Er
war mein direkter Vorgesetzter auf der U.S.S. Renegade,auf der ich zuvor Dienst
tat."
"Ich danke ihnen.Mark ist ein alter Freund von der Akademie.Er ist schon drei Jahre
auf der Renegade,oder?"
Jacobs nickte:"Ja Sir.Er soll in Kürze das Kommando über die U.S.S. Aurelia
übernehmen.Aber das Schiff befindet sich noch in Reparatur im Raumdock Omar II."
Der Captain schmunzelte:"Mark hat es verdient.Sein Ehrgeiz ist beispielhaft,sie haben
es wohl auch gespürt."
Sein neuer Einsatzleiter stimmte ihm zu:"Ja,so ist es.Der Commander war in der Tat
ein sehr ehrgeiziger Offizier,aber er war immer fair.Er wollte mich auf sein neues Schiff
mitnehmen,aber ich habe es für besser gehalten,auf die Exeter zu kommen."
Branford erwiderte:"Auf jeden Fall freue ich mich auf ihre Mitarbeit,Mr Jacobs."
Die Tür öffnete sich und ein Mann in einer blauen Uniform trat ein.Er stand etwas
abseits und betrachtete die Menschen.Branford trat auf ihn zu und reichte ihm die
Hand:"Guten Tag.Ich bin Captain Branford.Dürfte ich erfahren,mit wem ich das
Vergnügen habe?"
Der Mann sah auf:"Ich bin Lieutnant Mike Delany,der 1.Wissenschaftsoffizier.Ich
wollte mich bei ihnen melden,Sir."
Branford war erstaunt.Delany war ein recht ruhiger Mensch,ziemlich verschlossen,wie er
empfand.
"Ich heiße sie an Bord willkommen,Mr Delany.Ich hoffe auf eine gute
Zusammenarbeit."
Delany blickte zu Boden:"Sir,wenn sie gestatten,möchte ich mich zurückziehen.Ich
bin sehr müde von der Reise."
Branford nickte verständnisvoll:"Aber sicher,Lieutnant.Wir sehen uns später."
Der Wissenschaftsoffizier verließ den Raum.
Fogarty trat auf Branford zu.
"Sir,die Gäste warten im Gemeinschaftsraum.Wir sollten gehen."
Branford mußte seinem 1.Offizier zustimmen.
"In Ordnung,Commander.Meine Damen und Herren,wir sollten nun den Gemeinschaftsraum
aufsuchen.Kommen sie bitte."
Die Stabsoffiziere folgten Branford in den zwei Decks tiefer
gelegenen Gemeinschaftsraum.Dort war ein Festbankett aufgebaut.Die Offiziere betraten den
Raum und setzten sich.
Die Gesellschaft bestand aus ausgesuchten Mitgliedern des Sternenflottenkommandos und
Angehörigen der Crew.Branford ließ seinen Blick kreisen und erkannte ein bekanntes
Gesicht.Es war Captain William Riker,sein ehemaliger Vorgesetzter.Er ging auf ihn zu und
sprach ihn an.
"Hallo Will.Ich freue mich sehr,dich zu sehen."
Riker und Branford umarmten sich.
"Herzlichen Glückwunsch,Chris.Du hast deine Beförderung redlich verdient.Dieses
Schiff,dein Schiff,ist einfach überwältigend."
Branford erwiderte:"Ich hörte,du hattest weniger Glück.Tut mir leid wegen der
Enterprise.Sie war ein schönes Schiff."
Riker sagte nichts.Branford konnte ihn gut verstehen.Sein Schiff,auf dem er als 1.Offizier
diente,wurde vernichtet.
"Ja,es ist tragisch.Ich hatte immer gehofft,Captain dieses Schiffes zu werden.Nun ist
es zerstört." erwiderte Riker.
Sein Freund konnte ihn verstehen:"Laß den Kopf nicht hängen,Will.Du bist auch
befördert worden und wirst ein Kommando bekommen.Wie ich hörte,wird ein neues Schiff der
Galaxy-Klasse in Dienst gestellt.Na ja,alles ist möglich."
Riker lächelte:"Ja,sicher.Aber heute feiern wir die Indienststellung der Exeter.Geh
zu deinen Offizieren,Captain.Wir sehen uns später."
Der Blick von Branford richtete sich zur Tür,die sich in dem Augenblick öffnete.Er
konnten kaum glauben,was er sah.Sein Vater,Joseph Branford,betrat den Raum.Er ging auf ihn
zu:"Dad,ich freue mich sehr,daß du gekommen bist.Ich hatte nicht
gedacht,daß..."
Joseph Branford unterbrach ihn:"Mein Sohn,es wird Zeit,die Vergangenheit ruhen zu
lassen.Du hast etwas Großes erreicht,und diesem Augenblick möchte ich beiwohnen.Das ist
das Mindeste,was ich tun kann.Aber nun solltest du zu deiner Crew zurück."
Branford nickte:"Ja,aber vorher begleite dich zu deinem Platz." Er führte ihn
zu einem Stuhl,von dem aus er eine gute Sicht auf alle Plätze hatte.Dann ging er zum Kopf
der Tafel und setzte sich neben Fogarty.Admiral Nogura erhob sich.
"Meine Damen und Herren,ich heiße sie hier an Bord der Exeter willkommen.Es ist das
neueste Schiff der Intrepid-Klasse und ist vornehmlich für Forschungsaufgaben
ausgelegt,jedoch als Multimissionsraumschiff konzipiert.Heute wird dieses Schiff offiziell
in den Dienst der Sternenflotte gestellt.Und nun möchte ich ihnen den Kommandanten
vorstellen,Captain Christopher Branford."
Die Gäste applaudierten als Branford sich erhob.
"Ich danke ihnen allen.Auch ich möchte sie herzlich willkommen heißen.Es ist für
mich eine besondere Ehre,das Kommando dieses Schiffes zu übernehmen.Ich habe davon
geträumt,hier zu stehen,doch nun weiß ich kaum,was ich sagen soll.Eines weiß ich
jedoch:Meine Crew und ich werden uns dieser Ehre als würdig erweisen.Danke."
Er nahm wieder Platz.Nogura redete noch einige Zeit über den Auftrag,den die Exeter im
Allgemeinen hatte,dann wurde gegessen.
Während des Essens ließ Branford seinen Blick auf seinem Vater.Er unterhielt sich
angeregt mit Admiral Shanti.Das Gespräch dauerte sehr lange,und irgendwann standen beide
auf und verließen den Raum.Als sie nach einer halben Stunde noch nicht zurückgekommen
waren,suchte Branford nach ihnen.Auf dem Weg traf er Shanti.Sie war eine Frau um die
65,weswegen sein Vater mit ihr auch wohl ein gemeinsames Thema gefunden hatte.
"Admiral,ich suche meinen Vater.Haben sie ihn gesehen?" fragte Branford.
Shanti nickte:"Ja.Captain,ich sollte ihnen etwas sagen.Während unseres Gesprächs
habe ich wohl bei ihrem Vater alte Wunden aufgerissen."
Branford war irritiert:"Welche,wenn ich fragen darf?"
"Captain,ich kannte ihre Mutter.Karen Branford war zusammen mit mir auf der
Akademie,und auch später trafen wir uns,wann immer es ging.Kurz bevor die Armaro zu ihrer
Mission aufbrach,sahen wir uns auf Sternenbasis 13.Ich wußte nicht,wer ihr Vater war,als
wir unser Gespräch anfingen.Es tut mir leid."
Branford schüttelte den Kopf:"Nein,es war nicht ihre Schuld.Sie konnten es nicht
wissen." Er schwieg einen Moment:"Admiral,wie war sie?Ich habe diese Frage schon
häufig meinem Vater gestellt,aber ich will noch von ihnen die Antwort wissen."
Shanti lächelte:"Karen war großartig.Sie hatte eine großartigen Humor und war nie
um ein Wort verlegen.Ich sehe da Gemeinsamkeiten zu ihnen."
Branford lachte:"Da mögen sie recht haben." Er wandte sich zum
Gehen:"Entschuldigen sie mich,ich werde nach meinem Vater suchen."
Shanti nickte:"Natürlich,Captain."
Joseph Branford war auf dem Aussichtsdeck.Er saß in einem
Sessel und sah durch das Fenster.
"Schade,daß wir im Dock sind.Sonst könntest du die Erde sehen.So siehst du nur die
Defiance,mein altes Schiff."
Sein Vater wandte sich um:"Christopher,du hast mit Admiral Shanti gesprochen?"
Er nickte schweigend.
"Sie kannte deine Mutter sehr gut.Ich hatte keine Ahnung,das jemand,den ich vorher
noch nie gesehen habe,mir meine Frau so genau beschreibt.Genauer,als ich es hätte tun
können.Vielleicht habe ich sie nicht gekannt."
Branford setzte sich neben seinen Vater.
"Dad,wieso quälst du dich so?Das bringt doch nichts!"
Der alte Mann hatte Tränen in den Augen:"Mein Sohn,es ist schmerzlich,seine eigene
Frau nicht zu kennen.Und diese Erkenntnis kommt spät.Zu spät."
Branford schüttelte den Kopf:"Nein.Mum hat dich geliebt.Das hätte sie nicht
getan,wenn sie dich nicht kennen würde."
Sein Vater blickte aus dem Fenster,als würde er sich für nichts anderes
interessieren:"Weißt du wie lange ich nicht an Bord eines Raumschiffes war?" Er
wartete keine Erwiderung ab:"Fünfundzwanzig Jahre nicht.Zum letzten Mal war es auf
dem Schiff deiner Mutter.Kurz bevor es mit seiner Crew zerstört wurde."
"Dad,der Dienst in der Sternenflotte ist voller Risiken.Mutter wußte das,Harrold
wußte das,ich weiß es ebenfalls.Aber wir haben uns dafür entschieden."
Joseph Branford legte ihm die Hand auf die Schulter und sah in lange an:"Ich weiß es
auch,mein Sohn.Ich akzeptiere es.Ich bin stolz auf dich,weil du soviel erreicht
hast."
Sie unterhielten sich noch eine Weile,dann begleitet Branford
seinen Vater zum Transporterraum.Dort verabschiedeten sie sich von einander.
"Paß auf dich auf,mein Sohn.Komm gesund wieder."
Branford umarmte seinen Vater:"Ja,Dad.Schön,das du da warst."
Joseph Branford betrat die Plattform.Er winkte zum Abschied.
Sein Sohn aktivierte den Transporter und er entmateralisierte ihn.
Branford ging zurück zum Gemeinschaftsraum.Als er ihn
betrat,sah er,daß die komplette Stabscrew der Defiance anwesend war.Captain Gregory
Waringthon näherte sich ihm.
"Ich grüße sie,Captain Branford.Meinen herzlichen Glückwunsch."
Branford erwiderte den Gruß:"Danke,Captain.Ich hoffe,ich kann ihnen
nacheifern."
"Das haben sie schon,Chris." erwiderte der Captain lächelnd.
Im Laufe des weiteren Abends unterhielt sich Branford noch mit seinen ehemaligen
Kollegen.Dabei sah er auch,daß irgendwann Lieutnant Kelly Pizoll und sein
Chefingenieur,Jake Cassels,verschwunden waren.Also hatte Sandra doch recht gehabt,dachte
sich Branford und schmunzelte.
Es war zwei Stunden später.Branford war müde,doch konnte er
die Feier nicht vor deren Ende verlassen.Nella Darin setzte sich zu ihm.Sie nahm seine
Hand.
"Chris,was ist mit dir?Bist du müde?"
Branford verdrehte die Augen:"Sieht man das schon?Dann sollte ich gehen."
Seine Freundin protestierte:"Du?Wir werden gehen,und zwar gemeinsam."
Branford nickte ergeben und erhob sich.Nachdem er sich von allen Gästen verabschiedet
hatte,verließ er mit Nella den Raum.Vor der Tür stoppte er.
"Wohin gehen wir?Zu dir oder zu mir?"
Nella lachte:"Such es dir aus.Mir ist es egal."
"In Ordnung.Ich würde gerne auf die Defiance gehen." erwiderte er und zog Nella
mit sich.
Am Eingang der Schleuse zur Defiance stand eine
Sicherheitsposten.Branford näherte sich ihm und sprach ihn an:"Ich bitte um
Erlaubnis,an Bord zu kommen."
Der Mann erwiderte todernst:"Sie haben die Erlaubnis,Captain.Willkommen auf der
Defiance."
Branford dankte ihm und gemeinsam mit Nella ging er in ihr Quartier.
Er konnte sich kaum die Uniform mehr ausziehen,so das ihm Nella helfen mußte.Als er dann
da lag,war er zu nichts mehr fähig.
"Nella,ich fürchte,heute nacht wird es nicht mehr viel werden.Ich bin ziemlich
müde."
"Gut,Chris.Dann werden wir uns eben schlafen legen.Gute Nacht." erwiderte sie.
Sie legte sich neben ihn.
Branford grübelte.Dies würde vermutlich ihre letzte Nacht für eine ganze Weile sein.Er
überwand sich und tippte Nella an der Schulter an.Sie drehte sich herum und sah ihn
aufmerksam an:"Ja,was ist?"
Er lächelte breit:"Ich habe es mir anderst überlegt." Er nahm sie in die Arme.
Nella nickte:"Also gut,Chris.Das finde ich schon besser."
Es war morgens um zehn Uhr.So spät stand Branford
normalerweise nicht auf,aber heute war es etwas anderes.Nella lag noch neben ihm.
"Coburn an Darin,wo sind sie,Commander?" ertönte die Stimme des 1.Offiziers.
Nella schreckte hoch:"Oh nein,ich habe verschlafen."
Branford zuckte mit den Schultern:"Laß gut sein,ich werde mit Commander Coburn
sprechen."
Sie funkelte ihn mit ihren Augen an:"Nichts da,Captain.Du solltest lieber von Bord
gehen,denn wir fliegen in etwa zehn Minuten ab."
Jetzt war es Branford,der hektisch wurde.Er zog in aller Eile seine Uniform und seine
Stiefel an.Dann verabschiedete er sich von Nella:"Wir bleiben in Verbindung.Das ist
ein Versprechen." Sie küßte ihn zur Antwort leidenschaftlich.
"Geh jetzt,Chris.Ich halte mein Versprechen ebenfalls."
Branford verließ das Quartier und steuerte,in Gedanken
versunken,die Schleuse an,die die Defiance mit der Station verband.Keine Minute zu
früh,den in dem Moment,in dem er die Station betrat,legte die Defiance ab und steuerte
auf die Raumschotten zu.Er sah ihr nach,wie sie in den freien Raum glitt.Dann schlossen
sich die Schotten wieder und die Defiance war verschwunden.
Branford schlenderte zur Einstiegsschleuse der Exeter und
betrat sein Schiff.Die Crew war damit beschäftig,alles zum Abflug klar zu machen.Er
durchquerte die Korridore und betrat den Turbolift,der ihn zur Brücke brachte.Als sich
die Tür öffnete,sah er,daß die Brückencrew ebenfalls sehr beschäftigt war.Fogarty
begrüßte ihn:"Guten Morgen,Captain.Haben sie gut geschlafen?"
Branford erwiderte:"Mehr oder minder gut,Nummer 1.Wie gehen die Vorbereitungen
voran?"
Sein 1.Offizier hielt ihm ein Datenpad hin:"Hier,Sir.Die letzten Vorräte werden
übernommen.Die Crew ist eingetroffen."
Branford nickte:"In Ordnung,Commander.Ich löse sie ab."
Fogarty verließ die Brücke.
Der Captain sah sich um.Am Steuerpult saß ein jüngere Mann,neben ihm stand eine
junge,blonde Frau.Sie unterhielten sich angeregt.Branford ging zu ihnen hin und räusperte
sich.Die zwei jungen Fähnriche drehten sich herum und standen stramm.
"Stehen sie bequem.Mit wem habe ich die Ehre?" versuchte Branford,die Situation
zu entspannen.
Die junge Frau stellte sich vor:"Ich bin Jennifer Waringthon,Sir."
Branford hob die Augenbrauen:"Ah,sie sind das also.Ihr Vater hat mir schon etwas von
ihnen erzählt."
Sie lächelte:"Sie haben meinen Vater schwer beeindruckt,Sir.Ich freue mich,unter
ihnen zu dienen."
Der junge Mann stellte sich ebenfalls vor:"Sir,ich bin Fähnrich Luke McLure.Ich
freue mich,sie kennezulernen."
Branford nickte:"Die Freude liegt auf meiner Seite.Nun,haben sie irgend etwas zu
berichten?"
Waringthon nickte:"Ja,Sir.Ich habe mit Commander Cassels die Impulstriebwerke
überprüft.Die Leistung liegt innerhalb den Normen."
McLure fügte hinzu:"Sir,ich habe meinerseits die Sensoren überprüft.Sie arbeiten
tadellos.Wir sind bereit,was immer kommen mag."
Branford zeigte sich zufrieden:"Ich danke ihnen.Gehen sie an ihre Stationen."
Er tippte seinen Insignienkommunikator an:"Branford an Unas,melden sie sich bitte im
Bereitschaftsraum."
Unas bestätigte seinen Befehl und meldete sich zwei Minuten später bei ihm.
"Sir,sie wollten mich sprechen?"
Branford drehte sich herum:"Ja,Lieutnant.Sie sollen hier an Bord auch einen großen
Teil der Verantwortung tragen.Deshalb ernenne ich sie hiermit zu meinem 2.Offizier."
Unas wußte kaum,was sie sagen sollte:"Ich danke ihnen,Sir.Ich werde sie nicht
enttäuschen."
Branford reichte ihr die Hand:"Meinen Glückwunsch,Lieutnant.Sie werden ihre Position
gut erfüllen."
Lieutnant Unas verließ den Raum und trat ihre Schicht auf der Brücke an.
Vier Stunden später meldete Fogarty über
Intercom:"Sir,wir sind zum Abflug bereit."
Branford bestätigte:"Danke,Nummer 1.Ich komme."
Auf der Brücke ging es deutlich ruhiger zu.Die Stabscrew
bestehend aus Fogarty,Galen,Jacobs,Unas,Delany und Crusher war anwesend.Cassels war im
Maschinenraum und bereitete alles zum Abflug vor.Alle blickten gespannt auf Branford.Er
ging langsam zum Kommandosessel und nahm Platz.Rechts neben ihm saß Fogarty,links von ihm
Sandra Galen.Vor ihm saßen Jacobs und Unas.Die taktische Station lag schräg hinter
ihnen,ebenso die wissenschaftliche.
"Mr Jacobs,bitten sie um Starterlaubnis." befahl Branford.
Der Einsatzleiter rief die Dockkontrolle,welche den Start freigab.
"Maschinenraum,ist alles bereit?" fragte Branford nach.
Cassels meldete sich:"Aye,Sir.Wir sind klar zum Start."
Branford nickte seinem 1.Offizier zu:"Bringen sie das Schiff aus dem Dock,Nummer
1."
Fogarty befahl ruhig und zielsicher das Schiff aus dem Dock.Branford war erstaunt,wie
kühl und sachlich Fogarty das Schiff steuerte.
Dann war es vollbracht.Die Exeter befand sich im freien Raum.
"Wie ist der Kurs bitte,Captain?" fragte Unas.
Branford lächelte:"Setzen sie Kurs auf 215,010.Halber Impuls voraus."
Unas setzte den Kurs und brachte das Schiff auf die Geschwindigkeit.
"Sir,wir haben Befehl,innerhalb des Systems zu bleiben.Wir werden bald neue Befehle
erhalten." meldete Jacobs.
Branford nickte:"Danke,Mr Jacobs.Nummer 1,sie übernehmen die Brücke.Wenn sie
möchten,fliegen sie etwas im System herum."
Sein 1.Offizier lachte:"Ja,das werden wir wohl tun.Bis später,Sir."
Eineinhalb Stunden später ging Branford in die
Offiziersmesse,um etwas zu essen.Sandra Galen saß mit einem Lieutnant an einem Tisch und
winkte ihn her.
Der Lieutnant erhob sich,als Branford näher trat.
"Chris,das hier ist Lieutnant Timothy Baldwell,der 2.taktische Offizier."
stellte Sandra den jungen Mann vor.
Branford reichte ihm die Hand:"Sehr erfreut,Lieutnant.Bitte,setzen wir uns."
"Tim war vorher auf der U.S.S. Enterprise,Chris.Er kennt William Riker sehr
gut."
Branford hob die Augenbrauen:"Waren sie noch an Bord,als sie zerstört wurde?"
Baldwell nickte:"Ja.Ich hatte schon meinen Versetzungsbescheid bekommen.Dann wurden
wir von diesem klingonischen Bird-of-Prey angegriffen.Sie kannten die Modulation der
Schilde,deshalb hatten wir keine Chance.Uns gelang es,ihre Tarnvorrichtung
auszulösen,wodurch ihre Schilde zusammenbrachen.Dann haben wir sie zerstört.Aber es war
für uns zu spät.Der Warpkernbruch stand unmittelbar bevor.Wir trennten die
Untertassensektion ab und landeten auf dem nahe liegenden Planeten.Durch den Aufprall
wurde die Untertassensektion irreparabel beschädigt."
Sie schwiegen einen Augenblick.Dann warf Sandra ein:"Ich muß euch leider
verlassen.Bis später." Sie erhob sich und verließ die Messe.
Branford und Baldwell aßen relativ schweigend ihr Essen.Mitten während der Mahlzeit
meldete sich die Brücke:"Unas an Branford.Wir empfangen eine Mitteilung vom
Sternenflottenkommando."
Er tippt seinen Kommunikator an:"Ich komme,Lieutnant."
Branford betrat die Brücke.Auf dem Hauptschirm war Admiral
Nogura zu sehen.
"Captain,die Exeter hat den Auftrag,die Ausgrabungsstätten auf Malor IV zu
untersuchen.Zu diesem Zweck wird ein Archäologenteam an Bord kommen.Sie werden sich mit
der U.S.S. Lauros in zwanzig Minuten treffen.Die Koordinaten wurden übermittelt.Alles
weitere erklärt ihnen der Chef des Archäologenteams,Doctor Kulos.Viel Glück."
Der Schirm erlosch.
"Fähnrich,setzen sie Kurs zu den übermittelten Koordinaten.Warp 3." befahl
Branford.
Der Steueroffizier beschleunigte das Schiff auf die Geschwindigkeit.Die Mission begann.
Branford setzte sich wieder in den Kommandosessel.
"Mr Crusher,führen sie eine Analyse der taktischen Systeme durch.Berichten sie mir
in zehn Minuten."
Crusher nickte und begann die Analyse.
Sandra sprach ihn an:"Was ist mit ihnen?Ich fühle,daß sie sich unwohl
fühlen."
Branford ließ sich nichts anmerken:"Danke für ihre Hilfe,Counselor.Aber ich bin nur
enttäuscht,daß wir einen solchen relativ unwichtigen Auftrag erhalten."
Die Schiffsberaterin zeigte sich überrascht:"Nun,Captain.Das Sternenflottenkommando
ist wohl davon überzeugt,daß sie die Zeit nutzen können,um sich mit der Crew und dem
Schiff besser vertraut zu machen."
Branford mußte sich ein Lächeln verkneifen.Sandra hatte wohl recht.
"Sie mögen recht haben,Counselor." erwiderte Branford.
Crusher hatte seine Analyse abgeschlossen und erstattete Bericht:"Die Überprüfung
ist beendet.Die Phaserkanonen sind voll einsatzfähig,die Leistung liegt praktisch bei
100%.Bei den Torpedos verhält es sich genau so.Nun zu den Passiv-Systemen:Die Schilde und
Deflektoren haben teilweise vesagt.Die Leistung der Schilde liegt bei 85%,die Deflektoren
operieren bei 90%."
Branford stand auf und sah sich die Informationen an der taktischen Station an.
"Sagen sie,kriegen sie die Leistung auf 100%?"
Crusher fühlte die Verpflichtung,die aus dieser Frage hervorging.
"Sir,ich werde es versuchen.Ich und meine Leute werden unser Bestes geben."
Branford nickte:"In Ordnung,Lieutnant.Ich verlasse mich auf sie."
Der Einsatzleiter Jacobs meldete:"Sir,ein Schiff kommt in Sensorenreichweite.Es ist
ein kleinerer Transporter."
"Identifizieren sie es,Lieutnant." befahl Branford.
Jacobs rief die Informationen ab:"ID-Signal NCC 51127.Die U.S.S. Lauros,Sir."
Crusher ging zu der taktischen Station zurück und meldete:"Wir werden
gegrüßt,Sir."
Branford deutete auf den Hauptbildschirm.Auf diesem erschien ein jüngerer Mann mit den
Rangabzeichen eines Commanders.
"Ich grüße sie,Captain.Mein Name ist Commander Mike Lamar,der Kommandant der
Lauros.Das Archäologenteam ist bereit zum Rüberbeamen."
Branford trat vor:"Ich bin Captain Branford.Wir sind bereit,Commander.Danke für ihre
Hilfe." Er aktivierte die Sprechverbindung:"Transporterraum,beamen sie das Team
herüber."
Fogarty stand auf:"Ich werde den Doctor und sein Team begrüßen.Wenn sie
gestatten,Sir."
Branford nickte freundlich:"Gehen sie nur,Commander."
Der 1.Offizier verließ die Brücke und steuerte den
Transporterraum an.Er nickte dem Techniker zu,der die ersten fünf Mitglieder des Teams
herüberbeamte.Ein grauhaariger,älterer Mann trat auf Fogarty zu.
"Willkommen an Bord der Exeter.Ich bin Lt.Commander Ian Fogarty,der 1.Offizier."
begrüßte er die fünf.
"Danke,Commander.Ich bin Doctor Reginald Kulos,der Leiter des Teams." Er stellte
seine Mitarbeiter vor und bat,daß Fogarty ihnen die Quartiere zeigte.Die restlichen
fünfzehn Mitglieder des Teams wurden herübergebeamt,dann wurden ihnen von Fogarty die
Quartiere gezeigt.Als er sich versichert hatte,daß die Wissenschaftler zufrieden
waren,ging er auf die Brücke zurück.
"Und,Nummer 1?Sind Doctor Kulos und sein Team
zufrieden?" fragte Branford.
Fogarty lächelte breit:"Sicher,Sir.Allerdings,wie für Wissenschaftler üblich,sind
sie sehr verschlossen."
Branford war nicht überrascht.Dieses Verhalten war ihm bestens bekannt.
"In Ordnung.Lieutnant Unas,setzen sie Kurs auf Malor IV.Warpgeschwindigkeit 4."
Die Betasuid führte die Anweisungen aus und meldete:"Alles bereit,Captain."
Captain Branford erwiderte:"Beschleunigen sie,Lieutnant."
Das Schiff ging auf Warpgeschwindigkeit und verließ das System.
Branford ging zur Wissenschaftsstation und sprach Lieutnant Delany an.
"Mr Delany,haben sie sich schon mit der Situation auf Malor IV befasst?"
Der Wissenschaftsoffizier nickte kaum merklich:"Natürlich,Sir.Ich werde den Doctor
umfassend unterstützen können,wenn wir Malor IV erreichen."
Branford´s Interesse stieg:"Wie alt sind die Ruinen,nach ihrer Meinung?"
Delany wiegte bedächtig den Kopf:"Nun,nach den neusten Schätzungen sind sie 90.000
Jahre alt.Als dieses Volk ausstarb,waren sie auf der Stufe des Mittelalters.Diese Ruinen
erinnern stark an mittelalterliche Burgen und Schlösser."
Branford nickte:"Ja,diese parallele Entwicklung ist uns aus vielen Beispielen
bekannt.Ich bin sehr gespannt.Wenn es ihnen nichts ausmacht,würde ich sie gerne auf den
Planeten begleiten."
Sein Wissenschaftsoffizier zeigte sich erstaunt.Dann nickte er erfreut:"Es würde
mich freuen,sie dabei zu haben,Sir."
Es waren zwei Tage vergangen,in denen sich die Exeter auf dem
ereignislosen Flug nach Malor IV befand.
Branford war gut in Stimmung und suchte das Holodeck auf.Dort angekommen,stellte er
enttäuscht fest,daß ein Programm lief.Er wollte schon wieder gehen,da sah er,daß es ein
Programm von Jenny Waringthon war.Er drehte sich herum und betrat das Holodeck.
Dort war eine Waldlandschaft erschaffen worden.Sie erinnerte stark an einen Wald in
England.Das Klopfen von Pferdehufen schreckte Branford auf.Ein prächtiger Schimmel
näherte sich.Auf seinem Rücken trug er Jenny Waringthon.
"Guten Morgen,Captain.Haben sie ebenfalls Lust zu reiten?"
Branford lächelte:"Nun gut,Fähnrich.Ich habe es zwar schon lange nicht mehr
probiert,aber ich denke,ich kann es noch." Er überlegte kurz,dann befahl er dem
Computer:"Computer,einen schwarzen Hengst erschaffen.Ein zahmes Gemüt."
Vor Branford erschien ein wunderschöner schwarzer Hengst,der sehr ruhig da stand.Branford
strich ihm über den Kopf und stieg auf.
"Kommen sie.Reiten wir ein wenig!" rief Waringthon und ritt los.
Branford nahm die Zügel in die Hand und ritt hinterher.
Die zwei durchquerten das Waldgebiet und kamen zu einer Lichtung.Dort stieg Branford vom
Pferd und band es an einem Strauch fest.Waringthon folgte ihm.
"Darf ich ihnen eine persönliche Frage stellen,Sir?"
Branford nickte stumm.
"Haben sie sich gut mit meinem Vater verstanden?" fragte Waringthon.
Der Captain erwiderte:"Ich will ehrlich sein,Fähnrich.Ich kannte ihren Vater nicht
sehr lange,da erlitt er den Herzanfall.Denoch muß ich sagen,daß ich ihn sehr sympathisch
finde."
Die junge Frau mußte lachen:"Er ist ziemlich umgänglich.Das ist eine seiner
liebenswerten Eigenschaften."
Der Captain unterhielt sich noch eine Weile mit seiner jungen Untergebenen.Dann verließ
er das Holodeck und übernahm die Brücke.
Es war zwei Stunden später.
"Sir,wir empfangen eine Mitteilung von der U.S.S. Defiance.Persönlich an sie
gerichtet." meldete Crusher.
Branford nickte und stand auf:"Danke,Lieutnant.Legen sie sie in meinen
Bereitschaftsraum."
Der Captain ging durch die seitliche Tür und betrat seinen
Bereitschaftsraum.Er aktivierte den Monitor und nahm im Sessel Platz.
Auf dem Bildschirm erschien Nella Darin.
"Hallo,Chris.Wie geht es dir?"
Er lächelte:"Danke gut.Ich habe dich vermisst,Nella.Wo seid ihr?"
"Wir halten uns im Raul-System auf und nehmen eine diplomatische Delegation auf,die
wir nach Garondon II bringen.Wieder so ein diplomatischer Einsatz!"
Branford verzog keine Miene:"Na,an so etwas mußt du dich auf einem Schiff wie der
Defiance gewöhnen.Dort geht es recht bunt zu."
"Da magst du recht haben.Zumindest habe ich jetzt mit meiner Abteilung die
Möglichkeit,einige Sachen aufzuarbeiten."
Branford unterhielt sich noch eine halbe Stunde mit seiner Freundin,dann ging er in sein
Quartier und legte sich schlafen.
Drei Tage später erreichte die Exeter das System.Branford
befand sich auf der Brücke und befahl,auf Impulsgeschwindigkeit zu gehen und in einen
Orbit einzuschwenken.
"Sir,wir haben Malor IV gescannt.Aufgrund der Atmosphäre,die einen Strahlengürtel
beinhaltet,können wir unmöglich beamen.Auch können wir die Oberfläche nur unzureichend
abtasten." meldete Jacobs.
Fogarty machte einen Vorschlag:"Sir,wir könnten drei Shuttles einsetzen,um das
Wissenschaftsteam auf den Planeten zu bringen.Insgesamt haben wir dann 24
Sitzplätze."
Branford nickte anerkennend:"Gute Idee,Commander." Er wandte sich Crusher
zu:"Lieutnant,lassen sie die drei Shuttles startklar machen.Ich werde die
Wissenschaftler begleiten,ebenso Mr Cassels,Mr Delany und Dr Sanders.Informieren sie diese
Leute bitte.Und sagen sie Dr Kulos und seinem Team Bescheid."
Fogarty zeigte sich erstaunt:"Sie gehen mit,Captain?"
"Ja,Nummer 1.Ich habe das mit Lieutnant Delany abgesprochen.Mein Interesse an diesen
Ruinen ist sehr groß."
Crusher unterbrach ihn:"Captain,die Shuttles sind startklar.Dr Kulos und sein Team
sowie die restlichen Mitglieder des Außenteams sind auf dem Weg zur Shuttlerampe."
Branford erhob sich:"Danke.Commander,sie übernehmen das Kommando.Wir melden uns alle
6 Stunden."
Er verließ die Brücke und ging zur Shuttlerampe.Dort
warteten bereits die Mitglieder des Außenteams.Nach einer kurzen Begrüßung bestiegen
sie die Shuttles.Branford setzte sich neben Cassels in den Copilotensitz.Sein Ingenieur
war damit beschäftigt,den Start einzuleiten.Das Hangartor öffnete sich und Cassels
beschleunigte das Schiff und flog es aus dem Hangar.Die zwei anderen Schiffe folgten ihm.
"Jake,haben sie schon einen geeigneten Landeplatz gefunden?" fragte Branford.
Er nickte:"Ja.Ich habe mit Doctor Kulos einen Platz ausgesucht.Wir erreichen ihn in
sieben Minuten."
Cassels steuerte das Shuttle sicher zu dem Landeplatz,der
inmitten einer Hügellandschaft lag,die stark an die schottischen Highlands erinnerten.Er
setzte das Schiff sicher auf,nach ihm landeten die anderen zwei.
Branford öffnete die Luke und stieg aus.Cassels und die anderen sechs folgten ihm.Kulos
sah sich faziniert um.
Auf einer Anhöhe in der Nähe lag eine alte Burg.
Branford tippte seinen Kommunikator an:"Branford an Exeter,bitte melden."
Es war kurz ein Rauschen zu hören,dann ertönte die Stimme von Fogarty:"Hier
Commander Fogarty,Sir.Empfang ist befriedigend.Wie ist ihre Lage?"
Branford erwiderte:"Alles in Ordnung,Nummer 1.Wir melden uns wieder.Branford
Ende."
Sanders kam näher.In seiner Hand hielt er einen Tricorder.
"Ich habe die Atmosphäre schon vorher gescannt.Sie ist genau so wie auf der Erde.Wir
haben nichts zu befürchten." Er steckte das Gerät ein.
"Danke,Doctor.Sind sie an Geschichte interessiert?"
Sanders erwiderte:"Nicht unbedingt,Sir.Aber es ist schon beeindruckend,wie sich die
Geschichte dieses Planeten entwickelt hat.So viele Gemeinsamkeiten."
Branford ging ins Shuttle zurück und zog vier Typ II-Phaser aus einem Schrank.Er verließ
das Shuttle wieder und gab Cassels,Sanders und Delany jeweils einen.Dann steckte er sich
ebenfalls einen in sein Halfter.Delany sah ihn erstaunt an:"Befürchten sie
Probleme,Sir?"
Branford wiegte den Kopf:"Eigentlich nicht,Lieutnant.Aber wir konnten keine genauen
Scanns des Planeten machen,deshalb halten wir uns lieber an die Vorschriften.Und die
besagen Bewaffnung für Außenteams."
Inzwischen hatten ein paar Leute einige Zelte aufgestellt,in denen geschlafen und
gearbeitet wurde.
Branford und das Team gingen früh schlafen,um am nächsten Morgen die Untersuchungen
beginnen zu können.
Die Sonne ging auf und weckte das Team auf.Branford war das
einfallende Licht unangenehm.Die Sonne des Malor-Systems hatte eine ungewöhnlich starke
Strahlung.Jedoch war sie,wie Delany versicherte,für das Team ungefährlich.
Lieutnant Delany kam zu ihm und bot ihm an,mit in eine der Burgen zu gehen.Der Captain war
sehr interessiert und folgte Delany und vier anderen Wissenschaftlern in das alte
Gemäuer.Das erste,was ihm auffiel,war ein moderiger Geruch,der überall zu sein
schien.Delany zog seinen Tricorder heraus und scannte die Mauern.
"Faszinierend.Die Mauern sind aus Sandstein.Ein Baustoff,der auf der Erde in diesem
Zeitalter ebenfalls benutzt wurde."
"Lieutnant,können sie feststellen,warum die Bevölkerung ausgestorben ist?"
fragte Branford.
Der Wissenschaftler grübelte:"Wir haben die Vermutung,daß Religionskriege dafür
verantwortlich waren.Wir sind jedoch nicht sicher.Aber es gibt hier und da Symbole an den
Wänden,die wohl verschiedene Glaubengemeinschaften darstellen.Sehen sie,hier zum
Beispiel." Er deutete auf einen mit roter und blauer Farbe gemalten Kreis mit
verschiedenen Schriftzeichen.
"Sagen sie,können sie diese Schrift entziffern?"
Delany mußte verneinen.
"Leider nicht,Captain.Wir versuchen jedoch das Muster dieser Sprache
herauszufinden."
Branford hörte an diesem Tage ziemlich viel und hatte
irgendwann genug.Er verließ die Burg und ging zum Camp zurück.Dort traf er Cassels und
Sanders.Sie unterhielten sich.
"Captain,setzen sie sich zu uns.Wir unterhalten uns gerade über unsere Crew und die
Zusammenarbeit."
Branford kam Cassels Aufforderung nach und nahm auf einer Kiste Platz.
"Und zu welcher Erkenntnis sind sie gekommen,Jake?" fragte Branford.
Sein Chefingenieur lachte:"Nun,ich bin kein Psychologe.Aber im Großen und Ganzen
arbeitet die Crew recht gut zusammen.Obwohl es einige Grünschnäbel dabei hat."
"Da mögen sie recht haben.Aber unsere jungen Brückenoffiziere machen sich wirklich
gut.Ich bin mit Mr McLure und Miss Waringthon sehr zufrieden."
Das fiel ihm ein,daß er sich bei Fogarty melden wollte.Er verabschiedete sich und ging
etwas vom Camp weg.
"Branford an Exeter,bitte kommen."
Lieutnant Unas meldete sich:"Hier Unas,Captain.Schön,von ihnen zu hören."
Branford erwiderte:"Wie ist die Lage,Lieutnant?"
"Alles in Ordnung,Sir.Wir haben den Orbit verkleinert,um vielleicht doch noch Scanns
von der Oberfläche anstellen zu können.Bisher jedoch ohne Erfolg."
Branford beendete das Gespräch:"Ich danke ihnen,Lieutnant.Branford Ende."
Im Laufe dieses und des nächsten Tage geschah nichts
ungwöhnliches.Das Team untersuchte die Ruinen und zog ein paar hundert Kilometer
weiter,wo eine größere Ansammlung Gebäude geortet worden war.
Unterdessen ging an Bord der Exeter alles seinen geregelten
Gang.Lt.Commander Ian Fogarty lehnte sich im Kommandosessel zurück und trank einen
Schluck Kaffee.Am Steuerpult saß Fähnrich Waringthon,als Einsatzleiter war McLure und
als taktischer Offizier Lt.Crusher im Dienst.Außerdem befand sich noch Sandra Galen auf
der Brücke.
"Sir,ich empfange ungewöhnliche Subraum-Interferenzen.Es ist mir nicht möglich den
Ursprung zu bestimmen." meldete McLure.
Fogarty stellte seine Tasse ab und ging zur Station des Einsatzleiters.Er sah sich den
Bildschirm an.
"Ich kann es ebenfalls nicht erkennen.Arbeiten die Sensoren einwandfrei?" fragte
Fogarty.
McLure erwiderte:"Einen Moment,ich checke sie." Er nickte:"Die Sensoren
sind in Ordnung,Sir.Es muß da etwas sein,aber ich kann es nicht bestimmen."
Fogarty wandte sich Crusher zu:"Lieutnant,können sie entdecken,aus welcher Richtung
diese Signale kommen?"
Der taktische Offizier mußte ebenfalls verneinen:"Tut mir leid,Commander.Es ist mir
nicht möglich,den Ursprung herauszufinden."
Fogarty grübelte.Unter normalen Umständen könnten derartige Signale von einem anderen
Schiff kommen.
"Mr Crusher,orten sie irgendwelche Schiffe?"
Crusher erwiderte:"Negativ,Sir.Keine Schiffe in Sensorenreichweite."
"Fähnrich,erhöhen sie unseren Orbit.Alarm Gelb." befahl Fogarty.Dieser Zustand
bedeutete erhöhte Wachsamkeit.
Es vergingen fünfzehn Minuten,in denen nichts besonderes geschah.Dann meldete
McLure:"Sir,ich orte ein Schiff,Richtung 127,04.Nähert sich sehr schnell!"
Fogarty fragte nach:"Können sie es identifizieren,Fähnrich?"
Er arbeitete hastig und schüttelte den Kopf:"Negativ.Ein Schiff dieser Bauart ist in
keiner Kartei verzeichnet."
Fogarty wollte keine unötige Hektik aufkommen lassen und verzichtete darauf,die Schilde
oder Waffensysteme zu aktivieren.
"Aktivieren sie die Grußfrequenzen,Mr Crusher." befahl Fogarty.
Ein Signal zeigte an,daß ein Kontakt aufgebaut wurde.
"Hier spricht Lt.Commander Ian Fogarty von der U.S.S. Exeter.Wir bitten sie,sich zu
erkennen zu geben."
Das fremde Schiff näherte sich.
"Sir,sie aktivieren die Waffensysteme und nehmen die Schilde hoch!" meldete
McLure aufgeregt.
Fogarty war aufgeschreckt.
"Roter Alarm!Schilde hoch,Phaser klar!Manöverieren sie uns aus dem Orbit!"
befahl er.
Bevor die Exeter die Schilde aufbauen konnte,feuerte das fremde Schiff mit
Disruptor-Kanonen auf sie.Die Exeter wurde voll getroffen.An der Station des
Einsatzleiters explodierte etwas und McLure wurde nach vorne geschleudert.
Fogarty sah Crusher an:"Schadensbericht!"
Crusher sah besorgt aus:"Energieversorgungsleitungen zu den achteren Torpedos
unterbrochen.Impulsantrieb auf 85% verringert.
"Ein Sanitätsteam auf die Brücke.Sofort!" schrie der 1.Offizier.
Crusher meldete:"Sir,ein zweites Schiff nähert sich aus Richtung 221,03.Gleiche
Klassifizierung."
"Delta-Ausweichmanöver,halber Impuls!Phaser auf Ziel einstellen mit 80%."
befahl Fogarty.
Crusher signalisierte,das alles bereit war.
Fogarty ballte die Faust:"Feuer!"
Der Feuerstoss aus den vorderen Phaserbänken traf das 1.Schiff voll und zwang es,sich auf
den Rückzug zu begeben.
"Schilde des Gegner auf 60% gefallen.Sein Impulsantrieb arbeitet nur noch mit
70%!" meldete der taktische Offizier.
Das zweite Schiff nahm die Exeter unter Feuer.Es schoss seine Disruptoren und Phaser
gleichzeitig ab.
Die Exeter wurde von der vollen Wucht getroffen.Durch die Erschütterung wurde die
Brückencrew aus den Sitzen geworfen.
"Schilde auf 60%,Sir.Warpantrieb ausgefallen." meldete Crusher.
Der Einsatzleiter meldete:"Sir,das 1.Schiff nähert sich aus Richtung 300,12."
Fogarty nickte:"Kurs 300,12.Voller Impuls."
Die Exter stellte sich frontal dem Gegner.
"Schnellfeuer aus allen Waffensystemen,Lieutnant!Und los!"
Die Exeter feuerte aus allen Phasern und Torpedobänken.Der Feuerstoss traf den Gegner am
Bug.Das Schiff wurde auf die Seite geschleudert und explodierte.
"Sir,die vorderen Phaserbänke haben einen teilweisen Energieausfall.Sie sind nur
noch zu 60% vefügbar." meldete Crusher.
Fogarty fluchte:"Versuchen sie,das zu reparieren.Fähnrich,gehen sie auf Kurs
189,010.Volle Impulskraft!"
Er versuchte,die Exeter auf eine Fluchtkurs zu bringen.Dies scheiterte jedoch.
"Sir,der Gegner holt auf.Wir können ihm nicht entkommen!"
Fogarty befahl:"Feuer frei aus achteren Waffensystemen.Ausweichmanöver Omega,auf
halben Impuls runtergehen!"
Die Exeter feuerte mit den verbliebenen Heckphasern,doch der Gegner wurde nicht ernstlich
getroffen.Dann nahm er die Exeter erneut unter Feuer.
Sie steckte eine Vielzahl von Treffern ein.
"Sir,Schilde auf 20%.Impulsantrieb arbeitet nur noch mit 40%." meldete Crusher.
"Feuer frei aus allen Waffensystemen.Dauerfeuer!" befahl er.
Crusher protestierte:"Sir,wir haben nicht genug Energie für solch eine Aktion!"
Fogarty blickte ihn wütend an:"Notenergie an Waffensysteme transferieren.Führen sie
meinen Befehl aus!"
Crusher gehorchte und feuerte nochmal.Jedoch ging die Energie bald zu Neige.Er mußte das
Feuer einstellen.
"Setzen sie einen Notruf ab,Mr Crusher.Priorität 1!"
Der Gegner kam näher und feuerte nochmal.Fogarty und der Rest der Brückencrew wollten
sich schon darauf vorbereiten zu sterben,doch als die Geschosse einschlugen,trafen sie nur
die Maschinensektion.
"Sir,wir sind manövrierunfähig!Die wollten uns genau dort treffen!" meldete
Crusher.Er fügte hinzu:"Man wollte uns offenbar gar nicht vernichten."
Fogarty grübelte.Wer konnte das nur sein?
"Sir,wir werden gerufen."
Fogarty nickte:"Auf den Schirm."
Es erschien eine Kreatur,das Fogarty als einen Mussioaner erkannte.Diese Wesen bewohnten
einen Planeten im Außenbereich der Föderation.Dieser war ein Nest für
Schmuggler,Piraten und Söldner.Fogarty begriff.
"Ich bin Waik Lortak,Kommandant der Tain Ango.Wer immer sie sind,Commander,sie werden
sich ergeben.Wir kommen an Bord!"
Im gleichen Moment materalisierten sich fünf schwerbewaffnete Männer auf der
Brücke.Fogarty reagierte schnell.
"Computer,Kommandofunktionen deaktivieren,Genehmigung Fogarty,Omega 7!"
Der Computer schaltete sämtliche für die Steuerung des Schiffe relevanten Systeme
aus.Somit war es nicht mehr möglich,das Schiff zu manöverieren.
Eine der Männer trat vor und erkannte die Lage.
"Schalten sie die Systeme wieder ein!Sofort!" brüllte er.
Fogarty verzog keine Miene.
Der Mann richtete seinen Phaser auf eine jungen Fähnrich der Wissenschaftsabteilung und
feuerte.Der Fähnrich wurde getroffen und verdampfte.
"Sie Mörder,ich werde ihnen..." schrie Crusher und sprang hinter der taktischen
Station hervor.
Fogarty herrschte ihn an:"Bleiben sie ruhig,Mr Crusher.Zurück auf ihren
Posten!"
Der Mann trat an Fogarty heran:"Sollen noch mehr Leute sterben?" Er richtete
seine Waffe auf Fogarty.In diesem Moment betrat ein humanoider Mann die Brücke und schrie
ihn an:"Laß die Waffe stecken,du Idiot!Wenn du ihn tötest,wird niemand mehr die
Steuersysteme aktivieren können!" Er stellte sich vor Fogary hin:"Commander,ich
bin Steve Bluenek.Ich bin der 1.Offizier der Tain Ango.Sie werden mit zwei Leuten ihrer
Wahl an Bord der Tain Ango gehen.Der Rest ihrer Crew wird mit den Rettungkapseln von Bord
gehen."
Fogarty sah sich um:"Ich werde niemand benennen.Wer meldet sich freiwillig?"
Sandra Galen und Timothy Baldwell waren die Ersten.Fogarty nickte ihnen zu.
"In Ordnung." Bluenek schaltete seine Kommunikator ein:"Bluenek hier.Vier
Personen rüberbeamen." Die Vier verschwanden.
"Wer ist der ranghöchste Offizier?" fragte ein Söldner.
Unas trat vor:"Ich bin Lieutnant Unas,2.Offizier."
Der Söldner lachte:"Gut.Befehlen sie ihrer Crew,sich zu den Rettungskapseln zu
begeben." Unas schaltete das Interkom ein und gab den Befehl zum Verlassen des
Schiffes.Sie wurde mit der restlichen Brückencrew zu den Kapseln gebracht.
Zusammen mit Crusher und Waringthon wurde sie in eine Kapsel verfrachtet.Dann legte diese
ab.Die Beschleunigung war enorm.Schon kurz darauf sahen sie,daß das Söldnerschiff die
Exeter mit einem Traktorstrahl ankoppelte und aus dem System schleppte.Dann waren sie
allein,zusammen mit über fünfzig anderen Rettungskapseln.
Unterdessen hatte das Außenteam auf Malor IV den Kampf über
Funk verfolgt.Der Kontakt brach ab,als die Exeter geentert wurde.Branford fluchte vor sich
hin,da er nichts machen konnte.Er war hilflos.
"Sir,das Scbiff wurde offensichtlich geentert.Hoffen wir das Beste." bemerkte
Sanders.
Branford setzte sich auf eine Kiste und stütze den Kopf mit den Händen ab.
Zehn Minuten später erreichte ein Funkspruch Branford.
"Unas an Branford,wir sind auf Malor IV gelandet,Sir."
Branford sprang auf:"Hier Branford,Lieutnant.Ich bin sehr froh,sie zu hören.Wo sind
sie?"
Unas erwiderte:"Ich habe den Nottransponder aktiviert,Sir.Sie müßten uns leicht
finden."
Branford antwortete nicht und bedeutete dem Team,in die Shuttles einzusteigen.
Nach zehn Minuten Fluges erreichten sie die Gestrandeten.
Unas konnte Branford kaum in die Augen blicken,als er ihr gegenüber stand.
"Captain,es tut mir sehr leid.Wir konnten nichts machen.Es waren zwei
Schiffe,vermutlich Söldner.Wir vernichteten eines der Schiffe,doch das andere schoss uns
manövrierunfähig.Sie haben die Exeter aus dem System geschleppt und Commander
Fogarty,den Counselor und Lieutnant Baldwell als Geiseln genommen.Wir konnten die
Kommandofunktionen deaktivieren."
Branford legte ihr seine Hand auf die Schulter:"In Ordnung,Lieutnant.Sie haben ihr
Bestes gegeben." Er wandte sich der Gruppe von insgesamt 150 Crewmitgliedern zu,die
ihn erwartend anblickten:"Wir müssen versuchen,die Exeter zurück zu bekommen.Ich
erwarte ihre Vorschläge.Alle Stabsoffiziere bitte ich zur Besprechung."
Jacobs,Crusher,Unas,Cassels, und Sanders folgten Branford etwas abseits von der Menge.
"Mr Crusher,nehmen sie Kontakt zum Sternenflottenkommando auf.Wir brauchen dringend
Hilfe." befahl Branford.
Crusher stieg in ein Shuttle ein und schaltete die Kommunikationskanäle ein.
Wenig später kam er mit einem enttäuschten Gesichtsausdruck
zurück.
"Tut mir leid,Captain.Das Sternenflottenkommando kann vermutlich erst in zwei Wochen
ein Schiff schicken."
Branford fluchte:"Verdammt!Sind wir etwa so unwichtig?"
"Captain,ich habe einen Vorschlag." meldete sich Jacobs.
Branford blickte auf:"Ja,Lieutnant?"
Er fuhr fort:"Das Überschussdepot Uridian II liegt nur fünf Flugstunden mit Warp 1
entfernt.Dort könnten wir ein Schiff mit einer besseren Bewaffnung und
Höchstgeschwindigkeit besorgen."
Lara Unas schaute ihn entgeistert an:"Wollen sie vielleicht mit einem Wrack gegen
diese Söldner antreten?"
Cassels ergriff Partei für Jacobs:"Ich muß ihm zustimmen,Lara.Wenn wir zwei Wochen
warten,ist die Exeter vermutlich über alle Berge.Das Schiff könnte in die Hände von
Sonstwem gelangen."
Branford schaute in die Runde:"Hat irgend jemand sonst noch Vorschläge?"
Alle schwiegen.
"Gut,dann führen wir Mr Jacobs´ Plan aus.Jake,stellen sie ein Team von Technikern
zusammen.Wir werden sie brauchen,wenn wir so einen Oldtimer wieder flottkriegen
wollen.Außerdem werden die Stabsoffiziere mitkommen.Der Rest bleibt hier,bis wir zurück
kommen."
Die Stabsoffiziere gingen auseinander,um alle Vorbereitungen zu treffen.
Zehn Minuten später starteten die drei
Shuttles.Branford,Cassels,Crusher,Jacobs,Waringthon und 20 Mitglieder des Sicherheitsteams
und des Technikerstabes waren an Bord der drei Schiffe.Als die Schiffe den Orbit verlassen
hatten,setzten sie Kurs auf Uridian II.
Der Flug dauerte fünf Stunden.Dann tauchte die äußere
Grenze des Depots auf.
Branford aktivierte die Kommunikationsfrequenzen:"Hier spricht Captain Christopher
Branford von der U.S.S. Exeter.Wir erbitten Antwort."
Die Antwort kam prompt:"Hier spricht Maurice Neuville.Ich bin der Verwalter des
Depots.Womit kann ich ihnen dienen?"
Branford erklärte Neuville ausführlich die Situation und bat ihn,ein Schiff zur
Vefügung zu stellen.
"Captain,wenn sie mich rüberbeamen,kann ich ihnen vielleicht ein geeignetes Schiff
zeigen." erwiderte Branford.
Branford sah Cassels an:"Holen sie Verwalter Neuville mit dem Fluchttransporter an
Bord."
Neuville wurde in das Shuttle gebeamt.Branford erhob sich und schüttelte ihm die
Hand:"Verwalter,ich danke ihnen für ihre Hilfe."
Neuville hob abwehrend die Hand:"Captain,ich will ihnen keine falschen Versprechungen
machen.Unser Bestand an funktionsfähigen Schiffen ist sehr gering.Ich fürchte,nur ein
Schiff kann ich ihnen anbieten.Ich führe sie zu ihm."
Branford nickte:"Sehen wir es uns an.Bitte,Mr Neuville."
Neuville teilte Cassels den Kurs mit.Nach fünf Minuten Fluges sahen sie das Schiff.
Branford konnte es kaum glauben,was es für ein Schiff war.
"Darf ich ihnen unser prominentestes Stück vorstellen?Die U.S.S. Enterprise,NCC
1701-A.Außerdienstellung 2294.Der letzte Kommandant:Captain James T. Kirk.Meine
Herren,sie haben eine Legende vor sich."
Cassels runzelte die Stirn:"Wie sieht ihr technischer Zustand aus?"
Neuville erwiderte unsicher:"Es war in hervorragendem Zustand,als es zu uns gebracht
wurde.Sie sollten es sich vielleicht mal ansehen,Commander."
Branford befahl Cassels,mit einigen Technikern rüberzubeamen.
Fünfzehn Minuten später meldete sich sein
Chefingenieur:"Captain,hier Cassels."
Branford tippte seinen Kommunikator an:"Hier Branford.Wie sieht es da drüben
aus,Jake?"
"Wir können das Schiff flugtauglich kriegen.Mit der Bewaffnung muß ich mich aber
noch etwas auseinandersetzen.Sie können die Shuttles in die Hangarbucht fliegen.Cassels
Ende."
Branford sah,daß Cassels die Energiesysteme des Schiffes aktiviert hatte.Die Lichter der
Kabinen gingen an,die Positionsleuchten blinkten,der Warpantrieb erwachte zu neuer
Tätigkeit.Es sah so aus,als wäre die Enterprise nie stillgelegt gewesen.
"In Ordnung.Fliegen wir rein."
Branford steuerte das Shuttle zu der achteren Hangarbucht und landete.Die zwei anderen
Schiffe setzten nach ihm auf.Dann schloss sich das Hangartor wieder,ein Druckausgleich
wurde vorgenommen.Branford verließ das Shuttle mit seinen Leuten und bestieg einen
Turbolift,der sie auf die Brücke der Enterprise brachte.
Cassels arbeitete an der Steuerkonsole,als er Branford sah.
"Willkommen an Bord,Captain.Wir sind dabei,die Warpmaschinen wieder zu starten.In
cirka 20 Stunden müßten wir soweit sein."
Branford nickte.Dann wandte er sich Crusher zu:"Lieutnant,sie sehen sich die
Waffensysteme an.Wir werden sie brauchen."
Branford half Crusher bei der Arbeit.
Nach drei Stunden Analyse der Schaltungen waren die
Phaserbänke wieder zu 60% einsatzfähig.Dann machten sie bei den Torpedos weiter.Dort
stießen sie auf erhebliche Probleme mit dem Feuermechanismus.Branford überlegte,daß es
wohl besser wäre,wenn er alle Leute zur Arbeit an den Warp- und Impulsmaschinen
einteilte.Die Torpedos würden sie später in den Griff bekommen.
Branford sah sich etwas auf dem Schiff um.Er traf Jake
Cassels im Maschinenraum.
"Was meinen sie,Jake?Werden sie die Maschinen in den Griff kriegen?"
Cassels guckte etwas schräg drein:"Ich hoffe,Sir.Den Impulsreaktoren haben wir auf
100 % Leistung gebracht.Aber mit dem Warpantrieb haben wir ein Problem.
Wir werden uns sputen müssen,um ihn fertigzustellen."
Branford klopfte ihm auf die Schulter:"Sie werden das schon hinkriegen.Die Schiffe
der Constellation-Klasse sind ja im Allgemeinen sehr pflegeleicht."
Cassels lächelte gequält:"Sicher,Captain.Bis später."
Branford verließ den Maschinenraum in Richtung
Brücke.Dort erwartete ihn Lieutnant
Crusher.
"Sir,wir haben während der letzten vier Stunden versucht,das Feuersystem der
Photonentorpedos funktionsfähig zu bekommen.Bis jetzt ergebnislos.Wir versuchen es
weiter."
Branford entdeckte Neuville,der aufmerksam das Ganze beobachtete.
"Soll ich sie zu der Station zurückbringen lassen?" fragte Branford.
Neuville nickte:"Ja bitte,Captain.Ich wünsche ihnen viel Glück auf der Suche nach
ihrem Schiff."
Branford befahl einem jungen Crewman,den Verwalter mit dem Shuttle zurück zu fliegen.
Der Captain ging zum Kommandosessel.Er war alt und sah zerschlissen aus,aber in diesem
Sessel hatte Captain James T. Kirk einige historische Missionen absolviert.
"Captain,könnten sie bitte mal kommen?Vielleicht können sie uns bei dem
Waffenleitsystem weiterhelfen."
Branford wandte sich zu Lieutnant Jacobs um.
"Ich komme,Mr Jacobs." Branford näherte sich der taktischen Konsole und sah
sich den Monitor des Waffenleitsystems an.Jacobs hatte ein Kontrollprogramm gestartet,das
fiktive Ziele vorgab,die das Leitsystem beschießen sollte.Bei zwei von vier Versuchen
versagte das System.Branford änderte einige Schaltungen und justierte das System
neu.Jacobs startete erneut das Programm und es klappte jedesmal perfekt.
"Beindruckend,Sir.Ich wußte,das sie das hinkriegen würden.Danke." bemerkte
Jacobs.
Branford wiegelte ab:"Aber nicht doch,Lieutnant.Machen sie mit den Schilden
weiter."
Er half Crusher bei den Torpedos,die jedoch nicht funktionieren wollten.
Nach etwa 20 Stunden war die Enterprise mehr oder minder
einsatzfähig.Branford rief die Offiziere im Konferenzraum zusammen.
"Nun Jake?Wie sieht es mit dem Antrieb aus?" fragte Branford.
Cassels nickte gequält:"Sir,der Impulsantrieb arbeitet mit 100 % Leistung.Den
Warpantrieb können wir bis Warp 4,5 benutzen.Mehr ging leider nicht."
Branford nickte und sah Crusher an.Der erhob sich und erstattete Bericht´:"Sir,wir
haben 60% der Phaserstärke und alle Bänke funktionieren.Die Torpedos konnten wir nicht
klar bekommen.Leider."
"Das bekommen wir gemeinsam schon hin,Mr Crusher.Lieutnant Jacobs,ihren
Bericht." bemerkte Branford.
Jacobs nickte:"Aye Sir.Die Schildstärke liegt bei 75% der Leistung.Das
Waffenleitsystem konnten wir dank ihrer Hilfe einsatzfähig kriegen."
Branford zeigte einen Ansatz eines Lächelns.
"Ich danke ihnen allen.Sie haben hervorragende Arbeit geleistet.Gehen sie nun auf
ihre Stationen.Wir starten."
Die Offiziere besetzten ihre Posten.Auf der Brücke übernahm
Jacobs den Platz des Navigators,Waringthon den des Steuermanns und Crusher den des
wissenschaftlichen Offiziers.Cassels ging in den Maschinenraum,von wo er meldete,das alles
in Ordnung wäre.
"Sehr gut.Fähnrich,setzen sie einen Kurs aus dem Depot hinaus.Nur Manöverierdüsen
verwenden." befahl Branford.
Waringthon nickte sichtlich nevös.Die Schiffe lagen sehr eng um sie herum und die
Kontrollen der Enterprise waren mit den modernen Steuersystemen der Exeter nicht
vergleichbar.
"Ganz ruhig,Fähnrich.Lassen sie sich Zeit." beruhigte Branford sie.Er lächelte
still.Waringthon war eben sehr unerfahren,aber sie war zweifelsohne qualifiziert.
Schließlich war es geschafft.Die Enterprise befand sich im
freien Raum.
"Setzen sie Kurs auf Malor IV.Warp 3.Beschleunigen."
Die Enterprise erzitterte etwas,als sie auf Überlichtgeschwindigkeit ging.Dann war alles
wieder ruhig,bis auf die normalen Geräusche an Bord eines Raumschiffes.
2 Stunden später erreichten sie den Planeten.Branford
befahl,mit den Shuttles die verbleibende Mannschaft an Bord zu holen.Cassels kam auf die
Brücke und ging zu Branford hin:"Mit der Crew von 140 Mann können wir alle
wichtigen Posten besetzen.Die wissenschaftlichen Abteilungen werden ja nicht
benötigt,oder?"
Branford nickte:"Richtig.Teilen sie die Leute ein.Wir müssen hauptsächlich die für
Navigation und Taktik wichtigen Stationen besetzen.Die Leute,die überzählig sind,sollen
an der Verbesserung des Zustandes der Enterprise arbeiten." Er schwieg kurz,dann
legte er Cassels seine Hand auf die Schulter:"Für sie habe ich noch eine besondere
Aufgabe,Jake.Versuchen sie,die Torpedos klar zu bekommen."
Cassels verzog das Gesicht:"Könnte klappen,Sir.Aber es sind nur noch zwölf im
Bestand der Enterprise."
Branford winkte ab:"Wir könnten sie trotzdem brauchen,Jake.Tun sie ihr Bestes.Im
voraus schon danke."
Cassels nickte und verließ die Brücke.
Unas und Jacobs meldeten sich bei Branford auf der Brücke.
"Gut,daß sie an Bord sind.Lara,sie übernehmen die Position des 1.Offiziers.Mr
Jacobs,sie besetzen den Posten des Navigators." befahl Branford.
Crusher erhob sich:"Sir,wir konnten eine Impulskurve feststellen.Das Söldnerschiff
hat vermutlich den Kurs 122,010 genommen.Kann ich jedoch nicht mit Sicherheit sagen."
Branford nickte:"Eine bessere Spur haben wir nicht,Lieutnant." Er wandte sich
zum Hauptschirm.Die Crew sah ihn erwartend an.
"Wir müssen die Exeter wieder finden.Also los.Fähnrich,setzen sie Kurs 122,010.Warp
4." befahl er.
Unas stand neben ihm:"Sir,meinen sie,daß wir mit der Enterprise einen Kampf gewinnen
können?"
Branford sah sie interessiert an:"Sie haben immer noch ihre Zweifel,oder?"
Die Betazoide nickte schweigend.
"Ich kann sie verstehen.Wir haben jedoch keine andere Wahl.Ich werde versuchen,diesen
Oldtimer aus einem Kampf herauszuhalten."
Die nächsten zwei Stunden verbrachte die Crew in
angespannter Stimmung.Dann sorgte eine Meldung über Interkom für bessere Laune.
"Cassels an Branford."
Branford schaltete über die Armaturentafel die Verbindung ein:"Hier Branford.Was
haben sie,Jake?"
"Sir,ich bin in der Torpedoluke.Die Torpedos sind einsatzbereit.War ein
kurzgeschlossener Schaltkreis im letzten Sicherungsmechanismus."
Branford lachte zufrieden:"Sehr gute Arbeit.Ich bin hochzufrieden.Branford
Ende."
"Sir,ich empfange ungewöhnliche Subraum-Signale.Richtung 174,075." meldete
Jacobs.
Branford erhob sich und ging an die Konsole des Navigators.Der Schirm zeigte deutliche
Signale aus dem Subraum-Bereich.
"Lieutnant Unas,verfolgen sie dieses Signal.Wo kommt es genau her?" fragte
Branford.
Unas spürte den Ursprung auf und schaltete den Herkunftsweg auf den Hauptbildschirm.Er
endete im Targon-System,einem selten angeflogenen System in der Nähe der neutralen Zone.
"Dort werden wir unser Schiff finden.Kurs setzen,auf Warp 4,5 beschleunigen!"
befahl Branford.
"Flugzeit,Fähnrich Waringthon?"
Sie erwiderte:"48 Minuten,Sir.Geschwindigkeit stabil."
Branford spürte die Anspannung während der gesamten Flugzeit.
Dann erreichten sie eine Position außerhalb des
Systems.Branford befahl,hinter einem der Monde in Deckung zu gehen.
"Scannen sie irgendwelche Schiffe im Targon-System,Mr Jacobs?" fragte Unas.
Jacobs tastete das System ab und meldete:"Ich scanne vier größere Schiffe.Sie haben
ungefähr die gleiche Klassifizierung wie die,die die Exeter angegriffen haben.Außerdem
halten sich noch fünf kleinere Wachschiffe im Außenbereich des Systems auf."
Branford nickte:"Taktische Analyse,Mr Crusher?"
Der Taktische Offizier verzog das Gesicht:"Sir,unsere Chancen stehen schlecht.Mit der
Kampfkraft der Enterprise können wir nicht gegen diese Schiffe bestehen.Unsere einzige
Chance wäre es,wenn wir aus dem Hinterhalt angreifen.Doch dazu müßte ein anderes Schiff
einen Ablenkungsangriff durchführen."
Unas sah deprimiert drein:"Welches andere Schiff,Lieutnant?"
Crusher zuckte mit den Schultern:"Ich weiß es auch nicht.Das war eine
Alternative,die uns helfen könnte.Mehr nicht."
Branford erhob sich:"Wir warten.Was anderes können wir gar nicht tun.Lieutnant
Unas,ordnen sie permanenten gelben Alarm an.Ich bin in meinem Quartier.Sie haben die
Brücke."
Branford schlenderte durch die Korridore des Schiffes bis zu
dem Quartier des Captains.Er legte sich etwas schlafen.
Unas ging während der nächsten drei Stunden ihrem Dienst
nach.Dann meldete Jacobs überraschend:"Lieutnant,ich empfange etwas auf
Geheimfrequenz.Ich stelle es auf den Hauptbildschirm."
Auf dem Schirm erschien ein älterer Mann,der die Rangabzeichen eines Captains trug.
"Ich grüße sie.Mein Name ist Captain Carl Ericsson von der U.S.S. Wellington.Wir
haben ihren Notruf empfangen und werden in 37 Stunden eintreffen."
Unas stand auf:"Ich bin Lieutnant Lara Unas,der 2.Offizier der Exeter.Wir sind mit
der U.S.S. Enterprise unterwegs.Wir danken ihnen für ihre Hilfe."
Ericsson war verblüfft:"Mit der Enterprise?Mein Kompliment!Warten sie unsere Ankunft
ab,dann können wir gemeinsam planen,was weiter zu tun ist."
Unas nickte:"Verstanden.Wir halten uns außerhalb des Targon-Systems auf.Es sind vier
größere Kreuzer im System,dazu fünf Wachschiffe.Wir benötigen ihre Hilfe.Unas
Ende."
Der Schirm erlosch.Die Betazoide setzte sich in den Kommandosessel.McLure sprang
plötzlich auf:"Lieutnant Unas,ich glaube,ich habe die Exeter geortet!Kommen
sie!"
Unas ging zu der Station des Navigators und blickte auf die Sensorenanzeigen.Im Orbit des
zweiten Mondes von Targon II befand sich ein Schiff,das eine ähnliche Impulskurve aufwies
wie die Exeter.
"Können sie dieses Schiff identifizieren,Fähnrich?" fragte Unas.
McLure aktivierte die Datenbank und transferierte die Daten auf den Hauptbildschirm.Es war
die Shilouette der Exeter.
"Einwandfreie Identifizierung,Mr McLure.Sehr gut." Sie tippte ihren
Insignienkommunikator an:"Unas an Branford.Sir,wir haben die Exeter im Orbit des
Mondes von Targon II geortet."
Branford streckte sich aus und antwortete:"In Ordnung,Lieutnant.Ich komme
sofort."
Der Captain betrat die Brücke gemessenen Schrittes.Er
steuerte die wissenschaftliche Station an.
"Taktische Analyse auf diese Station legen,Mr Jacobs." befahl er.
Sein Einsatzleiter nickte und transferierte die kompletten Daten auf den Schirm.
Die nächsten zwei Stunden versuchte er,irgendeine Möglichkeit zu finden,einen
erfolgreichen Angriff durchzuführen.
"Lara,rufen sie alle Stabsoffiziere im Konferenzraum zusammen.Ich habe eine
Lösung."
Branford betrat zehn Minuten später den Konferenzraum.Die
Offiziere erwarteten ihn schon gespannt.
"Ich glaube,eine Lösung unseres Problems gefunden zu haben." Er deutete auf den
Schirm,der die Übersicht über das System darstellte.
"Wir können die Exeter nur auf zwei Möglichkeiten dort heraus holen.Erstens: Wir
warten,bis genügend Schiffe eingetroffen sind,um ihnen überlegen zu sein.Das könnte
sehr lange dauern.Zweitens: Sobald die Wellington eintrifft,führt sie von der anderen
Seite aus einen Ablenkungsangriff durch.Dann hätten wir vermutlich genügend Zeit,um
unser Schiff zu retten."
Crusher erhob sich:"Sir,dieser Plan birgt große Risiken für die Wellington.Sie
könnte zerstört werden,wenn sie sich nicht rechtzeitig absetzt."
Unas pflichtete dem Captain bei:"Aber wenn wir warten,könnten die Söldner
versuchen,die Exeter wegzuschaffen.Dann könnten wir sie nicht aufhalten.Die neutrale Zone
liegt nur dreißig Flugminuten entfernt.Ich bin mir sicher,daß die Söldner das Schiff im
Auftrag der Romulaner gekapert haben.Wenn die Exeter den Romulanern in die Hände
fällt,haben wir unsere beste technologische Entwicklung unseren Feinden offenbart."
Die übrigen Stabsoffiziere nickten.
Nach 32 Stunden Wartens traf die Exeter ein.Auf Einladung von
Captain Ericsson wurden Branford und Crusher auf die Wellington gebeamt.
Als Branford im Transporterraum materalisierte,erblickte er einen alten Freund.
"Andrew,schön dich zu sehen!" rief er,während ihn sein alter Freund umarmte.
Branford drehte sich zu Crusher um,der sie interessiert beobachtete.
"Lieutnant,das ist Commander Andrew Renfield,der 1.Offizier der Wellington.Andrew,das
ist Lieutnant Wesley Crusher,mein taktischer Offizier."
Die beiden Männer schüttelten sich die Hände.
"Schon lange her,Chris.Beinahe zwei Jahre.Aber komm,ich bringe dich zum
Captain."
Branford nickte und folgte gemeinsam mit Crusher Renfield.
Im Konferenzraum der Wellington wartete bereits der
Captain.Renfield stellte sie vor:"Captain Carl Ericsson,Captain Christopher Branford
und Lieutnant Crusher von der Exeter."
Ericsson schüttelte Branford und Crusher die Hand,dann bat er sie,Platz zu
nehmen.Branford kam gleich zur Sache und erklärte Ericsson und Renfield seinen Plan.Je
weiter er ihn ausführte,desto mehr verfinsterten sich die Mienen von Ericsson und
Renfield.
"Chris,dein Plan ist,gelinde gesagt,verrückt.Die Wellington wäre hoffnungslos
unterlegen." bemerkte Renfield gereizt.
Ericsson reagierte gelassener,jedoch ebenfalls ablehnend:"Captain,ich muß zuerst
darüber nachdenken.Ich lasse sie auf ihr Schiff zurückbeamen.Ich teile ihnen meine
Entscheidung mit."
Branford erhob sich:"Captain,ich weiß,um was für eine Bitte es sich handelt.Aber
wenn wir die Exeter nicht herausholen,wird sie vielleicht den Romulanern in die Hände
fallen.Was das bedeutet,wissen sie."
Branford kehrte mit Crusher auf die Enterprise zurück.
Eine halbe Stunde später meldete sich Ericsson.Er teilte
mit,daß er einverstanden wäre und er mit der Wellington den Ablenkungsangriff führen
würde.
Branford einigte sich mit Ericsson darauf,daß die Wellington eine Viertelstunde später
in das System eindringen würde.Unterdessen würde die Enterprise von der anderen Seite
her das System anfliegen und versuchen,die Exeter zu retten.
Branford betrat mit schnellem Schritt die Brücke und nahm im
Kommandosessel Platz.
"Roter Alarm!Mr Jacobs,Schilde aktivieren." befahl er.
"Bringen sie die Enteprise auf Kurs,Richtung 128,010.Voller Impuls!"
Jacobs meldete:"Sir,die Wellington meldet Einsatzbereitschaft.Sie nimmt ihren Kurs
auf!"
Branford sah dem Kreuzer nach:"Viel Glück,Captain."
Sein 2.Offizier trat zu ihm:"Sir,ich habe den besten Eindringkurs
berechnet.Hier."
Sie hielt ihm ein Datenpad hin.Branford sah es sich an:"Gute Arbeit,Lieutnant."
Er wandte sich Fähnrich Waringthon zu:"Nehmen sie Lieutnant Unas´ Kurs und bringen
sie das Schiff ins Zielgebiet."
Die nächsten zehn Minuten herschte angespannte Stimmung.Keiner sagte ein Wort und ging
seiner Pflicht nach.
Jacobs brach das Schweigen:"Sir,nähern uns dem Außenbereich des Targon-Systems.Bis
jetzt sind wir nicht entdeckt worden."
Branford nickte nachdenklich:"Gut.Aber was ist mit der Wellington?"
Drei Torpedos trafen die Wellington backbord und schleuderten
sie von ihrem Kurs.
Captain Ericsson fluchte:"Verdammt,die haben uns eingekesselt!Kurs auf 210,010,Voller
Impuls!"
Sein 1.Offizier stand an der taktischen Station,da der zuständige Offizier bei der
vorhergehenden Salve getötet wurde.
"Sir,wir haben eine Hüllenbruch auf Deck 12.Stromversorgung zu den achteren Schilden
ausgefallen!" meldete Renfield.
Ericsson schrie:"Commander,Phaser auf Ziel.Einstellung 100%!"
Ein Signal ließ erkennen,das die Zielautomatik eingerastet war.
Ericsson sprang auf:"Feuer frei!"
Der Feuerstoß aus den vorderen Phaserbänken traf ein Söldnerschiff am Heck.Einige
Trümmerstücke brachen heraus.Man sah deutlich,daß das Schiff am Rande der
Manövrierunfähigkeit war.
"Machen wir Schluß.Torpedobänke klar,auf Ziel einstellen!Einstellung 8!"
Renfield nickte:"Auf Ziel eingerastet,Sir!"
Ericsson brauchte bloß zu nicken und Renfield feuerte beide Torpedolauncher ab.Die vier
Torpedos vernichteten das Schiff in einem Feuerball.
"Sir,die zwei anderen Schiffe können wir nicht abschütteln.Nähern sich
schnell!" meldete der Einsatzleiter.
"Voller Impulskraft!Bringen sie uns aus dem System." befahl der Captain.
Renfield machte einen besorgten Gesichtausdruck:"Sir,die Schiffe holen uns ein!Sie
sind genau achtern!"
Im gleichen Moment feuerten beide Schiffe ihre Disruptoren ab.Die Schüsse vernichteten
einen Teil der Warpgondelpylonen.
"Sir,wir haben erhebliche Probleme!Das Schiff ist nur noch schwer unter Kontrolle zu
halten!" meldete der Steuermann.
Ericsson befahl:"Ausweichmanöver Delta,Hecktorpedos abfeuern!"
Die zwei letzten verbleibenden Torpedos beschädigten eines der Schiffe leicht.
"Gehen wir hinter Targon IV in Deckung.Das ist unsere einzige Chance!" schlug
Renfield vor.
Ericsson stimmte ihm zu:"Okay,los!Bringen sie das Schiff tief in einen Orbit um den
Planeten."
Unterdessen erreichte die Enterprise den Außenbereich des
Systems.
"Sir,ich orte zwei kleinere Schiffe,die sich uns aus 165,32 nähern!" meldete
Jacobs.
Branford nickte:"Können sie die Schiffe identifizieren,Lieutnant?"
Der Einsatzleiter transferierte die Daten auf den Hauptschirm.
"Sie sind in keiner Datei verzeichnet,Sir.Aber laut Größe und Bewaffnung könnte es
sich um kleinere Wachschiffe handeln.Ein Phaser und eine kleinere Disruptorphalanx sind
die einzigen Offensivwaffen dieser Schiffe."
Der Captain erhob sich aus dem Kommandosessel:"Phaser aktivieren,Mr Crusher.Erfassen
sie die Ziele!"
Die Zielerfassung suchte genau die zwei Wachschiffe.Ein Signal zeigte Branford an,das die
Enterprise in Feuerreichweite war.
"Also los,Mr Crusher.Phaser auf 85% stellen,Feuer frei!" befahl er.
Die vordere Phaserbank eröffnete das Feuer.Die zwei Schiffe wurden getroffen,wobei das
erste zerstört wurde.Das andere steuerte die Flanke der Enterprise an und schoss seine
Disruptorenphalanx ab.
Das Schiff wurde erschüttert und eine Kontrolltafel auf der Brücke
explodierte.Glücklicherweise war niemand in der Nähe.
"Mehr Energie auf die achteren Schilde,Mr Jacobs.Kurs auf 264,11 setzen,voller
Impuls." Das Schiff wendete und drehte dem Wachschiff sein Heck zu.
"Achtertorpedos Feuer,Mr Crusher!Level 7!"
Eine Doppelsalve zerstörte das Wachschiff,ehe es reagieren konnte.
"Gute Arbeit!Kurs setzen auf den Mond von Targon II,voller Impuls.Holen wir die
Exeter da raus!"
Auf der Brücke der Wellington war das Rotlicht
eingeschaltet.Renfield betete,das die Söldnerschiffe die Wellington nicht finden
würden.Sonst wäre das ihr Ende.Der Warpantrieb war ausgefallen,die Schilde nur noch zu
10% verfügbar.Ihre gesamten Waffensysteme waren zerstört worden.
"Sir,zwei der Söldnerschiffe scannen intensiv die Region.Sie geben die Suche nicht
auf." meldete der Einsatzleiter kleinlaut.
Ericsson saß relativ ruhig im Kommandosessel.
"Wir bleiben auf dieser Position,Commander." er drehte sich zu Renfield
um:"Nummer 1,haben sie irgendwelche Vorschläge?"
Renfield schüttelte den Kopf:"Nein Sir.Ich sehe keine andere Möglichkeit als auf
dieser Position zu bleiben und zu hoffen,daß die Söldner die Suche aufgeben.
Auf der Brücke vergingen die nächsten zehn Minuten schweigend.
"Sir,die zwei Schiffe nehmen einen Kurs,der sie aus dem System führt.Wir haben es
geschafft!" triumphierte der Einsatzleiter.
"Freuen sie sich nicht zu früh.Die haben noch nicht aufgegeben." Ericsson erhob
sich:"Mr Renfield,teilen sie die Reparaturteams ein.Wir müssen die Zeit
nutzen."
Unterdessen näherte sich die Enterprise dem Mond von Targon
II.
"Sir,es sind keine Söldnerschiffe in unmittelbarer Nähe." meldete Jacobs.
Branford hob den Zeigefinger:"Abwarten Lieutnant.Die lassen vermutlich nicht lange
auf sich warten.Steuern das Schiff in Transporterreichweite."
Jenny Waringthon lenkte die Enterprise nahe an die Exeter heran.
"Sir,wir sind in Reichweite des Transporters." meldete sie.
Branford stand auf:"Danke.Lieutnant Unas,sie übernehmen das Kommando.Ich brauche
etwa 50 Leute,um die Exeter zu steuern.Von den Offizieren kommen
McLure und Crusher mit.Wir treffen uns im Transporterraum."
Branford verließ die Brücke und traf sich mit dem Enterkommando im Transporterraum.
"Unas an Branford,wir haben fünf Lebensformen an Bord der Exeter geortet,Sir.Viel
Glück."
Branford betrat mit Crusher,McLure und zwei Sicherheitwachen die Plattform und
signalisierte,den Transport einzuleiten.
Sie materalisierten auf der Brücke der Exeter.Zwei Söldner
waren im Raum,die an einer Konsole arbeiteten.Sie drehten sich überrascht um.Der eine
griff zu seinem Phaser,doch Crusher hatte den seinen schon in der Hand und betäubte
ihn.Den zweiten überwältigten die zwei Wachen in Sekunden.Sie schafften die zwei in die
Arrestzellen.
"Mr Crusher,besetzen sie die Maschinenstation.Mr McLure,sie steuern." befahl
Branford.
Crusher nahm Kontakt zu dem Rest des Enterkommandos auf.
"Sir,die 50 Mann sind an Bord.Alle für die Navigation wichtigen Posten wurden
besetzt.Wir sind bereit."
Branford setzte sich lächelnd in seinen
Kommandosessel:"Hervorragend,Lieutnant." Er ging zur Steuerkonsole und berührte
sie mit der Hand:"Computer,Kommandofunktionen reaktivieren.Genehmigung Branford,Alpha
12." Der Computer stellte die Funktionen wieder her.Er sah McLure
an:"Fähnrich,setzen sie Kurs aus dem System hinaus.Richtung 122,010.Volle
Impulskraft."
"Sir,die Enterprise folgt uns." meldete Crusher.
Ein Signal zeigte eine ankommende Nachricht an.Branford legte sie auf den Bildschirm.Es
war Lieutnant Unas.
"Sir,wie sieht ihr weitere Plan aus?"
Branford erwiderte:"Wir lassen die Enterprise außerhalb des Systems zurück und
holen die restliche Crew an Bord der Exeter.Dann kehren wir zurück,um unsere Kameraden zu
befreien.Folgen sie der Exeter.Branford Ende."
Nach zehn Minuten hatten sie das System verlassen und
steuerten einen Mond des benachbarten Ialis-Systems an.Die Enterprise und die Exeter
schwenkten in einen Orbit ein.Unas deaktivierte die Kommandofunktionen der Enterprise und
verließ mit der restlichen Crew das Schiff.Dann wurde mit Fernsteuerung die Schilde der
Enterprise aktiviert.
Unas erstattete Branford auf der Brücke Bericht.
"Sir,die Schäden werden innerhalb von zwei Stunden repariert sein.Dann sind wir voll
gefechtsfähig."
Branford nickte:"Gut,Lieutnant.Sie haben die Brücke."
Er verließ die Brücke und ging in den Maschinenraum,wo ihn
Cassels begrüßte.
"Captain,gut,daß wir die Exeter wiederhaben.Nun können wir es ihnen zeigen."
Branford war amüsiert ob der Kampflustigkeit seine Ingenieurs.
"Jake,kommt da ihre klingonische Seite zum Tragen?" neckte er.
Cassels verdrehte die Augen:"Ich fürchte so ist es.Aber sind sie anderer
Meinung?"
Branford gab zu,daß er den Söldnern durchaus einen Schlag versetzen wollte.Doch er
mußte an seine gefangenen Kameraden denken.Ihre Befreiung hatte Priorität.
Die folgenden zwei Stunden waren von hektischer
Betriebsamkeit geprägt.Jeder Mann und jede Frau an Bord waren mit Reparaturen
beschäftigt.Dann war es geschafft.Alle Gefechtsschäden waren beseitigt,das Schiff voll
kampffähig.
Branford stand auf der Brücke.
"Lieutnant Unas,konnten sie den Ort feststellen,an dem die Geiseln gefangen gehalten
werden?"
Unas nickte:"Jawohl,Sir.Auf Targon II ist eine Basis der Söldner.Dort sind sie laut
Aussage der gefangenen Söldner."
Branford war irritiert:"Laut Aussage der Söldner?Wie haben sie die zur
Zusammenarbeit bewegt?"
Unas lächelte vielsagend:"Ich habe sie zu nichts bewegt.Sie haben auch in dem Sinne
keine Aussage gemacht."
Branford verstand.Sie hatte mit Hilfe ihrer telepathischen Fähigkeiten ihre Gedanken
erforscht.
"Gut das wir sie haben,Miss Unas." Er wandte sich Waringthon zu:"Kurs
setzen auf Targon II.Voller Impuls!"
Crusher meldete:"Sir,die Wellington meldet sich."
Branford nickte:"Auf den Schirm,Lieutnant."
Auf dem Hauptbildschirm erschien Captain Ericsson.
"Ich grüße sie,Captain.Wir bedanken uns für ihre Hilfe.Wir groß sind ihre
Schäden?"
Ericsson blickte versteinert drein:"Es freut mich zu sehen,daß sie die Exeter retten
konnten.Aber unsere Schadensliste umfasst die Schilde,den Warpantrieb und die
Waffensysteme.Ich muß versuchen,die Wellington in ein Dock zu bringen.Viel Glück
noch,Captain.Ericsson Ende."
Branford wurde nachdenklich.Ericsson hatte sein Schiff und seine Crew auf´s Spiel
gesetzt,um es ihnen zu ermöglichen,ihr Schiff zu bergen.Nun mußten sie sich dieses
Vertrauens als würdig erweisen.
"Lassen sie uns reingehen.Wir werden ihnen einen guten Kampf liefern."
Bevor sie den inneren Teil des Systems erreichten,trafen sie
auf keinerlei Widerstand.Plötzlich sahen sich die Exeter jedoch einem ernsthaften Gegner
gegenüber.
"Sir,ich orte ein Söldnerschiff,daß sich uns aus Richtung 211,019 nähert.Es hat
die Schilde und Waffensysteme aktiviert." meldete Jacobs.
Branford nickte ihm zu:"Nehmen sie die Schilde hoch." Er stockte kurz,dann
befahl er:"Mr Crusher,Phaser in Bereitschaft,Torpedos klar.Einstellung 8."
Das Söldnerschiff näherte sich und eröffnete das Feuer.Ein Torpedo traf die Exeter an
der Steuerbordseite.
"Sir,Schilde auf 80% gefallen.Empfehle Ausweichmanöver und kontrolliertes
Gegenfeuer." bemerkte Jacobs.
"Guter Vorschlag.Fähnrich,bringen sie uns Richtung steuerbord querab zu dem
Gegner.Hecktorpedos Feuer!" befahl Branford.
Zwei Torpedos schossen aus den hinteren Launchern und trafen das Söldnerschiff.
"Sir,der Gegner wendet sich ab.Wir haben seine Schildstärke halbiert und seine
achtere Disruptorkanone ausgeschaltet."
Der Captain stand auf und ging zu Jacobs.
"Mr Jacobs,legen sie die taktische Situation auf den Schirm."
Auf dem Schirm erschien eine Übersichtskarte.Targon II war fünf Flugminuten
entfernt.Dann konnten sie den Transporter einsetzen.
"Miss Waringthon,Kurs auf Targon II.Voller Impuls." Er wandte sich Crusher
zu:"Lieutnant,wenn wir in den Orbit einschwenken,brauchen wir einen
Sicherheitstrupp.Sie kommen mit,Mr McLure ebenfalls.Stellen sie das Team zusammen."
Kurze Zeit später erreichte die Exeter den Orbit.Das
Söldnerschiff hatte Abstand gehalten,näherte sich auf einmal jedoch wieder schneller.
"Lieutnant Unas,sie haben die Brücke.Versuchen sie,den Gegner zu beschäftigen.Sie
müssen aber da sein,wenn wir zurück wollen.Bleiben sie in kurzem Abstand zur
Transporterreichweite.Das wäre alles."
Unas nickte:"Viel Glück,Sir."
Branford verließ schnellen Schrittes die Brücke und ging in den Transporterraum.Dort
warteten schon Crusher,McLure und sieben andere Angehörige des
Sicherheitsdienstes.Crusher reichte Branford einen Typ-II-Phaser.Branford dankte ihm und
steckte ihn in sein Halfter.Dann betrat er die Transporterplattform.
"Sir,alles ist bereit.Auf ihren Befehl deaktivieren wir die Schilde." meldete
ihm der Transportertechniker.
Branford nickte:"In Ordnung.Energie."
Branford wurde zusammen mit Crusher,McLure und drei anderen
Wachen auf den Planeten gebeamt.Kurz nach ihrem Eintreffen materalisierten die restlichen
vier.
McLure scannte die Umgebung mit dem Tricorder.
"Sir,laut Angabe der Söldner befinden sich die Geiseln in diesem Trakt.Hier,die
Treppe hinunter."
Branford signalisierte den anderen,ihm zu folgen.Sie marschierten,ohne auf Widerstand zu
treffen,die Treppe hinunter und durch eine automatische Tür.Sie waren in einem Raum,von
dem eine große Tür abging.Sie stand offen.
"Sir,vier Lebensformen nähern sich aus dieser Richtung.Wir sollten in Deckung
gehen." warnte Crusher.
Das Außenteam versteckte sich etwas hinter einigen Nischen.Durch die Tür kamen vier
Humanoide,die mit Föderationsphasergewehren bewaffnet waren.
Branford legte seinen Phaser an und feuerte.Einer der Männer brach getroffen
zusammen.Gleichzeitig eröffneten die anderen Crewmitglieder das Feuer.Die Söldner hatten
keine Chance und wurden allesamt betäubt.
"Kommen sie.Sie müssen sehr nahe sein." bemerkte ein Sicherheitswächter und
ging etwas vorraus.Plötzlich wurde geschossen und der Mann brach,in die Brust
getroffen,zusammen.Branford feuerte zurück und traf einen Angreifer.Mittlerweile hatte
McLure den Verletzten zur Seite gezogen.Seinem Gesicht war zu entnehmen,daß es zu spät
war.Branford schlich zu ihm.
"Tut mir leid,Captain.Er ist tot.Der Phaser muß auf Einstellung vier oder fünf
gewesen sein.Irreperable Zellschädigungen waren die Folge dieses Treffers."
Branford war betroffen,doch mußte er an seine Leute denken:"Verdammt.Kommen
sie,Fähnrich,wir müssen weiter."
Das Außenteam schlich sich an die Angreifer heran und betäubte sie.Nur noch wenige Meter
trennten sie von ihren gefangenen Kameraden.
Crusher brach eine Tür auf,und dahinter lagen zwei Zellen.In einer davon befanden sich
Fogarty,Galen und Baldwell.
Branford ging zu der Zelle und deaktivierte das Kraftfeld.Sandra Galen fiel ihm um den
Hals.
"Chris,wir hatten nicht mehr gedacht,daß..."
Er unterbrach sie:"Wir haben wenig Zeit.Komm,laß uns das später bereden."
Fogarty trat zu ihm:"Danke,Sir.Das war großartig."
Branford klopfte ihm auf die Schulter:"Alles in Ordnung,Commander?"
Er nickte:"Ja,Sir.Nun sollten wir verschwinden."
Branford führte das Team aus dem Raum heraus.Draußen tippte er seinen
Insignienkommunikator an.
"Branford an Exeter,wir haben die Geiseln.Dreizehn Personen zum Hochbeamen."
Die Exeter bestätigte:"Alles klar,Captain.Wir beamen jetzt."
Zuerst wurden die drei Geiseln und drei Wachen hochgebeamt.Dann folgten Crusher,McLure und
die vier anderen.Branford ging als letzter.
Im Transporterraum wartete Doctor Sanders,um die drei in
Empfang zu nehmen.Sie kamen zur Erstversorgung auf die Krankenstation.
Branford wollte gerade den Transporterraum verlassen,da wurde die Exeter getroffen und die
Leute stürzten zu Boden.
"Branford an Brücke,was ist passiert?"
Es meldete sich Unas:"Sir,wir wurden von zwei Torpedos getroffen.Es greifen uns zwei
feindliche Kreuzer an.Sie sollten auf die Brücke kommen."
Branford bestätigte und machte sich auf den Weg.
Auf der Brücke erstattete ihm Jacobs Bericht.
"Sir,Schilde auf 50% gefallen,Backbord-Phaserbanken ausgefallen.Wir sind ernstlich
getroffen."
Branford nickte:"Danke,Mr Jacobs.Fähnrich Waringthon,setzen sie Kurs auf
128,060,voller Impuls!"
Die zwei Kreuzer wendeten auf die Exeter hin zu.Der vordere feuerte seine Disruptoren
ab.Die Geschosse streiften haarscharf an der Exeter vorbei.
"Phaser auf Ziel,Einstellung 80%.Und Feuer!" befahl Branford.
Die Phaserbanken feuerten eine gebündelten Energiestoß ab.Das vordere Schiff wurde
getroffen und wendete sich ab.
"Seine Schilde sind auf 40% gefallen.Energieversagen in seinen Hauptsystemen wird
angezeigt." meldete Crusher.
Branford war gewarnt.Der zweite Kreuzer war noch voll gefechtsfähig und flog sie von
achtern an.
"Sir,unseren achteren Schilde sind auf 45% runter.Viel können wir da nicht
verkraften."
Der Captain erhob sich aus seinem Sessel:"Heckphaser auf Ziel einstellen,75%
Leistung.Feuer!"
Der Feuerstoss traf das Schiff nur zum Teil.
"Keine Beschädigungen bei dem Gegner,Sir." meldete sein Einsatzleiter.
Branford war sich bewußt,das er sein Schiff aus dem System bringen müßte.Ansonsten
würde das ihr Ende sein,den es näherten sich noch zwei andere Kreuzer.
"Fähnrich,setzen sie einen Fluchtkurs aus dem System heraus,Richtung dem
Ialis-System." befahl er.
Noch während Waringthon den Befehl ausführte,trafen mehrere Phaserschüsse die Exeter.
"Achterschilde ausgefallen,Sir.Energieversagen in der Lebenserhaltung." meldete
Jacobs.
Branford war besorgt:"Aus Sekundärsystem umschalten.Nehmen sie die Energie aus den
Phasern und speisen sie die Achterschilde damit." Er sah sich die taktische Situation
an:"Feuern sie vier Torpedos ab,Mr Crusher.Einstellung 6."
Die vier Geschosse trafen den Gegner und verlangsamten seine Verfolgung.
"Sir,sein Impuslantrieb verliert Energie.Sie fallen zurück!" meldete Crusher
triumphierend.
Branford nickte anerkennend:"Gute Arbeit.Fähnrich,steuern sie das Schiff zur
Enterprise zurück.Sobald wir aus dem System sind,gehen sie auf Warp 7." Er drehte
sich zu Crusher um:"Lieutnant Crusher,sie übernehmen das Kommando.Ich bin im
Bereitschaftsraum."
Crusher nickte und nahm im Kommandosessel Platz.
Während der nächsten Stunden befand sich die Exeter
zusammen mit der Enteprise im Orbit von Ialis III.Die Crew arbeitete schwer,um die
erlittenen Schäden zu beheben.Branford saß im Bereitschaftsraum und sah sich die
taktischen Analysen an.Der Türsummer ertönte und Branford bat einzutreten.
Es war Sandra Galen,die ihn besuchte.
"Störe ich dich,Chris?" fragte sie.
Branford legte sein Datenpad zur Seite und lächelte sie an:"Nein,keinesfalls.Setz
dich." Galen kam der Aufforderung nach.
"Wie geht es dir,Sandra?" fragte er besorgt.
Sie schaute zu Boden:"Nun,körperlich gut.Aber die Gefangenschaft war sehr hart.Die
Terroristen verhörten uns beinahe pausenlos.Sie wollten so viele Informationen wie
möglich aus uns herausbekommen.Aber wir haben nichts gesagt."
Branford nickte:"Da bin ich mir sicher.Nimm dir dienstfrei,Sandra.Das ist das
Beste."
Eine halbe Stunde später meldete sich die Brücke.
"Sir,hier ist Crusher.Wir orten zwei Schiffe,die sich uns nähern.Werden
vorraussichtlich in zwanzig Minuten eintreffen."
Branford erwiderte:"Können sie die Schiffe identifizieren,Lieutnant?"
"Noch nicht.Kommen sie auf die Brücke?"
Branford bestätigte und verließ den Raum zur Brücke hin.
Zehn Minuten später meldete McLure:"Sir,ich habe die Schiffe identifiziert.Es sind
die U.S.S. Thomas Paine und die U.S.S. Yorktown."
Branford lachte:"Wir bekommen Hilfe.Mr Crusher,rufen sie die Schiffe.Teilen sie ihnen
unsere Grüße mit und bitten sie um ein Treffen."
Crusher nickte und führte den Befehl aus.Kurze Zeit später erhielt er
Antwort:"Sir,die Schiffe geben Antwort.Captain Rixx und Captain Andrews schlagen ein
Treffen in einer halben Stunde vor."
McLure hatte eine Weitbereichsscannung vorgenommen und erstattete Bericht:"Sir,ich
orte ein weiteres Schiff,daß sich uns nähert.Ich lese die Registrierung: NCC 2463-A.Es
ist die U.S.S. Defiance unter dem Kommando von Captain Gregory Waringthon."
Branford war hocherfreut:"Nun können wir aus dem Vollen schöpfen.Mr Crusher,teilen
sie der Defiance unsere Situation mit."
"Sir,die Defiance grüßt uns." meldete Crusher.
Branford nickte und Crusher legte das Gespräch auf den Bildschirm.Es war sein früherer
Vorgesetzter,Captain Waringthon.
"Ich grüße sie,Captain Branford.Wir kommen,um ihnen zur Seite zu stehen."
Branford erwiderte:"Danke für ihre Hilfe,Captain.Ist ihnen unsere Situation
bekannt?"
Waringthon nickte:"Ja,wir wissen,um was es geht.Ich schlage vor,wir treffen uns an
Bord der Defiance.In einer halben Stunde.Waringthon Ende."
Exakt eine halbe Stunde später beamten Branford und Fogarty
auf die Defiance.
Im Transporterraum wurden sie von Commander Coburn empfangen.
"Guten Tag,Sir.Schön,sie so bald wiederzusehen.Selbst unter diesen Umständen."
Branford ging auf ihn zu und reichte ihm die Hand:"Es freut mich
ebenfalls,Commander.Dies hier ist mein 1.Offizier,Lt.Commander Ian Fogarty."
Coburn begrüßte ihn und deutete auf die Tür:"Folgen sie mir bitte,meine Herren.Wir
gehen in die Aussichtslounge."
In der Lounge warteten bereits die Stabscrew der Defiance und
die Kommandanten und 1.Offiziere der anderen Schiffe.Die Begrüßung der Defiance-Crew
fiel sehr herzlich aus.Dann ging Branford auf einen Mann zu,der vier Rangabzeichen
trug.Coburn stellte ihn vor:"Captain Rixx von der Thomas Paine,Captain Christopher
Branford von der Exeter."
Der Bolianer verzog keine Miene:"Freut mich,Captain."
Ein anderer Captain trat hinzu.Coburn stellte ihn ebenfalls vor:"Das hier ist Captain
Lyod Andrews von der Yorktown."
Branford begrüßte ihn freundlich.Mittlerweile hatten beinahe alle Platz
genommen.Branford,Rixx und Andrews nahmen ebenfalls Platz.
Fogarty erhob sich und erstattete Bericht.Als er fertig war,meldete sich Captain
Waringthon:"Nun,wir müssen auf jeden Fall verhindern,daß diese Informationen
übergeben werden."
Branford fragte seinen 1.Offizier:"Meinen sie,das die Söldner genügend wichtige
Informationen gesammelt haben,um uns damit gefährlich zu werden?"
Fogarty nickte:"Ich fürchte,Sir.Wir müssen sie unter Beobachtung halten."
Waringthon,der als Dienstältester das letzte Wort hatte,erhob sich:"Nun gut,meine
Herren.Die vier Schiffe verteilen sich an den Grenzen des Targon-Systems und überwachen
es.Wenn wir uns nicht täuschen,werden wir bald Antworten auf unsere Fragen erhalten.Mein
taktischer Offizier,Lieutnant Tarall,wird ihnen nun den Plan vorlegen.Bitte."
Der vulkanische Sicherheitschef der Defiance erklärte genauestens den Plan und die
Positionen der Schiffe.
Eine halbe Stunde später endete die Konferenz.Die Offiziere
gingen größtenteils nach "Zehn-Vorne".Branford verabschiedete sich von den
Anwesenden und suchte die Brücke auf.
Als sich die Lifttür öffnete,sah er,daß Nella Darin an der
Wissenschaftsstation arbeitete.Als sie ihn erblickte,ging sie auf ihn zu.Bevor er etwas
sagen konnte,küßte sie ihn.
"Ich habe dich schrecklich vermißt,Chris." sagte sie.
Branford sah sie an:"Ich ebenfalls.Schön,dich zu sehen."
"Captain,schön,daß sie uns besuchen.Wie geht es ihnen?"
Lieutnant Kelly Pizoll,der Steueroffizier der Defiance,hatte Branford erkannt und ging die
Brüstung hinauf.
Branford lächelte:"Es freut mich auch,Lieutnant.Leider sind es keine glücklichen
Umstände."
Pizoll nickte:"Leider,Captain.Trotzdem war es schön,sie wiederzusehen.Bis
dann."
Branford verbrachte eine Stunde mit Darin.Sie streiften durch das Arboretum,erzählten
sich Geschichten und genossen ihre Zweisamkeit.Dann meldete sich Lieutnant Unas:"Unas
an Branford,wir sind bereit,unseren Kurs aufzunehmen."
Branford tippte seine Insignienkommunikator an:"Ich komme,Lieutnant.Branford
Ende."
Er verabschiedete sich von Nella und beamte auf die Exeter zurück.
Branford betrat die Brücke.Seine Stabscrew war anwesend und
erwartete seine Befehle.
"Gelber Alarm.Intensivscanns über 360 Grad durchführen." Er ging zu seinem
1.Offizier:"Welchen Kurs haben wir,Nummer 1?"
Fogarty blickte Fähnrich Waringthon an:"Miss Waringthon,setzen sie Kurs auf
158,060.Warp 5."
Die Exeter beschleunigte auf Warpgeschwindigkeit und nahm den Kurs zum vorgesehenen
Wartepunkt auf.Die anderen drei Schiffe nahmen jeweils einen Kurs in eine andere Richtung
auf.
Zehn Minuten später erreichte die Exeter ihre Warteposition.
"Mr Jacobs,legen sie eine Übersichtskarte auf den Hauptschirm." befahl
Branford.
Die Karte zeigte die Positionen der Exeter,Defiance,Yorktown und Thomas Paine an.Das
System war in alle Richtungen hin abgesichert.
"In Ordnung.Wir warten hier.Weiterhin Intensivscanns der Region,Mr Jacobs."
Branford stand auf und ging zu der Sicherheitsstation hin.
"Lieutnant,sie hören die Frequenzen ab.Zwischen den Sternenflottenschiffen wurde
Funktstille vereinbart.Nur wenn eines der Söldnerschiffe das System
verläßt,übermitteln wir es den anderen."
Crusher nickte:"Aye,Sir.Ich hoffe,wir erhalten bald Antworten."
Branford sah Fogarty an:"Commander,sie haben die Brücke.Ich bin im
Bereitschaftsraum.Rufen sie mich umgehend,wenn etwas geschieht."
Es vergingen endlose Stunden,in denen Branford sich die
Karten der angrenzenden Systeme anschaute.
Nach zwölf Stunden löste er Fogarty ab und überwachte für
weitere zehn Stunden das Geschehen.Plötzlich,von einer Sekunde auf die andere,war
Lieutnant Crusher hellwach:"Sir,ich orte ein Schiff,das das System verläßt.Es
fliegt in unsere Richtung!"
Branford nickte:"Danke.Lieutnant,bringen sie die Exeter hinter dem Mond in
Deckung.Schilde aktivieren!"
Crusher bemerkte:"Sir,ich habe den anderen Schiffen eine kurze Botschaft gesendet.Sie
machen sich auf den Weg."
"Sir,das Schiff nimmt Kurs auf die neutrale Zone.Es ist auf Warp gegangen!"
meldete McLure.
"Verfolgung aufnehmen,Geschwindigkeit angleichen.Wir dürfen nicht bemerkt
werden,Lieutnant." befahl Branford.
Crusher meldete:"Sir,Funkspruch von der Defiance.Captain Waringthon meldet,daß sie
ebenfalls Verfolgung aufgenommen haben.Sie stoßen zu uns."
Die nächsten Stunden vergingen in angespannter Stimmung.Das Söldnerschiff wechselte
mehrmals den Kurs,bemerkte jedoch die Verfolger nicht.
Einen Tag später,Branford hatte soeben seinen 1.Offizier
abgelöst,wurde ein Sensorenalarm ausgelöst.
"Sir,ich orte ein anderes Schiff,welches bewegungslos im Raum liegt.Keine
Identifikation möglich." meldete Jacobs.
Branford nickte:"Alles klar.Versuchen sie es weiter,Lieutnant.Senden sie keine
Mitteilung.Wir würden entdeckt werden."
"Sir,das Söldnerschiff nähert sich dem anderen Schiff.Es hat den Antrieb
deaktiviert."
Crusher unterbrach den Einsatzleiter:"Captain,ich kann Subraum-Transmissionen
zwischen den Schiffen orten.Das Söldnerschiff ruft das andere Schiff."
Branford stand auf:"Lieutnant,können sie das Gespräch auf Abhörfrequenz
schalten?"
Crusher nickte und schaltete die Audiokanäle ein.
"Hier spricht Waik Lortak von der Tain Ango.Ich rufe das Schiff direkt vor uns."
erklang die Stimme eines Söldners.
Sandra Galen bemerkte etwas:"Das war der Anführer der Söldnergruppe."
Eine andere Stimme ertönte:"Hier spricht Captain Sela vom romulanischen Kreuzer
Haakona.Haben sie das Schiff,Lortak?"
Branford bedeutete Crusher,nach Informationen über Captain Sela zu suchen.
"Tut mir leid,Captain.Ein Einsatzkommando der Sternenflotte hat sie uns
weggeschnappt." erwiderte Lortak zerknirscht.
Sela tobte:"Sie Unfähiger!Wie konnten sie sich diese Chance entgehen lassen!Sie
werden für ihre Inkompetenz bezahlen,Lortak!"
"Beruhigen sie sich!Wir haben Informationen,die ebenfalls sehr wichtig sind.Wir
können sie ihnen überlassen.Wir verlangen lediglich die Hälfte des Preises."
erwiderte Lortak.
Sela war eiskalt:"In Ordnung.Transferieren sie die Daten.Jetzt gleich!"
"Wir beginnen sofort mit der Datenübertragung.Lortak Ende."
Branford hatte genug.
"Mr Crusher,signalisieren sie den anderen Schiffen,die Tain Ango anzugreifen.Wir
werden sie vernichten,bevor sie die Daten übertragen." Er nahm im Kommandosessel
Platz:"Auf Abfangkurs gehen,voller Impuls.Alarm Rot!"
Die Exeter manöverierte aus ihrer Deckung und flog auf die Tain Ango zu.Der romulanische
Kreuzer wollte sich der Exeter entgegenstellen,doch die Thomas Paine und die Yorktown
näherten sich ihr von hinten und hielten sie in Schach.Die Defiance stellte sich der Tain
Ango.Sie wartete auf die Reaktion der Exeter.
Branford befahl:"Phaser aktivieren,Photonentorpedos bereit.Erfassen sie die Tain Ango
mit den Phasern,Einstellung 70%.Feuerbereitschaft!"
Crusher zeigte an,daß alles bereit war.
"Warnen sie die Tain Ango.Wenn sie Daten überträgt,wird sie vernichtet!"
Branford wollte Lortak eine letzte Chance geben.
"Sir,ich orte Signale,die von der Tain Ango ausgehen.Sie bereiten eine Übertragung
vor!" meldete Jacobs.
Branford erhob sich:"Phaser abfeuern,Mr Crusher!"
Der Feuerstoß traf die Tain Ango voll.Gleichzeitig feuerte die Defiance ihre Phaser
ab.Die Tain Ango explodierte und hinterließ nur Trümmer.
"Feuer einstellen,Lieutnant." Er ging zur Sicherheitsstation und sah sich die
Daten über Sela an.Nun war ihm einiges klar.Sela war ein hohes Mitglied des romulanischen
Geheimdienstes.
"Manöverieren sie die Exeter in Phaserreichweite zu der Haakona." befahl
Branford.Die Defiance folgte ihnen und stellte sich der Haakona.Der Warbird war
eingekreist und konnte nicht entkommen.
"Grußfrequenzen aktivieren,Lieutnant." befahl Branford.
Captain Sela erschien auf dem Bildschirm.Sie vezog keine Miene.
"Hier spricht Captain Christopher Branford vom Föderationsraumschiff Exeter.Ich
erwarte eine Erklärung für ihre Handlungen,die sich gegen die Vereinte Föderation der
Planeten richten!"
Sela sprach ruhig und gelassen:"Wir sind uns keiner solcher Handlungen
bewußt,Captain.Nur ihre agressiven Akte sind unakzeptabel!Wenn sie sich nicht
zurückziehen..."
Branford wurde kampflustig:"Was dann,Captain Sela?Sie sind eindeutig
unterlegen!"
Sela sah frustriert aus:"Sie haben Recht.Für dieses Mal!"
"Sie können mit ihrem Schiff in ihren Raum zurückkehren.Aber ich muß sie warnen:
Sollte das romulanische Empire weiterhin diese provokative Politk fortsetzen,wird das
Konsequenzen nach sich ziehen!Branford Ende."
Er signalisierte Crusher,die Verbindung zu beenden.
"Wir fliegen zurück,Miss Unas.Warp 4,Kurs 157,010.Beschleunigen."
Die Exeter flog gemeinsam mit den drei anderen Schiffen
zurück in den Föderationsraum.Dort trennte man sich.Die Exeter flog zum Ialis-System,um
die Enterprise abzuholen.Die anderen drei Schiffe flogen zum Targon-System,um die
restlichen Söldner festzunehmen.
Unterdessen erreichte die Exeter die Enterprise.Branford
betrachtete sie mit einer stillen Bewunderung.
"Dieses Schiff hat uns unser Schiff wiedergegeben.Ihre lange Geschichte wurde
fortgeführt."
Crusher bemerkte:"Sir,diese Mission sollte eigentlich ihrer Dienstakte hinzugefügt
werden.Oder?"
Branford nickte anerkennend:"Gute Idee,Lieutnant.Schicken sie eine Nachricht an das
Sternenflottenarchiv." Er drehte sich dem Hauptbildschirm zu:"Aktivieren sie den
Traktorstrahl.Wir schleppen die alte Dame zurück in ihr Seniorenquartier."
Fogarty grinste:"Na ja,Sir.Sie hat sich trotz ihres Alters gut gehalten.Meinen sie
nicht?"
Branford nickte:"Sicher,Commander.Sie hat sich verdammt gut gehalten.Nummer 1,sie
machen weiter.Ich bin in meinem Quartier."
Sein 1.Offizier führte das Manöver durch und brachte die
Enterprise zum Depot zurück.Branford sprach noch einmal mit Verwalter Neuville,dann erhob
sich die gesamte Brückencrew,um der Enterprise einen Gruß zu erweisen.Anschließend nahm
die Exeter Kurs auf Sternenbasis 45.Sie sollte sich dort einfinden.
Branford saß im Kommandosessel,als Crusher ihm
mitteilte:"Sir,wir empfangen eine Nachricht vom Sternenflottenkommando.Admiral
Nogura."
Branford deutete auf den Schirm.Crusher transferierte das Gespräch auf den
Hauptbildschirm.
"Ich grüße sie,Captain Branford.Meinen Glückwunsch zu der erfolgreichen
Mission.Gute Arbeit."
Branford entgegnete:"Danke,Admiral.Wie sind unsere Befehle,nachdem wir Sternenbasis
45 erreicht haben?"
"Ihre Crew hat zwei Tage Urlaub.Danach werden sie sich nach Malor IV fliegen,um ihre
Forschungen fortzusetzen.Das wäre alles.Nogura Ende."
Branford bemerkte ironisch:"Machen sie weiter wie befohlen.Also gut.Fähnrich,setzen
sie Kurs auf Sternenbasis 45,Warp 4."
Sandra Galen stieß ihn an:"Hey,so einen einfachen Auftrag werden wir wohl leicht
erfüllen.Oder?"
Branford sah sie nur entgeistert an und wandte sich wieder dem Bildschirm zu.
"Beschleunigen sie,Fähnrich."
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